Flugänderungen, Stornierungen und lange Wartezeiten – auch 2023?

Da das Reisen nun weltweit wieder weitgehend ohne Corona-Beschränkungen möglich ist, steigt das Fernweh vieler Menschen. Die deutschen Flughäfen erwarten für den Sommer einen großen Ansturm an Passagieren – der Flughafenverband ADV rechnet mit 205 Millionen UrlauberInnen. Besonders im Juli und August dürfte es dort richtig voll werden. Die Europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol warnte bereits Anfang des Jahres vor einem weiteren Flugchaos im Sommer. Einer der Gründe dafür ist die gestiegene Anzahl an Flügen, während Airlines und Flughäfen immer noch mit Personalmangel zu kämpfen haben. Viele Flughäfen beschäftigen sich deswegen schon seit dem vergangen Sommer damit, wie sich in diesem Jahr chaotische Zustände verhindern lassen, teilte der ADV mit. Die gute Nachricht: Streiks sind vorerst vom Tisch. Nach dem Öffentlichen Dienst wurde nun auch für Beschäftigte an den Luftsicherheitskontrollen ein Tarifabschluss vereinbart. 

Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle

An einigen Flughäfen gibt es sie schon, andere führen sie bald ein: feste Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle, die Flugreisende vorab online reservieren können. Die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn, Hamburg und Düsseldorf bieten diesen Service bereits seit dem vergangenen Jahr an, in Frankfurt und Hannover gibt es die Technologie seit dem Frühjahr 2023. Für Reisende mit reservierten Zeitfenstern gibt es dann eine gesonderte Spur. Am Flughafen München endete Mitte Februar eine Testphase für die buchbaren Slots, die aktuell ausgewertet wird, hier müssen sich Reisende also noch ein bisschen gedulden.

CT-Scanner

Damit es bei der Sicherheitskontrolle noch schneller und reibungsloser zugeht, sollen vermehrt sogenannte CT-Scanner zum Einsatz kommen. Dank der Computertomografietechnik können sowohl feste als auch flüssige Sprengstoffe erkannt werden. Wo diese Technik zum Einsatz kommt, müsst ihr Flüssigkeiten und elektronische Geräte wie Laptops nicht mehr aus Euren Taschen nehmen. Das ist bequem, reduziert die Wartezeit erheblich und führt im besten Fall auch dazu, dass die Beschränkung auf 100 Milliliter Flüssigkeit pro Behälter entfällt. Möglich wird das dadurch, dass die neuen Scanner hunderte Bilder Eures Gepäckstückes erstellen – und das dreidimensional. Das Bild kann sogar um 360 Grad gedreht und von allen Seiten analysiert werden. Das erhöht die Trefferquote bei der Auswertung. Da die meisten Flughäfen aber bisher nicht an allen Schaltern mit CT-Scannern ausgestattet sind, solltet Ihr Euch weiterhin an die 100 Milliliter-Regel halten. 

Die Flughäfen München, Frankfurt, Köln/Bonn und Stuttgart rüsten ihre Kontrollspuren bereits nach und nach mit CT-Technologie aus, während in Düsseldorf und Berlin die Einführung der Scanner bevorsteht. Der Flughafen Hannover prüft derzeit, welche zusätzlichen Services angeboten werden können. Das Problem: Die Scanner sind deutlich teurer als die bisherigen Geräte. Ein bisschen Geduld werdet Ihr an den Sicherheitskontrollen also weiterhin haben müssen. 

Neue Möglichkeit der Gepäckverfolgung

Ebenfalls eine kleinere Katastrophe für viele Flugreisende ist das vergebliche Warten am leeren Gepäckband, weil der eigene Koffer nicht auftaucht. Während andere Passagiere schon voller Vorfreude mit ihren Koffern den Flughafen verlassen und in Richtung Urlaub aufbrechen, wartet Ihr vergebens. Das kann die Stimmung gleich zu Beginn eines Urlaubes so richtig vermiesen. Normalerweise finden Fluggesellschaften recht schnell heraus, wo sich Euer Gepäck befindet. Eine andere Möglichkeit sind kleine GPS-Tracker, zum Beispiel von Apple oder Samsung. GPS Tracker im Fluggepäck waren bis vor Kurzem ein umstrittenes Thema. Es fehlten eindeutige Vorgaben der Airlines. Die Lufthansa beispielsweise schätzte die Peilsender lange Zeit als Sicherheitsrisiko ein und verbot sie. Mitte Mai 2023 wurden die Regelungen diesbezüglich einheitlich für alle Airlines geändert und GPS-Tracker im Aufgabegepäck gestattet. Allerdings dürfen die Batterien in den kleinen Peilsendern einen Lithiumgehalt von 0,3 Gramm und eine Leistung von 2,7 Wattstunden (Wh) nicht überschreiten. Das trifft auf gängige Batterien wie Knopfzellen vom Typ CR2032 zu, die in den Apple AirTags oder vergleichbaren Trackern verwendet werden. Jetzt steht Euch also nichts mehr im Weg, Euer Gepäck selbst zu verfolgen – und es dann schnellstmöglich wieder zu bekommen. Zur Sicherheit: Packt Euch das Nötigste und einen Satz Kleidung ins Handgepäck.

• Informiere Dich über den aktuellen Flugstatus und eventuell bevorstehende Flugänderungen oder –stornierungen bei Deinem Abflughafen und / oder bei Deiner Fluggesellschaft.
• Informiere Dich online über Deinen Flugstatus, um lange Wartezeiten bei Telefon Hotlines zu vermeiden.
• Checke wenn möglich vorab für Deinen Flug ein.
• Plane genügend Zeit für Deine Anreise zum Flughafen ein.
• Sei mindestens 3 Stunden vor Abflug am Flughafen.
• Falls Du mit dem eigenen PKW anreist: Reserviere einen Parkplatz vorab online.
• Begebe Dich nach dem Check-in direkt zur Sicherheitskontrolle.
• Bewahre Deinen Gepäck-Identifikations-Code, den Du beim Check-in erhältst, unbedingt gut auf. Falls es zu Verzögerungen beim Gepäck kommen sollte, wende Dich an den Bagagge Claim Schalter am Zielflughafen.
• Tipp für die Buchung: Pauschalreise! Ein Paket aus Flug und Hotel bietet Dir die sicherste Variante Urlaub zu machen: Besser abgesichert, Möglichkeit auf Reklamation, AnsprechpartnerInnen vor Ort, Rail & Fly Ticket, Hoteltransfer.