- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Barut Kemer bietet viele Annehmlichkeiten, begonnen beim „Kissenmenü“ bis zum Mitternachtsimbiss. Das können andere Hotels aber auch; vielleicht nicht ganz so gut, aber immerhin. Der wahre Luxus, den dieses Hotel dem Gast bietet, ist nicht die Ausstattung, sondern sind die Menschen. Von der ersten bis zur letzten Minute gaben mir der Direktor, Herr Asim K., der und dessen Gattin an dieser Stelle ganz herzlich gegrüßt sein sollen, und alle seine Mitarbeiter mit ihrer Herzlichkeit und Gastfreundschaft das Gefühl, Teil der (Hotel-) Familie zu sein. Dieses Hotel ist kein seelenloser mit allerlei Schnickschnack ausgestatteter Kasten, vielmehr spürt man bis in die Details hinein den „Good Spirit“ (leider gibt es keine anständige deutsche Entsprechung für diesen englischen Begriff), der dort herrscht. Auf der Homepage der Barut-Gruppe kann man unter anderem folgendes lesen: „Glückliche Mitarbeiter, glückliche Gäste“. Ob die Mitarbeiter wirklich glücklich waren, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen, einen unglücklichen Eindruck machten sie aber nicht. Ich war jedenfalls – jetzt zum zweiten Mal – ein glücklicher Gast im Barut Kemer. Für mich blieben kaum Wünsche offen. Um diese Atmosphäre zu erleben, genügt es jedoch nicht, einfach nur den Reisepreis zu bezahlen. Der Gast sollte nämlich niemals vergessen, dass alle Mitarbeiter, begonnen vom Direktor bis zu demjenigen, der am Swimmingpool die Mülleimer leert, äußerst hart arbeiten, um uns allen einen schönen Urlaub zu ermöglichen. Wie schon im letzten Jahr geht auch heute meine Bitte an die Leser dieser Rezension, deshalb allen Mitarbeitern, also auch demjenigen, der die Mülleimer leert, diejenige Freundlichkeit, Höflichkeit und insbesondere den Respekt entgegenzubringen, die diese für ihre tolle (Team-)Leistung verdient haben. Bei aller Anstrengung, die das Personal an den Tag legt, ist das Hotel auch kein Schlaraffenland, in dem einen 24 Stunden am Tag die gebratenen Tauben in den Mund fliegen. Wir sollten deshalb nicht vergessen, dass wir es mit lebenden Menschen und nicht mit Maschinen zu tun haben. Jeder hat mal einen schlechten Tag. Hotelmitarbeiter machen davon keine Ausnahme. Auch ich wurde schon mal mit meinen Bestellungen vergessen oder schlichtweg übersehen. Dann vergebe ich mir aber nichts, wenn ich selber zur Bar gehe, um mein Getränk zu holen und gleichzeitig dem Kellner, dem sein Missgeschick aufgefallen ist, zu versichern, dass unsere Freundschaft dadurch sicherlich nicht leiden wird. Es ist halt alles ein Geben und Nehmen – auch im Urlaub. Dies ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Jedoch wird auch der Gast, der schlicht und einfach nur bedient werden will und den dies alles nicht kümmert, im Barut Kemer einen schönen Urlaub verbringen. Derjenige, der sich aber darauf einlässt, wird einen tollen Urlaub erleben. Es ist unmöglich, mit schlechter Laune zu frühstücken, wenn man morgens aus dem Zimmer kommt und einem als erstes Birgül vom Housekeeping mit ihrer ansteckenden Fröhlichkeit auf dem Flur einen guten Morgen wünscht, um im Anschluss daran dann von Imann beim Frühstück bedient zu werden. Ich könnte diese Reihe beliebig fortsetzen. Das will ich aber nicht. Das sollte man selber erleben. Es ist auch beeindruckend, welche Anstrengungen von Seiten des Managements und der Barut-Gruppe unternommen werden. Man ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. So wurden zum Beispiel im letzten Jahr das Hauptrestaurant und das Hallenbad vollständig umgebaut. Bemerkenswert ist auch die Liebe zum Detail und das dauernde Bestreben, Gutes noch besser zu machen. Ein gutes Beispiel dafür ist die wunderbare Gartenanlage. Eine Anregung an dieser Stelle: Die Toiletten an der Poolbar könnten eine Renovierung und (viel) mehr Licht gebrauchen. Eine der ganz wenigen Schwachstellen, die mir aufgefallen sind. Ansonsten bleibt nur noch zu bemerken, dass die peinliche Sauberkeit, die überall im Hotel herrscht, sogar für türkische Verhältnisse erwähnenswert ist. Ich habe hier nur die Hauptpunkte, die mir am Herzen liegen, angesprochen. Darüber hinaus gibt es natürlich noch viel mehr zu berichten. Das würde aber den Rahmen endgültig sprengen. Deshalb will ich nur noch erwähnen, dass dem Gast zahlreiche Angebote gemacht werden, die er annehmen kann oder nicht, ohne dass dies jemals in anbiedernder oder gar aufdringlicher Form geschehen würde. Auch wenn man keines dieser vielen Angebote annimmt, wird man einen schönen Urlaub verbringen. Nimmt man aber an, hat man die Gelegenheit viel Neues zu entdecken. In der Hotellobby befindet sich z.B. eine Nische, in der in englischer Sprache und gut präsentiert an Leben und Werk des Staatsgründers und großen Staatsmanns Mustafa Kemal Atatürk (1881-1938) erinnert wird. Das war für mich der Anlass, mich nach meiner letzten Rückkehr mit der Geschichte der Türkei und insbesondere der Person Atatürks intensiver zu beschäftigen. Dümmer bin ich dadurch mit Sicherheit nicht geworden. Ich kann deshalb denjenigen, die versuchen wollen, die Türkei ein wenig besser zu verstehen, nur empfehlen, es auch einmal zu probieren.
Zu den Zimmern kann ich nicht viel sagen, da ich mein Hotelzimmer in der Regel nur zum Schlafen und zum Umziehen aufsuche. Mein Zimmer in diesem Jahr war – wie schon im letzten Jahr – auf dem neuesten Stand, sehr geschmackvoll und ansprechend eingerichtet. Das Bad war luxuriös und ließ keine Wünsche offen. In den Zimmern darf nicht geraucht werden und das ist auch gut so (sage ich als Raucher). Auf dem Balkon befindet sich ein Aschenbecher. Seinen Bedürfnissen kann man dort also ohne weiteres nachgehen. Meine Kritik – wie schon im letzten Jahr – trifft die Stühle auf dem Balkon. Im 4. Stockwerk haben diese nämlich keine Armlehnen. Das Gute-Nacht-Bier mit der Gute-Nacht-Zigarette und einigen Buchseiten würde noch besser schmecken, wenn man beim Lesen die Arme aufstützen könnte. Das hat mein Urlaubsvergnügen aber nur in äußerst geringem Maße beeinträchtigt. Das Housekeeping – jedenfalls im 4. Stock, linker Flügel – ist unübertroffen. Mein ganz herzlicher Dank an Birgül.
