Restaurant La Canne À Sucre

Argelès-sur-Mer/Languedoc-Roussillon
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Infos Restaurant La Canne À Sucre

Restaurant "La Canne A Sucre" 10 Allee Jules Arole F-66700 Argelès sur mer Tel: 04.68.81.10.23

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Jörn46-50
September 2012

Erlebnisgastronomie in ungewohnter Form

3,3 / 6

Die Strandpromenade von Argelès-Plage ist bestückt mit zahlreichen großen Restaurants und Bars – ihnen gemeinsam sind riesige Speisekarten mit Gerichten, die eine breite Masse ansprechen sollen. Ich besuchte das „La Canne a sucre“ an einem Abend unter der Woche und war erstaunt über eine Karte, die neben unzähligen Pizza- und Pastagerichten auch Meeresfrüchte, Grillfisch, Fleisch, Tapas, Paella, Suppen, Salate und regionale Spezialitäten listet. Ohne allzu großen Hunger bestellte ich lediglich die „Moules à la sétoise“, also Miesmuscheln mit Rouille, und dazu die obligatorischen Pommes. Der Service nahm meine Bestellung schweigend entgegen und erklomm im Verlauf des Abends meine persönliche „Gastro-Katastrophen-Skala“ bis zu den Spitzenplätzen. Die Getränke wurden mir auf den Tisch geknallt, wobei der Kellner sich derweil mit seinem Kollegen unterhielt, der Brotkorb flog wenig später hinterher. Vielleicht sollte es einen lässigen Eindruck vermitteln, aber hinterließ bei mir den üblen Verdacht, als Gast hier eigentlich nur „Störfaktor“ zu sein. Nach geraumer Zeit kamen meine Muscheln, löblich serviert in einem wärmebewahrenden Emaille-Topf mit entsprechendem Deckel, der später die Muschelschalen aufnimmt. Der Inhalt war enttäuschend, nämlich kühl. Lediglich der Boden des Topfes mit dem Sud ließ ahnen, dass die Muscheln einstmals gekocht hatten. Die Pommes bestätigten in lappiger Konsistenz und Raumtemperatur meinen Verdacht – mein Essen hatte wohl lange eine „Parkposition“ bezogen. Mein Kellner, der auch jetzt wieder, diesmal aus der Rückhand, mein Essen „hingeklatscht“ hatte, machte sich danach wissend aus dem Staub und entging so der Reklamation. Erst nach einer Viertelstunde war er wieder präsent und damit eindeutig aus dem Zeitfenster einer vernünftigen und überprüfbaren Argumentation. Auf den Café après verzichtete ich und beglich die Rechnung mit Geldscheinen. Üblich ist, das Tellerchen dann mitzunehmen, um es anschließend mit dem Restgeld wieder auf den Tisch zu stellen. Genau so verfuhr meine Servicekraft und brachte mir – als echtes Sahnehäubchen - den Service-Teller wieder: Die erwarteten 8,80 Euro Rückgeld waren darauf in 10 und 20-Centmünzen kunstvoll aufgehäuft. Ausschließlich in diesen Münzen. Sein schelmisches „désolé!“ machte mich sprachlos. Wer „Erlebnisgastronomie“ einmal in einer gänzlich anderen Bedeutung kennen lernen möchte, kann im „La Canne a sucre“ sicherlich auf seine Kosten kommen. Für mich war es Grund, diesen Reisetipp zu verfassen.