- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsSchlecht
- Allgemeine SauberkeitSehr schlecht
Ca 500 Meter von der Autobahn A 19 liegt diese Ferienanlage, die man über die neu gestaltete Anschlussstelle Linstow erreicht. Bei entsprechenden Windverhältnissen bietet sich dem Gast eine nette, konstante Geräuschkulisse vorbeifahrender LKW und PKW. Das Hauptgebäude macht einen martialischen Eindruck, auch die Lobby wirkt im ersten Moment pompös und im Charakter eines 5-Sterne-Hotels. Doch bereits an der Rezeption wird man schnell auf den Boden der Realität geholt. Das Aushängeschild eines jeden Hotels wirkt überlastet und überfordert, die Begrüßung erfolgt in standmäßigem Repertoire und einer unterkühlten Reserviertheit, bei der man als Gast praktisch zu einer Vorgangsnummer degeneriert. Wir waren gegen 13.30 Uhr vor Ort, unsere Ferienwohnung Typ V, war laut Auskunft erst n a c h 14 Uhr bezugsfertig, also begnügten wir uns mit einem kleinen Rundgang als Zeitvertreib durchs Hauptgebäude. Nachdem wir die "Shopping-Mall" einmal hoch und einmal runter in 5 Minuten durchquert hatten, ward uns aufgezeigt, hier wird erst nach 15 Uhr weitergearbeitet. So beschlossen wir, einen kleinen Imbiss in der mediterranen Mehrzweckhalle einzunehmen, die, erfüllt vom Frittenduft und im Geräusche-Stil einer Bahnhofshalle, wohl das gesellschaftliche Zentrum der Anlage ausmacht. Wir wählten einen Tisch, sahen die Bedienung, die sah uns und wir warteten, warteten und warteten... Nach 25 Minuten ist meine Frau zu einer Dame hin und fragte, ob „…unser Tisch überhaupt bedient wird…“. Dann ging alles doch recht schnell, der falsche Kaffee, das falsche Essen… Irgendwie konnte es nur besser werden. Glaubten wir jedenfalls. Währenddessen durften wir an einem Handy-Telefonat einer Besucherin am Nachbartisch teilhaben, die feststellte, dass sie dieses Mal eine bessere Ferienwohnung als beim letzten Aufenthalt "erwischt" hat - die Glückliche - wie wir später noch feststellen werden... Halb vier waren wir wieder an der Rezeption, freuten wir uns schon auf den Schlüssel und bekamen prompt die Antwort, „…das Zimmer ist erst nach 16 Uhr fertig, ich kann Ihnen aber schon mal den Schlüssel geben, vielleicht können Sie ja schon rein...". Und siehe da, die Mappe mit unseren Unterlagen lag doch tatsächlich schon auf dem Tisch. Wir starteten sodann das Auto, fuhren lt. Tacho 900 Meter bis zu unserem Ferienhaus, Typ V, im Zirkel C, 697. "…Wenn die Wohnung fertig ist, hängt draußen die grüne Karte…" klingt uns von der Rezeption her noch so im Ohr…, aber die hing nicht, dafür brannte aber immerhin die Außenbeleuchtung. Positiv war, dass man mit dem PKW vor dem Haus parken kann. - es sollte der einzige positive Eindruck bleiben, wir hatten sogar eine richtige Parknische, andere Gäste z.B. von gegenüber nutzen einen Teil der Straße und des Grünstreifens. Vor einigen Ferienwohnungen wurden so auf diese ausgefahrene Weise „schöne“ hauseigene Seenlandschaften geschaffen… Wir schlossen unsere „ 697“ auf und bekamen feuchte – nein – nicht Augen - sondern Füße. Das Putzkommando muss entweder den Wischeimer am Eingang umgekippt oder aber die Tür beim Regen stundenlang offen gelassen haben, jedenfalls quietschte der Teppich in der Breite der Tür ca 2 Meter hineinwärts. Vielleicht war es ja auch nur der Rest der Teppichnassreinigung. Obwohl - wahrscheinlich wohl eher nicht, denn in der Ecke lud „Oma’s nostalgischer Teppichkehrer“ - Modell Öko - ganz ohne Elektro - so zum Hinundherrollern – ein! Wie gut der war, sah man unterm Sofa... Vielleicht war er auch nur als Schlechtwettervariante zum Squash (kommt später) gedacht, wer weiß. Der zweite Eindruck war dann noch steigerungsfähig und buchstäblich erschlagend - Alfred Brehms Tierleben war an der Wand verewigt und bot dem Betrachter zugleich einen Überblick über die heimische mecklenburgische Mückenpopulation, gefüllt, ungefüllt, kleine und große, an der Decke und an der Wand. An der Lampe über dem Esstisch fand dieses Jahrzehnt auch noch kein Staubwedel den Weg zu den Spinnweben. (Haben Fotos, können es belegen !!!) Die Bäder selbst waren im besseren Zustand und wahrscheinlich Putzschwerpunkt - lediglich die Abflussarmaturen zeigten Gebrauchsspuren, eine Lampe über dem Spiegel wäre allerdings wünschenswert gewesen. Die Betten waren okay so als ein kleiner Vorgeschmack auf das spätere Leben in einem Pflegebett, entsprechend hoch und irgendwie gab es auch das Gefühl mit tropfdichter Unterlage unterm Laken. Im Geschirrschrank wurden wir dann leider fündig, die geografischen Karten zeichneten sich an den Mehrzweckgläsern ab und könnten nach einer ersten optischen Analyse aus Tomaten- und Orangensaft von irgendwelchen Vorgästen noch herrühren... Der Zustand der Ferienwohnungen verwundert nicht: Hier kommt die Putzkraft noch mit dem Fahrrad! Am Lenker zwei Eimer und in der Hand der Wischmopp. Dass da im wahrsten Sinne nicht viel