Die Küche ist auf ganz hohem Niveau. Dem Chef (dessen Namen ich leider immer wieder vergesse, der aber auch ganz herzlich gegrüßt sein soll) und dessen Mannschaft ist offensichtlich bewusst, dass es unmöglich ist, so zu kochen, dass jedem alles schmeckt. Es gibt einfach keine Gerichte (eventuell mit Ausnahme von Pizza), mit denen man alle Altersklassen, also von 5-80, und Gäste aus aller Herren Länder von der Türkei über das gesamte Westeuropa bis nach Sibirien geschmacklich zufrieden stellen kann. Anstatt – wie viele andere Hotels in der Türkei es tun – einen „Einheitsbrei“ als kleinsten gemeinsamen Nenner, der dann aber niemandem mehr schmeckt, anzubieten, haben sich der Chef und sein Team darauf verlegt, für jeden etwas zu bieten, aber nicht alles für alle. Dieses Konzept gibt dem Gast die Möglichkeit, auch einmal kulinarisch über seinen Tellerrand hinauszuschauen und die Erfahrung zu machen, dass eine Welt jenseits des Wiener Schnitzels existiert. Für mich waren die Highlights das Vorspeisenbuffet und die zahlreichen raffiniert gewürzten typisch türkischen Gerichte, zu denen wir in Deutschland kaum Zugang haben. Jedes Abendessen war für mich ein Genuss. Jedoch handelt es sich auch dabei nur um ein „Angebot“. Auch hier ist es dem Gast freigestellt, dieses Angebot anzunehmen oder nicht. Auch der geschmacklich konservativ ausgerichtete deutsche Gast wird jederzeit in der riesigen Auswahl an Speisen etwas finden, das seinen eher kontinentaleuropäisch orientierten Gaumen zufrieden stellen wird. Trotzdem wäre es nahezu ein Verbrechen, den türkischen Käse zu ignorieren. Hinzu kommt, dass dem Küchenteam jeden Abend das ganz große Kunststück gelungen ist, die Sachen „auf dem Punkt“ auf das Buffet zu bringen und dort auch zu halten. Ohne Ausnahme schmeckte alles frisch. Verkochtes, im Chafing Dish durch zu langes Geschmurgel getötetes Essen oder hartes Fleisch habe ich nicht gefunden. Das ist eine ganz große Kunst, wenn man bedenkt, dass für immerhin knapp 1000 Personen gekocht werden muss. Das wird dem Team so schnell niemand nachmachen können. Ich habe die Vermutung, dass die Portionen, die auf das Buffet kommen, etwas kleiner sind, um das Ein- bzw. Verkochen zu verhindern. Man muss nämlich ab und zu in Kauf nehmen, auch einmal 2-3 Minuten zu warten, bis etwas nachgeliefert wird. Das war mir aber immer die Sache wert. Soweit es den Patissier anbelangt, hege ich den Verdacht, dass dieser von der Bekleidungsindustrie gesponsert wird. Auch mit den zahlreichen Süßspeisen, Kuchen, Torten und dem Gebäck spielt die Küche in einer eigenen Liga. Leider führt der Genuss dieser Köstlichkeiten aber dazu, dass sich wie durch Zauberhand die Konfektionsgröße ändert und man sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub neue Sachen kaufen muss. Man verpasst aber etwas, wenn man davon nicht zumindest gekostet hat. Abgesehen davon ist das alte Zeug aus der Zeit vor dem Urlaub sowieso schon aus der Mode gekommen.
Nach meiner Einführung muss an dieser Stelle über den Service nicht mehr viel gesagt werden. Man kann die Bewertung auf einen Begriff zusammenfassen: Fantastisch! Besonders erwähnt werden müssen aber die Besatzung der Pool-Bar und die Kellner, die dort von 19:00 Uhr bis 24 Uhr tätig sind. Die Pool-Bar ist der zentrale Treffpunkt. In dieser Zeit sammelt sich dort alles, also bei einem ausgebuchten Haus ca. 1000 Personen. Der Service erbringt in diesem Zeitraum Höchstleistungen, ohne dass die Freundlichkeit auch nur eine Sekunde darunter leiden würde. Es bleibt bei aller Hektik auch dann noch immer die Zeit für einen netten Spruch. Dass es bei einem solchen Andrang und dem dadurch geforderten Tempo schlichtweg unmöglich ist, auch noch raffinierteste Cocktails punktgenau zu mixen, dürfte auf der Hand liegen. Wer dies möchte, wird sich in dieser Zeit in der Lobby-Bar besser aufgehoben fühlen. Wer aber mit netten Menschen in einer schönen Atmosphäre zusammensitzen und einfach nur etwas trinken will, ist an der Pool-Bar genau richtig.
