- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Kleines Hotel, eine Perle zwischen den benachbarten riesigen Hotelanlagen. 16 Zimmer insgesamt, davon 5 Terrassenzimmer und 11 Balkonzimmer im 1. Stock. Keine Musik zu den Mahlzeiten oder am Pool, keine Animation. Alles sehr ruhig und entspannt. Sauberkeit unübertroffen. Gästestruktur: Die meisten waren Deutsche, einige Franzosen und Skandinavier, aber auch Alleinreisende. Nur wenige Kinder und jugendliche Paare. Großer Anteil von Gästen, die schon zum wiederholten Male und für länger das Hotel aufsuchten (Stammgäste). Altersstruktur: 40 +. Man hatte den Eindruck, dass alle Gäste das Hotel bewusst gewählt hatten, ihre Ruhe suchten und keinen Rummel wollten. Das führte allerdings auch dazu, dass es sich manchmal als etwas schwierig gestaltete, Kontakte zu knüpfen - und sei es nur, um mal etwas zu plauschen. Die räumliche Anordnung der Tische und Liegen war auch so angelegt, dass man als Paar weitgehend für sich blieb. Das Hotel hatte wohl ursprünglich 4 Sterne, scheint wohl jetzt nicht mehr zu sein, denn diese 4 Sterne sind am Eingangsschild mit einem kleinen Holzschild verdeckt. Ein Problem, das in anderen Bewertungen schon angesprochen wurde, ist der Lärm der Techno-Party am Strandabschnitt des Nachbarhotels. Darüber hat es wohl heftige Auseinandersetzungen gegeben und man hat jetzt folgendes Arrangement getroffen. An jedem Donnerstagabend darf diese Party abgehalten werden, und zwar bis Punkt 3 Uhr in der Frühe. Es wird eine große Bühne aufgebaut, die Boxen Richtung Villa Azur gerichtet und dann wird es tierisch laut. Selbst wenn die Terrassentüren geschlossen sind, hat man den Eindruck, man befände sich nicht weit von der Bühne. Um 3 Uhr herrscht dann wieder Ruhe. Diese Nacht wird kurz - das muss man einfach wissen. Leider haben wir von der Hotelleitung keine Vorwarnung bekommen (warum nicht?), sondern durch die anderen Bewertungen. Wäre man nicht vorbereitet gewesen, wäre man vermutlich abgedreht. Gute Handy-Erreichbarkeit (Vodafone). Ende Juni war es in diesem Jahr abends noch etwas kühl, änderte sich aber Anfang Juli von Tag zu Tag. Während man bei einem Balkonzimmer den Meerblick hat und die Balkontür nachts offenstehen lassen kann (Man kann die Brandung hören!!), ist das bei den Terrassenzimmern nicht möglich; dafür kann man aber tagsüber vom Pool schnell über die Terrasse in sein Zimmer. Zum Aus- und Abspannen ist das Hotel ideal - schön muss es auch im Herbst und Frühjahr sein. Ein Schnäppchen (vom Preis her) ist dieses Hotel allerdings nicht, man will es auch wohl nicht sein. Nebenbei: Haben leider außerhalb des Hotels zwei für uns neue Betrügertricks kennen lernen müssen: 1. In der Hauptstadt der Insel kam es vor, dass sich jemand plötzlich als Kellner des Hotels ausgab, freudestrahlend auf einen zukam und einem die Hand schüttelte. Man war natürlich verunsichert, da man die Kellner nur in ihrem Anzug in Erinnerung hatte. Es wurde dann versucht, einen in eine angeblich einmalige Ausstellung zu lotsen, die sich dann als billige Teppichknüpferei entpuppte (Touristennepp). 2. Vorsicht, wenn einem jemand freundlich ein 2 Euro-Stück gibt und um den Gegenwert in tunesische Dinare bittet, weil die Banken nur Euro-Scheine wechseln. Kein Portemonnaie ziehen! Während man sein tunesisches Münzgeld nach dem entsprechenden Gegenwert durchsieht, versucht der Trickbetrüger, bei der Suche zu helfen - und im Hotel stellt man fest, dass die Scheine aus dem Scheinfach des Portemonnaies fehlen. Ist bei uns mehrmals mit gleicher Masche versucht worden, auch am Strand von Obstverkäufern. Djerba selbst bietet als Insel nicht viel. Eine vierstündige Rundfahrt mit dem Taxi reicht völlig aus; dabei etwas vorsichtig sein: Man wird auch während dieser Fahrt zu einer Töpferei gefahren. Dort gibt es zwar eine interessante Führung, aber dann soll man Töpferwaren kaufen. Maßlos überzahlt und: Es handelt sich ausschließlich um industrielle Massenware, die überall angeboten wird. Wenn man ein Trinkgeld zurücklässt, reicht das völlig!
Die Zimmer, alle gleich eingerichtet, waren für zwei Personen ausreichend. Wir hatten unseren erwachsenen Sohn dabei, hatten zwar für drei Personen voll bezahlt, aber bekamen nur ein Doppelzimmer. Das in jedem Zimmer vorhandene Sofa war dann bei uns als 3. Bett eingerichtet worden. Für 3 Personen (mit Gepäck) war das Zimmer eben zu klein. Mobiliar geschmackvoll und von guter Qualität, Betten (breit!) auch. Große Glastüren zum Balkon bzw. zur Terrasse, dort Möglichkeit zum Sitzen. Klimaanlage gut, Badezimmer ok, TV sehr klein, kein Safe (Safe befindet sich an der Rezeption). Nett: Zwischen Bad und Schlafraum befindet sich eine große Glasscheibe.
