- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Vor 2 Jahren habe ich meinen letzten Urlaub (der insgesamt fünfzehnte) in der DomRep (Nordküste) verbracht. Diesmal sollte es die Ostküste sein. Die Katalogbeschreibung entsprach unseren Vorstellungen, leider aber nicht in allen Punkten der Realität. Die Lage des Hotels ist gut. Die 10 Häuser sind 3-4stöckig und teilweise mit Fahrstuhl - also auch für Rollifahrer gut geeignet. Der Zustand der Häuser ist (zumindest außen) in Ordnung. Zum Innenleben mehr in der Zimmerbeschreibung. Die Grünflächen sind gut gepflegt und der Strand ist sauber. Nach 2 Tagen stürmischen Wetters wurde der angeschwemmte Müll am Strand sofort beseitigt. Wie mittlerweile fast überall, waren unsere "russischen Freunde" auch in diesem Hotel am stärksten vertreten. Weitere Nationalitäten: deutsch, spanisch, französisch, polnisch. Wie auch schon seit Jahren in der DomRep üblich, werden am Wochenende ganze Großfamilien Dominikaner einquartiert. Wir hatten das Glück, das es uns nur einmal "getroffen" hat. Kinder waren nur wenige anwesend. Handy funktionierte problemlos. Internet ist an zwei Rechnern verfügbar - 60min kosten 9$. Man muss die 60min nicht auf einmal verbrauchen, sondern kann sich mit einem Passwort mehrmals einloggen, bis die Zeit aufgebraucht ist. Das Preis / Leistungsverhältniss ist nicht gerechtfertigt. Beide während meines Aufenthaltes zuständigen Reiseleiter haben mir erklärt, dass man in der dritten Welt sei und somit auch im Hotel Abstriche machen muss. Außerdem sei es nur ein 4-Sterne- Hotel. Wenn alle im Katalog beschriebenen Merkmale auch wirklich angeboten würden, könnte man in diesem Hotel sicher einen schönen Urlaub verbringen. So wie wir es erlebt haben, kann ich das Hotel nur bedingt empfehlen.
Ich hatte ein Doppelzimmer zur Alleinnutzung, ausgestattet wie die meisten Hotelzimmer. Zwei große Betten, Schreibtisch und Sitzecke. Eine Klimaanlage war vorhanden, allerdings nur bedingt regelbar – an oder aus. Sie sah auch nicht so aus, als das sie noch zu reparieren war, also habe ich sie nach vier Tagen ausgelassen. Im Flur vor dem Kleiderschrank tropfte die Klimaanlage ständig, so das ich immer durch eine Pfütze lief. Nach einer Woche trennte sich an der Balkontür der Rahmen von der Glasscheibe. Da ich die Tür nicht mehr schließen konnte, musste ich um 21: 00Uhr noch einen Handwerker „empfangen“. Auch die Balkonbeleuchtung und der Fön waren defekt. Es gibt keine Zimmerschlüssel, sondern Karten – es kam vor, das wir die Karte an der Rezeption aktivieren lassen mussten, da wir die Tür nicht mehr öffnen konnten. Das Zimmermädchen hat sich wirklich große Mühe gegeben. Handtücher wurden auf Wunsch täglich gewechselt. An der Reinigung war nichts auszusetzen, aber das täuscht nicht darüber hinweg, das zumindest das Haus in dem wir gewohnt haben, stark sanierungsbedürftig ist. Durch eine offene Kellertür konnten wir sehen, dass dieses Haus unter Wasser steht und das kann man nicht mit hoher Luftfeuchtigkeit rechtfertigen. Auch bei meinen Freunden war der Handwerker ein gern gesehener Gast – defekte Klimaanlage und Balkonbeleuchtung sowie ein Wechsel der Klobrille ( wegen Ekelfaktor) waren angesagt. Alle Schäden wurden kurzfristig beseitigt, allerdings frage ich mich, warum die Zimmer vor Neubelegung nicht auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Das etwas kaputt geht, kann passieren, aber wenn ich als Gast ein Zimmer neu beziehe, kann es nicht sein, das ich erst einmal sämtliche Handwerker bestellen muss, bevor das Zimmer nutzbar ist. Deutsche Welle war vorhanden – allerdings nur wenn am Himmel keine Wolke zu sehen war. Beim geringsten Wetterwechsel gab es einen Totalausfall. Wir hatten leider das Pech, einige Tage bei Regen verbringen zu müssen und da ist man für jede Abwechslung dankbar – auch wenn es nur das Fernsehen ist.
