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Matthias (26-30)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2005 • 2 Wochen • Strand
Vor Renovierung oder Betreiberwechsel
Managementwechsel: das Hotel wird nun von Aska Hotels Inc. geführt. (Quelle: Aska Hotels)
Tolles Hotel mit wenigen Mängeln (sehr umfangreicher Bericht
4,4 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Etwas grundsätzliches vorneweg: Das Hotel Justiniano Beach liegt nicht wie immer wieder in den Katalogen beschrieben im Ort "Incekum" bei Alanya, sondern im Örtchen "Avsallar" bei Alanya. Incekum und Avsallar sind allerdings direkte Nachbarorte. Avsallar liegt etwas näher an Alanya als Incekum. Das Hotel besteht - wie bereits mehrfach hier beschrieben - aus insgesamt drei miteinander verbunden Häusern. Die beiden Haupthäuser sind direkt durch den Lobbybereich miteinander verbunden, das dritte Gebäude namens "Annex" befindet sich ca. 80 Meter entfernt von den beiden Haupthäusern, ist jedoch durch einen Tunnel direkt mit dem Lobbybereich verbunden. Warum dieser Tunnel? Weil das Annex-Gebäude auf der anderen Seite der Küstenstraße von Antalya nach Alanya liegt. Da ist so ein Tunnel auf jeden Fall besser als den Urlaubern zuzumuten, täglich mehrmals eine vierspurige Straße zu überqueren. Zur Lage schreibe ich gleich etwas mehr. Die beiden Hauptgebäude scheinen ein wenig älter zu sein als das Annex-Gebäude. Insgesamt ist aber alles sehr sauber, aufgeräumt, gepflegt, modern und wirklich schön gemacht. Im Hotel herrschen helle Farben vor, insgesamt kann es als "offen gestaltet" bezeichnet werden. Tipp: Im Hotel bieten die verschiedenen Reiseveranstalter Tagesausflüge an. Man sollte diese Ausflüge jedoch unbedingt in Avsallar bei lokalen Anbietern buchen. Der Preisunterschied ist erheblich! z.B. Rafting statt pro Person 49 Euro nur 15 Euro. Eintägige Bootstour mit Landgang in Anlanya und AI-Verpflegung statt 45 Euro nur 10 Euro. Quad-Safari statt 69 Euro nur 30 Euro. Rafting ist sehr empfehlenswert. Der Ausflug dauert insgesamt einen ganzen Tag, man fährt mit dem Bus in die Berge, hat jede Menge Spaß auf dem (gar nicht ganz so wilden) Fluss und bekommt sogar noch ein Mittagessen. Fazit: Das Hotel war wirklich gut. Auch wenn es sich manchmal anders angehört haben sollte, kann ich das Hotel wirklich jedem ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen. Ihr macht nichts falsch, wenn Ihr das Justiniano Beach bucht. Meine Lebensgefährtin und ich sind uns allerdings einig, dass wir zum ersten und zum letzten Mal da waren. Das liegt wirklich nicht am Hotel oder an den netten Leuten da. Aber wir haben festgestellt, dass AI-Urlaub für uns nichts ist, da AI eben auch ein ganz bestimmtes Kundenklientel anzieht. Das waren sicherlich zum größten Teil alles ganz nette Menschen da und wir haben - insbesondere in der großen, großen Rentnerfraktion - einige supernette, süße Leutchen kennengelernt , aber dennoch fühle ich micht schlichtweg nicht wohl dabei, wenn ein übergewichtiger Rheinländer mit Goldkettchen behangen in einer viel zu knappen Badehose neben mir steht und sich Vormiitags um 11.30 Uhr den dritten "Raki pur ohne Eis für'n Strand" bestellt.


