Ulugbek Observatorium

Samarkand/Usbekistan
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Infos Ulugbek Observatorium

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Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Rainer51-55
Mai 2023

Observatorium, Ausgrabungsort und Museum

4,0 / 6

Das Ulug Bek Observatorium ist mit einem kleinen Museum dem Timuriden-Fürst Ulug Bek gewidmet, welcher nicht nur Herrscher war, sondern auch Mathematiker und Astronom. Er ist sogar so genau in der Berechnung des Jahres gewesen, daß er im Vergleich zur heutigen Zeit nur eine knappe Minute abwich! Und das bereits im Jahr 1437! Ende des 14. Jahrhunderts geboren, widmete er sich im späteren Leben unter anderem auch der Astronomie und unterhielt eine Sternwarte, die drei Stockwerke gehabt haben soll. Von ihr ist nur noch der Kellerbereich übrig geblieben. Da er die Wissenschaft über die Religion stellte, wurde er offenbar während einer Pilgerreise geköpft. Nach seinem Tod ist die Sternwarte wohl zerstört worden. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelang es einem russischen Archäologen den Ort des Observatoriums zu ermitteln und auch auszugraben. Da man allerdings nicht mehr viel sieht außer der Ausgrabung des Kellers, würde ich den Besuch nur bedingt empfehlen und gebe der Bewertung nur 4 Sonnensymbole = eher gut. Der Eintritt ist günstig und kostet nur 30.000 Sum = ca 2, 40€

Manfred66-70
Mai 2011

Sehenswertes Observatorium in Samarkand

6,0 / 6

Die meisten Touristen besuchen bei ihrem Aufenthalt in Samarkand auch das berühmte Observatorium Ulugbek. Die Anlage befindet sich etwa zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Das Observatorium wurde von Ulugbek dem Enkel von Timur in den Jahren 1428-1429 auf einem Hügel der Chupanat-Kette erbaut. Ulugbek war selbst auch wissenschaftlich im Observatorium tätig. Ulugbek und seine Mitforschern gelang schon damals, Positionstabellen von Sternen anzulegen, die später von Wissenschaftlern mit modernem Gerät weitestgehend bestätigt wurden. Die Abweichung betrug bezogen auf das Sternenjahr (365 Tage) nur 58 Sekunden. Laut alten Aufzeichnungen soll das damalige Observatorium ein dreistöckiges Gebäude gewesen sein. In der Haupthalle wurde das Instrument zur Beobachtung von Sonne, Mond und anderen Himmelskörpern installiert. Das Observatorium hatte einen Durchmesser von 46 Meter und eine Höhe von 30 Meter. Zur damaligen Zeit war dieses Observatorium eine einzigartige Konstruktion. Die Sufis und Derwische von Samarkand waren von den Forschungen Ulugbeks nicht begeistert, weil er die Wissenschaft über den Glauben und sicherlich auch über seine Verpflichtungen als Sultan stellte. Sein Sohn Abd al-Latif ließ ihn auf Anstiftung der volksnahen Geistlichkeit absetzen. Da Ulugbek keine Unterstützung mehr in Samarkand hatte, ergab er sich dem Klerus. Er wurde daraufhin auf eine Pilgerreise geschickt, auf der er aber festgenommen und am 27.10. 1449 im Alter von 55 Jahren hingerichtet wurde. Nach Ulugbeks Tod wurde das Observatorium zerstört und von religiösen Fanatikern wurde auch die wertvolle Bücherei geplündert, jedoch konnte der Astronom Ali-al-Quschdschi mit den Sternentafeln nach Täbriz entkommen. Der Astronom lehrte später an der Madrasa in Istanbul. Von dort gelangten später auch die Sternentafeln nach Westeuropa. Anhand von Aufzeichnungen aus dem 17. Jh. gelang es dem russischen Archäologen Vjatkin, die Ruinen der Sternwarte im Jahr 1908 zu finden. Es wurden jedoch nur noch der untere Teil des Sextanten und das Fundament des Gebäudes gefunden. Aufgrund von gefundenen Dokumenten schufen Wissenschaftler ein Modell des Observatoriums. Im Jahr 1970 wurde in der Nähe des jetzt wieder zu besichtigenden Sextanten ein Museum errichtet, in dem die Wirkungs-geschichte Ulugbeks dokumentiert wurde. Das Museum besitzt auch eine interessante Sammlung von astronomischen Geräten und Instrumente. Die Stadt Samarkand ehrte ihren berühmten Bürger Ulugbek durch ein majestätisches Denkmal gegenüber vom Observatorium.