Es gab ein Hauptrestaurant in dem alle Mahlzeiten eingenommen wurden. Frühstück war wie in jedem Hotel. Eier gab es in allen Variationen – bei mehr als drei Mann an der Bratpfanne konnte es allerdings schon passieren, dass die Spiegeleier noch etwas „flüssig“ waren. Mehrere Sorten Brötchen und Brot (auch dunkles), Wurst, Käse und Marmelade sowie Joghurt, Cornflakes und Puddingsuppe wurden angeboten. Das Mittagessen war etwas dürftig, aber immer noch besser, als die Snackbar am Strand. Zumindest konnte man sich einen Salat zusammenstellen. Am umfangreichsten war das Abendbrot. Vom Spanferkel über Truthahn bis zum Schweinebraten und Steak war alles vorhanden. Die Zubereitung von Rindfleisch muss allerdings noch geübt werden. Die Präsentation und der Geschmack der Speisen war gut, die Motivation der Kellner allerdings mangelhaft. Man fühlte sich teilweise wie ein Störenfried. Auf unser „Guten Morgen“ oder “Guten Abend“ bekamen wir selten eine Reaktion, von einem Lächeln ganz zu schweigen. Das war ich von meinen früheren Reisen anders gewohnt. Leere Teller wurden in der Regel schnell abgeräumt, Besteck musste man sich allerdings auch mal selbst zusammen suchen. Die Snackbar am Strand hatte immer Gäste – auch wenn es nur die zahlreichen Tauben waren. Wenn diese satt waren, haben sie ihre Verdauungsprodukte vorzugsweise auch gleich am Boden der Bar hinterlassen. Die Reinigung ließ allerdings auf sich warten. Ich empfehle unbedingt, die Snackbar nicht barfuss zu betreten. Als „Snacks“ wurden angeboten: Pizza, die den ganzen Tag in einem Glaskasten stand, schwarze gebrannte Buletten und Salatblätter um sich einen Burger zu basteln und Pommes - wenn man Glück hatte waren sie noch warm. Laut ITS-Katalog sollten Snacks bis 24. 00Uhr angeboten werden – um 17. 00Uhr war allerdings auch dort Feierabend. Auf Grund des Angebotes aber nicht weiter tragisch.
Nach unserer Landung gab es ein ziemliches Chaos, da nirgends ersichtlich war, wo unsere Koffer ankommen würden. Danach durften wir uns am ITS-Schalter anstellen, um zu erfahren, wo unser Bus zum Hotel steht und das die Informationsblätter leider nicht für alle gereicht haben. Der Transfer dauert ca. 40min. Der Check-In im Hotel war schnell und unproblematisch. Wir hatten vorab per Mail darum gebeten, unsere drei Zimmer möglichst nah beieinander zu bekommen. Das hat reibungslos funktioniert - alle Zimmer lagen direkt nebeneinander. An der Rezeption wird teilweise deutsch gesprochen. Ein Arzt, Souvenirshop und Friseur sind im Hotel vorhanden. Massage wird für 25$ (30min) am Strand oder neben dem Souvenirshop angeboten. Wäscherei ist ebenfalls vorhanden, habe ich allerdings nicht genutzt. Einen Kids-Club gibt es auch, aus Mangel an Kindern saß die hochschwangere „Animateurin“ allerdings völlig alleine dort und hat sich mit Trickfilmen selbst unterhalten.
