Alba Resort Hotel

Wir waren im September für acht Nächte im Alba Resort. Das Hotel selbst erweckt auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck. Die Begrüßung an der Rezeption ist, solange man keine Fragen oder gar Beschwerden hat, sehr freundlich. Das Resort selbst erstreckt sich über eine weitläufige Anlage. Diese Weitläufigkeit wurde uns jedoch erst beim Service und auf dem Weg zum Strandabschnitt richtig bewusst. Die Restaurants und Bars liegen verteilt über die ganze Anlage. Da das Hotel viele Stammgäste aus Deutschland hat, ist der Service spürbar auf diese ausgelegt. Es erweckt zeitweise sogar den Anschein, dass eine Zweiklassen Politik betrieben wird. So bekommen Stammgäste im Vergleich zum neuen Gast einen spürbar besseren Service und mehr Beachtung. Vielleicht ist dies aber auch nur auf die Erfahrungen im Bereich Trinkgeldvergabe zurückzuführen, welche ein neuer Gast leider noch nicht vorweisen kann. An allen Ecken ist extra Geld für eigentliche Standards wie einen gedeckten Tisch im Restaurant bzw. auf der Terrasse oder gar im berechtigten Beschwerdefall eines anderen Zimmers nötig. Im Resort gibt es auch eine Tierhaltung, welche jedoch bei dem ein oder anderen Tier traurigerweise nichts mit artgerechter Haltung zu tun hat, leider! Wenn beim Einchecken das Zimmer 5109 als etwas „Besonderes“ angeboten wird, sollte man lieber gleich auf ein anderes Zimmer versuchen auszuweichen. Das Besondere am genannten Zimmer ist, dass sich direkt im Erdgeschoss und damit genau vor dem Schlafzimmer eine große externe Klimaanlage bzw. ein Notstromgenerator befindet, was durch den konstanten Lärm die Nachtruhe unmöglich macht.

Wir hatten während unseres Aufenthaltes durch einen Zimmertausch die Möglichkeit zwei Familienzimmer kennenzulernen und somit auch einen direkten Vergleich. Die Ausstattung der Zimmer war zweckmäßig, ob sie jedoch schon einem 5 Sterne Standard gerecht wird, wagen wir zu bezweifeln. Der Zustand des Zimmers und der Möbel war zum Teil stark abgewohnt, der Teppichboden wies viele Verunreinigungen auf. Der Safe im Zimmer war nicht inklusive und kostet ~ 1,5 €/Tag, was in der angestrebten bzw. dem Gast verkauften Hotelkategorie eher untypisch ist. Gut man zahlt eben für Service und Leistungen extra. Nachdem was wir während unseres Aufenthaltes von der Größe der Standardzimmer gehört hatten, konnten wir jedoch mit dem Familienzimmer an dieser Stelle zufrieden sein, was sich wiederum nicht auf den Gesamteindruck der Reinigung widerspiegelte. Diese entsprach nach unseren bisherigen Erfahrungen aus anderen Häusern noch nicht einmal einer Grundreinigung des Zimmers. Man könnte während unseres Aufenthaltes in unserem Zimmer durchgeführten „Reinigungen“ vielmehr mit austauschen der Handtücher und aufschütteln des Bettes beschreiben. Die Minibar wurde gefüllt, was jedoch nicht auf das Tee-Sortiment im Zimmer zutraf. Wir konnten den Status der nicht erfolgten Reinigung an mehreren, noch von unseren Vorgängern hinterlassenen Fußnägeln, Haaren sowie einiger ausgewachsener Wollmäuse verfolgen. Die Sanitärinstallation war in unserem Zimmer ebenfalls interessant. Während des Duschens lief unter der Badewanne das Wasser in den kompletten Bereich des Bads, so dass wir täglich das ein oder andere Handtuch zum Aufwischen der Fliesen benutzen mussten. Die Ausstattung und Reinigung des Zimmers entsprach aus unserer Sicht definitiv nicht dem, was man sich in dieser Hotelkategorie vorstellt. Auch ein Trinkgeld konnte nicht den erwarteten Erfolg erzielen. Auch eine Zimmerverlängerung bzw. wenigstens eine vernünftige Duschmöglichkeit am Abreisetag sollte man zu Beginn des Aufenthalts vereinbaren. In anderen Häusern dieser Kategorie ist es eigentlich üblich, dass man sich deswegen keine Gedanken machen muss. Schade eigentlich!

