Unser 14 Tage-Aufenthalt im Mai 2005 brachte eher zwiespältige Gefühle zu dieser Anlage mit sich. Eine Hotelhalle mit Sitzmöglichkeit ist nicht vorhanden. Lediglich ein Counter mit zwei jeweils wechselnden Hotelbediensteten (z. T. deutsch) stellt den Empfangsbereich dar. Bereits hier wurden sämtliche Wünsche abgeschmettert. Man hat sich am "Schema F" des Hotels zu orientieren. Gegen Kaution waren bei Ankunft Badetücher, eine Fernbedienung für den Fernseher und ein Schlüssel für den Zimmersafe zu erhalten. Die Safegebühr war mit 20 EURO für 2 Wochen recht happig. Vom Appartement waren wir sehr positiv überrascht. Es handelte sich um zwei zweckmäßig und dennoch hübsch eingerichtete Wohn- bzw. Schlafräume. Im Wohnraum war ein Kühlschrank vorhanden. Vor beiden Räumen war ein etwa 20 qm großer Balkon. Da wir uns zufällig zwei Liegen besorgen konnten, haben wir die Nachmittage (sobald dort die Sonne erschien) regelmäßig dort verbracht. Eien derart grpßen Balkon haben wir noch niemals vorher irgendwo gehabt. Auch das Bad mit Dusche war geräumig und sehr sauber. Keine schmierigen Vorhänge oder veraltete Armaturen. Alles hochmodern und sehr ansehnlich, da die ganze Anlage erst im Winter 2004/2005 renoviert wurde. Leider hatte man den Austausch der überall auf den Terrassen stehenden und total verrosteten Tische vergessen. Die Poollandschaft litt darunter, dass sie über viel zu wenig Liegen verfügte (offenbar hatten viele den gleichen Gedanken wie wir und haben sich ihre Liegen für den Balkon "besorgt"). Da der große Balkon jedoch sicher zur Nutzung gedacht war, könnte das Problem dadurch gelöst werden, dass dort auch Liegen zur Verfügung stehen. Das ist in vergleichbaren Anlagen an der Costa Calma bereits Standard. Die Poolbar war von 10 - 18 Uhr geöffnet. Leider war sie innen liegend und überwiegend nur mit einer Person besetzt, die dadurch natürlich total überfordert war. Die Freundlichkeit dieser wechselnden Personen beschränkte sich daher stets auf ein gequältes Lächeln. Die Anlage liegt direkt am Strand und ist daher für Familien mit Kindern ausgesprochen geeignet. Wegen der fehlenden Liegen am Pool hatte man die Ausweichmöglichkeit auf die Strandliegen. Diese jedoch wurden privat vermietet. Für 2 Liegen und einen Sonnenschirm wurden täglich 9 EURO verlangt. Eine absolute Abzocke - vor allem unter dem Aspekt, dass das Hotel keine ausreichenden Alternativen bot. Böse Zungen behaupten, dass die Liegen-Verknappung damit zusammen hängt, dass es eine Provisionsvereinbarung mit dem privaten Strandliegen-Vermieter gebe. Aber das ist sicher nur ein Gerücht. Die Animation war nicht sehr professionell. Die jungen Leute haben sich zwar "bemüht" - aber das reicht halt nicht, um sich im Wettbewerb mit den mittlerweile vielen anderen Anlagen an der Costa Calma zu behaupten. An die Animation des Sotavento Beach Club (direkt daneben) aus der Zeit vor 8 - 10 Jahren reicht ohnehin niemand heran. Mittlerweile ist das dort auch nur noch ein bemittleidenswerter Lachschlager. Das Essen war insgesamt gut und abwechslungsreich, wenn mann keine überaus hohen Ansprüche stellt. Dass die sicher überwiegend direkt von der Straße geholten Kellner (keine Kenntnisse, außer dass sie alle den linken Arm hinter dem Rücken halten) die Teller bereits abräumten, wenn man den letzten Bissen noch im Mund und sich denselben noch gar nicht abgeputzt hatte war zunächst gewöhnungsbedürftig und dann später einfach