Zimmer
  • Gut
  • Im folgenden kann ich nur unser Zimmer im Annex-Gebäude beschreiben: Das Zimmer war sehr groß und schön. Der Boden ist gefliest. Jedes Zimmer im Annex-Gebäude verfügt über einen großen, schönen Balkon, auf dem locker vier Leute sitzen können. Wir hatten ein Doppelzimmer, dass mit einem Doppelbett und noch einem Beistellbett ausgestattet war. Man konnte die Betten zusammenschieben und hatte somit eine echte "Schlaflandschaft". Die Matratzen hätten allerdings etwas bequemer sein können. Gleiches gilt für die Schaumstoff-gefüllten Kopfkissen. Das Zimmer verfügte ansonsten noch über einen Schreibtisch mitsamt Stuhl, zwei große Spiegel, Gartenstühle für den Balkon, Nachttische, einen sehr großen Kleiderschrank, einen Kühlschrank (Mini-Bar) und einen kleinen Fernseher. Deutsche Programme: ARD, ZDF, RTL, Sat1, Pro7 und Vox. Zusätzlich noch einige türkische und russische Programme sowie Eurosport in türkischer Sprache (stundenweise auch englisch). Leider kein Musikkanal, obwohl es laut Prospekt eigentlich MTV-Türkei hätte geben sollen. Ärgerlicher Weise war bei RTL und Sat1 der Empfang häufiger mal leicht gestört (man konnte aber damit leben). Einen Videotext gab es leider nicht. Im Kleiderschrank befand sich übrigens ein Mietsafe. Für das Zimmer gibt es von mir eigentlich 6 Sonnen. Das war echt super. Das angeschlossene Badezimmer hingegen war nicht so toll und zieht die Gesamtbewertung dann doch wieder runter. Es war insgesamt recht klein, duschen konnte man nur in einer Badewanne mit Duschvorhang. Dabei setzte man trotz größter Sorgfalt immer auch das Badezimmer unter Wasser mit der üblen Folge, dass sich in den Ecken (ganz besonders hinter der Tür) Schimmelflecken gebildet hatten, die selbst die Badezimmertür schon bewuchert hatten. Ein klassischer Fall von Baufehler. Ich gebe dem Badezimmer unseres Raumes maximal noch zwei Jahre, dann bröckeln die ersten Fließen ab, weil der Fließenkitt durchgeschimmelt ist. Noch war es nur in den Ecken (und auch an einzelnen Stellen der Decke) schimmelig und so konnte man es ertragen und darüber gnädig hinwegsehen. Allerdings besteht von Seiten des Managements jetzt wirklich erhöhter Handlungsbedarf. Von der Lautstärke her kann ich bei dem Zimmer nicht meckern. Obwohl die Haupstraße nur ca. 50 Meter Luftlinie entfernt war, hörte man bei geschlossener Balkontür überhaupt nichts. Perfekt! Die Fernbedienungen für die Klimaanlage und den Fernseher kosten jeweils 10 Euro Pfand. Gleiches gilt für den Schlüssel des Safes (der darüberhinaus auch eine tägliche Gebühr kostet). Die Elektrik im Zimmer funktioniert nur, wenn man seinen Schlüssel im Inneren des Raumes in einen Schacht schiebt, ergo nur bei Anwesenheit. Die Klimaanlage lässt sich nur dann starten, wenn zusätzlich auch die Balkontür fest verschlossen ist. Somit ist es nicht möglich, das Zimmer in Abwesenheit (oder während man auf dem Balkon sitzt) vorzukühlen.


    Restaurant & Bars
  • Gut
  • Das Essen im Hotel ist herausragend und genügt selbst den kritischsten Geistern. Es hatte die kompletten zwei Wochen hindurch gehobene Restaurantqualität. In den gesamten zwei Wochen hat sich nicht eine (!) Hauptspeise wiederholt und selbst die Beilagen wechselten von Mahlzeit zu Mahlzeit. Die Mahlzeiten in Buffetform werden wahlweise im großen aber nicht hallenartig wirkenden Buffetsaal eingenommen oder (noch schöner) auf der luftig überdachten Sonnenterasse in direkter Steandlage (allerdings nicht ebenerdig sondern im ersten Stock, so dass der Ausblick noch schöner ist). Während der Essenszeiten werden Getränke am Tisch serviert. In allen anderen Zeiten und Bars holt man sich seine Getränke selbst an der Theke. Das Frühstück bestand aus ca. 10 verschiedenen Brot- und Brötchensorten, Marmeladen, Konfitüren, ca. 5 verschiedenen Käse- und Wurstarten, Müslis, Cornflakes, Früchten, Hartkocheieren