- Preis-Leistungs-VerhältnisEher schlecht
Das „Akrotiri“ wurde im Winter 2022/23 generalsaniert und erstrahlt daher wie neu. Unzulänglichkeiten gibt es dennoch zuhauf – zum Großteil wohl den anfänglichen Startschwierigkeiten mit viel zu jungem, unerfahrenen Personal zuzurechnen. Unbegreiflich ist die Zuordnung der Stockwerksangaben: „0“ ist ebenerdig, mit Rezeption und Hauptrestaurant. So weit, so gut. Darunter (also quasi im Keller!) befinden sich die Etagen 1-3 mit den billigeren Zimmern („1“ zudem der Stiegenabgang zum Strand). Direkt über der Rezeption liegen somit nur die Stockwerke 4+5. Der trotz 125 Zimmern bloß für 8 Personen konzipierte OTIS-Lift führt ein tückisches Eigenleben und fährt hin, wo er will (weil es keine getrennten Rufknöpfe „ich will rauf“ bzw. „runter“ gibt). Man langt praktisch nie dort an, wo man eigentlich hinwollte – im Laufe der Zeit sehr frustrierend! In der gesamten Anlage sind keine Mülleimer vorhanden (nur im Zimmer), und Aschenbecher sind ebenso Mangelware (müssen an den Bars stets extra geordert werden). Aufgrund der zahlreichen Mängel widerstrebt es uns zwar, eine Weiterempfehlung abzugeben, zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis ob der gebotenen, noch unreifen bzw. unausgegorenen Dienstleistungen ziemlich schlecht ist. Dafür spricht hingegen die traumhafte Lage im wohl schönsten Teil der Insel Korfu. „Gut gemeint“ ist das Gegenteil von „gut gemacht“. Hier herrscht für das aktuelle Hotelmanagement noch viel Nachholbedarf. Da noch Luft nach oben gegeben ist und der Wille, die Bereitschaft zum Besseren spürbar ist: Ja, und somit letztendlich eine – wenn auch knappe - positive Bewertung von uns. Exakte Gesamtnote: 4,6 Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet
Unser Superior-Zimmer befand sich im sog. 4. Stock (anfangs wunderten wir uns darüber, wie es der Lift von „0“ auf „4“ in 5 sec. schafft – vgl. jedoch die merkwürdigen Etagenangaben am Beginn meiner Bewertung). Die Raummaße sind trotz „superior“ bescheiden: Zimmer 15,15 m², Vorraum 3 m², Bad 3,95 m² - gesamt somit 22,1 m² (und nicht 25 m² lt. Hotel-Homepage). Dazu kam noch der Balkon mit 5,9 m² mit Ausblick in die Herzbucht (zum Teil von riesigen Pinien-Bäumen beeinträchtigt). Die Zimmereinrichtung war unseres Erachtens viel zu rustikal (blankes Holz, sogar im Bad rund um den Waschtisch). Es gab keine einzige Schublade, und der Kleiderkasten war ein offenes Regal. Gemütlichkeit und gediegener ****Komfort sieht anders aus. Das Doppelbett war zwar bequem, verfügte aber nur über eine Doppeldecke, was einem ruhigen Schlaf nicht zuträglich war: Meine Frau reißt daran beim bloßen Umdrehen, entblößt mich dadurch unfreiwillig, ich reiße schlaftrunken zurück – ein unendliches „Machtspiel“ bzw. Grabenkämpfe mit unentschiedenem Ausgang bis in die frühen Morgenstunden. Am 1. Tag befanden sich in der Minibar zwei kleine Wasserflaschen, am 2. sogar ein Obstteller und eine Bouteille saurer Rosé-Wein – jeweils „aufs Haus“. Das war’s dann aber schon mit den Gratiszuteilungen. Ab dem 3. Tag herrschte dort gähnende Leere. Den Flat-TV haben wir kaum benützt. ZDF ist vorhanden, aber sonst keine relevanten deutschsprachigen Sender. Ein Aufsuchen des Zimmers tagsüber ist unangenehm: Es brennt nämlich kein Licht am Gang. Von draußen kommend und immer noch vom strahlenden Sonnenlicht geblendet, findet man im quasi Stockfinsteren kaum den Einführungsschlitz für die Key-Card. Dafür ist im Vorraum des Zimmers ständig die unnötig helle Notbeleuchtung an – die einerseits den nächtlichen Weg ins Bad erleichtert, andererseits hingegen beim Einschlafen immens stört (es gibt keine Türe dazwischen, die man schließen könnte). Zur Zimmerreinigung: Erfreut waren wir über den nahezu täglich durchgeführten Bettwäschewechsel; weniger hingegen darüber, dass gebrauchte Handtücher zwar entfernt, aber oftmals nicht ersetzt wurden. Erwischten wir das Zimmermädchen noch im Hotelflur, hieß es regelmäßig: „I’m so sorry, I’m so sorry!