Ja, es war schön - aber leider nicht so schön wie die Prospektansicht mit weitläufig dargestellten Appartments und traumhaftem Panoramablick. Vor Ort ernüchterten viel kleiner gesehene 35m² (übliche Größe, ok) und direkter Blick vom Balkon auf das dreistöckige, unschöne Nachbargebäude in 15m Entfernung. Dann wurde es besser: Schräg nach links im 2. OG ein schöner Blick über die Promenade hinweg auf die Dünen, wo abends einige Fallschirmspringer landeten, Strandbesucher und das Meer. Wirklich sehr schön, aber man muß die Nachbarappartments und das Nebengebäude ausblenden - auch akustisch. Für den stark belebten und sehr beliebten Urlaubsort ist die Lage relativ schön und ruhig. Man kann vom Balkon aus ständig Leute beobachten, die auf der Promenade spazieren gehen und auch hinüberschauen, nebenan wird währenddessen vielleicht geredet, gelacht oder gefeiert. Laute Musik gab es während meines Urlaubs dort kaum und nie nah, keine Animation an den kleinen Pools. Es gibt mehrere Gebäude mit je 6 Appartments nebeneinander auf 3 Stockwerken, angrenzend an ähnliche Anlagen. Dort ist es üblich, die Gärten zu versenken: Die Promenade und die Straße liegen ein Stockwerk darüber, so daß man unten eine Terrassentür zum Garten, aber nur Gartenblick zum gern besuchten kleinen (kalten) Pool hat, wo etliche Liegen stehen. Es gibt Türen mit Steckkartenschlössern zur Promenade und zu den Haustüren, diese lassen die Putzfrauen aber gern offen. Im ersten Stock hat man eingeschränkten Blick über die Promenade hinweg zum Meer, darüber im 2. OG hat man zusätzlich Blick auf die schöne Dünenlandschaft zwischen Promenade und Meer. Den Prospekt-Panoramablick wird man kaum zu sehen bekommen, oft stehen Palmen oder andere Bäume im Blickfeld. Im 2. OG ist es oft zugig, bei starker Sonneneinstrahlung ist es unter dem Flachdach wärmer als in den darunterliegenden Appartments. Die Ausstattung war relativ jung und durchschnittlich: Bequeme Sofas und Sessel mit unbequem dünnen Lehnen (Kissen mitbringen), sehr kleine TV mit einigen deutschen Programmen, etwa die 5 meistgesehenen plus Sport, Münzeinwurf. Der Mietsafe kostet auch extra. Ein Fön ist fest montiert, Schrankplatz war ok. Miniküche mit Ceranfeld 2 Platten, Mikrowelle, Kaffeemaschine, 2 Töpfe, eine desolate Teflonpfanne (wie überall), 3 Gedecke, Waschbecken, Standkühlschrank mit großem Gefrierfach. Duschbad mit WC. Wir hatten ein gutes Kartenschloß an der Tür, die Tür zum Balkon war gut abschließbar. Das WC-Fenster und das Schlafzimmerfenster zum Flur waren vergittert. Wir hatten im Nachbarblock allerdings auch Türen gesehen, die wesentlich ältere, unsichere Schlösser im Türknauf hatten. Morgens gegen 6 Uhr kamen Straßenreinigungs-LKW und Müllwagen in die ruhige Sackgasse, danach war es meist wieder recht leise. Selten wurde ab 8 Uhr etwas gehämmert oder um 17 Uhr für kurze Zeit gewerkelt. Handtücher und Reinigung gab es etwa 4 Mal die Woche. In der nur stundenweise besetzten Rezeption (mit Büchertauschbörse und Prospektstand) war man kühl-zurückhaltend, die angeforderte zweite dünne Bettdecke gab es auf beständige Nachfrage einen Tag später. Die Unterkunft hat uns insgesamt recht gut gefallen, obwohl der Ort für unser Gefühl sehr lebhaft war. Zum Ort: Klimatisch bevorzugte Lage, fast immer warm und kaum Regen. Die Einkaufszentren am Ort bestehen aus kleinen Shops und Boutiquen, Feinkostläden und Restaurants. Man kann sich daran gut orientieren, dort sind immer auch Bushaltestellen. Im Cita (einfach kurz den Leuten mit Spartüten entgegengehen) ist es meist Ü40-entspannt, im La Sandia ist ein Netto, an der Treppe bei der Strandpromenade ein kleiner Supermarkt. Die Einkaufszentren Yumbo und Kasbah/Plaza/Metro ziehen abends ein jüngeres Publikum an, allerdings auch fragwürdiges. In den weitläufigen Dünen sind überall Leute die joggen, zum oder vom Strand gehen oder an stacheligen Büschen die fehlenden Toiletten am stark besuchten Strand zeigen. Alleinstehende Herren suchen jederzeit und überall Gleichgesinnte, ignorieren hilft. Es gibt tagsüber oft fliegende "Infostände" für Timesharing-Immobilien an vielbesuchten Touristenwegen. Die Polizei sammelt diese Stände ein und zieht sie aus dem Verkehr, da unseriös. In den Einkaufszentren am Strand (Anexo II und Faro I) nehmen Afrikaner gern ungefragt Platz am Restauranttisch, um Sonnenbrillen, Schmuckimitate oder lärmende Sprechpuppen anzubieten. Zauberer (nett) und afrikanische Musiker/Tänzer treten abends im Anexo II zeitweise vor den Restaurants auf, offensichtlich in Absprache mit den Restaurantbetreibern. In den Bars dort gibt es oft englischsprachige Lifemusik. Abends ist man am Ort zu zweit besser unterwegs, der unbeleuchtete Strand sollte dann gemieden werden.

Zimmer