und noch viel mehr. Highlights des Frühstücks war eine "Rührei-Bar", an der man sich sein eigenes Omlett oder Rührei brutzeln lassen konnte und dabei die volle Auswahl an Zutaten (Wurst, Käse, Gemüse, Konfitüre, Lauch etc.) hatte. Ebenso toll war der Service, sich frisch gespressten Orangensaft herstellen zu lassen. Allerdings war hier die Warteschlange teilweise recht lang, da jedes einzelne Glas vor den Augen der Kundschaft mit dem Saft auf 5-6 Orangenhälften gefüllt wurde. Und das kann je nach Ansturm eben etwas dauern. Das Frühstück kann bis maximal 10.30 Uhr eingenommen werden, wobei allerdings nach 9.30 Uhr die Rührei-Bar und die Saftpresse abgebaut werden. Ansonsten ist das "Spätaufsteher-Frühstück" von 9.30 bis 10.30 Uhr absolut identisch mit dem regulären. Wenn man am Frühstück etwas bemängeln kann, dann ist es der Kaffee. Selbst anspruchslose Gemüter wird man mit dieser als Kaffee angebotenen übelsten Instant-Plörre nicht zufriedenstellen können. Hier hätte ich gerne einen Euro extra für einen klassischen Filterkaffee bezahlt - den gab's aber nicht. Mittagessen: Ab 12 Uhr geht es mit dem Mittagessen gleich weiter. Neben locker 10 verschiedenen Salaten (teils fertig, teils zum selbst zusammenstellen) gab es Mittags immer mindestens drei verschiedene Fleisch-Hauptgerichte und etliche Beilagen. Jeden Tag wurde es eine wechselnde Tagessuppe angeboten. Herausragend auch das Früchte-Buffet mit Pflaumen, Aprikosen, Melonen, Weintrauben etc. Zusätzlich wurde auch noch ein Nachspeisenbuffet angeboten ("Vorsicht" vor den Süßspeisen: Die Türken haben es irgendwie geschafft, Zucker im Zuckerguss mit Zucker überbacken garniert mit Zucker herzustellen...). Abendessen: Ähnlich umfangreich wie das Mittagessen, allerdings sogar noch erweitert um zwei Außentheken, an denen frisch zubereitete Speisen (türk. Pizza, Pasta, Kurzgebratenes wie Mini-Steaks, frische Pommes, frittierte Zwiebelringe etc.) angeboten wurden. Zusätzlich gab es beim Abendessen auch noch eine Softeis-Bar, an der man sich entweder Hörnchen oder Schälchen mit Eis und Soßen holen konnte. Generell zum Essen in Buffetform: Es gab immer ausreichend. Nie ging eine bestimmte Speise aus. Die Schlangen an den Buffets waren extrem kurz oder gar nicht vorhanden. Das Buffet ist so groß, dass sich selbst in den Drangzeiten alles schnell verläuft. Snacks: Als wenn Frühstück, Mittag- und Abendessen noch nicht genüg wären, gab es über den Tag verteilt auch noch kleinere Snack-Bars. Das ging morgens um 11 Uhr schon los mit Pommes an der Strandbar bis ca. 12 Uhr. Ab 12 Uhr bis ca. 15 Uhr wurden im Bereich der Strandbar zudem frische Fladenbrote, Omletts und sonstiges gebacken und angeboten. Ab 15 Uhr wurde im Bereich der Strandhalle (im Prinzip auch direkt an der Strandbar) ein Mini-Buffet mit Pasta, Pommes und Hamburgern zum selberbasteln aufgebaut. Da konnte man sich bis ca. 16 Uhr bedienen. Ab 16 Uhr wurde dann die Kaffee- und Kuchentafel aufgebaut und bis ca. 17.30 Uhr offengehalten. Und schließlich gab es sogar noch den Mitternachtssnack, über den ich allerdings nichts sagen kann, da ich ihn nie in Anspruch genommen habe. In Punkto Präsentation und Sauberkeit ließen die Mahlzeiten keine Wünsche offen. Teilweise kamen einem die Salatbuffets sogar schon etwas zu "verschwenderisch übergarniert" vor. Einziger kleiner Kritikpunkt bei den Mahlzeiten: das Geschirr und Besteck. Es ist wirklich schade, dass man die tollen Speisen auf teilweise doch schon ziemlich abgenutzten (d.h. mit Kratzern in der Glasur) Tellern einnehmen und dass man teilweise nach Besteck fahnden musste. Letzteres war immer dann der Fall, wenn man nicht direkt mit Beginn einer Mahlzeit zum Essen ging, sondern den ersten Ansturm abwartete. Da kam es dann vor, dass das gesamte Besteck gerade in der Spülmaschine war und man sich seine Utensilien von diversen