Eine Frau nutzt Insektenspray.
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Gut zu wissen

Insekten im Urlaub: Infos, Tipps und der richtige Schutz

Der Urlaub sollte eine Zeit der Entspannung, des Abenteuers und des Genusses sein. Doch manchmal können ungebetene Gäste die Ferienfreude trüben: Insekten. Diese kleinen Kreaturen sind nicht nur in tropischen Gefilden anzutreffen, sondern zunehmend auch an europäischen Reisezielen. Erfahre hier, welche Insekten im Urlaub besonders lästig oder gar gefährlich werden können.

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Insekten an Fernreisezielen

Schutz gegen Krankheitserreger

In tropischen und subtropischen Regionen, wie Südostasien, Afrika und Südamerika, sind Mücken eine allgegenwärtige Plage. Besonders die Anopheles-Mücke, die Malaria übertragen kann, und die Gelbfiebermücke Aedes, bekannt als Überträger von Dengue- und Zika-Viren, stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Auch in Südeuropa sind diese Mückenarten zunehmend ein Problem, insbesondere in Feuchtgebieten und in der Nähe stehender Gewässer.

Um sich vor Mückenstichen zu schützen, solltest Du helle, lange Kleidung tragen und insektenabweisende Mittel verwenden. Empfohlen werden Moskitosprays mit den Wirkstoffen DEET oder für Kinder unter drei Jahren und Schwangere Icaridin. In Gebieten, in denen Malaria ein Risiko darstellt, ist die Einnahme von Prophylaxe-Medikamenten ratsam. Darüber hinaus sind Moskitonetze ein effektiver Schutz. Für einen erholsamen Nachtschlaf kannst Du diese mit geeignetem Mückenschutz besprühen.

Auch andere Krabbeltiere können die Qualität Deines Urlaubs in feuchtwarmen Gebieten beeinträchtigen, beispielsweise Feuerameisen. Ihre Stiche verursachen nicht nur Schmerzen, sondern können schlimmstenfalls allergische Reaktionen auslösen. Vermeiden kannst Du das Aufkommen von Ameisen, indem Du keine Lebensmittel offen herumliegen lässt und darauf achtest, dass Dein Hotelzimmer gut verschlossen ist.

Giftige Begegnungen

Nur wenige sind wirklich gefährlich

Der Anblick eines Skorpions oder einer exotischen Spinne löst bei Reisenden Ekel und Angst aus. In der Realität verursacht die Mehrzahl dieser Insekten jedoch keine bis nur geringe Schäden beim Menschen. In einigen Regionen Australiens, der USA und Afrikas gibt es jedoch Arten, die ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen können. Die Schwarze Witwe und die Braune Einsiedlerspinne sind zwei Beispiele für giftige Spinnen, die in Nordamerika vorkommen. Ihre Bisse können starke Schmerzen, Übelkeit und in seltenen Fällen schwerwiegende Komplikationen verursachen. Reisende sollten besonders vorsichtig sein, wenn sie ihre Kleidung anziehen oder in dunkle Ecken greifen, da diese Tiere sich gerne an solchen Orten verstecken.

Skorpione sind hauptsächlich in Wüstenregionen wie Nordafrika, dem Nahen Osten und im Südwesten der USA anzutreffen. Der Stich der meisten Skorpione ist nicht lebensgefährlich, kann allerdings sehr schmerzhaft sein. Um Begegnungen mit Skorpionen zu vermeiden, solltest Du Schuhe und Kleidung vor dem Anziehen immer sorgfältig überprüfen und möglichst nicht barfuß laufen.

Insekten in Europa

Darauf solltest Du achten

In jüngerer Zeit haben sich die Insektenpopulationen in Europa verändert. Der Klimawandel und der rege internationale Handel haben dazu geführt, dass immer mehr exotische Insektenarten ihren Weg nach Europa finden und hier heimisch werden können. Einige dieser Arten stellen nicht nur eine Belästigung, sondern auch eine potenzielle Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Asiatische Tigermücke. Diese Mückenart hat sich in den letzten Jahrzehnten über die südlichen Teile Europas ausgebreitet. Inzwischen ist sie sogar in Deutschland nachgewiesen. Die Asiatische Tigermücke kann Tropenkrankheiten auf Menschen sowie Wurmlarven auf Hunde übertragen. Die Gefahr einer Infektion wird aktuell jedoch noch als gering eingeschätzt. Ihr aggressives Stechverhalten macht diese Mückenart vor allem lästig, insbesondere in städtischen Gebieten.

Eine weitere eingewanderte Insektenart ist der Eichenprozessionsspinner, ein Schmetterling, dessen Raupen mit feinen Brennhaaren ausgestattet sind. Diese Haare können beim Menschen starke Hautreizungen, Atembeschwerden und allergische Reaktionen auslösen. Ursprünglich in Südeuropa beheimatet, hat sich der Eichenprozessionsspinner in den letzten Jahren aufgrund milderer Winter zunehmend nach Norden ausgebreitet und ist heute auch in Deutschland ein bekanntes Problem. WaldspaziergängerInnen sollten sich in betroffenen Gebieten besonders vorsichtig verhalten und den Kontakt mit den Raupen und ihren Nestern vermeiden.

Was tun bei einem Stich oder Biss?

Erste Hilfe im Ernstfall

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann es vorkommen, dass Du im Urlaub von einem Insekt gestochen oder gebissen wirst. Die richtige Reaktion darauf hängt von der Art des Insekts und der Schwere der Reaktion ab.

Bei Mückenstichen ist es wichtig, die betroffene Stelle nicht zu kratzen, auch wenn der Juckreiz stark ist, da dies zu Infektionen führen kann. Eine kalte Kompresse oder Antihistaminika und Cortison in Tabletten- oder Gelform können Linderung verschaffen und gehören deshalb unbedingt in die Reiseapotheke.

Bei bekannten Unverträglichkeiten etwa gegen Bienen- oder Wespengift solltest Du Dich zusätzlich mit einem Notfallset ausrüsten.

Bei einem Biss durch eine giftige Spinne oder bei einem Skorpionstich solltest Du sofort einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn Symptome wie starke Schmerzen, Übelkeit oder Atembeschwerden auftreten. Bleibe möglichst ruhig und bewege Dich wenig, um die Ausbreitung des Giftes zu verlangsamen.

Gute Vorbereitung zählt

Praktische Tipps

Nach dem Motto: Vorsicht ist besser als Nachsicht kannst Du durch vorbereitende Maßnahmen und das Mitführen der richtigen Mittel den störenden Einfluss von Insekten in Deinem Urlaub auf ein Minimum reduzieren.

Informieren: Erkundige Dich vor der Abreise über Insekten und Gefahren in der geplanten Urlaubsregion.

Impfungen und Medikamente: Lass Dich gegebenenfalls gegen Krankheiten wie Malaria impfen oder führe Medikamente zur Prophylaxe mit.

Richtige Kleidung: Trage lange, helle Kleidung, die Arme und Beine bedeckt, und nutze Insektenschutzmittel mit DEET.

Unterkunft schützen: Sorge dafür, dass Fenster und Türen Deiner Unterkunft mit Moskitonetzen oder Fliegengittern ausgestattet sind.

Stehendes Wasser vermeiden: Achte darauf, keine offenen Wasserbehälter in Deiner Nähe zu haben, um keine Brutmöglichkeiten für Mücken zu bieten.

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