Ich hoffe Sie haben etwas Zeit ... Kurzfazit: Als Paar ohne Kinder oder mit Kindern über 3 Jahre hätten wir es sich OK gefunden. Aber mit Kind unter 3 absolutes KO! Und hier die umfassende Begründung: Essen/ Restaurant: Fangen wir mit dem Positiven an: Das Frühstück war klasse. Englisch, aber ok. Von allem was dabei. Brötchen, Brot, Croissants, Toast, Tee, Kaffee, Eier in allen Formen, Speck und Bohnen, Aufschnitt süß und herzhaft, Müsli, Joghurt, Obst … und, und, und. Vollkommen prima. Das Essen generell war eher mittelmäßig. Ja man wurde satt, sofern man Salat mag, gegen das Salatbuffet war wirklich nichts einzuwenden … mehr aber auch nicht. Mal abgesehen davon, dass die Auswahl grundsätzlich relativ klein war, meist nur zwei Sorten Fleisch und Gemüse, dazu eine - in seltensten Fällen zwei - Beilagen, rotierte diese auch noch im Wochenrhythmus, so dass wir in unserem 14-tägigen Aufenthalt zweimal das Gleiche vorgesetzt bekamen. Nun erscheinen zwei Fleisch, Gemüse und Beilagen ja zunächst mal ausreichend, nur leider ließ die Qualität auch sehr zu wünschen übrig. Das Essen war entweder gar nicht gewürzt und halb roh (Kartoffeln, Gemüse) oder aber völlig versalzen (Fleisch), zudem schwamm alles in Fett. Selbst der Reis, lag in einer Fettsoße. Essen für die kleinen Minis gab es auch nicht wirklich, 2 Mal gab es einen Kartoffelpüree und Milchreis, ansonsten mussten die Kleinen schon gute Zähne haben um mit zu essen. Hätte ich in einem FAMILIENHOTEL jetzt anders erwartet, aber das mag durchaus mein Fehler sein. Auf einige Dinge konnte man sich allerdings verlassen: Es gab jeden Mittag und jeden Abend den Gott erschaffen hatte Nudeln mit Vierkäsesoße, Nudeln in Tomatensoße und die gleichen Buscetta. JEDEN TAG!!! Wir sprachen den Reiseleiter vor Ort auch darauf an und uns wurde erklärt, dass das „Riu Helios Bay“ zu Tui gehöre, diese Gesellschaft sei von einer englischen aufgekauft und somit sei das Hotel eben für Engländer, diese fahren immer nur eine Woche in Urlaub, daher der Wochenrhythmus. Und was die Qualität des Essens angeht, die Engländer essen nun mal so. Das ist schön zu wissen … in meinen zahlreichen England-Aufenthalten habe ich nicht ein einziges Mal solch miserables Essen bekommen, aber vielleicht hatte ich einfach Glück. Das Restaurant als solches war in Ordnung, Mobiliar und Einrichtung geschmackvoll-funktional. Lediglich – Thema FAMILIENHOTEL – die Kinderhochstühle, gingen gar nicht. 90% der Stühle waren kaputt. Alle völlig verdreckt. Sie klebten, als hätten sie wochenlang in einer Kölner Frittenbude gestanden. Ziemlich eklig. Meine Beschwerde beim Produktmanager darüber wurde allerdings direkt erhört. Einen Tag später waren die Kinderstühle zwar nicht repariert, aber zumindest sauber. Darüber waren wir ungefähr fünf Tage sehr glücklich, denn dann hatten sie den vorherigen Zustand wieder erreicht. Schade. Die Kellner und Kellnerinnen variierten zwischen super-super-freundlich und so unfreundlich, dass man sich lästig vorkam. Teilweise kein Guten Morgen/Guten Abend. Bis man morgens Kaffee bekam musste man das ein oder andere Mal – trotz nachfragen – warten bis man sein Frühstück fast beendet hatte. Und ein Lächeln konnte bei dem ein oder anderen auch Mangelware sein. Ich sprach auch darauf den Reiseleiter an, der mich dann fragte: „Waren die unfreundlich oder überfordert?