Valentin Somni Hotel & Suites

Wir haben das Hotel gewählt, nachdem es uns ein Reisebüro empfohlen hat und auch die Bewertungen im Internet fast durchweg positiv waren. Als wir ankamen, sagte man uns, das Hotel sei überbucht und man könne uns zwar das gebuchte Doppelzimmer anbieten, hätte aber auch ein Apartment für uns frei. Die anfängliche Begeisterung dieses vermeintlichen Upgrades legte sich, als wir feststellten, dass es sich nicht um eines der sehr gut bewerteten Aparments auf der Hotelanlage handelte, sondern sich in einem der hässlichsten Hochhäuser ca. 2 min. vom Hotel entfernt befand. Nachdem wir uns danach dann das Doppelzimmer im Hotel angeschaut haben, fiel unsere Wahl eindeutig auf das Apartment. Denn die DZ sind extrem klein geschnitten, unseres lag im Erdgeschoss und direkt an der Animationsbühne. Als ich die Vorhänge zum "Balkon" aufzog, glotzten uns gleich ca. 50 Leute an, die sich zwischen Pool und Bühne das laute Abendprogramm reinzogen. Wenn man also von Animationslärm und Kinderlärm im Pool verschont bleiben möchte, bucht man am besten ein Zimmer nach hinten raus oder ein Apartment auf der Anlage. Unser "Ausweich-Apartment" befand sich in einem sechsstöckigem Komplex, der scheinbar größtenteils aus privaten Ferienwohnungen besteht. Der Einrichtungsstandard war anfangs etwas abtörnend und erinnerte an 70er Jahre Ferienwohnung in Cuxhaven. Aber viel Platz, sauber, Kühlschrank und Putzfrau. Der tolle Ausblick aufs Meer entschädigte den (kurzen) Fußmarsch zum Frühstück/Abendessen im Hotel. Wir hatten unsere Ruhe und viel Platz, so dass sich diese Alternative zum DZ letztlich als Glücksfall herausstellte. Beim Lesen der Bewertungen fiel mir auf, dass der Service und Freundlichkeit durchweg höchst positiv bewertet wurden. Das können wir nur bedingt bestätigen. Ein paar Beispiele: Betritt man den Eingangsbereich, gibt es keine Begrüßung des Rezeptionspersonals. Auch der Rezeptionschef reagierte nicht gerade freundlich auf unsere Nachfrage nach einem besseren Doppelzimmer. Der Restaurantchef teilt zwar umtriebig und seriös die Tische für Frühstück und Abendessen ein, dabei gab es aber hier und da Überschneidungen, so dass wir eines Abends nicht an unseren zugewiesenen Tisch konnten. Der Hinweis darauf provozierte die etwas barsche Bemerkung: "Das ist nicht ihr Tisch!" Diese Aussage musste man eine Minute später revidieren und sich entschuldigen. Manchmal kam das Personal mit dem Abräumen benutzten Geschirrs nicht nach, was nicht weiter schlimm war. Eine Getränkebestellung wurde vergessen, was uns aber auch nicht weiter störte. Das Essen ist absolut in Ordnung und war immer ausreichend vorhanden. Wir hätten uns gewünscht, statt langweiliger deutscher Speisen wie Kroketten, labbriger Pommes, Rosenkohl, Broccoli, Krautwickel, Blumenkohl und Spargelsuppe auch typisch spanische Gerichte zu finden. Zudem musste man immer nachwürzen. Zum Abendessen muss man als Mann tatsächlich mit langer Hose erscheinen, die Damen dürfen aber ruhig Hotpants und Bikinioberteile tragen. Ein oder zwei Mal gibt es eine Art Gala-Dinner: Dann stehen Kerzen auf den Tischen es gibt zusätzliche rote Tischdecken und der Restaurantchef trägt eine weiße Kellnerjacke. Ansonsten alles beim Alten. Irgendwie witzig. Die Gästezusammensetzung kann man getrost als gemischt bezeichnen: junge, mittlere und ältere Altersklassen; uns sind keine unangenehmen Gäste aufgefallen, unsere Tischpartner waren sehr nett. Normalerweise kann man it diesem Hotel wenig falsch machen, aber Pech mit den Zimmern haben und den Trubel trotz relativ geringer Zimmeranzahl unterschätzen. Paguera ist für unseren Geschmack viel zu Deutsch. Im Gegensatz zu einigen Beschreibungen finden wir Paguera nicht besonders ruhig. Es ist halt ein Urlaubsort. Die Palmira-Bucht ist eigentlich ganz nett, allerdings haben wir auf der Insel weitaus schönere Strände (Es Trenc) mit weitaus besserer Wasserqualität gefunden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand