Well Palace Side

Anfang September des letzten Jahres spähte ich die Umgebung des Side Crown Palace nach der Baustelle dieses Hotels, aus diversen Foren bekannt, aus und entdeckte – nichts. Das unbebaute Gelände schlummerte friedlich in der Mittagssonne, vereinzelte Fahrzeuge waren geparkt, das war’s. Nun, nach einem Jahr, verbrachten wir unseren Urlaub in dieser Anlage, die in etwa acht Monaten hochgezogen wurde. Respekt an alle Beteiligten. Im Prinzip ist sie ähnlich konzipiert wie das Crown Serenety, in dem wir in den beiden Vorjahren zwei zufriedene Aufenthalte genossen. Bei gleichem Bauherrn sicher nicht verwunderlich. Wegen eines „technischen Defekts“ wurden wir, und wie wir erfuhren viele andere Gäste, für die erste Nacht im Crown Palace untergebracht. Da dies allerdings kein qualitativer Abstieg war, wir wie zugesagt, am nächsten Morgen unser Zimmer im gebuchten Hotel zugewiesen bekamen und darüber hinaus als kleinen Ausgleich einen Obstteller und eine Flasche Rotwein dort vorfanden, ziehen wir hier keinen Punkt ab. Wie der Titel der Bewertung schon andeutet, lassen sich zusammenfassend viele Statements der letztjährigen Bewertung des Crown Serenety auf dieses Schwesterhotel übertragen. Wenn es dem Management gelingt, bewährte Kräfte zu behalten, auch weiterhin souveräne Kellner aus- und fortzubilden und langfristig als Stammpersonal zu etablieren, dann dürfte die Anlage auch in den nächsten Jahren im oberen Bewertungsbereich liegen und kann ohne Bedenken gebucht werden. Für einen stressfreien Strandurlaub bietet sich das Hotel, auch wegen der überschaubaren Größe, absolut an, zumal man dort zu jeder Tageszeit auf freien Liegen relaxen kann. Möglicherweise hat der Besitzer schon beim Bau des Palace 2010/11 langfristig Strandbereiche für künftige Komplexe eingeplant. Nur so können wir uns erklären, dass gerade in dieser Zone, in der ein Hotelbunker neben dem anderen hochgezogen wurde, trotzdem noch relativ viel Platz zu finden ist. Wer Wert auf viel Grün in der und um die Anlage legt, wird allerdings mit der Wahl dieses Hotels nicht sehr glücklich werden. Wenn jeder Tourist Bewertungen studiert, die Entwicklung beobachtet, seine preislichen Vorstellungen und individuellen Vorlieben koordiniert und erst dann bucht, liegt er bei der Wahl dieses Hotels sicher richtig. Wir beobachten darüber hinaus gespannt, ob die Crownkette tatsächlich, wie von mehreren Angestellten ausgesagt, ab Oktober möglicherweise gegenüber vom Serenety ihre vierte Anlage zur Eröffnung in 2016 erbaut. Nach den Erfahrungen der letzten drei Jahre mit diesem Anbieter können wir uns eine erneute Buchung einer Crownanlage, auch der eventell neuen, bei entsprechender Preisgestaltung durchaus vorstellen.

Zwei Stühle und ein kleiner Tisch auf dem großen Balkon unseres geräumigen Zimmers 4106 im 1.Stock des ehemaligen Select zum Actionpool hin luden zum gemütlichen Tagesabschluss ein. Der an der Wand montierte Wäschetrockner bot konstruktionsbedingt nur wenig Platz, reichte aber zum Trocknen der Badesachen aus. Die benutzten Strandtücher tauschten wir am Abend regelmäßig gegen neue aus und ersparten uns so zu viel nasse Wäschestücke. Täglich konnten wir beobachten, dass in diesem Hotel wohl wenig Liegenreservierer ihr Unwesen treiben, denn noch gegen 10:00 Uhr standen jede Mengen freie Liegebetten zur Verfügung. Diese Beobachtung bestätigte sich gleichwohl an den Ruhepools und am Strand. Der kostenlose, geräumige Safe bot ausreichend Stauraum und schonte obendrein die Urlaubskasse. Im großen Einbauschrank konnten wir Hemden, Blusen usw. auf genügend Kleiderbügeln ordentlich aufhängen, übrige Wäsche in den zwei Schubfächern und den sonstigen Einlegeböden übersichtlich ablegen. Das Manko, dass unsere täglich mit je zwei Cola, Fanta, Wasser mit und ohne Kohlensäureneu befüllte Minibar, sicher mit Rücksicht auf unsere Gesundheit, trotz zweimaliger Reklamation nicht kühlte, glichen wir durch die Mitnahme von frischen Wasserfläschchen aus den öffentlichen Kühlschränken aus.

Beim Frühstück konnte sich der Besucher an einem breit gefächerten Büffet bedienen. Er hatte die Wahl zwischen verschiedenen Eierspeisen über diverse Käse- und Wurstsorten bis hin zu Marmeladen, Honig, Müslisorten, Gebäckteilchen, warmen Leckereien und diversen Obstsorten Beim Mittag- und Abendessen reichte das Angebot von täglich zwei verschiedenen Suppen hin zu zahlreichen Fleisch- und Fischgerichten. Nudeln in mehreren Variationen, Reis und Kartoffeln in Form von Püree, als Stücke, Pommes oder Kroketten. Ein breites Gemüse- und Salatbüffet ergänzte dieses Angebot. Zu einem abrundenden Kaffee oder Tee konnte man den Gaumen mit zahlreichen Kuchensorten, Gebäckstückchen und Obstvariationen verwöhnen. Allerdings lud auch bei diesem Aufenthalt die zu stark eingestellte Klimaanlage im Speisesaal nicht zum längeren Verweilen ein, so dass sich viele Gäste Plätze im Freien suchten. Uns reichte zu Mittag das natürlich kleinere Büffet an der Strandbar aus mehreren kleinen Gerichten absolut aus. Besonders gefiel uns das Obstangebot aus Wasser- und Honigmelone, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen, Orangen und Äpfeln. Eigentlich 24 Stunden standen in der kompletten Anlage Kühlschränke mit Wasser, Kaffee- und Getränkeautomaten zur Verfügung.

Mit unserer netten Putzfee Nevin „unterhielten“ wir uns häufig, auch wenn beide Seiten die Sprache des anderen nicht verstanden. Täglich wechselte sie unaufgefordert die Hand- und Badetücher und mehrmals die Bettwäsche. Mit netten Dekos auf dem Bett überraschte sie uns so häufig wie noch nie, vernachlässigte dabei aber nicht ihre eigentliche Aufgabe, das Putzen. Den feinen Sandstrand hielt Strandboy Muhammed rund um die Uhr in Schuss, versuchte Fragen zu klären und war auch immer wieder für ein kurzes Pläuschchen dankbar. Die ungewöhnlich zahlreichen Kellner wirkten überraschend solide ausgebildet und traten sehr abgeklärt, freundlich und zurückhaltend auf. Auch wenn jeder auf seine Art natürlich anders agierte, wirkten alle mit ihrer Arbeit zufrieden. Dies verstanden wir als Beleg für das vernünftige Betriebsklima. Jemanden hier namentlich zu erwähnen hingegen empfänden wir einfach nur unfair anderen gegenüber. Dass sich die beschriebenen Personen über ein kleines Trinkgeld freuen, ist sicher legitim und unserer Meinung nach auch absolut gerechtfertigt und verdient. Dennoch konnten wir nicht erkennen, dass der Service davon abhängig war.

Der Besitzer zog ein neues längliches Gebäude mit eigener Poolanlage, Speisesaal, Wellnessbereich usw. hoch und verband dieses mit dem bereits bestehenden Select. Nun fand nur noch eine Umbenennung statt und schon hatte man einmal das bestehende Crown Palace auf der einen und das „neue“ Crown Charm auf der anderen Straßenseite. Mit diesem Schritt ergänzte der Bauherr die bereits bestehende Kette der Bettenburgen gerade in dieser Ecke Crown Palace – Dream World – Palm World – Orange Palace – Lilyum – Crown Charm. Allerdings müsste sich doch noch ein Bauherr finden, der die vorhandene Nische zwischen dem Aquapark vom Hane Garden und dem südlichen Anschluss des Charm schließt. Dann wäre auch hier das „hässliche Brachland“ beseitigt und jeder Quadratmeter betoniert. Neben der Straße in westlicher Richtung bietet ja immer noch eine relativ große Freifläche Platz für Neubauten, vielleicht für das Royal Side Palace, das bereits auf riesigen Bautafeln mit Eröffnung Mai 2016 angekündigt wird. Das Problem mit dem fehlenden Platz am Strand für die Hotelgäste könnte man ja lösen, indem man die Liegen noch enger stellt. Dies bietet den Vorteil, dass man sich den täglichen Kauf der Tageszeitung sparen kann, weil man die des Nachbarn gleich mitlesen kann. Alternativ baut man Stege ins Meer, wie es offensichtlich einige, neuerdings auch preislich hochklassige, Anlagen bereits praktizieren. Na ja, wer’s mag. Der verwöhnte Touri konnte sich täglich von 08:30 Uhr bis 18:00 Uhr beinahe rundum zum Strand und zurück chauffieren lassen, auch dafür hatte er bezahlt. Wir zogen es vor, gemütlich in etwa zehn Minuten dorthin zu laufen. Jeder wie er will. Shoppingliebhaber finden hier angesichts der Nähe zum Evren Bazaar, dem Stone Shopping Center sowie zu den Einkaufsmeilen Evrenseki und Kumköy sicher jeden Abend genügend Möglichkeiten, Angebote zu sichten, zu handeln oder einfach nur zu flanieren und das Treiben zu beobachten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand