Atlantica Mikri Poli Crete

Nach mehrmaligen Hotelaufenthalten in der Türkei ging es dieses Jahr zum ersten Mal nach Griechenland. Der Flug auf Kreta verlief problemlos. Der Flughafen selbst ist sehr klein (nur 4 Kofferbänder). Da wir am späten Nachmittag die Einzigsten waren die ankamen hatten wir sehr schnell unsere Koffer. Wir haben über Neckermann gebucht und dort ist ein Komforttransfer enthalten (es werden normalerweise maximal 3 Hotels angefahren). Da wir jedoch die Einzigsten waren wurden wir mit einem Taxi ins Hotel gebracht (Taxometer hat am Hotel 150€ angezeigt) Der Transfer hätte normalerweise laut Taxifahrer 1Std 45Min betragen; jedoch war unterwegs ein Unfall auf der Hauptstraße und so ging es nur mit einem großen Umweg weiter so dass wir nach 2 Std ankamen. Bei der Ankunft gab es keinen Kofferboy der die Koffer abnahm, beim Check-in gab es außer einem Good evening auch nichts freundliches und die Spitze war, das wir erklärt bekamen wo das Zimmer ist und wir mit unseren Koffern selbst zu den Zimmern laufen mussten. Die große und zunächst unübersichtliche Anlagen mit diversen Aufzügen und Treppen hat das Erreichen des Zimmers nicht einfach gemacht. Hier hätte ein Hotelmitarbeiter mitgehen können. Dann gab es eine Überraschung: da wir ein Sparzimmer und ein normales Zimmer gebucht haben (Sparzimmer war bedeutend günstiger) habe ich im Vorfeld eine Mail an das Hotel geschrieben ob es nicht möglich wäre, dass unsere Zimmer nicht so verteilt auf der ganzen Anlage liegen und siehe da beide Zimmer waren die gleichen und beide hatten Meerblick. Für diesen Service gibt es ganz dicke Pluspunkte. Die Zimmer sind riesig (Schlafzimmer mit Doppelbett, zwei Sofas, Badewanne und Dusche, Vorraum mit Kühlschrank und Spüle). Die Sauberkeit ist top. Die Putzfrauen sind sehr nett. Was in der 5 Sterne Kategorie aber nicht geht ist, dass immer am Di keine Putzfrau kommt. Dies wurde zwar beim Check-In gesagt und ich finde es auch gut, dass die Putzfrauen auch mal einen Ruhetag haben, doch in einer so großen Anlage sollte es eigentlich kein Problem sein, dass immer mal wieder eine andere frei hat. Leider wird in diesem Hotel das All-Inclusive anders interpretiert als es die Urlauber kennen. Das WLAN ist in einer Ecke gratis (umso mehr gleichzeitig online sind umso langsamer bzw. unbrauchbar wird es) in der ganzen Anlage selbst und auch auf den Zimmern kostet der WLAN Empfang stolze 50 € für eine Woche (Unverschämtheit / Wucher ?!) Der Safe kostet für 10 Tage auch stolze 20€ und viele Getränke kosten auch extra. Ebenso kostet ein Handtuch auszuleihen 5€ und der Wechsel 1€. Die Hotelanlage selbst ist wunderschön und in Terrassenform in den Hang gebaut. Daher viele Treppen und Aufzüge. Aber dafür hat man einen fantastischen Blick von den Zimmern und vom Restaurant aufs Meer. Es gibt ein A la Carte Restaurant (griechisch, Essen nichts besonderes, außer das man bedient wird) und ein Hauptrestaurant (dort gibt es 3x am Tag ein Buffet). Unten am Pool gibt es eine kleine Poolbar mit Getränken (und Toasts/Eis und Kuchen (nur eine Sorte trockenem Kuchen am Tag)). Das Essen selbst ist gut, Qualität und Quantität stimmen, jedoch sollte es täglich eine größere Fischauswahl geben. Hier ist man am Meer und dann gehört es sich überhaupt nicht täglich nur einen gegrillten Pangasius anzubieten (nur am Fischabend gab es auch mal Lachs und Muscheln). Jeden Tag gibt es gegrilltes Hähnchen, Schwein und Rind im Wechsel. Täglich hat ein Koch frische Kräuter aus dem hoteleigenen Garten geerntet. Die Dessertauswahl ist auch ein wenig begrenzt (max 2 verschiedene Torten, 3 andere Süßspeisen und Eis und Obst). Klar war das Essen absolut ausreichend und sehr lecker aber die Auswahl könnte im 5 Sterne