- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel befindet sich in einer Umgebung von Betonklötzen, über die hinweg wir aus dem vierten Stock aber immerhin das Meer sehen konnten. Die Sauberkeit ist nicht zu beanstanden, soweit es um die Zimmerreinigung geht. Der Anblick des verfleckten ekelgrünen Teppichbodens auf den Zimmerfluren, der sich in die Zimmer natürlich übergangslos hineinerstreckte, war vom ersten Tag an eine Beleidigung unserer Augen. Beim nahegelegenen Steakhaus an der Uferpromenade essen und Felipe dort schöne Grüße von Natascha ausrichten !! Dann Special Food bestellen !!! Kreditkarte nicht vergessen !!!
Die Zimmer des Hotels sind von der Größe her an sich in Ordnung. Da jedoch keinerlei Klimatisierung vorhanden ist, erdrückt die Hitze jegliche menschliche Regung. Öffnet man aber die Balkontüre, sieht man sich permanent mit dem drohenden Tod durch Sturz aus dem vierten Stock konfrontiert, was die Erholung ein wenig schmaler ausfallen läßt. Fernseher kaputt. Bad mutmaßlich aus den Siebzigern. Die zwei unteren Kanten des Balkontürrahmens hatten in etwa die Schärfe eines Hattori-Hanso-Schwertes, so dass wir uns alle einmal nacheinander ein bischen die Fußsohle daran aufgeschlitzt haben. Das war aber noch weit weniger bedenklich als die damit einhergehende viel größere Befürchtung einer Infektion der Wunde durch den fragwürdigen Teppichboden und seine mutmaßlichen Bewohner. Das soll jedoch kein Affront gegen die liebe Putzfrau sein, die uns täglich fröhlich singend das Zimmer gereinigt hat und die wirklich sehr gut singen kann.
Da uns wegen obigen Erlebnisses der Aufenthalt im Hotel völlig vergällt war, haben wir kein einziges Mal dort gefrühstückt oder zu Abend gegessen. Irgendwie war uns das dann doch zu befremdlich. Wir haben statt dessen unsere Nächte durchgeschwitzt und das Hotel täglich verlassen so schnell und so lange es ging. Wir haben dann im nahegelegenen Steakhouse gegessen.
Und nun zum "Service" des Hotels: Nachdem wir nach etwa zwölfstündiger etwas umständlicher Anreise endlich im Hotel angelangt waren, fertigte man uns an der rezeption zwar nicht unfreundlich aber doch sehr betriebsam mit den Worten ab, wir sollten doch den Aufzug nehmen, unser Zimmer sei im vierten Stock. Da wir die Koffer bis dahin selbst getragen hatten, trugen wir sie auch noch auf das Zimmer. Die Lobby des Hotels macht einen ermutigenden Eindruck. Wenn sich aber dann die Tür des Aufzuges zum vierten Stock öffnet, fühlt man sich ziemlich verarscht. Dort wartet ein vielfach vollgemachter und dann abgeputzter grüner Teppichboden, auf dem man dann zum Zimmer schreiten muss mit den Koffern in der Hand. Der Teppich geht dann nahtlos in das Zimmer über, das dann ohne Klimaanlage stickig und muffig auf sein Opfer wartet. Mit vermeintlicher Freude endeckten wir dann den Balkon, dessen Halterung auf in etwa Hüfthöhe einem höhenängstlichen Zeitgenossen sicher einige Freude bereiten würde. Wir selbst durften erleben, wie unsere eineinhalbjährige Tochter im vierten Stock auf den Balkon zuraste, sich festhielt und das Beinchen hochschwang. Wir haben sie weggerissen und die folgenden Tage mit der Kleinen keine ruhige Sekunde im Zimmer verbracht. Mangels Klimaanlage musste die Balkontüre gelegentlich geöffnet bleiben, da die Hitze sonst unerträglich war. War die Türe aber offen, standen wir Todesängste aus um unser Kind. Insofern ist das Management der Zimmerzuteilung mehr als misslungen. Am allerbesten aber war folgendes: Nach unserer recht beschwerlichen Anreise kamen wir gegen halb acht Uhr etwa im Hotel an. nach einigen Schwierigkeiten mit dem Zimmersafe und Dusche wollten wir gegen zehn nach neun etwas essen. Da das Abendessen um neun beendet war, begaben wir uns mit