“ – das gleiche Spiel meist schon wieder am Folgetag. Wenig behaglich empfanden wir, dass die Zimmertüren mit einem starken Selbstschließmechanismus ausgestattet sind – also Türknallen frühmorgens bis in die späte Nacht. Architektonisch wenig durchdacht sind die Regenabflussrinnen auf den Balkonen. Sie sind mittig angebracht und nur wenige cm kurz. Als wir einmal gemütlich auf der Terrasse der Hauptbar saßen, wand ein Gast von einem darübergelegenen Zimmer offenbar sein nasses Badezeug aus. Effekt: Der gebündelte Wasserschwall ergoss sich direkt auf unseren Bartisch. Sauberkeit & Wäschewechsel: 5/6 Größe des Zimmers: 4/6 Größe des Badezimmers: 3/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 4,5) Zimmertyp: DZ Zimmerkategorie: Superior Ausblick: zum Meer nach Westen in die Herzbucht
Frühstücks- und Abendbuffet (bei HP) wird im Hauptrestaurant „Spianada“ offeriert. Die Auswahl am Morgen war recht ansprechend und zum Teil sogar innovativ-kreativ (wir hatten zB noch nirgendwo eine komplette Bienenwabe gesehen, die schräggestellt war und sich der köstliche Honig somit langsam in eine daruntergestellte Schüssel ergoss). Positiv ferner, dass die Eier warm und weichgekocht waren – Eierbecher waren allerdings kaum zu ergattern. Das Speiseangebot am Abend war hingegen überschaubar. Am „Show-Cooking“-Herd tat sich wenig bis nichts Erwähnenswertes (nur der Zwiebelkuchen war fantastisch); daneben befindet sich ein 8-flammiger E-Herd, auf dem die eigentlichen Hauptgerichte in eher kleinen Pfannen zur Selbstbedienung aufgewartet werden (wobei immerhin regelmäßig für Nachschub gesorgt wird). 3-4 Hauptspeisen, 3-4 Beilagen – das war’s. Suppe gab’s überhaupt nur eine (zwar immer eine schmackhafte Gemüsecremesuppe, oft fast so dick wie ein Püree), aber in einem solch kleinen Topf serviert, dass sie nach 3-4 zugreifenden Gästen „aus“ war. Mit dem winzigen Schöpfer musste man mindestens 5 x hineinlangen, um die Suppenschale wenigstens halbvoll zu kriegen. In unserer 1. Urlaubswoche (Ende Mai/Anfang Juni) waren wir von den gut gewürzten delikaten Speisen überaus angetan. Das änderte sich jedoch plötzlich ab der 2. Woche: Vermutlich durch die immer mehr anschwellende Gästeanzahl wandelte sich der Wohlgeschmack schlagartig. Mir ist zB aufgefallen, dass nach dem Hinstellen der Pfannen etc. vom Personal überall „husch-wusch-pfusch“ eine gelblich-weiße Soße in rauen Mengen darübergeschüttet wurde – vermutlich ein Geschmacksverstärker (der absolut nichts half). Zu bekritteln ist ferner, dass das bereitgestellte Obst (Äpfel, Birnen, Nektarinen) steinhart war, dass man damit jemanden erschlagen hätte können. Besonders übel: Sämtliche Bar- und Restaurantrechnungen werden – bis auf den Gästenamen – ausschließlich in griechischer Schrift ausgestellt, und man bekommt nicht einmal ein Duplikat ausgehändigt, wenn man die Zeche aufs Zimmer buchen lässt. Ein die totale Unübersichtlichkeit förderndes „No-Go“ und absolut unseriöses Geschäftsgehabe, das sich schleunigst ändern muss. Vielfalt der Speisen & Getränke: 5/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 4-6/6 (Mittelwert also 5/6) Atmosphäre & Einrichtung: 4/6 Sauberkeit im Frühstücksraum & am Tisch: 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,0)
Allgemein sehr freundlich (sogar der Hausgärtner grüßt) – grenzt aber bei manchen schon an Aufdringlichkeit: Wir hatten zB nicht immer Lust, nach dem Gruß in ein längeres Gespräch verwickelt zu werden („Wie geht es Ihnen?“ / „Wie war Ihr Tag?“ / „Was haben Sie heute noch vor?“ / etc., etc.). Natürlich alles auf englisch; deutsch kann hier fast niemand. Beim Service muss man überhaupt stark differenzieren: Uneingeschränktes Lob gibt’s nur fürs Personal an der Hauptbar: stets aufmerksam und zuvorkommend. Unser Favorit war Γεώργιος (Geórgios) – einer der ganz wenigen aus der älteren Generation mit einem wallenden, weißen Rauschebart – fürwahr ein „Zeus“ oder „Poseidon“, der sich zudem liebevoll um den anschmiegsamen, ewig hungrigen jungen Hotelkater „Tiri“ kümmerte. Einziger Mangel in der Hauptbar: Komplett schwarze, und dadurch versifft wirkende WCs (Urinspritzer waren deutlich sichtbar). Völlig indiskutabel ist das Service an der