Im Resort befinden sich eine Pool Lounge, ein Buffetrestaurant, eine Snackbar und für den Abend noch zwei zusätzliche a`la Carte Restaurants. Das Buffet war während unseres Aufenthaltes grundsätzlich von Warteschlangen, welche je nach Tageszeit in ihrer Länge variierten, geprägt. Einfache Dinge wie eine Tasse Kaffee oder gar ein Spiegelei zum Frühstück waren somit eine Geduldsprobe. Besonders der extra berechnete (~ 2,- €/Glas) frisch gepresste Orangensaft zum Frühstück stellte eine besondere Herausforderung dar. Man steht dafür schon einmal 10 Minuten vor dem Kellner, der krampfhaft versucht die Presse zu bedienen. Hier fehlt es an der nötigen Professionalität. Wobei sich diese Lücke auch auf den „Show-Cooking“ Bereich übertragen lässt - überall Warteschlangen, das Personal hat jedoch Zeit für ein kleines Schwätzchen unter Kollegen und wenn ein Kellner kommt, muss der Gast in der Schlange weichen. Man findet am Buffet grundsätzlich etwas zu essen, in Bezug auf Abwechslung ist hier jedoch noch viel Spielraum nach oben. In der Snack- und Poolbar ist das Angebot der Speisen sowohl auf die Karte als auch auf den Tellerinhalt eher übersichtlich. Die Reservierung der a`la Carte Restaurants sollte man gleich zu Beginn des Aufenthaltes tätigen und vor allem auch hierfür einiges an Zeit einplanen, da der Deutsche gerne weit im Voraus reserviert. Die Qualität und Güte, wir konnten leider nur den Italiener nutzen, war weit über der des Buffets.

Das Hotel erweckt auf den ersten Blick einen kundenorientierten Eindruck, welcher jedoch beim aufmerksamen Beobachten schnell nachlässt. Der Gästeservice ist sehr personalabhängig. In den Gastronomiebereichen war häufig eine fehlende, auch nicht durch Trinkgeld zu steigernde Motivation oder gar Qualität zu spüren. Es gab selbstverständlich auch Ausnahmen im Bar- bzw. Restaurantbereich. Auch der Rezeption war man stets bemüht auf Anliegen einzugehen, was sich jedoch auch schnell ändern konnte. Der Kofferservice war perfekt. Im Gespräch mit anderen Gästen erfuhren wir, dass die Möglichkeit des Austauschs mit dem Management auch keine Früchte trägt. Weshalb wir während des Aufenthalts davon abgesehen haben, die genannten Ansprechpartner zu kontaktieren um unsere Anliegen vorzubringen. Als wir am letzten Urlaubstag doch unseren Unmut und Verbesserungsvorschläge äußern wollten, war leider kein Ansprechpartner erreichbar. Ein zugesicherter Rückruf durch die deutschsprachige Gästebetreuerin ist bis heute nicht erfolgt!

Nachdem wir nur einen kurzen Aufenthalt im Hotel hatten, konnten wir dessen Lage nicht genau bewerten. Grundsätzlich scheint das Hotel eine gute Anbindung an die umliegende Region zu haben. Laut Auskunft unseres Reiseleiters sind nahegelegene Ziele per Bus und Taxi gut zu erreichen. Im Umfeld des Hotels gibt es einen Basar mit unterschiedlichen Ständen, einigen Kneipen und Apotheken. Nachdem es sich bei den hier angebotenen Waren, mit Ausnahme der Apotheken, meist um Plagiate handelt, kann zur Qualität nicht viel gesagt werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Resort verfügt über zwei Pools. Am Hauptpool ist ein Rutschpark was sich wohl auch als Motto für die Treppe in den Pool versteht. Es gibt vermutlich nur wenige neue Gäste des Resorts, die nicht an der Treppe ausgerutscht sind. Die Entfernung zum Strand ist unter Anbetracht der dort zur Verfügung stehenden Ressourcen unserer Ansicht nach zu weit. Während unseres Aufenthaltes war das Hotel nicht ausgebucht und dennoch war es schwer, nach 10 Uhr eine freie Liege am Strand, bei dem man seinem Nachbarn nicht direkt auf dessen Liege liegt, zu bekommen. Die Liegen sind leider sehr eng nebeneinander gestellt, so dass wir dem Poolbereich den Vorzug gegeben haben. Gut vielleicht hätten wir ebenfalls die Disziplin des Reservierens in den frühen Morgenstunden anwenden sollen. An den beiden Pools fand man jederzeit eine Liege. Die Animation hatte tagsüber das übliche Programm, die Unterhaltung am Abend war insgesamt etwas zu kurz.