noch teilweise eingedeckten Tischen zusammensuchen musste. Hier ein Messer, da eine Gabel, dort einen Löffel etc. Man hätte sich allerdings auch wie Graf Koks einfach hinsetzen und die Sucherei den emsigen Kellnern überlassen können. Wie gesagt: Dieser Kritikpunkt ist wirklich klizeklein. Dem Essen kann ich insgesamt wirklich nur die Bestnote geben. Was die flüssige Verpflegung an den Bars angeht, kann ich dies jedoch nur mit Abstrichen. Insgesamt gab es zwei Bars, eine in der Lobby und eine direkt am Strand. Die Strandbar verfügte über einen großen, nett hergerichteten Sitzplatzbereich und war eindeutig die Hauptbar des Hotels. Die Lobbybar (namens "Gorbi-Bar") war nobel einrichtet mit gemütlichen Sesseln, kleinen Tischen und einem Großbildfernseher. Die Getränke waren in beiden Bars gleich. Einziger Unterschied der Gorbi- zur Strandbar: In der Lobby konnte man gegen Aufpreis Cocktails bestellen. Habe ich allerdings nicht gemacht. Zu den Getränken: Im All-inklusive Angebot waren enthalten Bier vom Fass (Efes), Cola, Fanta, Mineralwasser und Sprite vom Fass (alles von der Marke "Cola Turka"), Wodka, Whiskey, Raki, Rotwein, Weißwein, diverse Säfte (Tomatensaft, Apfelsaft, Orangensaft, Kirschsaft) sowie Kaffee und Tee. Das hört sich allerdings besser an, als es letztendlich leider war. Das Bier vom Fass (Efes) ist OK - nichts zu mäkeln. Cola, Fanta und Sprite sind nicht von Coca-Cola oder von Pepsi, sondern von der Marke "Cola Turka". Die Fanta ist OK. Die Cola schmeckt allerdings übelst und erinnert an ALDI-Cola vor 20 Jahren - nur schlechter. Das "Sprite"-Ersatzprodukt ist ebenfalls einfach nur Zuckerwasser und nicht wirklich empfehlenswert. Der Wodka war OK - da kann man auch nicht viel falsch machen. Ohnenhin wurde er zumeist nur zum mischen benutzt. Wirklich ganz, ganz übel war der türkische Whisky. Das hatte mit Whisky (generell mit Alkohol) überhaupt nichts zu tun und müsste für Schottland eigentlich ein veritabler Grund zum Abbruch sämtlicher diplomatischer Beziehungen mit der Türkei sein. Weißwein und Rotwein waren für türkische Verhältnisse (die Türkei verfügt generell über nicht gerade gute Weine) wiederum passabel. Der Tomatensaft kam aus der Tüte und war somit auch OK. Was allerdings überhaupt nicht ging waren die übrigen Säfte (Orangensaft, Apfelsaft, Kirschsaft etc.). Hierbei handelte es sich ausnahmslos um extrem süße mit Wasser angemischte Sirup-Getränke. Der Kaffee war Instant-Brühe. Und so reduzierte sich das annehmbare nicht-alkoholische Getränkeangebot lediglich auf "Fanta" von Turka und Mineralwasser. Es ist wirklich jammerschade, aber im Bereich Getränke merkte man es dem Hotel wirklich an, dass es bei All-Inklusive anscheinend hauptsächlich darum geht, die Gäste mit möglichst billigem Zeug abzufüllen. Obwohl mir das Hotel sehr gut gefallen hat werde ich es wohl nicht nochmal besuchen, geschweige denn noch einmal AI-Urlaub machen. Das ist allerdings sicherlich Geschmackssache. Wer das Glück auf Erden darin sieht, sich mit billigem Alkohol zwei Wochen lang den ganzen Tag zu beschütten (die ersten Rakis oder Wodka-Pur gingen bereits mit Öffnung der Strandbar um 10 Uhr raus), der sei herzlich eingeladen. Aber demnächst bezahle ich gerne wieder einen angemessenen Preis für jedes einzelne meiner Getränke und erhalte dafür eine angemessene Gegenleistung. Diese angemessene Gegenleistung war im Bereich Getränke mit Instant-Kaffee, Cola Turka, selbstgemischten Sirupsäften und billigem Fusel leider nicht gegeben. Während der Bereich "Essen" von mir sechs Sonnen bekommen würde, reicht es beim Bereich "Getränke" leider nicht mal für 3,5 Sonnen. Aber wie gesagt: Das ist meine persönliche Geschmackssache und ich will niemanden meine Meinung aufdiktieren. Ich habe durchaus etlich Gäste getroffen (es war sogar die Mehrzahl) die an den Getränken nichts auszusetzen hatten.