Alle Häuser liegen in unmittelbarer Strandnähe, wir hatten direkten Meerblick. Wenn man am Strand nach links schwenkt, kommt man in eine "Ortschaft" - Strandrestaurants und ein Supermarkt mit Möglichkeit zum Geldwechsel sind dort zu finden. Der Rest sind Souvenirbuden, wo man belauert wird und man versucht, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen - unbedingt handeln! Das zum Hotel gehörende Casino war während unseres gesamten Aufenthaltes geschlossen, den Grund konnte uns niemand sagen. Nach ca. 4 Tagen wurde dann ein Transfer zum Casino des Hotels Princess angeboten. Dieses Casino war täglich von 19. 00-3. 00UHR geöffnet. Der erste Transfer wurde aber erst um 22. 00UHR angeboten. Eine Taxifahrt hätte uns hin- und zurück 24, 00Dollar gekostet - Fahrzeit ca. 6min! In unmittelbarer Nähe des Casino befindet sich das Shoppingcenter Plaza Bavaro - wahlweise einheimische Buden oder "richtige Geschäfte", das Angebot ist allerdings dasselbe. Vornehmer ist es im neuen Plaza Real, dort gibt es Boutiquen für den gehobenen Anspruch und Geldbeutel. Ein kostenloser Transfer wird vom Hotel angeboten. Wir haben uns für drei Ausflüge entschieden: Segeltour zur Insel Catalina (gebucht bei ITS), Crazy Wheels (gebucht bei RH-Tours) und Santo Domingo (gebucht bei ITS). Die Segeltour ist sehr zu empfehlen. Auf Saona war ich schon und bereits beim letzten Mal war der Strand dort total überlaufen. Bevor es mit dem Segler zur Insel geht, gibt es noch einen Rundgang im Künstlerdorf „Altos de Chavon“. Auf der Insel Catalina waren wir (ca. 30 Personen) die einzigen „Touris“ und hatten den ganzen Strand für uns allein. Dort haben wir uns ca. 2 Stunden aufgehalten Es gab ein anständiges Mittagessen und Getränke inklusive. Der Segler war in einem sehr guten Zustand und der Reiseleiter (ein Österreicher) hat uns viel über Land und Leute erzählt. Für Schnorchler sieht es allerdings schlecht aus – nix mit bunten Fischis. Die Crazy Wheels Tour war streckentechnisch sehr ausgewogen. Von Asphalt bis Stein- und Strandstrecke war alles dabei. Allerdings finde ich es sehr bedenklich, das man vor Antritt der Fahrt ein Schriftstück unterschreiben muss, das es in allen möglichen Sprachen gibt – nur nicht in Deutsch. Da wir den Ausflug bei einer deutsch-schweizerischen Agentur gebucht haben, hätte ich erwartet, dass dieses Schriftstück (der Veranstalter übernimmt für Unfälle keine Garantie!) auch in Deutsch vorliegt. Es soll auch heute noch Menschen geben, die der englischen oder spanischen Sprache nicht mächtig sind. Gott sei Dank waren in unserer Reisegruppe auch jüngere Leute, die uns übersetzt haben, was wir dort unterschreiben. Über die Santo Domingo Tour kann ich mir kein Urteil erlauben, da ich sie selbst nicht mit gemacht habe.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Noch schlimmer war es bei den „Barkeepern“ - wenn man sie überhaupt so nennen konnte. Von 3 vorhandenen Poolbars war nur die am Hauptpool von 10-17Uhr geöffnet. Dort bekam man mehr oder weniger schlechte Cocktails gemixt. Bier, Fanta oder Cola durfte man sich selbst aus Automaten zapfen. Die beliebte Swimm-Up-Bar war zwar vorhanden, man wurde dort allerdings nicht bedient. Das einzige Ausstattungsmerkmal dort war ein Besenstiel. An der Poolbar am Haus 10 gab es überhaupt keine Bedienung, sondern ebenfalls nur Selbstbedienung aus Automaten. Dort kam zweimal am Tag eine Angestellte vorbei, warf einen Blick auf die Automaten und verschwand wieder. Die Poolbar am Haus 8 war komplett zu. Alle Automaten waren mit schöner schwarzer Folie überzogen. Auch die Damentoilette am Pool war verschlossen – Motto: was nicht benutzt wird, muss man nicht reinigen. An der Strandbar wie überall – Automaten ! Selbst Getränke wie Pina Colada wurden aus dem Hahn gezapft – von Geschmack keine Spur, einfach unterirdisch. Von insgesamt 6 vorhandenen Bars waren gleichzeitig jeweils nur zwei geöffnet. Von 17 – 20Uhr nur die Lobby-Bar. Der Strand war sauber und auch die Liegen in einem guten Zustand. Allerdings war auch hier die Reinigung der Toiletten absolut mangelhaft. Animation war vorhanden, allerdings für Urlauber die nicht daran teilnehmen wollten ziemlich nervig. Den ganzen Vormittag (und dann wieder ab 15. 00Uhr) wurde man aus riesigen Boxen beschallt. Man konnte sich dem leider nicht entziehen, da die Musik an jedem Teil des Strandes zu hören war. Ein bisschen weniger Lautstärke hätte es auch getan. Das Abendprogramm haben wir nur einmal besucht, auch hier wäre etwas weniger Lautstärke mehr gewesen. Die Qualität des Programms ist Geschmacksache - kein Kommentar. Die Disco haben wir einmal um 1. 00Uhr besucht, die Gefahr eines Hörschadens hat uns allerdings schnell flüchten lassen. Anscheinend ging es uns nicht alleine so, es waren nur 7 Gäste dort. Eine Minigolfanlage ist (ziemlich versteckt) vorhanden, allerdings sollte man nicht zu ehrgeizg sein. Von Pflege keine Spur, aber für ein bisschen Spaß reicht es allemal.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 3 Wochen im November 2008 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marina |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 16 |