Wir hatten von Freitag bis Sonntag ein Doppelzimmer im Haupthaus gebucht. Bereits beim Einchecken mussten wir beide Übernachtungen im Voraus bezahlen. In guten Häusern zahlt man beim Auschecken. In guten Häusern wird uns auch immer sofort Hilfe mit dem Gepäck angeboten, denn mein Mann ist vollblind. Das Personal im Van der Valk kam noch nicht mal auf die Idee, dass es etwas kompliziert werden könnte, wenn man einen Blinden führen und gleichzeitig Gepäckstücke, Handtasche etc. transportieren muss. Unser Zimmer (Nr. 104) lag im 1. Stock des Haupthauses. Es hatte eine Dachterrasse mit Aussicht auf eine graue Betonwand, ein ungepflegtes und verschmutztes Kiesdach sowie eine riesige Entlüftungsanlage. Es stellte sich später heraus, dass es sich um die Abluftanlage der Küche handelte. Diese blies mit erheblicher Lautstärke am Abend den Geruch von altem Fritierfett in unser Zimmer. Nach mehrfachen Beschwerden wurde die Anlage dann in der ersten Nacht ab ca. 0:30 Uhr für wenige Stunden ausgeschaltet, um uns ab ca. 5:00 wieder mit dem Geruch von angebratenem Bacon zu belästigen. Wir hatten das Gefühl wir schlafen in einer Dunstabzugshaube. An Tag 2 bestanden wir dann auf einen Zimmerwechsel, den das Personal an der Rezeption recht widerwillig und wenig hilfsbereit irgendwann nachmittags ermöglichen wollte. Die Rezeption ist allerdings völlig unterbesetzt und entsprechend überlaufen, so dass wir keine Lust hatten erneut anzustehen. Wir beschlossen dann, auch die zweite Nacht in diesem Zimmer zu verbringen. Es kam von den Mitarbeitern weder ein Bedauern noch eine Entschuldigung, noch wurde uns irgendwelche Hilfe mit dem Gepäck angeboten. Durch die Blindheit meines Mannes ist für uns ein Zimmerwechsel sowieso mit erheblichem Aufwand verbunden. Das Hotelpersonal hat das aber überhaupt nicht interessiert. Generell sind die Zimmer ziemlich abgewohnt, das Badezimmer ist klein und hat auch schon bessere Tage gesehen. Auch die öffentlichen Bereiche im Hotel könnten mal wieder renoviert werden. Tapeten sind abgestossen, die Möbel haben abgestossene Kanten, der Teppichboden ist abgelaufen und fleckig. Das Buffet-Frühstück findet im a la carte Restaurant statt. Man kann dort auch draußen sitzen. Dann muss man sich aber sogar noch das Besteck, den Kaffee und die Tassen selbst holen. Wurst und Käse stehen zwar zum Teil abgedeckt aber völlig ungekühlt bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30°C auf dem Buffet. Das gleiche gilt für verschiedene mayonnaisehaltige Salate wie Eiersalat, Heringssalate, Fleischsalate, die ohne Abdeckung offen in Schüsseln herumstehen. Nicht gerade appetitlich. Die Auswahl ist eines 4 Sterne Hotels unwürdig. Die Teller und vor allem die Gläser haben Schleier und Glaskorrosion von der Spülmaschine. Das Personal ist unfreundlich und wünscht einem nicht mal einen guten Morgen. Die im Prospekt angepriesene Badelandschaft ist viel zu klein dimensioniert für die Anzahl der Gäste und entsprechend überlaufen. Es gibt ein paar Stühle, aber nicht eine einzige Liege im Poolbereich. Von Wellness und Entspannung keine Spur. Auch hier gibt es sichtbaren Renovierungs- und Instandhaltungsbedarf. Um von einem Hotelzimmer im Haupthaus ins Schwimmbad zu gelangen, muss man mit den Badesachen das Buffetrestaurant durchqueren. Beim Check-in bekommt man Karten für den Zugang zum Schwimmbad. Am Eingang des Schwimmbades endlich angekommen, steht man vor einem Drehkreuz und einem Automaten in den man die Karte einsteckt, sodann wird das Drehkreuz freigegeben und man kann durchgehen. Weit und breit kein Personal zu sehen, ich musste also sehen, wie ich meinen blinden Mann mit Langstock und Badesachen beladen, und mich selbst ebenfalls mit Badetasche beladen, durch das Drehkreuz jongliere. Fazit: Wir reisen viel und auch weit. Unsere letzen Urlaubsziele waren unter anderem Israel, DomRep, Mauritius, Kuba. So ein schlechtes Hotel, schlechter Service und Behindertenunfreudlichkeit ist uns noch in keinem anderen Hotel begegnet.

Zimmer

Eher schlecht