    Service
  • Gut
  • Vorneweg: Der Service im Hotel ist insgesamt und generell wirklich sehr gut. Aus diesem Grund vergebe ich in diesem sensiblen Bereich auch gute 4,5 Sonnen. Wenn ich nun im folgenden einige Punkte ausführlicher kritisiere, dann ist das "Jammern auf allerhöchstem Niveau". Fangen wir mal bei den Servicekräften im Bereich Grastronomie an: Die Jungs sind alle sehr freundlich und bemüht. Allerdings merkt man, dass Sie allesamt sehr jung (ca. 18 bis 25 Jahre) und auch allesamt ungelernt sind. Ohne es böse zu meinen verstoßen sie deshalb immer mal wieder gegen die Grundregeln der Gastronomie. Da wird hier mal beim bedienen ins Glas gegriffen oder da mal beim servieren das Glas so hart auf den Tisch geknallt, dass etwas verschwappt. Der Füllstand der Gläser richtet sich auch nicht nach Eichstrichen, sondern nach aktuellem Grad an Lust und Laune. Das alles ist nicht wirklich schimm und die freundliche, persönliche Art der Servicekräfte ließ darüber ohne Mühe hinwegsehen. Was allerdings wirklich schimm war (und das kreide ich weniger den Servicejungs denn dem Hotelmanagement an) ist folgendes: Aufgrund chronischer Gläserknappheit an den diversen Bars kam es oft genug vor, dass man "sein eigenes" Glas zugeordnet bekam. Wenn das leer war wurde es ungespült und so wie ist ist an den Zapfhahn für Cola, Fanta, Wasser oder Bier gehalten und neu befüllt. Und das immer und immer wieder, je nachdem wie lange der Abend dauerte. So etwas ist hochgradig unhygienisch und würde selbst beim allerletzten Waldschützenfest in Deutschland zum sofortigen Verlust der Schanklizenz führen. Denn auf diese Weise wird Speichel, der am Glas haftet, direkt an den Zapfhahn geführt und von dort aus wieder in andere Gläser. Ich bin niemand, der im Urlaub alles mit Sagrotan besprüht und habe generell eine extrem hohe Ekelschwelle, aber dieses Hygiene-Minimalwissen, dass man keine ungespülten Gäser an einen Zapfhahn hält, setzte ich einfach vorraus und - wie gesagt - das kreide ich auch dem Hotelmanagement an. Das ist schlichtweg unprofessionell und ich hoffe, dass das Management an dieser Stelle mitliest und schleunigst Gegenmaßnahmen einleitet. Eine derartige Gegenmaßnahme wäre zum Beispiel das Aufstellen einfacher mit Wasser gefüllter Plastikschüsseln mit Gläser-Spülborsten, wie man sie aus jeder Gastwirtschaft kennt. Die gab es leider im gesamten Hotel nicht und so waren die Gläser entweder ungespült oder kamen direkt (und warm) aus der Spülmaschine. Letzteres aber immer nur dann, wenn gerade eine Ladung fertig war. In die Kategorie "drollig aber mit zunehmender Zeit nervig" einzuordnen war eine andere Marotte der Gastronomie-Servicekräfte: Stets bemüht, das benutze Geschirr sofort wieder abzuräumen, kam es oft genug vor, dass die Tellereinsammler neben einem Tisch standen und warteten, dass doch endlich der letzte Bissen vom Teller verschwunden war, um diesen dem noch kauenden Gast unter den Händen wegzuziehen. Das war sicherlich witzig gemeint, sollte den Diensteifer des Personals unterstreichen, ging meiner Lebensgefährtin und mir nach ein paar Tagen aber dennoch gehörig auf den Zeiger. Gleiches gilt für den immer wieder wiederholten Scherz bei der Getränkebestellung, der in Variationen ungefähr so ging: "Ich hätte gerne eine Fanta." Service: "Also zwei Cola, hahaha." Ich: "Nein, eine Fanta bitte." Service: "Ein Wasser also, hahaha." Ich: "Bitte eine Fanta." Service: "Kollege, zwei Bier... hahahaha." Ebenso beliebt (und in den zwei Wochen knapp 30 mal durchgeführt) auch der "Scherz" beim abräumen, bei dem nicht nur leere Teller, sondern wahlweise auch volle Gäser, Sonnenbrillen, Mützen, Taschen, Zigaretten etc. theatralisch abgeräumt wurden, um sie kurz darauf mit großem "Hahaha" wieder zurückzugeben. Die ganz "forschen und witzigen" Kellner räumten auch diverse Male meine Lebensgefährtin mit ab, versahen sie mit Liebesbekundungen und