unserer Kleinen zu einem nahegelegenen wenig zu empfehlenden Amerikaner und tranken dort etwas. Da unser Mädchen dabei einschlief, gingen wir zurück ins Hotel und legten die Kleine ins (übrigens kaputte) Kinderbettchen. Anschließend gingen wir noch im Hotel etwas trinken. Wir wechselten uns ab und schauten etwa alle zehn Minuten nach der Kleinen, die nach der langen Reise offensichtlich fest schlief. Da wir noch immer hungrig waren beschlossen wir, dann wenn die Kleine wirklich fest schlafen würde, kurz um die Ecke zu besagtem Amerikaner zurückzugehen und dort eine schnelle Kleinigkeit zu essen. Die Kleine schlief wie ein Stein und wir hetzten los. Nach etwa einer halben Stunde kamen wir zurück und plötzlich sahen wir, wie unsere einjährige Tochter an der Hand eines Hotelbediensteten gerade das Hotel verließ ! Man muss sich das vorstellen: Unser Kind schläft tief und fest,wir gehen für kurze Zeit etwas essen, und bei der Rückkehr sehen wir unser Kind an der Hand eines fremden Mannes das Hotel verlassen. Wir sind auf die Kleine zugestürmt und dachten erst einmal, es wäre etwas Schlimmes passiert. Wir waren außer uns und voll von Schuldgefühlen ! Das Hotelpersonal gab uns auf unsere panischen Fragen was denn geschehen sei null Auskunft, sondern beschimpfte uns statt dessen vor weiteren zig Hotelgästen als verantwortungslos usw. Erst auf unsere eindringliche, mit juristischen Konsequenzen drohende Frage, dass man wissen wolle was überhaupt geschehen sei, gab man uns kurz, sehr unverschämt und bündig zur Antwort, das Kind habe geschrien und es habe Beschwerden gegeben. So also löst das ein 4-Sterne-Hotel. Das Erlebnis war traumatisierend für unseren "Urlaub". Selbst wenn ein Kind kurz schreien sollte, hätte man die Situation anders lösen können. Das aber war die absolute Katastrophe. Wir mochten weder mehr im Hotel frühstücken, noch abendessen. Wir kamen uns vor wie am Pranger. Und dann begann sich uns die Frage zu stellen, was eigentlich passiert wäre, wenn wir nicht genau zu dem Zeitpunkt, als man mit der Kleinen das Hotel verlassen wollte gekommen wären ? Wir lassen unsere Kleine grundsätzlich nicht alleine. Wir waren sicher, dass die Kleine nach dieser langen Reisestrapaze fest schläft und haben uns dessen vergewissert. Wir haben uns beeilt, alles verriegelt und wollten nur noch etwas essen und dann das. Es mag sein, dass das alles nur gut gemeint war. Aber was wäre gewesen, wenn unsere Kleine einfach weg gewesen wäre, wenn wir zurückkommen ? Wir wissen noch nicht einmal, ob sie wirklich geschrien hat, da keiner mit uns darüber reden wollte. Wir wissen nur eines: Wir waren kurz weg und kommen zurück und sehen unsere kleine Tochter an der Hand eines fremnden Mannes das Hotel verlassen. Das war kein Urlaub, das war Horror.
Das Hotel liegt in einer sehr sehr belebten Zone, die sich hauptsächlich dadurch auszeichnet, dass bis zum Morgen rotzbesoffene Gestalten Dinge durch die Strasse brüllen, wie: "I want to show my nippels !!" und dergleichen. Dies nicht selten begleitet vom Geräusch des Rückwärtsessens weiterer Zeitgenossen. Das Meer ist allerdings wirklich schön und auch die Dünen haben uns großen Spaß gemacht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Gleiche gilt analog für die Pool-Landschaft. Man fühlt sich sehr wohl, wenn man bereits am ersten Abend vor den anderen Hotelgästen diffamiert worden ist. Wir wollten da nicht hin. Als wir jedoch einmal kurz dort ein Getränk holen wollten, begegnete uns unter anderem ein sturzbetrunkener junger Mann, der uns mit Tränen in den Augen versicherte, dass der schönste Fleck auf der ganzen Welt Baden-Baden sei. Dieser Gast hatte irgendwie etwas Symptomatisches.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |