Elektritschka
Sankt Petersburg/Nordwestrussland/St. PetersburgHotel nähe Elektritschka
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Ritterburg oder Bahnhof?
Wenn man Peterhof besuchen will, so kommt man als Tourist meist mit dem Reisebus oder aber dem Schnellboot (Meteor). Letzteres ist für den Individualreisenden recht teuer, da zu dem gesalzenen Fährpreis auch noch der Eintrittpreis für den Unteren Park (cirka 7. 50 €) automatisch dazukommt. Als preiswertere Alternative bleibt der Linienbus 404 vom Baltischen Bahnhof aus oder aber die Fahrt mit der Elektritschka (der Bahn), ebenfalls vom Baltischen Bahnhof aus. Mit einer solchen Fahrt kommt man auch dem täglichen Leben der russischen Bevölkerung etwas näher. Mindestens jeder zweite Mitfahrer hat ein Buch in der Hand und liest intensiv, aber einige andere hängen bier- und wodka-selig auf ihrem Sitz, und ein kleines Mädchen singt voller Inbrunst ein Liedchen mit, das von einem Guitarrenspieler vorgetragen wird. Verkäufer von Zeitungen, bunten Staubwedeln oder den als Snacks beliebten, getrockneten Fischchen oder auch Eisverkäufer huschen durch den Waggon, denn der Verkauf im Zug ist anscheinend verboten, aber das Geschäft blüht. Erst 1835 hatte ein österreichischer Ingenieur den Zaren für die Idee einer Bahnverbindung zwischen St. Petersburg und Moskau begeistern können und die Strecke von St. Petersburg nach Puschkin (Zarskoe Zelo) sollte als Teststrecke dienen. 1857 war sie endlich komplett fertiggestellt. Der Hauptfinanzier war ein Baron von Stieglitz, dem nun zur 150-Jahr-Feier ein Denkmal auf dem Bahnhofsvorplatz in Peterhof gewidmet werden soll. Steigt man nach gut 1/2stündiger Fahrt in Peterhof aus, so beginnt der Stadtbesuch mit Staunen, denn hier wurde zu Zeiten von Zar Nikolaus I. von dem russischen Baumeister N. L. Benois eine regelrechte Ritterburg im neogotischen Stil gebaut; mit unzähligen Türmchen, zwei hohen Torbögen und eleganten Balustraden. Wunderschön sind auch die geschwungenen, schmiedeeisernen Träger der Dächer über den Bahnsteigen. In der damaligen Zeit sollte solch ein repräsentatives Bahnhofsgebäude eben nicht nur ganz prosaisch als Bahnhof dienen, sondern wurde ebenfalls für Bälle, Konzerte und andere gesellschaftliche Ereignisse genutzt. 2007 feiert der Peterhofer Bahnhof seinen 150sten Geburtstag und gilt noch immer als einer der schönsten Bahnhöfe Europas. Vom Bahnhofsvorplatz aus starten viele Buslinien und auch viele der kleinen Taxibusse in die Innenstadt von Peterhof und in die Nähe des Großen Palastes, so z. B. die Buslinien 348, 350, 351, 352 und 356.