Vita Silva Hotel

Wir waren neun Tage im November Gäste im Amelia. Das Hotel schließt am 1. Dezember wegen Komplettrenovierung. Nur waren die Urlauber bei Buchung nicht darüber informiert. Ein Teil der Gäste wurde ins Seamelia in Evrenseki verfrachtet, während andere Urlauber bis zum bitteren Ende bei mehr als dürftigem Angebot dort verharren „durften“. Wir kamen uns vor wie bei den 10 kleinen Negerlein. Uns fiel der Spruch ein: „Den Letzten beißen die Hunde“. Hätten wir das gewusst, hätten wir das Hotel garantiert nicht gebucht. Wir fragten uns allerdings, wie ein Hotel in nur vier Jahren so herunterkommen kann. Es wird an allen Ecken und Enden gespart. In der Lobby-Bar, im Speisesaal sowie im Wellnessbereich war es kalt und zugig ohne Ende, so dass sich viele Gäste erkälteten. Schon allein die Lobby vermittelte einen Spar-Eindruck, da dort nur wenige Lampen eingeschaltet waren. Dieses setzte sich im Zimmer und Bad fort. Man musste tatsächlich alle Lampen anschalten, um nicht in Depressionen zu verfallen, bzw. um überhaupt etwas zu sehen. Eine Frechheit war es, die Flurbeleuchtung zum Teil auf Notbeleuchtung zu schalten, obwohl noch einige Urlauber zu Gast waren. Ohne Taschenlampe waren unsere Freunde aufgeschmissen, wenn sie ihre Zimmertür per Karte öffnen wollten. So etwas hatten wir noch nie erlebt, schon gar nicht in einem 5-Sterne-Hotel. Die Zimmer entsprachen aufgrund fehlendem Wasserkocher, Kosmetikspiegel sowie Pantoffeln für uns nicht 5 Sternen. Bademäntel sind gegen Leihgebühr erhältlich. Gewöhnungsbedürftig sind ebenfalls Etagenbetten in einigen Doppelzimmern, obwohl nicht als Familienzimmer gebucht. Ärgerlich empfanden wir die nach Lust und Laune des Personals in Betrieb genommenen Attraktionen des Wellnessbereichs, so war beispielsweise das Hallenbad um 17.00 Uhr geschlossen, die Dampfsauna überhaupt nicht in Betrieb, der lauwarme Hamam fast stockduster. Da die meisten verbliebenen Rentner das Wellnessangebot nicht in Anspruch nahmen, wurde die letzten Tage auch nicht mehr im Hamam geputzt, der heiße Stein mit Seifenresten übersät, stumpfer Boden mit Fußabdrücken, PFUI!, Kurz und gut: es wurde gespart. Das Hallenbad, welches vom Wellnessbereich durch einen zugigen Gang abgeteilt war, sowie die Ruheräume luden aufgrund der kalten Raumtemperatur nicht zum Verweilen ein. Wobei auch das „Europa-Gütesiegel“ am Hoteleingang wie auf dem Schrottplatz gefunden wirkte. Nun zum Positiven: Das Personal und Gästebetreuung gab sich alle erdenkliche Mühe, obgleich einige aufgrund der bevorstehenden Schließung die Kündigung erhielten. Die Speisen in der ersten Hälfte unseres Urlaubs waren qualitativ sehr gut und schmackhaft zubereitet. Aufgrund der täglich schwindenden Gästezahl sanken Auswahl und Qualität hingegen auf unteres Niveau (Resteessen). Somit waren die verbliebenen Urlauber Gäste 2. Klasse. Im Speisesaal wurde man zügig bedient. Auch der Abräumservice funktionierte einwandfrei. Aufgrund Personalmangels bzw. Sparmaßnahmen gab es keinen Tischservice in der Lobbybar. Die Getränke (Cocktails nicht empfehlenswert, alles mit Wodka) mussten selbst geholt werden. Sporadisch wurden die Gläser abgeräumt. Über die Sauberkeit am Pool konnten wir uns nicht beschweren. Auch der Strandbereich wirkte stets gepflegt. Die Abendunterhaltung mit Shows und Tanzabenden bot für die Gäste eine gute Abwechslung. Dass das Hotel jwd liegt, wussten wir. Ausflüge nach Side, Manavgat, Avsallar, Alanya sind per Dolmus, Taxi (für Paare teuer) oder kostengünstigem Hotelbus möglich. Für Familien mit Kindern und Nichtschwimmern ist der steil abfallende Strand bzw. steinige Einstieg ins Meer nicht geeignet. Für Schwimmer gibt es einen Badesteg. WLan in der Lobby gratis, Internetecke mit Wucherpreisen (5 € pro Stunde)

Beliebte Aktivitäten

• Strand