Das Hotel, ein 3-flügeliger Bau, der sich (vom Mittelflügel aus gesehen) in West-Ost-Richtung erstreckt, hat eine traumhafte Lage. Im Westen befinden sich die Ausläufer des Taurus-Gebirges, im Osten liegen das Meer und der Kiesstrand. Man kann also auf ein alpines Gebirge (der hinter dem Hotel liegende Berg ist ca. 2400 m hoch) mit seiner schroffen Schönheit und gleichzeitig auf das Meer sehen. Eine ähnlich schöne Lage kenne ich nur noch von den Pyrenäen am Mittelmeer bzw. Atlantik. Leider ist das Barut-Kemer ein wenig zwischen zwei anderen Hotels eingezwängt, so dass man nachmittags dem Lärm der im daneben liegenden Orange County stattfindenden Open-Air- Techno-Partys ausgesetzt ist. Es hat sich aber gegenüber dem letzten Jahr schon erheblich verbessert. Da fanden diese Partys nämlich auch schon am Morgen und in höherer Lautstärke statt. Offensichtlich ist es gelungen, eine Übereinkunft mit den dortigen Krachmachern zu finden. Nachhaltige Hilfe wird aber nur ein Totalabriss des Orange County bringen. (Ich erkläre mich übrigens gerne bereit, daran mitzuwirken.) Bis dahin werden die gelegentlichen Lärmbelästigungen wohl oder übel hingenommen werden müssen. Durch die Lage ist auch eine gewisse Platzknappheit bedingt. Das Barut Kemer hat knapp 1000 Betten. Bei einem ausgebuchten Hotel werden nach meiner Schätzung also niemals alle Gäste ausschließlich am Strand oder ausschließlich am Pool Platz finden können. Es hat sich jedoch alles ganz gut auf Pool und Strand verteilt, so dass ich immer einen Platz für mich finden konnte. Trotz ausgebuchtem Haus hatte ich am Strand auch niemals das Gefühl bedrängter Enge. Anders verhielt es sich aber ab und an im Poolbereich. Damit muss man einfach leben und sich entweder morgens um 6:00 Uhr mit seinem Handtuch in den Pilgerzug zum Pool einreihen oder sich auch einmal mit dem zweitbesten Platz begnügen. Ich habe letzteres vorgezogen, da ich nicht zu den Handtuch-Pilgern gehöre. Ein Problem habe ich darin jedenfalls nicht gesehen. Nicht unbedingt zum Kriterium „Lage“ gehört die Gäste-Struktur. Ich weiß aber nicht, wo ich diesen Punkt sonst unterbringen soll. Nach meinem Eindruck handelte es sich bei ca. 70 % der Gäste (in veränderlichen Anteilen) um Briten sowie um Russen und Ukrainer. Der Rest teilt sich unter zahlreichen anderen Nationen auf. Dennoch sollte man als Deutscher keine Bedenken haben, seinen Urlaub dort zu verbringen. Die Urlaubsexzesse, die man den von mir genannten „Hauptnationen“ nachsagt, habe ich dort nicht erlebt. Das Gegenteil war vielmehr der Fall. Auch unter den Gästen, egal welcher Herkunft, herrschte eine herrlich ruhige und entspannte und durchweg freundliche Atmosphäre. Lediglich die Kommunikation mit Russen und Ukrainern fällt etwas schwer, da die Segnungen der englischen Sprache dorthin noch nicht vollständig durchgedrungen sind. Die von mir angesprochene Verteilung bringt es jedoch mit sich, dass die Hauptsprachen Türkisch, Englisch und Russisch sind. Die Gästebetreuung spricht aber fließend Deutsch. Dies ist auch kein Wunder, da es sich dabei um Deutsche handelt. (Hallo Yvonne! Hallo Matti!) Auch an der Rezeption gibt es Mitarbeiter, die fließend Deutsch sprechen. Beim Service kann man jedoch – vorsichtig ausgedrückt – allenfalls mäßige Deutschkenntnisse erwarten. Deshalb ist es äußerst hilfreich, ein paar Brocken Englisch zu sprechen, zumindest so viel, dass