Segment größer sein. Leider gibt es im Hotel ein generelles Getränkeproblem: Angefangen damit, dass man seine Getränke selber holen muss, im 5 Sterne Hotel sollte zumindest im Hauptrestaurant ein Kellner servieren. Dann gibt es nicht genießbare Fruchtsäfte und Erfrischungsgetränke. Das Cola etc. kann man nicht trinken wenn man die Markenprodukte kennt. Dann gibt es tagsüber die Getränke nur mit großem Fußmarsch. Eine einzige Poolbar für die ganze Anlage ist zu wenig. Und auch bei den Getränken ist wieder mal nicht alles inklusive (extra kostet: Cappuccino, Espresso, Coca Cola und sämtliche Cocktails). Klar ist das lokale Bier absolut genießbar und ein einfacher Filterkaffee kann man im Urlaub auch mal trinken; doch man hat ständig das Gefühl alles was gut zu trinken ist kostet extra. Milch und Kaffee gratis, heutzutage trinkt man halt eher mal ein Cappuccino und er kostet trotz gleichem Materialeinsatz extra. Auch sollten zumindest ein paar Cocktails gratis angeboten werden und nicht für 5€ extra kosten. Noch ein paar kleinere Mängel: das Highlight des Hotels ist definitiv der Ruhepool. Hier hat man einen wunderschönen Blick und hat wirklich seine Ruhe wenn: die Klimaanlage nicht wäre. Direkt neben dem Pool stehen die Lüftungen und man hört sie ständig. Am Pool/Strand ist eine WC Anlage mit je 2 WC's definitiv zu wenig. Im Hauptrestaurant sind sämtliche Herrentoiletten nicht abschließbar (kaputt). Desweiteren sollten mal die weißen Teller ausgetauscht werden. Teilweise sind sie schon so abgenutzt, dass die weise Beschichtung schon weg ist. Der Strand bzw.. die Strandbucht ist wunderschön, doch der Holzlaufsteg ist einfach nur gefährlich. Nicht nur das der Steg im Stand an sich wackelt, nein auch sehr viele einzelne Bretter an sich sind auch lose. Es gab genügend Kinder die da hingefallen sind. Noch was zur Lage: die Anlage ist schon sehr weit entfernt vom Flughafen, jedoch haben wir die lange Transferzeit eher als Sightseeing Tour betrachtet. Abends kann man sehr gut vom Hotel aus in die Stadt laufen. Und so ein kleines Städtchen ist es gerade auch nicht. Nur zum Einkaufen selber gibt es wirklich praktisch nichts. Die Ware die sie dort anbieten sieht so aus als ob sie schon seit Jahren unverkauft in den Regalen liegt. Wir haben für einen Tag einen Mietwagen genommen. Im Hotel hat er 67€ gekostet (von Avis), beim örtlichen Anbieter 50€. Jedoch war uns einer von Avis lieber denn da gab es einen englischsprachigen Vertrag und wenn doch etwas sein sollte fühlten wir uns bei Avis doch besser aufgehoben. Navi empfehlenswert weil doch viele Straßenschilder in griechischer Sprache sind und daher unlesbar. Die Straßen sind gut ausgebaut und es werden überall neue und breite gebaut. Fazit: Es war ein wunderschöner Urlaub in einer sehr schönen Anlage. Das Essen ist lecker. Für einen erneuten Aufenthalt auf jeden Fall zu überlegen. Kreta hat es absolut verdient wieder wirtschaftlich durchzustarten. Die oben aufgeführten Mängel sind jedoch vorhanden. Eigentlich bin ich überhaupt kein Nörgler und weis, dass es in den südlichen Ländern nicht der gleiche Standard herrscht wie in Deutschland. Auch ist mir bewusst, dass es preislich einen Unterschied geben muss zwischen Griechenland und der Türkei. Aber trotzdem habe ich natürlich die letzten Türkei Aufenthalte im Hinterkopf (Sunis Evren Beach) bei denen für 150€ weniger für 10 Tage ein weitaus besserer Service/Inklusivleistungen bestanden hat. Obwohl die Positiven die negative Sachen überwiegen gebe ich keine Weiterempfehlung. Denn nur durch eine sinkende Weiterempfehlungsrate kann man die Hotelkette dazu bringen das All Inklusive Konzept weiter auszubauen (meine Hoffnung).

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