allsun App.-Hotel Esquinzo Beach

Wer einen Palast oder ein schickes Bauwerk mit Charisma erwartet, wird maßlos enttäuscht. Das Esquinzo hat von außen den Charme eines Krankenhauses, mit Zugang/-fahrt über einen Kreisverkehr mit ödem Innenleben. Die automatische Eingangstür war die gesamten 2 W. - wie einiges andere auch - out of order. Drinnen wird's jedoch deutlich besser. Schöne, weiträumige Lobby, sehr sauber, überall angenehme Kühle, aber kein Temperaturschock mit Erkältungsgefahr. Auch ansonsten ist das Innenleben weitaus besser zu bewerten als die Äußerlichkeiten. Gäste zu 95 % deutsch, viele Familien, ruhige, angenehme Atmosphäre. Insgesamt waren es nach anfänglicher Enttäuschung zwei superschöne Wochen. WEnn man sich guten Gewissens in die Sonne legen will, ohne großes kulturelles Interesse, dann ist man hier gut aufgehoben. Überwiegend geeignet für Familien und Paare, weniger für Singles (das Angebot schien eher gering). Auf viel Wind einstellen! Ist hilfreich gegen die Hitze, aber gefährlich, weil man Sonnenbrand nicht mitbekommt. Sehr schön: der Ausflug auf einem Riesen-Katamaran (49 Euro).

Unser Zimmer war groß, gemütlich und sauber. Riesenbetten, Klimaanlage top und nicht zu laut. Allerdings gab es z.T. heftige Bild- und Tonausfälle bei den 6 deutschsprachigen TV-Kanälen.

Das Essen war wirklich klasse!!! Große Auswahl, viel Abwechslung. Salate, Obst und Gemüse immer frisch und knackig, Fleisch immer frisch zubereitet. Motto-Abende: Asiatisch, italienisch, mexikanisch. Jede Menge Süßspeisen, jeden Tag Pommes (für die kleinen und großen Kinder), leckere kanarische Kartoffeln mit Soße (nix für Vampire). Viele Müslisorten. Sogar Trennkost-Freunde kamen auf ihre Kosten. Minuspunkte: Säfte (eine Zumutung, Tri-Top für Chemiker), manchmal steinharte Brötchen als Beilage. Keine Apfelschorle im Angebot, sonst alles da. Und: Die Bars an den Pools schließen um 17 Uhr, keine Chance auf ein gemütliches Feierabend-Bier.

Wir haben dort (fast) nur gut gelaunte, nette, aufmerksame Bedienstete getroffen, die alle für den täglichen Umgang genügend Fremdsprachenkenntnisse hatten und sich auch über ein freundliches "Gracias" unsererseits freuten. Die Teller wurden wirklich immer schnell abgeräumt, aber lieber zu schnell als zu langsam. Netter Arzt (renkte meiner Freundin unkompliziert ein Finger wieder ein), aber nicht lange da. Zimmerservice super: nicht störend, gründlich, freundlich.

Die Lage ist wirklich äußerst bescheiden. Ein Blick über die Mauern bietet rein gar nichts, außer ein paar schönere Nachbarhotels. Der Weg zum Strand beträgt zwar keine 500 m wie im Katalog beschrieben, dennoch ist er für einen halbwegs gesunden Menschen kein (!) Problem. Mit leicht zu findener Abkürzung durch die Tennisplätze läuft man gute 5 Minuten, mit quängelnden Kindern an der Hand vielleicht gute 10. Aber niemals (!!!!!) 20-30 Min., höchstens mit Augen zu oder auf einem Bein. Transfer vom Flughafen ca. 1,5 Std. Der Weg am Strand nach Jandia (ca. 6 km) soll laut Auskunft eines befreundeten Paares sehr schön sein (Vorsicht: auf Gezeiten achten!). Jandia selbst ist eine Katastrophe, ne reine Touri-Bettenburg. Den so hoch gelobten Markt kann man vergessen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer nervige Animateure hasst, ist hier gut aufgehoben. Man kann mitmachen, wird aber nicht genötigt. Während für die Minis und Maxis einiges geboten wird, gibts als Erwachsener aber auch nicht besonders viel zu verpassen. Volleyballfeld mit bös steinige Lücken im Sand, Boccia, Tauchkurs, Tennisplätze leer, aber wenig gepflegt. Fitnessraum aus den 70er-Jahren. Minimärkte relativ günstig, aber mit bescheidenem Angebot. Das so genannte Internetcafe ein Lacher: Zwei Rechner (Surfen für 15 Cent/minute !!!). Den Strand hatten wir uns breiter vorgestellt (schrumpft bei Flut merklich), dennoch war er super! Schöne Wellen, feiner Sand, allerdings kosten 2 Liegen mit Schirm schlappe 7,20 Euro. Zu den Pools: Hygienisch gesehen eher eine 4 minus. Im Kinderpool blätterte die Farbe ab. Der Ruhepool war klein aber fein, gemütlich und mit Sonnnencremefilm an der Wasseroberfläche ausgestattet. Der Aktivpool war zu klein, zu warm und an zwei Tagen ohne Wasser (wegen Reparatur). Trotzdem war es nett am Pool, auch nicht zu voll. Ein Horror allerdings das LTI-Radio: Nachrichten, manchmal auf Grundschulniveau vorgelesen, die keinen Friseur interessierten. Genau wie das Horoskop: der blanke Hohn.