garnierten das ganze mit einem "Hahahaha". Das alles ist einmal lustig, zweimal auch, beim dritten Mal rollt man vielleicht noch mit den Augen, spätestens beim vierten Mal fängt es aber an zu nerven. Naja, vielleicht lag diese Häufung der Scherze an unserem Tisch auch daran, dass wir zu den 10 Prozent Hotelgästen gehörten, die weder mit einem Sack voll Kleinkindern noch mit einem Rentenbescheid angereist waren. Abschließend zum Service im Gastronomie-Bereich noch etwas sehr, sehr positives: Jeder Kellner freut sich über Trinkgeld. Aber es war an keiner Stelle zu sehen, dass die Gäste, die kräftig und persönlich einzelne Kellner "butterten" anders behandelt wurden, als der Rest. Jeder Euro Trinkgeld, dem man einem Kellner in die Hand drückte, wanderte direkt in die Tip-Box. Da steckt sich niemand etwas persönlich ein. Den Servicekräften war es merklich wichtig, als Team aufzutreten und auch als solches behandelt zu werden. Das nenne ich extrem professionell. Zum Zimmerservice: Die Zimmer wurden täglich sehr gut gereinigt, die Minibar zweimal pro Woche aufgefüllt. Von den Zimmermädchen bekam man ansonsten so gut wie nichts mit. Sie waren "unsichtbare Feen". Zum Service an der Rezeption: Check-In und Check-Out gingen sehr schnell und unkompliziert. Der Hauptmitarbeiter der Rezeption sprach extrem gut deutsch, seine Kollegin hingegen verstand gerade mal ein paar Brocken und auch ihr Englisch war ziemlich beschränkt. Zum sonstigen Service: Der hoteleigene Fotograf bot sich rege an. Besonders beliebt waren "Pärchen-im-Sonnenuntergang-Bilder", "Kinder-im-Sand-Fotos" knapp gefolgt von "Menschen-gehen-zum-Essen-Schnappschüssen". Dabei war er jedoch nie aufdringlich und hat auch nie versucht, seine Fotodienstleistungen koste es was es wolle an den Mann zu bringen. Ein paar Stunden nach dem Fotoshooting konnte man sich die Bilder des Tages an einer Pinwand ansehen und - bei Gefallen - käuflich erwerben. Des Weiteren verfügt das Hotel über einen Friseursalon und einen Mini-Markt. Auch hier waren die Leute sehr freundlich und zuvorkommend. Der hoteleigene Massageshop bot guten Service (meine Lebensgefährtin ließ sich für 60 Euro knapp 3 Stunden richtig mit türkischem Bad, Peeling, Schaumbad, Ölungen und Massagen verwöhnen). Leider kommt aber auch der einzige echte Kritikpunkt im gesamten Bereich "Service" (Zur Erinnerung: Ich hatte eingangs geschrieben, dass alles in dieser Rubrik "Jammern auf hohem Niveau" ist) aus dem Bereich "Massageshop". Denn hier war eine "Anwerberin" tätig, die wirklich jedem Hotelgast gewaltig auf die Nerven ging. Es handelte sich dabei um eine ca. 40-jährige deutsche Frau, die auf unglaublich penetrante Art versuchte, Kunden für den Massageshop zu akquirieren. Ohne ihr dabei zu nahe treten zu wollen war es doch offensichtlich, dass diese Frau das nicht bei 100%iger geistiger Frische tat. Will heißen: Die hatte entweder eine schwere, die Motorik hemmende Grippe oder irgendwas im Tee. Diese Beobachtung wurde von allen Gästen, mit denen ich mich über die Frau unterhielt, geteilt. Sie lallte, wankte, schaute einem nicht in die Augen, plapperte unzusammenhängendes Zeug - kurzum: Sie betrieb aktive Antiwerbung für den Massageshop. Ich wurde in den ersten fünf Tagen bestimmt 15 mal von ihr angesprochen, ob ich denn nicht auch eine Massage haben möchte. Erst als ich ihr in extrem bestimmter Art mitgeteilt habe, dass ich ihre (Zitat) Belästigungen nicht mehr weiter hinnehmen werde, hielt sie sich etwas zurück. Andere Gäste waren da nicht so direkt wie ich und wurden als "Belohnung" dafür fröhlich weiter traktiert. Ich hoffe inständig für das Hotel Justiniano Beach, dass es sich bei dieser Frau um eine freie Mitarbeiterin und nicht etwa um eine festangestellte Kraft gehandelt hat.