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Petra (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2010 • 1-3 Tage • Wandern und Wellness
Sehr romantisch
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Es handelt sich um das kleinste First Class Hotel Deutschlands. Tatsächlich ist dort alles klein, verwinkelt, süß, verspielt, niedlich. Kleine liebevoll eingerichtete Zimmer, hübscher Wellnessbereich, entzückendes Restaurant mit angrenzender wunderschöner Kaffeeterrasse. Ein Hotelchen für echte Romantiker. Das Gebäude ist ein altes Haus (um 1900 erbaut), das sehr aufwändig saniert wurde. Diese Villa bietet außen und innen viel Charme und schön Anzusehendes. Buchen Sie unbedingt eine Kutschfahrt!!!


Zimmer
  • Gut
  • Die Zimmer sind, wie das ganze Hotel, eher klein - aber die Ausstattung ist liebevoll und detailreich. Alles sehr ansprechend gestaltet - man ist gern in der Villa Contessa - einem echten Romantikhotel.


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Das Essen ist hervorragend! Insbesondere das wirklich gute Essen ist ein absoluter Höhepunkt bei unserem Romantikurlaub in der Villa Contessa gewesen. Ganz große Klasse!


    Service
  • Eher gut
  • Das Personal ist bemüht und geschult freundlich. Wir waren an unserem zweiten Hochzeitstag dort und spielten entsprechend die zweite Geige - denn außerdem feierte ein junges Paar am gleichen Tag dort mit vielen Gästen Vermälung. Uns wurde nahegelgt, das besondere Dinner zu unserem Ehrentag vielleicht doch lieber auf dem Zimmer zu genießen. Unten im Restaurant und auch auf der Terrasse wäre dann ja zur gleichen Zeit die andere (große) Gesellschaft. Dies hatten wir dann auch so wahrgenommen und die netten Damen von der Bedienung brachten sechs Gänge nebst Getränke die Treppe hoch und das benutzte Geschirr wieder runter. Das war durchaus super. Ab 21 Uhr kann man den Wellnessbereich ganz für sich allein haben, wenn man das vorher anmeldet. Dies nahmen wir nach dem Dinner in Anspruch und kehrten nach zwei Stunden zurück ins Zimmer. Dort stand dann allerdings noch alles so, wie wir es verlassen hatten. Der Eßtisch, der eigentlich nicht ins Zimmer gehört und viel Platz weg nimmt und auch die Zusatzstühle sowie das benutzte Geschirr des letzten Gangs. Letzteres verbreitete einen Geruch, bei dem wir nicht schlafen wollten, zumal man mit dem Zusatzmobilar keinen Platz in dem Räumchen hat - erst nach einem Anruf bei der Rezeption wurde alles wieder in den Urzustand versetzt. Die in unserem Buchungspaket inbegriffene Kaffeerunde hatten wir vor dem Hotel einnehmen müssen, weil auf der hinteren wunderschönen Terrasse die andere (große) Gesellschaft feierte. Vorne hatten wir´s aber auch gemütlich durch den Baulärm u.a. durch zwei Zementlastwagen, denn an dem gegenüberliegenden Rohbau wurde mächtig gewerkelt. Die Zimmerreinigung haben wir anderswo schon besser, intensiver, aber auch herzlicher (es gibt kein Betthupferl, obwohl im Hotel ständig mit handgeschöpfter Schokolade geworben wird) erlebt. Das Zimmermädchen ließ ein Bierglas auf dem Bett liegen, das sie eigentlich in die Minibar stellen wollte, dafür lag dort eine tote Libelle, die von ihr ebenso ignoriert wurde, wie die Notwendigkeit einer Seifenschale. Ferner lag eines der Kopfkissen neben dem Bett auf dem Boden. Ein kleines Kissen zum Höherlagern des Kopfes, falls man fernsehen