Frau riecht an Parfüme
© stock.adobe.com - olly

Mitbringsel aus dem Urlaub haben großen Erinnerungswert und sind eine tolle Sache – doch nur, wenn sie legal sind: Denn manche Souvenirs bringen mehr Ärger als Freude. Von Walsalami bis Sanddiebstahl – dieser Guide zeigt, was Du besser am Urlaubsort lässt, bevor der Zoll dich stoppt. 

Folge unserem WhatsApp Kanal!Gutscheine, Gewinnspiele, relevante News & Updates zum Thema Reisen!Zum Kanal

Meistgebuchte Strandhotels

Ein Koffer liegt auf einem Tisch. Darin sitzt eine Schildkröte.
Bei internationalen Flügen solltest Du die Einfuhrbestimmungen des Ziellandes im Auge behalten © stock.adobe.com - Bildergarage

Artenschutz im Koffer

Schildkrötenpanzer sind keine Deko

Das geschnitzte Souvenir aus Elfenbein oder die schicke Tasche aus Schlangenhaut sehen vielleicht exotisch aus. Aber Achtung: Viele dieser Produkte stammen von bedrohten Arten und fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES). Dazu können auch hübsche Muschelkettchen, Korallen oder Kakteen zählen. Finden die Zollbeamten so ein Mitbringsel in Deinem Koffer, ist Schluss mit lustig: Es drohen Geldstrafen bis zu 50.000 Euro, im Extremfall sogar Freiheitsstrafen. Klingt übertrieben? Ist es aber nicht. Also: Finger weg von tierisch exotischen Andenken.

Was viele nicht wissen – Muscheln wie hier an der Playa Manilva stehen unter Artenschutz © Stefan Nink

Strandgut mit Nebenwirkungen

Muscheln, Sand und Steine

Du hast im Urlaub die perfekt geformte Muschel am Strand gefunden? Aber wehe, sie stammt aus einem geschützten Küstengebiet. Besonders in Ländern wie Italien (Sardinien!), Kroatien oder der Dominikanischen Republik kann auch die Mitnahme von Sand Deines Lieblingsstrandes teuer werden: bis zu 3.000 Euro Strafe – für eine Handvoll Sand. In Sardinien patrouilliert die Polizei sogar an Stränden auf der Suche nach sogenannten Souvenir-Sündern. Deshalb lieber nur Fotos von dem Traumstrand machen und den Sand vor Ort lassen, da, wo er hingehört.

Top-Angebote in Sardinien, Kroatien, der Dominikanischen Republik und Italien

Eine Hand hält ein antike Münze
Falls Du im Griechenland-Urlaub einen kleinen Schatz entdeckst, kann es sein, dass er dort bleiben muss © stock.adobe.com - Anastasiya

Archäologie für Anfänger

Finger weg von alten Steinen

Ob Griechenland, Ägypten oder Mexiko – Länder mit reichem kulturellem Erbe haben oft besonders strenge Gesetze zum Schutz ihrer archäologischen Schätze. Tonscherben oder Fundstücke, die wie antike Münzen aussehen? Lass sie liegen! Denn der Export von Kulturgütern ohne Genehmigung ist in vielen Ländern verboten. Falls Du denkst: Ach, merkt doch keiner, lebst Du gefährlich. Denn MitarbeiterInnen beim Zoll haben einen geübten Blick und erkennen sofort, was nicht in Deinen Koffer gehört. Wirst Du ertappt, folgen Beschlagnahmung und Anzeige.

Top-Angebote in Griechenland, Ägypten und Mexiko

Eine Sammlung an Fake-Marken-Taschen
Du möchtest günstig "Marken"-Sachen shoppen, informiere Dich mit wie vielen Du zurückfliegen darfst © stock.adobe.com - DenisProduction.com

Fakes im Gepäck

Warum Markenplagiate richtig teuer werden können

Auf dem Basar sieht die Louis-Vuitton-Handtasche für 20 Euro oft täuschend echt aus. Aber: Markenfälschungen sind kein Kavaliersdelikt. Solange Du ein einzelnes Stück für den Eigengebrauch mitbringst – ob Turnschuhe, Uhr, Sonnenbrille oder Parfüm – gilt das meist „nur“ als Ordnungswidrigkeit. Sprich: Es droht ein Bußgeld im Bereich zwischen 100 und 500 Euro. Doch wenn es mehr ist – etwa mehrere Stücke, auffällige Mengen oder der Verdacht auf Weiterverkauf – wird es ernst: Dann drohen saftige Geldstrafen (bis zu mehreren Tausend Euro), die Beschlagnahmung der Ware und im schlimmsten Fall sogar ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßiger Markenrechtsverletzung.

