- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Eines vorweg - man sollte sich die Reiseberichte auf dieser Internetseite sehr zu Herzen nehmen :-) Wir haben trotzdem (oder gerade deshalb?) dieses Hotel gebucht... Griechische Hotels haben bei gleicher Sternenzahl grundsätzlich niedrigere Standards als z.B. spanische. Wir bekamen als Mieter eines Bungalows gleich den in der ersten Reihe mit Blick direkt auf Strand und Meer zugewiesen. Optionale Klimaanlage war gar nicht vorhanden, dafür lief der Kühlschrank 24 Stunden. Beim Einzug ins Zimmer sagte meine Freundin: Oh die Hotelbar ist aber nah dran... und richtig - jeden Abend bis 1 Uhr die gleichen CDs und sehr bescheidene Abendunterhaltung, die auch nur gegen Extra-Geld zu erhalten war. Und morgens um 8 Uhr übernahm dann die Strandbar die Beschallung der Hotelanlage, schliesslich wollte der Angestellte sich beim Säubern des Strandes schon einmal auf den Tag einstimmen. Nach vier Tagen hatten wir die Nase voll und das Zimmer gewechselt. Zwar hörte man nichts mehr vom Hotel, dafür je nach Wind das Gegröhle und Gefeiere der Briten aus dem 2 km entfernten Malia - und das bis 4.30 Uhr morgens. Unser letzter Kreta-Urlaub lag acht Jahre zurück. Damals waren wir in der Nähe von Rethimnon. Wenn nochmal Kreta, dann wieder eher in den Westen. Der Osten (Malia, Agios Nikolaos etc.) hat uns jetzt auch von den Städten her nicht unbedingt überzeugt - von den Engländern mal ganz abgesehen. Für einen preiswerten Erholungsurlaub war´s ganz ok. Auch wurden ausreichend Touren vom Reiseveranstalter angeboten, von denen wir einge gebucht hatten. Nach dem Zimmerwechsel war der Streßfaktor Lärm zwar nicht abgeschaltet, aber erheblich reduziert worden. Alternativ zum Gedränge im Restaurant (besser: "Kantine") gab es auch Freßpakete vom Hotel und/oder Tavernen in der Nähe. Die Gäste in unserem Hotel waren alle ok - Holländer, Italiener, viel Österreicher - bunt gemsicht in allen Altersgruppen. Letzendlich also: Ende gut, alles gut (?)
Zimmer waren eben nach griechischem Standars - also eher bescheiden. Wenig Ablagemöglichkeiten für die Wäsche im Schrank; Dusche, deren Armaturen wackelten und deren Duschwanne z.T. etwas undicht war. Ach ja - Klopapier gehört ja nicht in die Toilette, sondern in den Mülleimer - aber das kannten wir ja von Kreta. Im ersten Zimmer hatten wir einen Gecko und mehrere Ameisen zu Gast. Nachts überfielen einen die Mücken - bei 50 Stichen pro Person haben wir das Zählen aufgegeben. also: Vorsorge treffen: Mückenspray mitnehmen! Und Ohropax, denn wenn man keine Klimaanlage hat (auch nicht optional), dann kann man nur mit offenen Balkontüren schlafen - schließlich herrschten tagsüber fast 40 Grad im Schatten und es kühlte sich erst so richtig in den frühen Morgenstunden ab.
Gespannt erwarteten wir unser erstes Abendessen im Phaedra Beach - und siehe da: alles, wie hier vorher gelesen. Wie einst im sozialistischen Wartekollektiv musste man sich brav vor der Eingangstür einreihen und wurde vom Oberkellner ("for two?") an die Tische geleitet. Im Speisesaal, der aus bereits genannten Gründen viel zu klein war, konnte man schonmal leichte Panikattacken bekommen, zumal, wenn der Tisch im direkten Durchgangsverkehr zur Küche lag. Zwar wurde darauf beim nächsten Mal Rücksicht genommen, doch sind die Tische überall viel zu eng aneinanergestellt. Fast immer gab es Nudeln (bei den viele italienische Gästen kein Wunder), man bemühte sich jedoch, wenigstens eine "griechische Spezialität" am Tag anzubieten. Die Schlange am Buffet wiederholte sich zu der am Eingang. Getränke gingen extra - man brauchte aber nicht unbedingt was zu bestellen. Zum Frühstück das gleiche Bild - mit dem Unterschied, dass man als Mann morgens auch kurze Hosen tragen durfte (bei den Temperaturen auch wesentlich angenehmer - zumal der Saal nicht wirklich klimatisert war).
Das Personal war stets bemüht - manchmal ein bisschen zu bemüht. Zimmerwechsel war überhaupt kein Problem - man kennt das offensichtlich. Scheinbar quartiert man zunächst alle jungen Paaer in die Zimmer nah an der Hotelbar - unser altes Zimmer war recht schnell an ein solches neuvergeben... Beanstandungen wurden sofort erledigt (frische Bettwäsche war nicht sauber und wurde sofort neu bezogen). An der Rezeption wurde man immer freundlich bedient. Für den Burschen, der die Strandliegen und Schirme vermietete, waren alle Mädels Freiwild, auch die Kellner alberten manchmal ein wenig zu aufgesetzt mit den Gästen herum.
Das Hotel liegt glücklicherweise sehr weit von Malia weg. In Malia selber hausen zu 120% Engländer, die bereits tagsüber eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, wenn sie sich mit ordentlich Restalkohol im Blut auf den Straßen mit ihren Quads Rennen liefern. Nachts haben wir sie in 2 km Entfernung nur gehört (s.o.) - das hat schon gereicht. Ansonsten könnte man sich eigentlich von der Lage her im Hotel ganz gut erholen (wenn einen die Angestellten des Hotels lassen würden). Direkt am Sandstrand ist natürlich klasse - keine lebensgefährliche Strasse dazwischen o.ä. Im Wasser - wie im Katalog beschrieben - Felsplatten, daher aber super zum Schnorcheln (Tintenfische, Seeigel). Die Jungs von Baywatch achten darauf, dass man nicht zu weit rausschwimmt und holen einen zur Not mit dem Speedboot zurück. Vom Hoteleingang links der Supermarkt war wie angekündigt der preiswertere (1,5 Liter Wasser 60 Cent). Tavernen gibt es auch ein paar in der Gegend. Sonst nix - aber wir wollten uns ja auch erholen und nicht an den Ballermann fahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Unterhaltung wurde vor allem akustischer Art geboten, und das den ganzen Tag. Wie gesagt, morgens um 8 Uhr fing die Strandbar an. Diese beschallte nicht nur Teile der Anlage und den Pool, sondern auch Teile des Strandes. Wenn dem gescheiterten DJ in der Bar nach lautem Mitsingen zumute war, tat er dies und drehte die Anlage noch ein bisschen weiter auf. Das nervt am Strand auf Dauer - man muss sich dann an einem anderen Teil niederlassen. Nahtlos geht die Beschallung an die Hotelbar über. Dort fanden dann gelegentlich gegen Extra-Bezahlung dürftige Animationsabende statt: Magiershow, Disco (tanzt eh keiner), Grillabend... Pool wie aus dem Prospekt erwartet ziemlich klein, aber haben wir eh nicht genutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |