- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Bis auf Kleinigkeiten, die nur wenig in’s Gewicht fallen, gibt es kaum etwas zu bemängeln. Nette Zimmer, gutes Essen und eine tolle Lage direkt am schönen, aber nicht überlaufenen Strand - was will man mehr? Für den mangelhaften Kundenservice von Alltours (welcher beim fehlenden Begrüßungstrunk anfängt, der bei allen anderen Gesellschaften Standard ist, und mit dem dreisten Versuch endete, uns für den Rückflug so früh abzuholen, dass wir fast vier Stunden vor Abflug am Flughafen gewesen wären) kann das Hotel nichts, im Gegenteil, die Rezeption hat uns bei allen Problemen sogar nach Kräften unterstützt. Glücklicherweise haben auch eine Reihe anderer Reiseveranstalter das Nissaki Beach Hotel im Angebot … Tipps: Um sich mit Getränken einzudecken, gibt es drei Möglichkeiten: 1. (die einfallsloseste): In der Nachbarbucht befindet sich neben einigen weiteren netten Tavernen ein als Supermarkt getarnter Tante-Emma-Laden, wo es alles Überlebenswichtige (mehr jedoch auch nicht) zu Preisen eines Feinkostgeschäftes (aber natürlich immer noch erheblich billiger als an der Hotelbar) zu kaufen gibt. Hierzu muss man vom Hotel am Strand entlang in westlicher Richtung vorbei an den beiden Tavernen und der Tauchbasis, dann die kurze Steintreppe am Ende der Bucht hinauf und anschließend einen kurzen ebenen Weg durch den Wald gehen (insgesamt dauert das ca. 10 Minuten), bis man die nächste Bucht erreicht. Vom dortigen Strand aus ist der Supermarkt ausgeschildert, er hat täglich (auch sonntags) von 9 bis 13 Uhr geöffnet. 2. (die abenteuerlichste, aber griechischste): Man begebe sich die Hotelzufahrt zur Hauptstraße hinauf (so schlimm, wie einige das hier dargestellt haben, ist das nun wieder auch nicht, insbesondere liegt in den Morgenstunden fast der gesamte Weg noch im Schatten) und fahre von dort mit dem Linienbus (Fahrpläne gibt es an der Hotelrezeption) nach Nissaki (bis dahin zu laufen, wäre allerdings wirklich zu weit). Der Ort ist ein kilometerlanges Straßendorf mit mindestens einem halben Dutzend Haltestellen. Der größte der vielen Supermärkte scheint mir der von Katerina (vom Hotel kommend) kurz vor dem Ortsende auf der rechten Seite zu sein (also einfach so lange im Bus bleiben, bis man ihn erblickt, und dann an der nächsten Haltestelle aussteigen). Nota bene: Nach meinen Recherchen ist Katerina auch der billigste Autovermieter, die Wagen kosten ungefähr die Hälfte von dem, was man bezahlen muss, wenn man über das Hotel oder die Reiseleiter bucht. Mit dem gemieteten PKW können dann auch all’ diejenigen, die unbedingt alles wie zuhause haben müssen, Richtung Korfu-Stadt düsen: Auf der großen vierspurigen Einfallsstraße kurz hinter Kilometerstein 4,5 (das ist ungefähr auf der Hälfte zwischen dem Abzweig nach Paläokastritsa und dem neuen Hafen) ist auf der rechten Seite ein Lidl, bei dem es das gesamte deutsche Sortiment (zuzüglich 5m-Regallänge Olivenöl) gibt. Und wenn man schon ’mal mit dem Auto über Korfu tourt und dabei auch Dinge sehen will, die in keinem Reiseführer stehen: Die Drehorte des o.g. James-Bond-Streifens sind recht gut unter www.razyboard.com/system/morethread-bericht-und-fotos-fyeo-drehorte-korfu-jamesbond-270-4335977-0.html beschrieben. 3. (die bequemste): Jeden Morgen außer sonntags fährt um 9 Uhr ein kostenloser Bus des Hotels nach Korfu-Stadt (die Fahrtzeit beträgt ca. 50 Minuten, zurück geht es um 13 Uhr, rechtzeitige vorherige Anmeldung ist allerdings erforderlich). Um ein Lebensmittelgeschäft zu finden, muss man zunächst das nur aus Nepp-Läden bestehende Touristenviertel verlassen. Einen in meinen Augen recht brauchbaren und nicht allzu weit vom Hotelbus-Parkplatz entfernten Supermarkt konnte ich an der Platia Theotoki (auch San Rocco Square genannt) entdecken, wo die blauen Überlandbusse abfahren (kostenlose Stadtpläne bekommt man an der Rezeption und im Bus).
Die Zimmer sind frisch renoviert, sehr sauber und recht geräumig, so dass auch mit drei Personen nie Enge aufkam. Vom Balkon hat man einen wahrlich traumhaften Blick über das Meer bis nach Albanien und Korfu-Stadt (bei Zimmern „mit seitlichem Meerblick“ nur jeweils eines von beiden, Zimmer mit Blick zur Landseite gibt es aufgrund der o.g. Bauweise des Hotels nicht). Recht angenehm empfanden wir zudem die leere Minibar, die so immer genügend Patz für eigene Getränke bot (auch wenn sie für die Eiswürfelzubereitung nicht kalt genug wurde) und den kleinen Wäschehalter auf dem Balkon (hier hat endlich ’mal ein Hotelmanager mitgedacht). Dass man allerdings in dieser Hotelkategorie für den Safe noch 2.- Euro pro Tag zusätzlich berappen muss, empfinde ich als unpassend und nicht standesgemäß - für den in dieser Klasse obligatorischen Föhn, der im Gegensatz dazu wirklich laufende Kosten verursacht, wird ja auch keine Zusatzmiete erhoben. Der Fernseher bot jede Menge italienische, französische, russische und griechische Sender, aber nur drei deutsche (ARD, ZDF, RTL), von denen die ersten beiden jedoch stets im „Schneesturm“ versanken. Dummerweise gibt es keinen DVD-Player, so dass ich mir den größtenteils auf Korfu gedrehten und extra dafür mitgebrachten James-Bond-Film „For Your Eyes Only“ (deutscher Titel: „In tödlicher Mission“) leider nicht vor Ort anschauen konnte. Die Klimaanlage hat unser Zimmer auf angenehme Temperaturen gebracht, wirklich kühl wurde es aber nicht, so dass ich skeptisch bin, ob sie im Hochsommer wirklich ausreichend ist. Das einzig echte Manko ist das Badezimmer, genauer gesagt die Badewanne (gleichzeitig Dusche), der Rest ist völlig in Ordnung. Diese ist so schmal, dass sie allenfalls für Kinder taugt. Hätte ich mich dort hineingelegt, hätte ich mich wahrscheinlich so verkeilt, dass man mich anschließend nur noch mit dem Presslufthammer hätte wieder befreien können. Das wäre nicht so schlimm, wäre der Duschvorhang, an dem man beim Duschen (dank der abgehängten Decke wird es für Leute über 1,80 m Körpergröße auch noch mächtig eng nach oben) daher zwangsläufig ständig klebt, wirklich ein Duschvorhang und nicht eine wasserdurchlässige Gardine, so dass anschließend der gesamte Boden unter Wasser steht (leider ist den Griechen nämlich in den letzten 2000 Jahren nicht nur das Geld, sondern auch das Wissen abhanden gekommen, dass man den Abfluss sinnvollerweise an der tiefsten Stelle eines Raumes vorsieht). Dies alles ist mir umso unverständlicher, als das gesamte Bad doch so großzügig ist, dass man problemlos auch eine vernünftige Wanne/Dusche hätte einbauen können. Sehen wir es positiv, zum Spülen der Tauchausrüstung war sie immerhin perfekt zu gebrauchen! Und ach ja, liebes Hotelmanagement, für Duschgel und Shampoo gäbe es umweltgerechtere Lösungen als Aufreißtütchen …