“ … Da ich selbst einige Zeit in der Gastro gearbeitet habe, habe ich meinen ehemaligen Chef zitiert: „Ganz egal, wie stressig es ist, und völlig egal wie nervig die Gäste sind, du bist freundlich!“ Strand: Wir suchten uns ein Hotel mit Strand aus, damit wir mit unserem Mini (1 Jahr) einen wunderbaren Sonnenurlaub verbringen können und er ungezwungen im Sand spielen kann. Soweit der Plan. Dafür, dass das Wetter nicht mitspielte kann kein Hotel oder Reiseunternehmen was. Aber die fünf Tagen, an denen uns wirklich traumhaft schönes Wetter gegönnt war, wurden uns wirklich etwas schwer gemacht. Der „hoteleigene“ Sandstrand … hätte wirklich schön sein können. Weißer, pudriger Sandstrand, türkisblaues Meer, seicht abfallender Strand – was will man mehr? Leider wurde dieser nicht gepflegt, eine voll funktionstüchtige Liege zu finden war eine Herausforderung, einen unbeschädigten Sonnenschirm zu ergattern kaum möglich, ich glaube es gab zwei am Strand die nicht kaputt waren. Die Auflagen waren nass, beschmutzt und durch Möwenkot verdreckt. (würde man diese – wie in anderen Hotels erlebt – abends einsammeln und morgens auslegen könnte man dies vermeiden) Das Schlimmste aber für uns war, dass wir unseren kleinen Schatz am Strand dieses FAMILIENHOTELS (!!!) nicht ungezwungen spielen lassen konnten, da der Sand verdreckt war durch Zigarettenkippen, Glasscherben, Kondomen und sonstige Schweinereien. Schlimm genug, dass die Urlauber so rücksichtslos sind, aber dass das Hotel nichts dafür tut um den Strand zu säubern (auch das in anderen Hotels schon gesehen) ist wirklich traurig. Die tollen Lifeguards-Tower am Strand waren übrigens rund um die Uhr NICHT besetzt. Natürlich sprachen wir unseren Reiseleiter vor Ort darauf an. Seine Erklärung: In Bulgarien gibt es keine hoteleigenen Strände. Die Strände können vom Hotel immer nur für eine Session gemietet werden, für die Pflege ist aber der Besitzer des Strandes und nicht das Hotel verantwortlich. Gut zu wissen, aber mich als Gast interessiert im Regelfall nicht WER für die Pflege und Wartung verantwortlich ist, sondern nur DAS gepflegt und gewartet wird. Diese Argumentation verstand der Reiseleiter nicht. Pool: Das Helios Bay bietet drei Pools, einen Außenpool, einen Innenpool und als Familienhotel natürlich einen Kinderpool. Alle drei waren kaum zu benutzen, der Innenpool war zwar einigermaßen temperiert, aber das Wasser war so trüb, dass ich mich nicht traute mein Baby dort hinein zu lassen, der Wellnessbereich um den Pool hat den Begriff Wellness nun wirklich nicht verdient, auch hier ließ die Sauberkeit sehr zu wünschen übrig. Der Außenpool war sauber, man musste allerdings aufpassen, dass man sich an zahlreichen fehlenden Mosaiken nicht die Füße aufschnitt – WENN man es denn hinein schaffte, denn 20 Grad sind wirklich a****kalt … für Erwachsene ging es sicher noch, aber für Kinder, vor allem kleine Kinder – die man in einem FAMILIENHOTEL möglicherweise erwarten könnte ?!?! – viel zu kalt. Die kleinen Mäuse schrien alle samt wenn Mama und Papa sie mit in die Fluten nahmen. Aber wir haben ja noch den Kinderpool … entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise, aber der war ein Witz. Für ein FAMILIENHOTEL eine Zumutung. Einfach ein rundes Loch, 60 cm tief. 20 Grad kaltes Wasser. Kein Springbrunnen, keine Rutsche, nichts Liebevolles. NICHTS! Ich habe in den gesamten 14 Tagen nicht ein einziges Kind dort drin gesehen. Der Reiseleiter erklärte die Temperatur der Außenpools damit, dass diese ja