Die Mahlzeiten (Frühstück und Abendessen) wurden - dem Wetter entsprechend - fast immer draußen eingenommen. Dort gab es ausreichend Tische mit Sonnenschutz. Das Hotel liegt leicht erhöht, dadurch herrlicher Blick aufs Meer. Das Frühstücksbüffet war ok. Dass man Eier beim Kellner bestellen konnte (gekochtes Ei, Spiegelei, Omelett) erfuhren wir nur durch Zufall. Mühselig war es manchmal, sich alles vom Büfett im Speiseraum, nach draußen zu holen, auch jede Tasse Kaffee (Warum wurden keine Kännchen angeboten?). So war man oft am Laufen, aber es gibt Schlimmeres. Aber alles sehr sauber. Und nun zum Abendessen: Einmal die Woche gab es Büfett, sonst Menüwahl zwischen drei Vorspeisen, Hauptgerichten und Nachspeisen. Wir waren wahrlich nicht in Tunesien, um uns den Magen vollzuschlagen, aber das Abendessen war nicht zufriedenstellend: Die Gerichte waren wenig interessant und einfallsreich sowie sehr übersichtlich. Schade! Muss das sein? Unser Sohn - 26 Jahre alt - wurde kaum satt. Auch das Büffet war ebenso sparsam. Auch hier schien gespart zu werden. Beispiel: Das Nachspeisebüffet bestand aus einer Sorte trockenen Kuchens und einer mit Joghurtbechern aufgetürmten Pyramide - die gleichen Joghurtbecher, die beim Frühstücksbüffet angeboten wurden. Getränke im Hotel waren u. E. etwas hochpreisig - verglichen mit der 20m entfernten Strandbar des Nachbarhotels. Der Lobby der Villa Azur, die zur Rezeption und zum Speisesaal hin offen war, fehlte jegliche Gemütlichkeit, dort saß eigentlich auch nie jemand. Das hing aber sicherlich auch mit den Gästen zusammen, die scheinbar recht früh auf ihre Zimmer gingen und schliefen.
Das Personal ist nur zu loben, immer freundlich, hilfsbereit und professionell - vom Juniorchef bis zu den Kellnern. Gute Deutschkenntnisse. Tägliche hervorragende Zimmerreinigung. Wie wir zufällig beobachteten, wurden sogar die Zwischenräume zwischen Stäben des Balkongitters abgestaubt.
Das Haus liegt - lediglich durch einen schmalen, aber niedrigen Grünstreifen getrennt - direkt am Strand. Von allen Zimmern Meerblick. Hinter dem Hotel eine wenig befahrene Straße mit weiteren Hotels, Privatvillen und mit nur einigen kleineren Geschäften und Kiosken. Das Interessante an der Lage: Wenn man die gesamte Touristenzone Djerbas betrachtet, die aus rund 140 Hotels besteht, befindet sich die Villa Azur in einer bevorzugten Lage. Während sich nach Westen Hotels bis zum Horizont erstrecken, befinden sich nach Osten noch einige Privathäuser, drei größere Hotels und ein Standabschnitt, der bevorzugt von der einheimischen Bevölkerung (bes.am Wochenende) genutzt wird. Und dann ist man am Beginn einer traumhaften kilometerlangen Landzunge, wo man unendlich am Strand laufen kann, wo es kleinere Dünen gibt und man fast alleine ist. Es ist ruhig, man fühlt sich plötzlich weit weg vom Massentourismus, das Wasser dort ist traumhaft - smaragdgrün. Man muss allerdings für Sonnenschutz sorgen, da nur wenige Palmen einen solchen bieten. Transfer zum Flughafen kurz, aber kein Fluglärm zu hören.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport wurde nicht angeboten, aber man fand gleich unten am Strand neben dem Hotel einen Bootsverleih. Da auch kleine Rennboote (Wave-Runner) ausgeliehen wurden, hörte man während des Tages des Öfteren die störende "Begleitmusik" , einem elektr. Rasenmäher vergleichbar, aber man hält es aus, ist ja sonst alles ruhig. Pool war ausreichend groß, wurde von den Gästen auch nicht viel benutzt. Der Strand an dieser Stelle des Hotels ist etwas schmal. Leider hatten ssich dort jetzt im Juni/Juli zum Meer hin etwa 1-2 m hohe Seegrasberge gebildet, nicht gerade prall anzusehen. Nach Auskunft des Seniorchefs hatte er alles in die Wege geleitet, um den Abtransport zu organisieren, aber der tunesische Staat, der dafür verantwortlich ist, ließ auf sich warten. Merkwürdigerweise waren vor anderen Hotels die Berge von Seegras beseitigt worden. Deshalb lagen auch nicht viele Hotelgäste am Strand, sondern am Pool. Sonnenschutz vorhanden, Liegen in einwandfreiem Zustand. Unterhalb des Swimmingpools mehrere durch Seegrasmatten (Windschutz) abgegrenzte kleinere Abschnitte, wo jeweils zwei Liegen mit einem Schiff aufgebaut sind. Internet haben wir nicht benutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 5 |