Gleiches gilt für Medikamente: Was im Urlaubsland frei verkauft wird, kann in Deutschland verboten sein – vor allem, wenn Inhaltsstoffe aus geschützten Tieren oder Pflanzen stammen. Deshalb: Apothekenpflichtiges und Unbekanntes besser nicht mit nach Hause nehmen. Und noch ein Wort zu Rauschmitteln: In manchen Urlaubsländern werden Cannabis oder andere Substanzen lockerer gehandhabt als in Deutschland – das heißt aber nicht, dass Du sie mit nach Hause nehmen darfst. Die Einfuhr von Cannabis ist nach wie vor verboten. Schon geringe Mengen illegaler Drogen gelten beim Grenzübertritt als Straftat und können zu Strafverfahren führen, inklusive Anzeige, Geldstrafe oder sogar Freiheitsentzug.

Ein Koffer mit Wurst und Fleisch
Gerade bei Lebensmitteln sollstest Du besonders aufpassen ob Du sie mit nachhause nehmen darfst © stock.adobe.com - Igor Normann

Pflanzen und Lebensmittel mit fadem Beigeschmack

Walfleisch und andere Spezialitäten

Ob frisches Obst, Pflanzen im Topf, Samen oder scharfe Soßen: Viele scheinbar harmlose Mitbringsel unterliegen Einfuhrbeschränkungen – aus Gesundheits-, Umwelt- oder Tierschutzgründen. Besonders streng ist das bei Produkten tierischen Ursprungs, etwa Käse, Wurst oder Honig aus Nicht-EU-Ländern: Hier ist die Einfuhr in vielen Fällen komplett verboten. Auch Teemischungen, Kräuter, Pilze oder getrocknete Früchte können problematisch sein, wenn sie nicht richtig deklariert sind.

Ein besonders heikler Fall: Walfleischprodukte wie Salami oder Wurst, die Du etwa in Norwegen legal kaufen kannst. In Deutschland ist die Einfuhr streng verboten, da Wale international geschützt sind. Wer versucht, eine Walsalami im Gepäck zu verstecken, riskiert ein Strafverfahren.

Sicht in Koffer an einem Flughafen
Gegenstände, wie gewisse ausländische Technologie, werden hier gar nicht gerne gesehen und sollten von Dir gemieden werden © stock.adobe.com - Framestock

Technik, Waffenimitate und Funk

Welche Geräte Ärger machen können

Drohnen und Funkgeräte wirken wie harmlose Technik-Spielereien – können beim Zoll aber richtig Ärger machen. Viele elektronische Geräte aus Nicht-EU-Ländern entsprechen nicht den europäischen Normen und dürfen deshalb nicht eingeführt werden. Auch Taschenmesser mit Einhandmechanismus, Softairwaffen oder Deko-Schwerter sind häufig verboten oder zumindest genehmigungspflichtig. Sie können unter das deutsche Waffengesetz fallen – unabhängig davon, wie problemlos Du sie im Urlaubsland gekauft hast.

Frau riecht an Parfüme
Im Urlaub kannst Du besondere Düfte finden aber die Freimenge für die Rückreise ist begrenzt! © stock.adobe.com - olly

Zollgrenzen und Freimengen

Was Du wissen solltest

Grundsätzlich darfst Du mitbringen, was Du willst – solange es keine verbotenen Waren sind und Du unter den gesetzlichen Freigrenzen bleibst. Die wichtigsten Richtwerte für Flug- und Seereisende ab 17 Jahren lauten:

  • Warenwert: bis 430 Euro

  • Alkohol: maximal 1 Liter Spirituosen mit mehr als 22 % Vol.

  • Tabak: bis zu 200 Zigaretten

  • Parfüm: bis zu 50 ml

Liegt der Wert darüber oder führst Du größere Mengen mit, musst Du diese beim Zoll anmelden – und zwar am roten Ausgang. Wer einfach durch den grünen Ausgang geht und erwischt wird, riskiert Nachzahlungen, Bußgelder oder sogar eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung. Denn auch am grünen Ausgang wird per Röntgen, Spürhund oder Zufall kontrolliert. 

Alle Details findest Du auf der offiziellen Website des Zolls

Eine Souveniersammlung in der Türkei
Lokales Kunsthandwerk sollte Dir auf der Rückreise jedoch keine Problem bereiten © stock.adobe.com - Garmon

Souvenirs mit gutem Gewissen

Geht das überhaupt?

Na klar, regional und nachhaltig geht auch bei Mitbringseln: Kunsthandwerk hergestellt vor Ort, kulinarische Spezialitäten ohne verbotene Inhaltsstoffe oder lokal designte Mode. Damit unterstützt Du die Menschen in Deinem Urlaubsland – und kommst ganz ohne Stress und schlechtes Gewissen durch den Zoll. 

Dein Urlaub mit dem Mietwagen

Finde die besten Touren mit dem Mietwagen
Routen entdecken