Poolbar „Calypso“: Wir setzten uns dort täglich nach dem Frühstück hin, bloß um etwas zu trinken (Lunch ist erst ab 12:00 möglich). Leider wurden wir jedes Mal vollkommen ignoriert, obwohl an den Nachbartischen von blutjungen Kellner/innen stets bereits die Gedecke für die Mittagszeit aufgelegt wurden. Auf die Idee, uns freiwillig nach Getränkewünschen zu fragen, kamen sie alle nicht – und das während unseres gesamten (14-tägigen) Aufenthalts. Unsere diesbezüglichen Beschwerden gingen bei einem Ohr rein und beim anderen sofort wieder hinaus. Vermutlich war es zB viel wichtiger, die ursprünglich aufgelegten blaugrauen Papierservietten gegen weiße auszutauschen. Die zahlungswilligen Gäste sind ja schließlich auf Urlaub und können deshalb auf Godot warten. Wesentlich aufmerksamer war das Servierpersonal im Hauptrestaurant während des Abendbuffets. Kaum hatte man Platz genommen, war jemand mit einer Getränkekarte zur Stelle. Äußerst positiv wollen wir die rührige Hausdame namens Vanessa erwähnen: 35 Jahre, mit deutscher Mutter und griechischem Vater. Eine der ältesten (!) Hotelangestellten und ungemein kompetent. Ohne sie würde der Laden vermutlich zusammenbrechen, weil das restliche Personal zu jung und unerfahren ist. Ihre ständige gute Laune beeindruckte uns sehr, obwohl sie täglich Doppelschichten schieben musste. Und wenigstens sie hatte ein Ohr für unsere Reklamationen: Beim Abendbuffet missfiel uns, dass kein Dessertbesteck vorhanden war (kleine Löffel oder Tortengabel) und die Rechnungsmappe zum Unterschreiben nicht an den Tisch gebracht wurde, sondern man sich dafür extra am Tresen in einer Schlange anstellen musste. Ab dem folgenden Abend bis zu unserer Abreise bekamen wir beides regelmäßig unaufgefordert an den Tisch. Vorbildlich, toll! Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 2-6/6 (Mittelwert also 4/6) Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 5/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 5/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet (genauer Punktedurchschnitt: 4,67)
Die Lage des Hotels auf einer Felszunge ist spektakulär. Es gibt ausschließlich Zimmer mit Meerblick – von der Ostseite in eine größere Bucht und aufs offene Meer, im Westen auf die Herzbucht und den vis-à-vis gelegenen Ortskern. Zu letzterem ist es ein ca. 30-minütiger Fußmarsch, ziemlich steil bergab. Die öffentliche Bushaltestelle Richtung Zentrum ist weit entlegen, einige Spitzkehren entfernt. Nur in der Gegenrichtung liegt der Bus-Stop quasi vor dem Hoteleingang. Ein Taxi vors Hotel zu bestellen, erwies sich trotz größter Bemühungen der Rezeption als nahezu unmöglich. Also zu Fuß in die „City“ über die enge, verkehrsreiche Straße (ohne Gehsteige), übers Meer mit dem Tretboot oder – für ganz Sportliche – rüberschwimmen (ca. 600 Meter Luftlinie). Was noch kaum ein Vorbewerter erwähnt hat: Selbst wenn man mit dem Lift zur „Beach-Exit“-Etage fährt („1“ – die unterste), sind es immer noch 85 beschwerliche Stufen zum Strand hinunter (und später natürlich wieder rauf). Der Strand selbst ist überaus steinig (taubenei- bis faustgroße Brocken). Lediglich zwischen den Liegen wurde künstlich Sand aufgeschüttet. Entlang des Strandes gibt es mehrere Restaurants, von denen nur das AKRON wegen seiner Fischspezialitäten empfehlenswert ist; ferner einen Bootsverleih (ohne Preisaushang). Gäste von westseitig gelegenen Zimmern müssen damit rechnen, täglich frühmorgens vom Krähen mehrerer Hähne geweckt zu werden – in der Nachbarschaft zum Hotel dürfte ein größerer Bauernhof liegen. Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 2/6 (nur ein Souvenirladen gegenüber der Hoteleinfahrt; daneben ein Fastfood-Lokal, wo man günstig Wasser und andere Getränke „to go“ kaufen kann) Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 3/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 3/6 Entfernung zum Strand: 3/6 (genauer Punktedurchschnitt: 2,75)
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2023 |
Reisegrund: | Strand |
Veranstalter: | TUI |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 100 |