rauszuholen ist, wird spätestens jetzt jedem Gast klar. Von Professionalität keine Spur. Wir wollen nun unseren Exkurs weiter fortsetzen und besuchen die Poollandschaft. Plötzlich standen wir vor einem Einlassdrehkreuz: Zutritt nur mit Karte! Karte??? Haben wir noch nicht - also ab zur Rezeption. Und siehe da: Als hätten wir es schon geahnt: Jetzt waren wir Aussätzige - weil, so erklärte uns die Dame am Empfang - wir haben ja nicht im Hotel, sondern über Hotel24.de und damit über buch.com gebucht! Das hat gesessen, und wir haben diese Botschaft verstanden! Da ist der Besuch der Poollandschaft nicht inkludiert! Aha, dachten wir, und bemerkten, dass dies so nicht in den Bedingungen steht und irreführend ist: Also: Wenn also nicht drin steht, dass wir die Poollandschaft kostenlos nutzen können, dann steht auch nicht drin, dass wir sie nicht kostenlos nutzen können! Verstanden? Jedenfalls durften wir dann 5 Euro pro Person extra löhnen und waren damit noch besser dran, als Nichtgäste des Hotels, die immerhin 8 Euro bezahlen müssen. Zur Ehrenrettung gab es am ersten Tag 2 Freikarten fürs Bad, das soll nicht unerwähnt bleiben. Das Bad selbst ist angesichts des Massenaufkommens an Badegästen ziemlich überlastet. Die Kabinen verschlissen, die Innenverriegelung, wenn sie denn vorhanden ist, nicht funktionstüchtig. Auf dem Boden sammeln sich nasse Mutzeln, bei der Armee würde man dazu Kasernenmäuse sagen und man tut Gutes, wenn man da Badelatschen zur Hand, besser zu Fuß, hat. An den drei Tagen, an denen wir zweimal gegen Bezahlung Gast dieser Badelandschaft sein durften, hatten wir das große Glück, jedesmal die Familienkabine gleich vorn zum Umziehen zu ergattern. Die Creme, die am ersten Tag schon an der Türwand klebte, war am dritten Tag dann etwas breitgeschmierter immer noch sehr deutlich zu sehen. Im Bad selbst fällt der Sandsteinboden positiv auf, der natürlich eine tolle Antirutschhaftung vor allem für die rumtobenden Kinder bietet. Die Becken sind groß, die Wassertemperatur geht in Ordnung und auch die Rutschen sind eine willkommene Abwechslung. Das Kinderbecken scheint mit der weißen Rutsche nicht ganz so glücklich gelungen zu sein, die Knirpse sausen alle erstmal nach rechts gegen die Wand und mit einer halben Linksdrehung über den Absatz ins Becken, was einigen Kindern so ziemlich Schmerzen bereitete. Das Babybecken links war auf den ersten Blick eine kleine Rückzugs-Oase und meistens weniger frequentiert, was vielleicht mit dem Dreck zusammenhängt, der auf dem Boden in der Mitte zusammengerührt wurde und gerade bei Kleinstkindern nicht wirklich den hygienischen Erwartungen und Ansprüchen gerecht wird. Badangestellte liefen zwar rum, aber ihre wirkliche Aufgabe dort konnten wir nicht erkennen. Auch auf der Sandsteintreppe lagen in den Fugen getränkte Mutzeln. In puncto Sauberkeit auch hier sehr mangelhaft. Noch ein Blick in den Squash-Court: Drei an der Zahl, ob es noch mehr sind, lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, da zwei in jedem Fall als Abstellräume zweckentfremdet werden. Die Belüftung und Klimaanlage hier funktioniert insoweit, als dass man sich die Luft hier durch eine als Raumteiler fungierte Zwischenwand mit dem Hotelküchentrakt teilt. Der Weg zum Squash wird zudem als Lager- und Abstellmöglichkeit für die Saalbestuhlung genutzt, die möglicherweise den Weg in den noch freien Court nicht geschafft haben. Kurzum: Hier sieht es schlichtweg müllig aus! Einen der wenigen positiven Akzente findet man in der Indoor-Spielwelt. Hier können die Kids sehr schön klettern und spielen und war auch sehr gut frequentiert und sauber. Insgesamt macht das Hotel einen ziemlichen lotterigen Eindruck, möglicherweise fehlt es an einem durchgreifenden Management. Mit drei Ferienhaussiedlungen und über 280 Ferienwohnungen sowie zig Hotelzimmern im Haupthaus ist das Resort an seine Kapazitätsgrenzen angelangt. Man hat den Anschein, das zehnjährige Hotel wird auf Verschleiß gefahren, das Personal wirkt orientierungs-, plan, ziel- und freudlos. Dass keine Fragebögen in den Ferienwohnungen auslagen, hat sicher auch System, weil es anscheinend niemanden im Managementbereich interessiert. Da wirkt die Frage beim Auschecken „Hat es Ihnen bei uns gefallen?“ nur als oberflächliche Phrase. Wir haben diese Frage an der Rezeption mit einem klaren „Nein“ beantwortet.
- ZimmergrößeGut
- SauberkeitSehr schlecht
- Ausstattung des ZimmersEher gut
- Atmosphäre & EinrichtungSchlecht
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher schlecht
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSchlecht
- Rezeption, Check-in & Check-outSchlecht
- Kinderbetreuung oder SpielplatzGut
- FamilienfreundlichkeitEher gut
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Zustand & Qualität des PoolsEher schlecht
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dennis |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 7 |