Wir sind sehr erfahrene Hotelgänger, schätzen in der Schweiz vor allem den guten Service und die oft sehr gepflegten und gut organisierten Anlagen. Das Doldenhorn ist leider eher auf Billig- oder Rustikal-Niveau angesiedelt, kann nur im Restaurant halten, was es verspricht. Zu Beginn erhielten wir ein Cüpli im Rahmen der "Tea-Time" und wurden in den aktuellen Raum dafür geführt. Ein derart steriles und geradezu armseliges Setting hatte ich bisher nur in Jugendherbergen erlebt: Ein kleines Kuchenwägelchen zur Selbstbedienung mit teilweise vertrockneten Dingen, in Reihe stehen mit hungrigen Familien in Bademänteln, kein Personal, keine Musik, nix....(Als Arzt sage ich dazu noch: Lüftung bei so vielen Menschen ohne Maske wäre dringend notwendig! Aber Personal sucht man dort, wie an so vielen anderen Orten, vergeblich.) Der Wellness-Bereich ist ein Chilbiplatz für Familien oder junge Pärchen auf Schnäppli-tour, die sogar im Ruheraum ihren Laptop auspacken und daran arbeiten. Die Wellnesshandtücher von 1,40m Länge sprechen für sich. Davon gibt es mit viel Glück EINES pro Person, wer mehr will, muss zur Reception (!!!). Es wundert dann nicht, wenn viele Gäste einfach mit der Badehose in der Sauna absitzen und danach verschwitzt direkt ins schummrige Kältebecken platschen. Der Zimmerservice ist derart lieblos, dass nicht mal mehr die Bettlaken glattgezogen, geschweige denn in 4 Tagen einmal gewechselt werden....Handtücher, Minibar usw. gibt es nur auf gut Glück oder eben ständiges Nachfragen... Das gesamte Team wirkt müde, was nicht wundert, da täglich mindestens die Hälfte der Zimmer (!) neu belegt wird. Für eine geübte und damit verwöhnende Gastfreundlichkeit für längere Aufenthalte ist das Know-how oder die Energie wohl schon länger verloren gegangen. Aus unserer Sicht kein Verwöhnhotel für erholsame und gediegene Relais et Chateux-Tage, dafür fehlt die Kultur. Auch auf diese Mail wird der "Hotelier aus Leidenschaft" (seine grosse Zeit liegt gemäss seiner Fotogalerie wohl so etwa 20 Jahre zurück!) sicher wieder einige Erklärungen finden (Ökologie, Corona, Ferienzeit...Ausserdem: Leidenschaft für was eigentlich?). Glauben sie ihm nicht, ausser sie lesen einmal von einer neuen Führung und einem klaren Konzept für das eigentlich schöne Hotel. Kürzlich wurde es als "Aufsteiger des Jahres" der Vier-Stern-Winterhotels bezeichnet. Da hat jemand ordentlich daneben gegriffen. Wir sind verärgert!
Schön am Waldrand gelegen, eigentlich ruhig, wenn nicht gerade schon morgens um 9 einige Kinder mit ihren Eltern im Poolbereich draussen herumtollen. Langlaufloipe direkt vor dem Haus. Anfahrt nicht ganz einfach, da kein Strassenname angegeben. Einfach durch den Ort fahren fast bis zum Ende, dann links....
Unsere grosse Junior-Suite 504 hatte Schrankraum für eine Person, eine Garderobenecke ohne Haken oder Stange, ein Riesenbad mit zwei grossen Spiegeln, allerdings ohne Beleuchtung. (Das ganze Bad wurde diffus von einer dreiarmigen Krake aus dem Billigbaumarkt mit drei verschiedenen Birnen beleuchtet.) Das grosse Badfenster öffnete sich zum Balkon des.... Nachbarzimmers!! Der Teppichboden ist alt und fleckig, auf einem Sessel angetrocknete Speisereste (?), konnten es mit eigener Kleiderbürste entfernen. Das Bett viel zu weich, das ganze Zimmer völlig überheizt. Bilder wurden abgehängt, Haken aber sichtbar gelassen...Staubige Spinnweben im Dachgebälk sprechen auch für sich.
Wir hinterliessen als Aufmunterung ein wenig Trinkgeld. Aber hier ist der Wurm drin! Wenn von Seiten der Führung nicht bald ein kundenorientiertes Konzept eingeführt wird, sehen wir das ganze Team im Burnout!
Sehr gutes Abendessen im Rahmen der Halbpension! Hervorragende Weinkarte! Zum Frühstück ohne Ende Plastikverpackungen, was bei entsprechendem Personaleinsatz zu vermeiden wäre. Das Fondue im Ruedihuus war sehr speziell und empfehlenswert!
Kandersteg ist an sich eher ein deprimierender Ort. Die Loipe konnte gerade noch aufrechterhalten werden, war aber schon zur Hälfte geschlossen. Sonst benötigt man das Auto..... Zum Wellness haben wir schon viel gesagt. Es fehlt komplett eine dreisprachige Beschilderung! Klare Trennung in Nackt- und Badezonen, sprich: Ab 16 oder für Kinder. Alles ist offen. Der "Portier" läuft mindestens 3-4x/h mit seinen Strassenschuhen vom Parkplatz durch den gesamten Bereich, am Donnerstag kamen noch Monteure dazu, die im Haus arbeiteten und zum Wagen gingen...Wir sollten Termine für Saunazeiten reservieren, fanden immer schon streitsüchtige andere Gäste vor....Das ist alles wirklich unterdurchschnittlich und nicht akzeptabel!!!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 3-5 Tage im Februar 2021 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Michael |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 3 |