Natürlich gibt es auch auf Kreta Filialen der allgegenwärtigen amerikanischen Kaffeehauskette, und natürlich stehen in Restaurants und Bars längst moderne Maschinen (und manchmal sogar welche aus Italien). Im Chania aber widersetzt sich ein historisches Kaffeehaus allen Ice-Frappuccino-Latte und To-go-Trends: Ein Besuch im Kipos Garden Café ist wie eine Reise zurück in eine andere Zeit. Komm doch mal auf eine Tasse mit!
So wie in dem Video oben wurde bis vor ein paar Jahren noch überall in Griechenland der Kaffee serviert: vom Herd, aus einem Kännchen, stark, dickflüssig und mit Satz (von dem man immer etwas in den Mund bekam, auch wenn man noch so aufpasste). Heute? Bekommt man solchen Kaffee nicht mehr. Beziehungsweise: nur noch ganz selten. Im Kipos Garden Café mitten in Chanias Stadtpark wird er noch so zubereitet. Seit 1870. Überhaupt ist das ein Ort, der ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheint:
Doch, doch, man ehrt die Tradition im Kipos (kiposcafe.gr). Das Kafeehaus wurde 1870 eröffnet und schnell zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Chania. Hier trafen sich Politiker und Kaufleute und Dichter, und einmal tagte sogar das Parlament in den hohen Räumen mit den vielen Spiegeln. Dementsprechend stolz ist man natürlich auf die Vergangenheit – und stellt alles aus, was mit der eigenen Geschichte zu tun hat:
Ach so: An Besucher mit Kindern hat man im Kipos auch gedacht – und einen großen Spielplatz angebaut. Ein paar Meter weiter gibt es ein Gehege mit Kri-Kri-Ziegen. Die sind auf Kreta mittlerweile ebenso selten wie historische Kaffeehäuser.
Die auf der Nordwesthälfte Kretas gelegene Hafenstadt Chania ist nach Iraklio die zweitgrößte Stadt der Insel. In Kipos Garden Café wird Kaffee noch auf die ganz traditionelle Weise gebraut und serviert.