Gut zu wissen
Reisemitbringsel: Vorsicht, diese Urlaubssouvenirs sind verboten
Mitbringsel aus dem Urlaub haben großen Erinnerungswert und sind eine tolle Sache – doch nur, wenn sie legal sind: Denn manche Souvenirs bringen mehr Ärger als Freude. Von Walsalami bis Sanddiebstahl – dieser Guide zeigt, was Du besser am Urlaubsort lässt, bevor der Zoll dich stoppt.
Meistgebuchte Strandhotels
Artenschutz im Koffer
Schildkrötenpanzer sind keine Deko
Das geschnitzte Souvenir aus Elfenbein oder die schicke Tasche aus Schlangenhaut sehen vielleicht exotisch aus. Aber Achtung: Viele dieser Produkte stammen von bedrohten Arten und fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES). Dazu können auch hübsche Muschelkettchen, Korallen oder Kakteen zählen. Finden die Zollbeamten so ein Mitbringsel in Deinem Koffer, ist Schluss mit lustig: Es drohen Geldstrafen bis zu 50.000 Euro, im Extremfall sogar Freiheitsstrafen. Klingt übertrieben? Ist es aber nicht. Also: Finger weg von tierisch exotischen Andenken.
Strandgut mit Nebenwirkungen
Muscheln, Sand und Steine
Du hast im Urlaub die perfekt geformte Muschel am Strand gefunden? Aber wehe, sie stammt aus einem geschützten Küstengebiet. Besonders in Ländern wie Italien (Sardinien!), Kroatien oder der Dominikanischen Republik kann auch die Mitnahme von Sand Deines Lieblingsstrandes teuer werden: bis zu 3.000 Euro Strafe – für eine Handvoll Sand. In Sardinien patrouilliert die Polizei sogar an Stränden auf der Suche nach sogenannten Souvenir-Sündern. Deshalb lieber nur Fotos von dem Traumstrand machen und den Sand vor Ort lassen, da, wo er hingehört.
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Archäologie für Anfänger
Finger weg von alten Steinen
Ob Griechenland, Ägypten oder Mexiko – Länder mit reichem kulturellem Erbe haben oft besonders strenge Gesetze zum Schutz ihrer archäologischen Schätze. Tonscherben oder Fundstücke, die wie antike Münzen aussehen? Lass sie liegen! Denn der Export von Kulturgütern ohne Genehmigung ist in vielen Ländern verboten. Falls Du denkst: Ach, merkt doch keiner, lebst Du gefährlich. Denn MitarbeiterInnen beim Zoll haben einen geübten Blick und erkennen sofort, was nicht in Deinen Koffer gehört. Wirst Du ertappt, folgen Beschlagnahmung und Anzeige.
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Fakes im Gepäck
Warum Markenplagiate richtig teuer werden können
Auf dem Basar sieht die Louis-Vuitton-Handtasche für 20 Euro oft täuschend echt aus. Aber: Markenfälschungen sind kein Kavaliersdelikt. Solange Du ein einzelnes Stück für den Eigengebrauch mitbringst – ob Turnschuhe, Uhr, Sonnenbrille oder Parfüm – gilt das meist „nur“ als Ordnungswidrigkeit. Sprich: Es droht ein Bußgeld im Bereich zwischen 100 und 500 Euro. Doch wenn es mehr ist – etwa mehrere Stücke, auffällige Mengen oder der Verdacht auf Weiterverkauf – wird es ernst: Dann drohen saftige Geldstrafen (bis zu mehreren Tausend Euro), die Beschlagnahmung der Ware und im schlimmsten Fall sogar ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßiger Markenrechtsverletzung.
Gleiches gilt für Medikamente: Was im Urlaubsland frei verkauft wird, kann in Deutschland verboten sein – vor allem, wenn Inhaltsstoffe aus geschützten Tieren oder Pflanzen stammen. Deshalb: Apothekenpflichtiges und Unbekanntes besser nicht mit nach Hause nehmen. Und noch ein Wort zu Rauschmitteln: In manchen Urlaubsländern werden Cannabis oder andere Substanzen lockerer gehandhabt als in Deutschland – das heißt aber nicht, dass Du sie mit nach Hause nehmen darfst. Die Einfuhr von Cannabis ist nach wie vor verboten. Schon geringe Mengen illegaler Drogen gelten beim Grenzübertritt als Straftat und können zu Strafverfahren führen, inklusive Anzeige, Geldstrafe oder sogar Freiheitsentzug.
Pflanzen und Lebensmittel mit fadem Beigeschmack
Walfleisch und andere Spezialitäten
Ob frisches Obst, Pflanzen im Topf, Samen oder scharfe Soßen: Viele scheinbar harmlose Mitbringsel unterliegen Einfuhrbeschränkungen – aus Gesundheits-, Umwelt- oder Tierschutzgründen. Besonders streng ist das bei Produkten tierischen Ursprungs, etwa Käse, Wurst oder Honig aus Nicht-EU-Ländern: Hier ist die Einfuhr in vielen Fällen komplett verboten. Auch Teemischungen, Kräuter, Pilze oder getrocknete Früchte können problematisch sein, wenn sie nicht richtig deklariert sind.
Ein besonders heikler Fall: Walfleischprodukte wie Salami oder Wurst, die Du etwa in Norwegen legal kaufen kannst. In Deutschland ist die Einfuhr streng verboten, da Wale international geschützt sind. Wer versucht, eine Walsalami im Gepäck zu verstecken, riskiert ein Strafverfahren.
Technik, Waffenimitate und Funk
Welche Geräte Ärger machen können
Drohnen und Funkgeräte wirken wie harmlose Technik-Spielereien – können beim Zoll aber richtig Ärger machen. Viele elektronische Geräte aus Nicht-EU-Ländern entsprechen nicht den europäischen Normen und dürfen deshalb nicht eingeführt werden. Auch Taschenmesser mit Einhandmechanismus, Softairwaffen oder Deko-Schwerter sind häufig verboten oder zumindest genehmigungspflichtig. Sie können unter das deutsche Waffengesetz fallen – unabhängig davon, wie problemlos Du sie im Urlaubsland gekauft hast.
Zollgrenzen und Freimengen
Was Du wissen solltest
Grundsätzlich darfst Du mitbringen, was Du willst – solange es keine verbotenen Waren sind und Du unter den gesetzlichen Freigrenzen bleibst. Die wichtigsten Richtwerte für Flug- und Seereisende ab 17 Jahren lauten:
Warenwert: bis 430 Euro
Alkohol: maximal 1 Liter Spirituosen mit mehr als 22 % Vol.
Tabak: bis zu 200 Zigaretten
Parfüm: bis zu 50 ml
Liegt der Wert darüber oder führst Du größere Mengen mit, musst Du diese beim Zoll anmelden – und zwar am roten Ausgang. Wer einfach durch den grünen Ausgang geht und erwischt wird, riskiert Nachzahlungen, Bußgelder oder sogar eine Anzeige wegen Steuerhinterziehung. Denn auch am grünen Ausgang wird per Röntgen, Spürhund oder Zufall kontrolliert.
Alle Details findest Du auf der offiziellen Website des Zolls
Souvenirs mit gutem Gewissen
Geht das überhaupt?
Na klar, regional und nachhaltig geht auch bei Mitbringseln: Kunsthandwerk hergestellt vor Ort, kulinarische Spezialitäten ohne verbotene Inhaltsstoffe oder lokal designte Mode. Damit unterstützt Du die Menschen in Deinem Urlaubsland – und kommst ganz ohne Stress und schlechtes Gewissen durch den Zoll.
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