möchte. Nicht aufgeschüttelt, sondern völlig verknauscht auf dem Fußboden. Wünschenswert wären auch sog. Fliegennetze vor den Fenstern - zumindest vor dem Badezimmerfenster, damit man das auch mal abends öffnen kann. Im Spätsommer suchen nämlich die zahlreichen Spinnen ihre Winterzuflucht und kriechen vor allem abends und nachts ins warme Gebäudeinnere. Beim Frühstück wäre es toll, wenn in der Nähe des Buffets noch mal frisches Besteck ausliegen würde (und weitere Papierservietten). Natürlich erhält man frisches Besteck und Servietten auf Anfrage beim Personal, aber es wäre für beide Seiten einfacher und schneller, wenn dies schon griffbereit für den Gast ausliegen würde (beim Wechsel zw. herzhaften und süßen Speisen braucht man eben doch mal ein frisches Messer/Gabel). Besonders ins Herz geschlossen hatte wir eine der im adrett-dunkelblauen Rüschenkleid gewandeten Damen vom Service. Sie hatte ihren eigenen Kopf. Bekamen wir noch am vorherigen Morgen von einer anderen Servicedame die bestellten zwei Kännchen Kaffee, so stellte uns die bewusste Dame nur ein Kännchen auf den Tisch. Wir zeigten uns erstaunt, sie sagte: das würde sie immer so machen. Wir würden auf Nachfrage dann halt noch weiteren Kaffee bekommen. Am späten Nachmittag bestellte ich bei ihr ein Glas Sekt. Sie nickte, räumte die von der großen Hochzeitsgesellschaft halbleeren Proseccogläser ab und verschwand mit einem freundlichem "Prosecco ist bestimmt auch recht, oder?!" im Gebäude. Lustig war auch Folgendes: Wir hatten den Saunabereich durch Voranmeldung zwei Stunden lang nur für uns allein und entspannten gerade unbekleidet auf den dortigen Liegen als wir unerwarteten Besuch von einer der Sercivedamen mit einer Gruppe von Gästen im Schlepptau bekamen. Sie wollte ihnen den betoneswert schönen Wellnessbereich zeigen. Ich weiß nicht, ob unsere nackten Körper betoneswert schön sind, aber die Besuchertruppe zeigte jedenfalls amüsiert auf das "Nicht eintreten - besetzt"-Schild vor dem Saunabereich.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel liegt direkt am Scharmützelsee in einem Kurbad. Die öffentlich zugänglichen Therme sind nur 150 Meter entfernt. Bad Saarow ist ein beschaulicher Kurort, der wegen seiner heilenden Moorerde bekannt ist. Einkaufsmöglichkeiten sind wenige hundert Meter entfernt (fußläufig erreichbar). Das Gleiche gilt für die Dampferanlegestelle. Wanderer und Radfahrer kommem auf ihre Kosten. Wassersport wird auch auf dem See betrieben - aber das Hotel ist kein Sporthotel. Dort wird eher geruhsame Erholung, Wellness und gutes Essen großgeschrieben als Sport und Fitbess.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Der Wellnessbereich ist wirklich hübsch gestaltet, bietet Sauna, Dampfbad, Wirlpool und kosmetische Anwendungen (auch Massagen usw). Es gibt allerdings keinen Pool- weder innen noch außen. Uns störte das nicht, aber manche Leute legen großen Wert auf ein paar Schwimmzüge. Ansonsten hat das Hotel einen heißen Draht zum Unternehmen "Peter" in Bad Saarow, welches Pferdekutschen samt Kutscher und Kutschtour vermietet. In unserem Romantikpaket befand sich eine solche Kutschenfahrt, auf die wir uns schon vorneweg mächtig freuten. Wann kommt der Großstädter schon mal in den Genuss einer urigen Kutschfahrt durch malerische Städtchen... Obendrein zeigte sich endlich das Wetter sonnig und erwartungsfroh warteten wir schon