Aelius Hotel and Spa

Das Hotel mit ca. 160 Zimmern hat 4 Sterne in der Landeskategorie. Es wurde laut Mitarbeitern erst vor kurzem frisch renoviert. WLAN-Empfang gibts in der Lobby, selbstverständlich gegen Gebühr. Wir hatten All Inclusive gebucht, wobei das in diesem Hotel rein gar nichts bedeutet, aber dazu später mehr. Die Gästestruktur würde ich so beschreiben: Hauptsächlich Paare oder Singles in allen Altersgruppen, hauptsächlich zwischen 20 und 50, vereinzelnd auch ältere Gäste und Familien. Herkunft ca. 50% Russland, 25% Deutschland, 25% Rest Mein Tipp: Verbringt euren Urlaub in einem anderen Hotel, wenn er schön werden soll :-) Kreta ist wunderschön - das Hotel ist eine Katastrophe!

Das Zimmer war, wie fast alles in diesem Hotel, eine Katastrophe. Aus dem Ausguss im Bad kam jeden Tag aufs neue ein unwiderstehlicher Kanalgeruch, der den Aufenthalt im Zimmer fast unmöglich machte. Ohne lange Lüften, konnte man Abends nicht schlafen. Dies hatte jedoch zum Nachteil, dass zum Einen Stechmücken regelmäßig zu Besuch kamen und zum Anderen, dass der Fluglärm noch unerträglicher war, als es ohnehin schon der Fall war. Haben wir einen Film auf dem Laptop angeschaut, mussten wir ihn alle 5 Minuten für 20 Sek unterbrechen, da man nichts mehr verstanden hat. Eine Schiebetür mit Fliegengitter wäre wahrscheinlich zuviel erwartet. Der Fernseher ist ca. 22" groß, so dass wir lieber beim Laptop geblieben sind. Das Bett quietschte und knarrte bei jeder kleinen Bewegung. Zudem war es völlig durchgelegen. Man spürte jede Feder im Rücken. Jedes Sofa ist bequemer zum Schlafen. Vom Schimmel in der Dusche, fange ich am Besten gar nicht erst an zu erzählen...

Allein wegen dem Essen sollte das Hotel eigentlich nicht "Lavris Paradise" sondern vielmehr "Lavris Adventures" heißen. Jeden Tag gabs die gleiche, völlig verkochte Sch***e. Nur das Fleisch bzw. der Fisch variierte von Tag zu Tag. Mal gabs Hähnchenknochen mit so gut wie gar keinem Fleisch, Mal Lammknochen mit gar keinem Fleisch und ab und zu Schweinesteaks, bei denen der Knochenanteil sogar nur 50% betrug. Der Fisch schmeckte nach nichts. Die Nudeln und das Gemüse waren immer total verkocht. Die Saucen waren eindeutig Fertigsaucen. Den Salat hat man halbwegs essen können, aber satt wird man davon nicht unbedingt. Den ganzen Russen scheints geschmeckt zu haben. Sie haben sich die Teller voll geladen und sich am Buffet benommen, wie ich es vorher nur von Berichten und Klischees kannte. Glauben konnte ich es erst, als ich im Hotel Lavris war. War man kurz am Buffet "Essen" holen, so konnte es durchaus vorkommen, dass bei der Rückkehr das frische Besteck vom Tisch verschwunden war. Und das lag weniger an den übereifrigen Kellnern, als vielmehr an den russischen Langfingern. Wenn man sie auf frischer Tat ertappt und anspricht verstecken sie sich hinter Verständigungsproblemen und tun so als ob sie nicht wüssten, wovon man redet. Das Besteck war fast immer dreckig. Anfangs dachten wir noch an Zufall, irgendwann gewöhnten wir uns an diesen Umstand. Neue Tischdecken gabs nur vor jedem Essen. D.h. war man nicht zufällig der Erste an seinem Tisch, durfte man immer im Dreck der vorigen Gäste essen. Bei den feinen russischen Herrschaften, die scheinbar überall essen, nur nicht auf dem Teller, war dies selbstverständlich jeden Tag aufs Neue ein Genuss. Die Desserts waren ganz in Ordnung im Vergleich zum Rest. Wir hatten "All Inclusive" gebucht. D.h. in diesem Hotel jedoch, dass man für alles was auch nur ein bisschen Qualität hat, extra zahlen muss. Kostenlos ist das Sirupwasser, dass sie als Saft ausgeben. Richtiger Saft kostet. Normaler, warmer Kaffee ist kostenlos. Cappuccino oder Eiscafe an der Poolbar kostet wieder. Pissbier ist umsonst, gescheites Bier kostet. Das gleiche beim Wein. Wasser gibt es nur in 0,2 Gläsern. Will man etwas Wasser aufs Zimmer nehmen, wird man nur schräg angeschaut und auf den hoteleigenen Supermarkt verwiesen. Dort kann man sich auch größere Flaschen holen, natürlich auch für all inclusive Gäste gegen Geld. Ein einziges Mal in den 2 Wochen gab es ein anständiges Buffet beim Abendessen. Aber auch nur für Gäste die bereit waren 15 Euro Aufpreis pro Person dafür zu zahlen. Der Rest durfte die gleiche Gülle wie jeden Tag essen. Poolhandtücher kann man ausleihen, gegen eine Gebühr. Sogar das Bingospielen, das Teil der Abendanimation war, kostete 5 Euro Gebühr (und nein, es gab keinen Jackpot zu gewinnen). Eigentlich hat ALLES, was in anderen Hotels zum Standard-Service gehört hier Aufpreis gekostet. Selbst die Kofferwaage neben der Rezeption war mit Münzeinwurf, aber das gehört gerade alles nicht mehr zum Bereich Gastronomie.