man seine Bestellungen in Englisch aufgeben kann. Zur Not hilft aber auch Zeichensprache. Abgesehen davon heißt Gin-Tonic auch im Englischen Gin-Tonic. Es spricht im übrigen auch vieles dafür, dass der Name dieses Getränks auch im Türkischen nicht großartig abweichen dürfte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Höhepunkte des Tages sind die abendlichen Shows. Dabei handelt es sich zum weit überwiegenden Teil um ganz exzellente auswärtige Companies, die auch nicht um ein Engagement in einem guten Varieté-Theater bangen müssten. Hier wurde sehr gut investiert. Ich schwärme immer noch von den beiden kolumbianischen Truppen (einmal Tanz, einmal Tanz und Artistik). Es wäre sehr schade gewesen, wenn ich diese Shows nicht gesehen hätte. Ein weiterer Höhepunkt meines Aufenthalts war der Gala-Abend. Es wurden weder Kosten, noch Mühen gescheut, einen richtigen Gala-Abend, also mit Gala-Dinner, einem schönen Feuerwerk, prachtvoller Ausstattung, Eistorte und (türkischem) Champagner zu veranstalten. Erkennbar fühlten sich alle Gäste pudelwohl, auch hatte man die seltene Gelegenheit, den Direktor im Akkord Champagner-Gläser füllen zu sehen, was offensichtlich sonst nicht zu seinen Hauptaufgaben zählt. Ansonsten sind die Freizeitangebote auf den ersten Blick eher unspektakulär. Es wird Volley-, Wasserball, Gymnastik, Aquagym, Bauchtanz alternierend mit Zumba bzw. Step-Aerobic, Darts, Boccia und Minigolf angeboten. Abends läuft in der Regel, wie bereits erwähnt, eine Show. Danach findet bis 24 Uhr die sogenannte DJ-Party auf der Außentanzfläche statt. Nach 24 Uhr bietet sich die Gelegenheit, entweder in der Lobby-Bar oder der hauseigenen Diskothek (heute sagt man wohl: Club) weiterzumachen. Das Barut-Kemer ist kein Partyhotel. Es finden weder Schaumpartys im Pool oder ähnliches, noch nachmittägliche obskure Trinkspiele statt. Wer auf Dauerunterhaltung setzt oder gar das Abenteuer – in welcher Hinsicht auch immer – sucht, könnte deshalb enttäuscht werden. Dennoch liegt eine besondere Stärke des Hotels im Entertainment-Team. Mit seinem „primus inter pares“ Apoly an der Spitze leistet dieses Team eine tolle Arbeit, indem es zum einen die Gäste auf eine sehr gute Art und Weise unterhält, zum anderen aber auch – dies halte ich für viel wichtiger – die Gäste zusammenbringt und dies mit einem ordentlichen Humor, der auch schon mal in Klamauk übergehen kann, der aber nie billig oder gar verletzend ist, einem bemerkenswerten Fingerspitzengefühl und Empathie umsetzt. Crazy-Minigolf wird zum Beispiel nie meine Traum-Sportart werden. Mit seinem wohldosierten Humor und seiner eher zurückhaltenden Art hat es Apoly aber dennoch immer wieder geschafft, die Teilnehmer über ihn, andere, aber auch sich selbst zum Lachen zu bringen. Eine solche Erfahrung vermag natürlich zu verbinden, so dass die Teilnehmer, die sich dort kennengelernt haben, sich dann auch abends zusammensetzen und miteinander reden und lachen. Dies soll aber nur zum Beispiel dienen. Das Schöne an dem Entertainment-Team war dessen Inhomogenität. Ziggy, Tyson und Jan sind in einem absolut positiven Sinne eigentlich nur noch verrückt. Es war eine Freude, zu erleben, welche Bahnen diese Verrücktheiten jeweils einschlugen. Davon blieben natürlich auch die Gäste nicht verschont. Jedoch war es, auch auf die Gefahr der Wiederholung hin, niemals plump, billig, belästigend oder gar verletzend. Die drei haben ein genaues Gespür dafür gezeigt, wer „einsteigt“ und wer nicht. Diese traten nicht auch nur einem Gast zu nahe, der dies nicht freiwillig und gern mitgemacht hätte. Marty und Margarita haben dagegen eine ganz andere Art. Was die drei Vorgenannten mit ihrer Verrücktheit machten, erreichten die beiden mit ihrem Charme. Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die beiden Kinderanimateure, die sich beide ebenfalls abends unter das Volk mischten. Leider habe ich deren Namen vergessen, aber auch die beiden haben zu dieser herrlichen Urlaubsatmosphäre beigetragen. Kritik verdient leider – wie auch schon im letzten Jahr – der DJ. An diesem hatte ich mich schon in meiner letzten Bewertung sehr gerieben. Ich möchte das alles nicht noch einmal wiederholen. Deshalb soll die Aussage genügen, dass man diesem wirklich bitteres Unrecht tun würde, würde man ihm auch nur im Ansatz ein Gespür für Musik, für das Publikum oder die Wünsche der Gäste unterstellen. Tatsächlich habe ich noch nie jemanden erlebt, der so ignorant an seinem Publikum vorbei Musik gemacht hat. Da ich aber nach wie vor an das Gute im Menschen und die Lernfähigkeit unserer Spezies glaube, hoffe ich, dass sich irgendjemand bereitfindet, diesem Menschen beizubringen, dass es sich bei House und Techno vielleicht um seinen eigenen, jedoch nicht um den Geschmack der weit überwiegenden Mehrzahl der Gäste mit einem geschätzten Durchschnittsalter von 45 Jahren, wobei der Median bei 55 Jahren gelegen haben dürfte, handelt. Bei dieser Gelegenheit könnte man ihm eventuell auch näher bringen, dass auch eine „DJ-Party“ einer gewissen Dramaturgie bedarf und dass sich eine Tanzfläche mit Sicherheit niemals füllt, wenn es sich bei den ersten drei Titeln ansatzlos um langsame Bluesstücke handelt. Ein gewissen Grad von Unsterblichkeit wird auch derjenige erringen, dem es gelingt, diesem Menschen zu vermitteln, dass die Hauptverdienstquelle eines Hotels und damit auch der Garant seines Salärs die Gäste sind, so dass es eventuell für ihn auch aus finanzieller Hinsicht vorteilhafter wäre, eventuell auch einmal auf deren Wünsche einzugehen. Wie schon im letzten Jahr befanden sich zahlreiche Deutsch-Türken unter den Gästen. Diese hätten gerne zu türkischer Popmusik getanzt. Die entsprechenden an den „DJ“ in seiner eigenen Muttersprache (!) herangetragenen Wünsche wurden – natürlich – nicht erfüllt. Auf dem Rücken des Polohemds des „DJ“ ist in großen Lettern „Sound and Light“ aufgedruckt. Von „Music“ steht dort nichts. Vielleicht sollte man es deshalb besser auch nur bei „Sound and Light“ belassen. Laut und leise drehen und das Licht ein- und ausschalten wird er sicherlich können. Die Verantwortung für die Musik sollte man ihm jedoch nicht überlassen, solange dieser sein Verständnisproblem, wer für wen da sein sollte, nicht endgültig überwunden hat.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2018 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bernhard |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |
Lieber Bernhard, vielen Dank, dass Sie sich bereits das zweite Mal für unser Hotel entschieden haben. Es war uns eine große Ehre Sie mit unserem Animationsteam zu unterhalten und Sie auch in jedem anderen Punkt zu verwöhnen. Wir würden Sie sehr gerne ein drittes Mal willkommen heißen. Mit freundlichen Grüssen, Asım Burak KIPÇAK General Manager