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel Justinano Beach - gemeint sind hierbei die beiden Haupthäuser - liegt wirklich direkt am Strand. Direkter geht es schon nicht mehr, sonst stünde Wasser im Keller. Das Annex-Gebäude befindet sich, wie ich bereits schrieb, auf der anderen Straßenseite und ist durch einen Tunnel mit den Haupthäusern verbunden. Obwohl mir diese Anordnung durch eifrige Lektüre anderer Reisebrichte hier im Holidaycheck durchaus bewusst war, konnte ich sie mir nicht so recht vorstellen und so befürchtete ich ein abgelegenes Billig-Ghetto, als man uns an der Rezeption ein Zimmer im Annex zuteilte. Dem war aber nicht so! Das Annex ist Dank des Tunnels ein vollwertiger Bestandteil des Hotels und da man das Gebäude auf dem Weg in die Haupthäuser nicht verlassen muss (man geht ja durch den Tunnel) fällt es kaum auf, dass man gar nicht in einem der beiden Haupthäuser untergebracht ist. Konkret: Von unserem Zimmer im Erdgeschoss des Annex bis zum Strand waren es - ich habe mitgezählt - exakt 132 Schritte. Zudem ist der Tunnel in hellen Fraben gestrichen, sehr schön illuminiert und mit leiser (Fahrstuhl-)Musik beschallt, so dass die zweiminütige Passage fast schon entspannend, auf gar keinen Fall aber lästig ist. Der Strand des Hotel Justinano Beach ist sehr schön und sehr gepflegt. Der Sand war extrem fein mit einem "Steinchenindex" von maximal einem Kiesel pro Kubikmeter. Der Strand wurde jeden Morgen von Hotelangestellten geharkt, so dass er auch wirklich absolut müllfrei war. Wenn man am Strandstreifen überhaupt etwas mäkeln möchte, dann dass er mit ca. 25 Metern Breite vielleicht einen kleinen Tick zu schmal ist, was allerdings wirklich nicht stört. Ärgerlich am Strand war, dass es immer wieder Raucher gibt, die nicht die zur Verfügung gestellten Aschenbecher (mit Sand gefüllte Blumentöpfe) benutzen, sondern ihre Kippen einfach in den Sand stecken. Aber auch hier taten die Hotelangestellten ihr bestes um den Strand morgens sauber an die Gäste zu "übergeben". Vom Hotel bis ins Örtchen Avsallar sind es zu Fuß ca. 10 Minuten. Dabei überquert man die gut befahrene Küstenstraße (sie scheint die einzige Fernverbindung von Antalya nach Alanya zu sein), was allerdings dank mehrerer Ampeln kein Problem ist. Die Straße verfügt über sehr breite, höhergelegte Bürgersteige, so dass der Weg absolut kein Problem und sehr sicher ist. Avsallar besteht aus einer einzigen großen Shoppingmeile durchsetzt mit einigen Straßencafes. Die gesamte Meile scheint erst vor wenigen Jahren (ich tippe auf maximal zehn Jahre) aus dem Boden gestampft worden zu sein, so dass man alles erwarten darf, nur keine "echte türkische Stadt". Zum Shopping ist Avsallar sehr gut, zum Sightseeing absolut ungeeignet. Positiv an der Shopping-Meile in Avsallar ist, dass es sich hierbei um eine komplett verkehrsfreie Fußgängerzone handelt. Das Preisniveau ist für Mitteleuropäer insbesondere im Textilbereich sehr niedrig. T-Shirts kosten zwischen 6 und 12 Euro, Sporthosen zwischen 7 und 13 Euro und Jeanshosen ca. 15 bis 22 Euro. Beim Kauf sollte man weniger auf das Label denn auf die Qualität achten - ist sowieso alles gefälscht. Wenn man aber gescheit auswählt und verhandelt (30 bis 50 Prozent Preisnachlass sind immer drin), kann man einige wirklich schöne Klamotten kaufen. Mittels eines hoteleigenen Shuttle-Services hat man täglich die Möglichkeit nach Alanya zu fahren. Oder man fährt mit dem Dolmus - das kostet dann ca. 2 Euro pro Person. Einfach an der Rezeption fragen.