ein paar Minuten vor der verabredeten Zeit an der Hotelzufahrt. Pünktlich um 14 Uhr hörten wir Hufgeklapper - eine schick-schwarze (offene) Kutsche mit zwei rotbraunen Pferden davor kam in Sichtweite und zehn Meter entfernt zum Stehen. Freundlich lächelnd liefen wir der duften Kutsche entgegen, da der Kutscher keine Anstalten machte, uns dort abzuholen, wo wir (vermutlich falsch) standen. "Hallo, wir sind ihre zwei Fahrgäste!" begrüßte ich den Fahrer strahlend und voller Vorfreude. "Schön," knurrte der Angesprochene mit unwirschem Schulterzucken, "so... und nu?!" "Nehmen Sie uns mit?" wollte mein Gatte den Mürrischen etwas auflockern. Aber wer blöde Fragen stellt, kriegt auch blöde Antworten: "Muss ick ja wohl." Wir stiegen also ein und zaghaft wagte ich noch zu fragen, ob er vielleicht rasch ein Foto von meinem Mann und mir machen könne. Bislang hatten wir an unserem Hochzeitstag noch kein Foto, auf dem wir mal gemeinsam drauf waren. Und wir beide in der Pferdekutsche... Ja, das wäre toll, dachte ich und hörte zur Antwort kein klares: "NEIN!" Der Kutscher schien sich an meinem irritierten Blick zu weiden und setzte bockig auf seinem Bock thronend hinzu: "Wie hamse sich´n ditte vorjestellt, hä?! Soll ick die Pferde alleene lassen oder watt?! Is doch klar, dit ick hier sitzen bleiben muss. Zügel halten. Vielleicht macht eener der Bauarbeiter da hinten mal´n Bild. Icke jedenfalls nich´!" Eingeschüchert traute ich mich nicht mehr vorzuschlagen, dass er das Bild ja durchaus mit einer Hand vom Kutschbock aus schießen könnte, während die andere weiterhin die Zügel hält. Wir standen immer noch vor der Villa Contessa und verstimmt packte ich den Fotoapparat zurück in die Tasche. Die Freunde an die bevorstehende Tour war dahin. Wir fuhren los und wie zum Hohn drehte sich der Kutscher währenddessen mehrmals zu uns um - mitten im Straßenverkehr war es ihm mit absoluter Lässigkeit möglich, meinem Gatten einige Ortsbesonderheiten zu erläutern, während das Schießen eines Fotos bei Stillstand des Gefährts nur von völlig Bekloppten gefordert werden konnte. Eine ältere Dame sprach unseren launigen Kutscher unterwegs an und wollte wissen, ob er auch eine halbstündige Fahrt machen würde. Ich war beruhigt, als er sie anknurrte:"Eene Stunde, basta." Dann ist es nichts Persönliches, dachte ich. Er hasst halt alle Frauen... Mein Gatte war dafür, dass ich dieses Erlebnis der Juniorchefin der Villa Contessa vortrug. Sie nahm dies mit geschultem Interesse entgegen. "Es ist wichtig, dass wir sowas wissen, denn unsere Gäste sollen sich hier ja rundrum wohlfühlen.Wir sind auf Ihr Feedback angewiesen, vielen Dank!" Eine Stunde später liefen wir die Treppe zu unserem Zimmer empor und hörten, wie die Dame an der Rezeption vernehmlich eine Kutschfahrt für andere Gäste buchte: "Hallo Herr Peter, wir würden sehr gern wieder eine Fahrt buchen... ja für morgen... zehn Uhr für zwei Personen... Hochzeitstag. Ja..., ganz herzlichen Dank. Immer wieder gern, Herr Peter!" Diese romantische Hochzeitstag-Kutschfahrt jedenfalls ist das Interessanteste Erlebnis unserer kleinen Kurzreise nach Bad Saarow und wird uns wohl am längsten in erinnerung bleiben (schade, dass wir davon kein Foto haben)!


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im September 2010
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Petra
    Alter:41-45
    Bewertungen:1