nur noch lustig. Dass es beim Essen stets nur ein Glas Wasser gab (wenn man sich darum bemühte) und erst nach mehrfachem Fragen nachgeschenkt wurde, war jedoch eher ärgerlich. Meist holten die Kellner dieses einzelne Glas Wasser aus einem Hinterraum. Dass es sich dabei um Leitungswasser handelt, war sicher nur ein Gerücht. Der Zimmerservice war einwandfrei. Nur konnte man seinen Zeitplan nicht daruf abstellen. Mal stand das Zimmermädchen direkt nach dem Frühstück mitten im Zimmer (es wurde nach einfachem Klopfen trotz des von innen steckenden Schlüssels von aussen einfach aufgeschlossen) und man hatte Mühe, die Hose noch schnell anzuziehen - mal kam sie aber auch erst gegen 16 Uhr. Wenn sie dann da war, ging es aber fix. Dennoch war es stets sauber und gründlich. Sonntags gab es keinen Zimmerservice. Wir wurden bei der Rückreise um 13.00 Uhr vom Hotel abgeholt. Mittagessen gab es jedoch erst um 12.30 Uhr. Am Vorabend der Abreise fragten wir daher einen glatzköpfigen, älteren deutschen Kellner mit wichtiger grüner Weste, ob wir einige Minuten vor 12.30 Uhr den Speiseraum betreten können, um noch in Ruhe zu Mittag essen zu können. Dies lehnte er kategorisch ab mit dem Hinweis auf den internationalen Hotelstandard, dass die Verpflegung im Hotel stets mit dem Abendessen beginne und mit dem Frühstück aufhöre. Wir hätten demnach überhaupt keinen Anspruch auf ein Mittagessen und müssten eigentlich pro Person 12 EURO dafür bezahlen. Er wolle aber mal eine Ausnahme machen und wir könnten kommen. Aber erst um 12.30 Uhr. Mein Hinweis darauf, dass es in dieser Frage doch sicher eine Regelung zwischen dem Veranstalter (Alltours) und dem Hotel gebe, beantwortete der Glatzkopf damit, dass das die 12 EURO-Regelung sei. Leider fiel mir in diesem Zusammenhang nicht sofort ein, dass Alltours nicht nur der Veranstalter, sondern auch der Eigentümer des Barlovento ist. Abzocke also ein weiteres Mal auf Kosten der Gäste. Man wird sich bei der nächsten Urlaubsbuchung daran erinnern. Alltours transportierte uns mit Air Berlin. Man wird das Gefühl nicht los, dass die AB-Jungs aber auch wirklich alles versuchen, noch ein paar Zentimeter bei jeder Sitzreihe einzusparen, um noch ein paar Sitze mehr in den Flieger zu bekommen. Spastische Handhaltung der Fluggäste beim Essen und Trombosegefahr für die Beine gehören bei AB zwischenzeitlich offenbar ebenso zum Standard, wie absolut unfreundliches Bordpersonal. Ein Lächeln an Bord ist nahezu ausgeschlossen. Irgendwie kommt man sich vor, als ob man ein Störfaktor ist. Dass beim Einchecken in Fuerteventura zusätzlich 20 EURO für Übergepäck zu zahlen war, habe ich mir selbst zuzuschreiben. Ich hatte mich nämlich erdreistet, der Spanierin am Counter die rhetorische Frage zu stellen, ob wir uns nicht in Europa befinden, als sie neben dem Pass auch noch meine Begleiterin persönlich sehen wollte. Da diese sich zeitgleich auf der Toilette befand, wurde ich erst wieder weiter bedient, als ich sie geholt hatte und man sie in Auegnschein nehmen konnte. Auf meine Frage, was das solle, gab man mir die Antwort, meine Begleiterin könne ja theoretisch ein Gipsbein haben und dann müsse man das eintragen. Aber das alles muss man wohl bei Ais Berlin akzeptieren - immerhin fliegen die ja auch für 29 EURO überall hin und müssen die dortigen Defizite mit Einsparungen an Servicequalität bei den Touristikflügen subventionieren. Aber saonst war es schön auf Fuerteventura.