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Kommen wir zu einem äußerst düsteren Kapitel: den Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Es gab zwar ein Animationsteam, aber das war noch nicht einmal mehr unfreiwillig komisch. Hört sich hart an, ist aber so. Die Animation im Justiniano Beach beschränkt sich im "Nicht-Rentner-Bereich" auf Kinder bis 8 Jahren und beginnt dann erst wieder bei Menschen jenseits des 65. Lebensjahres. Im einzelnen wurde an Animation geboten: stundenweise Kinderanimation zumeist mit Malstunden (den Kindern schien es sehr gefallen zu haben); Morgengymnastik (Durchschnittsalter ca. 60 Jahre); Boccia am Strand (Durschnittsalter ca. 70 Jahre); Nachmittags dann Wassergymnastik (mit den Teilnehmern der Morgengymnastik); eine Runde (Steel-)Dart pro Tag (Durchschnittsalter: 70 Jahre). Einziges ernstzunehmendes Animations-Sportangebot war das Beachvolleyballspiel am Vormittag, das allerdings in der Regel mangels Teilnehmern nicht stattfand bzw. daraus bestand, dass sich zwei Leute den Ball zuwarfen. Zwei alte und durch Sonneneinstrahlung total verzogene Tischtennisplatten, vier noch ältere und komplett verbrauchte Tischtennisschläger sowie insgesamt 1 Tischtennisball (in Worten: ein Ball!) waren im Bereich Individualsport der Höhepunkt. Zusätzlich gab es auch noch einen Billardtisch, aber nachdem ich auf der Suche nach Queues und Kugeln von Pontius zu Piltaus geschickt wurde, keiner mir helfen konnte aber jeder einen anderen kannte, der "garantiert" dafür zuständig ist, habe ich aufgegeben. Da war ich wohl nicht der einzige, denn der Billardtisch wurde in der gesamten Zeit unseres Aufenthalts nicht einmal bespielt. Zusätzlich war das Animationsteam dann auch für das Abendprogramm verantwortlich. Hier wurde es dann richtig, richtig peinlich. Jeden Abend ging es ja zunächst mit der halbstündigen Kinderdisco um 20.30 Uhr noch ganz nett los. Die Animateurin war sehr bemüht, kaum größer als ihre Schützlinge und vollführte mit den Kleinen zur immergleichen Kassette täglich brav den Ententanz und andere Ringelreien-Spielchen. Ab 21 Uhr wurde die Strandbar dann zur "Showbühne". Hierbei galt folgende Faustregel: Sobald man gewahr wurde, dass die Animateure selbst etwas vorführen wollen, galt es die Flucht anzutreten. An einem Abend veranstalteten sie so etwas ähnliches wie eine Mini-Playback-Show mit sich selbst. Will heißen: Da steht dann doch tatsächlich ein erwachsener Mann auf der Bühne und tut so, als würde er die Live-Version des "Holzmichels" aufführen. Und das 15 Minuten lang! Ein anderer springt unbeholfen zu den Klängen von "Er gehört zu mir" auf dem Bühne herum und glaubt, er sei Marianne Rosenberg. Und wieder ein anderer wickelt sich die Arme mit Strickgarn ein und behauptet forsch, er sei Wolfgang Petry. An einem anderen Abend führten die Animateure ihre Willkommens-Show (Zitat des Hauptanimateurs in der Anmoderation: "Sie werden Ihnen kaputtlachen!") auf: Dümmliche und absolut humorentleerte Aufführungen, die nicht einmal mehr den Namen "Sketch" verdienen. Im Gegensatz zu dem, was die Animateure als Abendshow boten, war selbst die eindeutig als Verkaufsveranstaltung deklarierte und erkennbare "Lederwaren-Modenschau" eine Wohltat. Kurzum: Das was einem im Hotel als Abendanimation angeboten wird, ist unterste Schublade und man sollte es sich so oft man kann schenken und stattdessen lieber nach Avsallar zum shoppen gehen. Zu den Hotelpools (insgesamt zwei nicht allzu große aber auch nicht klitzekleine Außenpools sowie ein kleiner Innenpool) kann ich nicht viel sagen außer dass sie sehr gepflegt aussahen. Im Meer baden macht einfach mehr Spaß. In einer Ecke des Innenpool-Bereichs stehen auch noch ein paar Fitnessgeräte - aber bloß nichts großartiges erwarten. Kurzum: Für Menschen zwischen 8 und 64 wird im Hotel so gut wie nichts geboten und das, was geboten wird, ist dümmlich bis armselig. Schade, wirklich schade... Ein ansonsten so tolles Hotel hätte eindeutig mehr verdient als die von mir nach reichlicher Überlegung großzügig vergebenen 1,5 Mitleids-Sonnen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im September 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Matthias
    Alter:26-30
    Bewertungen:4
    Kommentar des Hoteliers

    Lieber Herr Mathias, vielen Dank für den Aufenthalt und für die Bewertung. Wir werden uns sehr freuen Sie nochmals bei uns begrüssen zu dürfen. Viele Grüsse