permanent gereinigt werden. Da beide Pools nur von einer Handvoll an Urlaubern überhaupt genutzt wurden, könnte man sich die Energiekosten sicher sparen. Animation: Über den Miniclub und die Kinderanimation kann ich nichts sagen, dafür ist unser Stöpsel noch zu klein. Die Male wo ich den Umgang der Kinderanimateure mit den Kiddys mitbekommen habe war aber völlig ok. Die Mädels und Jungs waren super nett zu den Kleinen und die Minis hatten Spaß. Die Kinderdisko trug auch zur allgemeinen Belustigung bei. Wobei die Lautstärke wirklich zu hoch war. Als Erwachsener verstand man sein eigenes Wort nicht mehr und hatte das Bedürfnis sich die Ohren zuzuhalten, wenn man nun bedenkt, dass Kinderohren viel empfindlicher sind war das wirklich viel zu laut. Die Bitte die Musik leider zu stellen wurde belächelt und ignoriert. Sowohl vom Team als auch vom Hoteldirektor. Die Tagesanimation war mir persönlich zu aggressiv, aber das ist sicher Ansichtssache. Ansonsten war es das Übliche: Dartspielen, Boccia, Aqua Gym, Zumba, Air Gun alles was das Cluburlauber-Herz begehrt. Hotel allgemein: Das Hotel allgemein war ok. Von einem 3* Hotel hätte ich wahrscheinlich genau das erwartet. Von einem 4*Hotel ein bisschen mehr. Unser Zimmer war in Ordnung, von Teppichboden im Hotelzimmer halte ich persönlich nichts (ighitt!), aber das kann man sich vorher ja meist nicht aussuchen. Die Reinigung war „ok“ wenn man nicht zu genau hinsah (unser Badezimmerboden wurde 14 Tage nicht gewischt). Die Aufzüge des Helios Bay sind etwas klein - Kinderwagen plus zwei Personen, mehr Ladekraft haben sie nicht – aber mit viel Geduld und Zeit (in einem FAMILIENHOTEL befinden sich schon mal mehr als ein Paar mit Kinderwagen, es entstand also regelmäßig Stau) kam man hoch und runter. Vor den Türen musste man sich und seine Sprösslinge zwar in Acht nehmen (die Lichtschranke funktionierte nicht, was eine sehr schmerzhafte Angelegenheit sein konnte), aber wenn man das einmal weiß, ist man als Urlauber ja anpassungsfähig. Einige Sicherheitsmängel die ein FAMILIENHOTEL nicht haben sollte, wie zum Beispiel herausstehende Nägel an der Stufe zur Bühne wo auch die Kinderdisko sich abspielt (wurde auch nach dreimaligem Bitten nicht beseitigt), lose Steine in den Außenduschen, fehlende Mosaike im Pool, fehlender Abflussschutz und solche Kleinigkeiten seien an dieser Stelle mal nebenbei erwähnt. Geht eigentlich nicht, passiert aber kann man nichts machen. Schade ist, dass es dann nicht repariert wird, wenn man darauf hinweist. Ein Sache die wir uns von einem Familienhotel aber wirklich gewünscht hätten, wäre eine Möglichkeit drinnen zu spielen oder zu toben. Nun hatten wir leider Pech mit dem Wetter, aber unser Reiseleiter sagte uns, diese Wetterlage sei für September und Oktober durchaus normal. Dann frage ich mich, warum hat man in einem FAMILIENHOTEL, das bis Ende Oktober geöffnet hat, nicht eine kleine Ecke oder ein kleines Zimmer einrichtet wo die Minis mal so richtig toben können, wenn es draußen regnet? NICHTS gab es für die U3 Kids. Ab drei konnten die Minis natürlich in den Kinderclub, aber die Mäuse zwischen 1 und 3 schauten in die Röhre. Auf diese Frage, antwortete mir der Reiseleiter vor Ort: „Jaaa es steht ja nirgends, dass wir ein KLEINkinder oder Babyfreundliches Hotel sind.“ AhhhhJA – gut, jetzt weiß ich Bescheid. Für die Zukunft merke ich mir, dass mein Baby und Kind unter 3 nicht zur FAMILIE gehört.

Zimmer