Wer mit dem Essen im Restaurant nicht zufrieden ist, tut mir echt leid. Das Essen ist sehr geschmackvoll und abwechslungsreich (die Speisen wiederholen sich erst nach einer Woche, und da es bei der Riesenauswahl gar nicht möglich ist, alles im ersten Anlauf zu probieren, hat man auch in der zweiten Woche noch genügend Neues zu erkunden). Mehr kann man von einem Buffetrestaurant (es wäre unfair, es mit einem À-la-carte-Restaurant, in dem jedes Gericht für jeden Gast einzeln zubereitet wird, zu vergleichen) wahrlich kaum verlangen. Wenn man natürlich partout das sprichwörtliche „Haar in der Suppe“ finden will, stößt man selbstverständlich auch hier auf ein paar Nebensächlichkeiten, die man noch verbessern könnte: - Warum gibt es die Butter in kleinen Plastikdöschen, die unnötigen Abfall hinterlassen? Bei der Marmelade klappt das doch auch mit den großen Schalen zum Abfüllen. - Ein wenig mehr frisches Obst anstelle von Dosenfrüchten sollte in südlichen Gefilden ebenfalls kein so großes Problem darstellen. - Lieber Chefkoch, Deine beiden griechischen Abende waren wirklich spitze, aber es gab dabei so viele verschiedene Köstlichkeiten, dass ich leider gar nicht von allen kosten konnte. Warum kochst Du uns nicht jeden Abend neben den internationalen auch ein oder zwei griechische Hauptgerichte (bei den Vor- und Nachspeisen ging das doch auch)? Vielleicht bin ich ja nicht der typische Urlauber, aber wenn ich nach Griechenland reise, möchte ich dort auch griechisch essen und nicht z.B. mexikanisch (wenn ich letzteres will, fahre ich nach Mexiko oder gehe zum Mexikaner bei mir um die Ecke). - Und wenn schließlich auf der Terrasse ähnlich wie im Innenraum Rauchverbot herrschte, könnte man dort beim Essen den wundervollen Blick aufs Meer noch entspannter genießen (die riesige Veranda böte doch genügend Platz für eine separate Raucherecke). Was ich wirklich nicht empfehlen kann, ist das All-Inclusive-Angebot. Das ziemlich kleine Mittagsbuffet an der Poolbar (das Restaurant ist mittags nicht geöffnet) rechtfertigt den Aufpreis wahrlich nicht. Wenn man tagsüber tatsächlich noch auf eine Kleinigkeit Hunger hat, ist man mit den beiden o.g. Tavernen am Strand weitaus besser bedient (man kann sich dort übrigens problemlos ein Gericht auch mit mehren Tellern kommen lassen). Wer also AI nicht wegen des Bierkonsums benötigt (die Cocktails an der Bar sind ja mittlerweile sowieso kaum noch in einem Hotel inbegriffen), fährt in meinen Augen mit Halbpension erheblich günstiger.
Das gesamte Personal ist stets freundlich, hilfsbereit und bemüht, einem alle Wünsche zu erfüllen. Wer diesbezüglich etwas zu bemängeln hat, sollte sich vielleicht ’mal selbstkritisch fragen, ob es möglicherweise am eigenen Verhalten liegen könnte. Wer z.B. trotz vielfältiger gegenteiliger Hinweise stets in Strandbekleidung oder Shorts zum Abendessen erscheint, darf sich m.E. nicht wundern, wenn die Angestellten etwas pikiert reagieren. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es bekanntlich auch wieder heraus. Der Restaurantchef sowie die gesamte Rezeptionsmannschaft sprechen übrigens fließend Deutsch, alle übrigen Bedienungen im Restaurant Englisch, so dass die Kommunikation überhaupt kein Problem darstellt. Und wie überall auf der Welt zollen ein paar Brocken in der jeweiligen Landessprache dem Gegenüber Respekt und können so manches verschlossene Türchen öffnen …
Um mit einem weit verbreiteten Missverständnis aufzuräumen: Das Hotel liegt nicht am Nissaki Beach (dieser ist direkt unterhalb des Örtchens Nissaki), sondern einige Kilometer in östlicher Richtung hinter Nissaki an einem Strand namens Krouzeri. Hier befindet es sich am östlichen Ende der Bucht, an deren westlichen Ende eine kleine Tauchbasis liegt. Dazwischen sind lediglich zwei Tavernen und einige kleine Häuser mit Appartements, so dass man eigentlich das Gefühl hat, die Bucht gehöre dem Hotel allein. Wie von vielen Vorrednern schon beschrieben, wohnt man dort zwar sehr ruhig, aber eben auch meilenweit von jeder sonstigen touristischen Infrastruktur entfernt. Partylöwen, die abends noch „auf die Piste“ wollen, benötigen somit zwangsläufig einen Mietwagen. Mehr auf Erholung stehende Familien kommen jedoch problemlos ohne aus, alles Notwendige (in den beiden Geschäften im Haus gibt es nur kitschige Souvenirs u. dgl., aber z.B. keine Getränke zu kaufen) lässt sich auch anderweitig bewerkstelligen (s.u.). Das Gebäude selbst hat 11 Etagen, was sich schlimmer anhört, als es tatsächlich ist. Die Ankunftsebene mit Rezeption, Bar und Lobby liegt etwa auf halber Höhe, eine Etage höher ist das Restaurant. Darüber sind drei Etagen mit Zimmern (und ganz oben noch eine weitere, die lediglich einen Konferenzraum beherbergt), darunter deren fünf, von denen sich die unterste nur noch wenig oberhalb von Pool und Strand befindet. Dadurch, dass das Hotel quasi in den Hang hineingebaut ist, wirkt es jedoch nicht wie ein Hochhaus. Wartezeiten an den Liften konnten wir keine feststellen, aber möglicherweise war das Haus Anfang September auch einfach nicht mehr voll belegt. Der Strand ist wirklich ein reiner Kiesstrand (Sand gibt es auch, allerdings 30 m vom Strand entfernt und 5 m unterhalb der Wasseroberfläche), die Kieselsteine sind jedoch so abgerundet, dass unser Sohn seine Badeschuhe nie gebraucht hat (und als Taucher hat man sowieso seine Neoprenfüßlinge dabei).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt einen Tennisplatz (wir haben ihn nicht genutzt, er sah aber recht ordentlich aus), ein Beachvolleyballfeld, einen kleinen Kinderspielbereich und einen ebenso kleinen Spielplatz, eine Minigolfanlage (für AI-Gäste gratis, alle anderen zahlen 2.- Euro) und einen Fitnessraum, wobei letzterer daran scheitert, dass fast alle Geräte mehr oder weniger defekt sind. Von der Animation haben wir lediglich die Abendshows an der Poolbar „genossen“, diese waren irgendwo zwischen peinlich und unterirdisch (die Balkontüren der Zimmer sind aber wirklich so schalldicht, dass man sie tatsächlich völlig „ausblenden“ kann), zum Tagesprogramm kann ich mangels Teilnahme folglich nichts sagen. Pool und Kinderpool sind ebenfalls nicht besonders groß, was aber nicht stört, da sie keine 10 m vom Meer entfernt sind. Warum hier in der zweiten Reihe Liegestühle und Sonnenschirme kostenlos, in der ersten Reihe direkt am Wasser jedoch mit 1,50 bzw. 2.- Euro extra zu bezahlen sind, wird ein Geheimnis der Hoteldirektion bleiben. Übrigens bekommt man als Gast der beiden o.g. Tavernen bei diesen Liegen und Schirme umsonst. Am Strand befinden sich außerdem eines der üblichen „Wassersport-Center“, welches außer Surfen die allseits bekannten Aktivitäten von Wasserski bis Bananaboat anbietet, und die schon erwähnte Tauchschule, zu der ich genaueres unter www.taucher.net/edb/Waterhoppers__Nissaki_Beach__Korfu_b11641.html geschrieben habe.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 6 |