Der Service im Hotel war unter aller Sau. Dies lag jedoch weniger an unfreundlichem Personal sondern vielmehr daran, dass sie in allen Bereichen völlig unterbesetzt sind. Z.B. waren meist ganze 3 Kellner für das Abendessen zuständig. D.h. sie allein räumten alle Tische ab, deckten sie neu ein, füllten das Buffet nach, kümmerten sich um Getränkebestellungen und schmissen nebenher die Bar. Dass das nicht gut gehen kann, war allen Gästen klar, nur dem Oberkellner, der mit böser Miene in der Ecke stand und Kommandos verteilte, anstatt mitzuhelfen, anscheinend nicht. Wollten wir einen Tisch haben, haben wir diesen meist selbst abräumen und uns anschließend um frisches Besteck kümmern müssen. Getränke haben wir generell selbst von der Bar geholt, was mit etwas Wartezeit verbunden war und auch nur klappte, wenn nicht gerade wieder einmal die Gläser aus waren. Das Zimmer wurde täglich gereinigt, wobei der Sand und Schmutz meist unters Bett oder unter den Schreibtisch gekehrt wurde. Nass rausgewischt wurde auch, das Wasser hierfür wurde jedoch scheinbar nicht oft gewechselt. Wenn man direkt nach der Reinigung ins Zimmer kam, hielt man den Gestank des feuchten Bodens kaum aus. Die Rezeption und die Poolbar waren mit jeweils einem/r Mitarbeiter/in besetzt, was meist lange Wartezeiten mit sich brachte.

Die Entfernung zur Hauptstadt und somit zum Flughafen ist relativ gering (ca. 20 Minuten Fahrzeit). Die Flieger fliegen so tief übers Hotel, dass man den Passagieren fast winken könnte. Die Geräuschkulisse ist dementsprechend. Das Hotel liegt in einer eher unschönen Umgebung. Der Weg zum Strand führt durch Straßen und Gebiete, die mich an Slums erinnerten. Apropos Strand: Bei der in der Hotelbeschreibung angegebenen 600m Entfernung zum Strand wurde ganz klar ein wenig geschummelt. Selbst Luftlinie gemessen sind es in jedem Fall mehr. Der Strand selbst ist nicht sonderlich schön. Ab gesehen davon, dass man kaum einen Platz zum Liegen findet, da alles voll ist mit gebührenpflichtigen Sonnenliege-Sets, ist er auch nicht der sauberste. Er ist ganz gut angepasst an die schäbige Umgebung. Erfreulich ist, dass es ziemlich nah am Hotel eine Haltestelle für den Linienbus gibt (keine 5 Gehminuten entfernt).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Abgesehen von den trinkenden Russen um einen rum, war der Pool eigentlich das Highlight des Hotels. Es gab fast immer 2 freie Liegen für uns, die auch bis auf ein Paar Ausnahmen in ordentlichem Zustand waren. Die Animation war ebenfalls eine Sache für sich. Der Hauptanimateur, der scheinbar an einer Aufmerksamkeitsstörung leidet, schreit bei seinen Spielen den Poolbereich zusammen und gräbt die Mädels an, ob der Mann/Freund daneben steht oder nicht. Er ist auch der DJ der den Pool tagsüber mit leider zu lauter und oft unpassender Musik beschallt. Die Animateurin war allerdings sehr nett. Vor allem ihr allmorgendliches "Aqua-Gym"-Programm hat meiner Freundin gut gefallen. Ab und zu wehte ein Kläranlagengeruch durch den Poolbereich, der dann aber auch wieder verflog (oder man gewöhnte sich daran ). Alles in allem war dies jedoch der beste Bereich im ganzen Hotel.