Reiseroute
Von Florenz nach Pisa in 5 Tagen
Für viele Reisende aus dem deutschsprachigen Raum ist die Toskana der Inbegriff des Sehnsuchtsorts: Das milde Klima, die sanft geschwungenen Hügel, das gute Essen, der kräftige Wein, dazu die Städte mit ihrem Reichtum an Kunstschätzen. Kurz: Wenn wir Toskana sagen, meinen wir Lebensfreude. Und genau die vermittelt unsere fünftägige Rundreise von Florenz nach Pisa. Wir empfehlen, für den Trip einen Mietwagen zu nehmen. Du kommst auch mit Bus und Bahn in alle Orte, aber es kann teilweise deutlich länger dauern als mit dem Auto.
Tag 1: Florenz
Hauptstadt der künstlerischen Genies
Florenz wird als Wiege der Renaissance bezeichnet und gilt zu Recht als eine der schönsten Städte der Welt. Michelangelo und Leonardo da Vinci wirkten hier; in den Uffizien, einem der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, kannst Du Werke wie Sandro Botticellis "Die Geburt der Venus" oder Caravaggios „Die Opferung Isaaks“ bestaunen. Gleich gegenüber, am anderen Ufer des Arno, liegt der Boboli-Garten, in dem selbstverständlich nicht nur Bäume, sondern auch Kunstwerke stehen – etwa die Renaissance-Statuen des Bildhauers Bernardo Buontalenti. Die kulinarische Kultur der Toskana lässt sich am besten auf dem Mercato Centrale erkunden. Wir empfehlen, neben toskanischen Weinen traditionell hergestellte Käsesorten wie Pecorino oder verschiedenste Köstlichkeiten aus Trüffeln zu probieren. Wenn die Sonne untergeht, lohnt es sich, die Piazzale Michelangelo zu erklimmen und den Blick auf das Panorama der Stadt mit ihren Türmen und den Kuppeln des Doms zu genießen.
Tag 2: San Gimignano
Manhattan des Mittelalters
Von Florenz fährst Du etwa 60 Kilometer nach Süden und kommst eine gute Stunde später in San Gimignano an, das den Beinamen „Manhattan des Mittelalters“ trägt: Und tatsächlich stehen in San Gimignano, das nur etwa 7.500 EinwohnerInnen zählt, ein Dutzend Hochhäuser. Zugegeben, sie sind etwas niedriger als etwa in New York, und eigentlich sind es auch eher Türme als Häuser. Aber wenn Du bedenkst, dass sie größtenteils aus dem 13. Jahrhundert stammen, ist es schon ziemlich beeindruckend. Damals wetteiferten die mächtigsten Familien der Stadt darum, welche den höchsten Turm bauen könnte. Tatsächlich sieht die Skyline von San Gimignano von Weitem aus wie die einer modernen amerikanischen Stadt. Und der Ort hat noch mehr zu bieten als Steine. Zum Beispiel Weine: Wir empfehlen eine Verkostung von Vernaccia, dem ortstypischen Weißen, in einem Weingut der Umgebung.
Tag 3: Volterra
Dorf auf der Bergspitze
Volterra liegt nur etwa 15 Kilometer Luftlinie von San Gimignano entfernt, aber wegen des bergigen Geländes musst Du mehrere weite Bögen fahren und brauchst eine knappe Dreiviertelstunde für die Anfahrt. Aber versprochen: Dafür wirst Du spektakulär belohnt! Die verwinkelte Altstadt von Volterra mit ihren Türmen und Kuppeln und lachsfarben gedeckten Dächern liegt auf der Spitze eines steilen Berges. Nördlich der Altstadt kannst Du die Überreste eines römischen Amphitheaters und der zugehörigen Thermen besichtigen. Und die schroff aufgeworfenen Hügel des Umlands mit ihrem kargen Bewuchs und den versprengten, von Zypressen umstandenen Gehöften würden die perfekte Kulisse für einen Abenteuerfilm abgeben. Überlege Dir, ob Du noch am gleichen Abend nach Lucca weiterfahren möchtest oder die Nacht noch in Volterra verbringst: Mit etwa 100 Kilometern Strecke und anderthalb Stunden Fahrtzeit hast Du die längste Etappe der Rundreise vor Dir.
Tag 4: Lucca
Von der Festung zur Fahrradstadt
Lucca mit seinen 90.000 EinwohnerInnen hat etwas zu bieten, das es nur äußerst selten gibt: einen Fahrradrundweg, der bereits im 16. Jahrhundert angelegt wurde – damals natürlich noch als typische Renaissancefestung mit pfeilförmigen Bastionen. Leih Dir ein Fahrrad aus und umradle Lucca auf dieser gut vier Kilometer langen Strecke. Und auch das historische Zentrum der Stadt ist kurios geformt: Die Piazza dell’Anfiteatro befindet sich auf der Fläche eines alten römischen Amphitheaters, ist also oval. Im Lauf der Jahrhunderte wurde sie eng mit typischen toskanischen Wohnhäusern – gelblicher Putz, grüne Fensterläden – umbaut.
Tag 5: Pisa
Errichtet aus weißem Marmor
Nach einer entspannten halben Stunde Fahrt erreichst Du Pisa, das so viel mehr ist als sein berühmter Schiefer Turm. Und dennoch empfehlen wir ganz klar, diesen auf keinen Fall zu vernachlässigen. Denn wenn das obligatorische Foto gemacht ist, auf dem Du aussiehst, als würdest Du den Turm gegen die Schwerkraft abstützen, kannst Du Dich ganz seiner kunsthistorischen Bedeutung widmen: Der zugehörige, ebenfalls aus strahlend weißem Carrara-Marmor erbaute Dom war nämlich über Jahrhunderte eine der größten christlichen Kirchen und diente als Vorbild für später errichtete Kathedralen, etwa die von Florenz. Auf demselben Gelände kannst Du außerdem das Baptisterium und den Monumentalfriedhof besichtigen. Und für den Hunger nach der Kultur-Tour hat Pisa seine eigenen Varianten der toskanischen Küche zu bieten, etwa Trenette alla renaiola, spaghettiähnliche Nudeln, serviert mit Knoblauch, Rübensprossen und Sardellen.