Wir sind noch nie im Urlaub von einem Hotel in ein anderes umgezogen, aber diesmal schon! Dabei bezeichnen wir uns als Normalurlauber, die die eine oder andere Unzulänglichkeit gerne einmal hinnehmen, wenn alles andere passt. Doch diesmal... Aber zunächst der Reihe nach: Wir haben das Hotel ca. 6 Wochen vor dem Abflugtermin gebucht und zwar in der - leider - irrigen Annahme, dass man wohl nichts falsch machen könnte, wenn man ein niegelnagelneues Hotel der Iberostar-Kette bucht. Im Holidaycheck gab es bis dato leider keine Bewertungen, kein Wunder, denn tatsächlich eröffnete das Hotel ja erst Anfang Juni 08. Je näher der Abflugtermin rückte, tauchten ein paar wenige Bewertungen hier auf, die uns nichts Gutes erahnen ließen. Wir trafen dann montags abends gegen 21. 15 Uhr im Hotel ein. Der erste Eindruck in der Hotelhalle vermittelte einen eher sterilen Charakter. Karge Halle mit Ratanmöbeln. Da wir erst in der Abendzeit ankamen, wurden wir zunächst in das Restaurant verwiesen, um dort noch eine Kleinigkeit zu essen, erst dann erfolgte der Check-In. Tatsächlich fanden wir in der nach unserer Meinung ebenfalls relativ steril, keinesfalls gemütlich - wirkenden "Speisehalle" nur Kleinigkeiten zum Essen vor. Diese regten uns zumindest nicht gerade zum Appetit an. Aber na gut, nach langer Reise waren wir froh, überhaupt was zu bekommen. Danach erfolgte reibungslos der Check-In. Wir wurden zu unserem Zimmer geleitet, das im rechten Flügel ziemlich weit vorne lag. Auch hier der erste Eindruck: eher steril. Bei 4-Sterne-Hotels waren wir schon in wesentlich größeren Zimmern untergebracht. Der laut Hotelbeschreibung vorhandene Kühlschrank fehlte. Die untere Holzverkleidung der Waschbeckens im Bad hing herunter. Über der Badewanne waren die Fliesen nur bis knapp über den Wannenrand gezogen, so dass beim Duschen die Wand direkt mit dem Wasser bespritzt wurde. Wie lange die Wand das auf Dauer aushalten soll, ohne Schaden zu nehmen oder gar von Schimmel befallen zu werden, muss sich noch zeigen... Die Zimmer waren sehr hellhörig. Eine erste Unzufriedenheit machte sich breit. Ein kleiner abendlicher Rundgang vermittelte dann zudem den Eindruck, dass hier abends wohl nicht allzuviel los sein dürfte. Wir brauchen diesen abendlichen Trubel zwar nicht unbedingt, aber hin und wieder eine Show wäre zumindest abwechslungsreich. Es waren eher weniger Urlauber zu sehen, so dass man glaubte, das Hotel sei noch immer nicht voll ausgebucht. Von einer Abendshow oder einem Animationsteam haben wir jedenfalls nichts mitbekommen, abgesehen von einem Alleinunterhalter, der in der Bar auf dem Keyboard spielte. So begaben wir uns müde zu Bett. Doch konnten wir nicht gleich einschlafen, da eben die Zimmer sehr, sehr hellhörig waren... Am nächsten Morgen wurden wir um 5. 00 Uhr aus dem Schlaf gerissen. Auf dem benachbarten Privatgrundstück begann zunächst ein, dann ein zweiter Hahn zu krähen. Beide Hähne klangen zwar etwas altersschwach, bewiesen aber ein stundenlanges Durchhaltevermögen... Freilich, zwar kann das Hotel hierfür nichts, aber an Schlaf war trotz Ohropax nicht mehr zu denken. Und das im Urlaub... (wie wir später erfuhren, hatten auch andere Urlauber des rechten Hotelflügels "mit den Hähnen zu kämpfen"). Die Unzufriedenheit wuchs. Nach dem Frühstück, das sich auch nicht gerade als allzu üppig erwies, warteten wir auf das Begrüßungs-Meeting mit der Reiseleitung. Dabei erkannten wir bei einem weiteren Rundgang unseren "Fehler", trotz des frühen "Weckens" keine Liegen reserviert zu haben. Sowohl am Pool als auch am Strand war nicht eine einzige Liege mehr frei! Und es gab in diesem Moment außer uns noch mehr Urlauber, die noch keine Liegen hatten! Tatsächlich war das Hotel ausgebucht. Wir hätten uns nicht einmal wenigstens einzelne Liegen zusammensuchen können. Am Pool lagen die Leute durch die durchgezogenen langen Sonnenschirme wie die Heringe nebeneinander, am Strand sah es nicht viel besser aus. Und an Liegen war überhaupt nicht zu denken. Weiterhin erkundigten wir uns nach dem Fitnessraum, den wir gerne täglich eine Stunde nutzen wollten, wie in der Hotelbeschreibung angegeben. Dieser war aber laut Hotelpersonal noch nicht fertig gestellt. Das alles brachte uns vollends aus der Fassung. So hatten wir uns unseren Urlaub wahrlich nicht vorgestellt. Wir wollten hier möglichst schnell nur noch weg. Die Reiseleiterin von Thomas Cook, Bernadette, ermöglichte uns dies auch sehr rasch und unbürokratisch. Hierfür danken wir ihr an dieser Stelle auch sehr, sehr herzlich. Sie hat uns den Urlaub gerettet. Beim Check-Out bekamen wir noch Beschwerden mit, dass die Zimmer nicht bis 14. 00 Uhr gereinigt worden wären. Das Rezeptionspersonal reagierte hierbei nur mit Schulterzucken. Binnen zwei Stunden konnten wir in das Hotel Odyssee in Zarzis umziehen, wo wir all das vorfanden, was wir im Safira Palms nicht hatten (geräumiges und vor allem ruhiges Zimmer, tolle Architektur der Anlage, abwechslungsreiches Essen, jede Menge freie Liegen sogar noch um 9 Uhr unter Palmen usw.). So war der 1-Tages-Aufenthalt im Safira Palms beendet. Bei der Rückreise trafen wir dann diejenigen Urlauber wieder, die im Safira Palms 2 Wochen verblieben waren. Diese hatten ebenfalls nichts Gutes zu berichten. Von einem Haus der Iberostar-Kette hatten wir jedenfalls mehr erwartet. Wie schon einmal in einer vorherigen Hotelkritik bemerkt, braucht das Hotel vielleicht noch etwas Zeit, es steckt wohl noch in den "Kinderschuhen". Aber für teilweise 1200 Euro für 2 Wochen Urlaub muss ich als Urlauber auch etwas erwarten dürfen und können. Wenn es derartige Anfangsschwierigkeiten gibt, muss dies über den Reisepreis geregelt werden (Eröffnungsangebot!?). Zumindest im Moment stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis keinesfalls. Das Hotel können wir zu den angebotenen Preisen derzeit wirklich nicht weiter empfehlen.

Zimmer