- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das seit 1973 als Hotel fungierende Haus hat eine bewegte historische Vergangenheit: In den 20er Jahren beherbergte es die Mitarbeiter der amerikanischen Kabelgesellschaft Western Union und später Passagiere der auf dem Weg über den Atlantik in Horta zwischenlandenden Airline PANAM - im Jahre 2016 sind die damaligen Wohnhäuser schön in eine grüne Resortanlage eingebettet, wobei mittlerweile zwei größere Wohnblöcke dazugekommen sind, das ursprüngliche, fast ländliche Flair jedoch dadurch kaum beeinträchtigt wird. Heute zählt das Fayal Resort zu den attraktivsten Anlagen auf der Insel, alleine der Blick vom neu erbauten Pool auf den hafen und die Vulkaninsel Pico ist schon den Aufenthalt wert. Die Gäste sind größtenteils internationale Touristen (auch Gruppen), in der Hochsaison liegen die Preise bei erträglichen 100 - 120 €/Zimmer. Obwohl das Hotel offiziell mit 4 Sternen klassifiziert ist, dürfen Sie Luxus eher nicht erwarten, dennoch habe ich mich in diesem Hotel wirklich wohl gefühlt und fand es persönlich wesentlich gemütlicher als z.B. ie unweit gelegene "Pousada".
Das Hotel besitzt 130 Zimmer, diese liegen entweder in den beiden Haupthäusern (teils mit Meerblick) oder den ehemaligen Wohngebäuden der Western Union-Angestellten. Ich hatte ein Zimmer mit Garten- und Stadtblick, dieses war mit schon älterem und teilweise auch schon angeschlagenem dunkelbraunen Mobiliar ausreichend komfortabel ausgestattet, ein 4-Sterne-Komfort wurde allerdings nicht ganz erreicht. Die Unterkunft verfügte über einen dicken, nach Augenschein täglich gesaugten Teppich (bei Sommertemperaturen nicht gerade ideal ...), zwei Betten mit recht strammen Matratzen, ebensolchen Kopfkissen sowie zwei Zudecken, kleine Sitzecke mit Polsterstuhl, Schreibtisch mit Steckdosenleiste und Stehlampe, Kleiderschrank mit ausreichend Stauraum und Bügeln, Kühlschrank (günstige Minibar), Flachbild-TV u.a. mit Deutscher Welle, leise und gut funktionierende Aircon sowie zwei zu öffnende Fenster (Achtung: Im Sommer Moskitos!). Das Bad mit Wanne und integrierter Duscharmatur besaß den Mindeststandard (jedoch lange Wartezeit, bis heißes Wasser kam ...), es besaß außerdem ein sauberes WC, Bidet, Waschtisch mit großem Spiegel, Kosmetikspiegel, ordentlichem Haarföhn, diverse Seifen und Shampoos sowie gute Hand-und Badetücher. Schließfächer gibt es nur an der Rezeption.
Das Hotel unterhält ein mittags und abends geöffnetes Hauptrestaurant mit kleinerer Karte, schön ist es, dabei auf der Terrasse zu sitzen (allerdings nur 4 Tische). Morgends ab 6.45 Uhr ist hier auch das etwas spärlich bestückte Frühstücksbuffet aufgebaut, Auswahl und Qualität entsprechen eher einem 3-Sterne-Hotel und bieten eigentlich nur das Notwendigste, an Warmgerichten allerdings gebratene Spiegeleier. Der Frühstücksraum ist, vor allem bei warmen Außentemperaturen, etwas stickig, auch sitzt man etwas eng an eng. Kleinigkeiten kann man tagsüber am Pool essen, die Preise sind allgemein sehr günstig. Besser finde ich es jedoch, die Lokalitäten der Stadt zu nützen, ich besuchte mehrmals das etwa 5 Minuten vom Hotel entfernte "Cafe Internacional", hier kann man in einfacher, jedoch nostalgischer Kaffeehaus-Atmosphäre relativ preiswert azoreanische Speisen (Fischgerichte) einnehmen. Das Essen im berühmten Cafe Sport fand ich hingegen weniger schmackhaft, dafür sind die Preise höher und man kann zumindest sagen, auch einmal hier gewesen zu sein.
Im Gegensatz zum derselben Gruppe (Investacor) an gehörenden Schwesterhotel "Royal Garden" in Ponta Delgada begegneten mir hier fast alle Mitarbeiter freundlich und zuvorkommend, so war auch ein Check-In bereits um 9.30 Uhr überhaupt kein Problem. Das Angebot an Dienstleistungen hält sich in Grenzen, es gibt jedoch einen Wäsche-und Reinigungsservice, Mietwagen werden besorgt, man bucht den Gast auf Ausflüge ein und schließlich wird freies WLAN geboten (wobei letzteres bei mir nur sehr eingeschränkt funktionierte). Das Zimmmermädchen machte seine Arbeit so la la, der Schmutz auf den Fensterbänken blieb während meines Aufenthaltes unberührt und die Wollmäuse unter dem Bett sollte man vielleicht auch nicht zählen wollen.
Das Hotel befindet sich auf einer Anhöhe über einem Teil des Hafens, man erreicht das Haus, z.B. ab Uferstraße/Zentrum, über die recht steil ansteigende Hauptstraße oder aber über einen ebenso steilen, aber sehr kurzen Treppenweg, der an der Uferstraße bei einer Snackbar oberhalb des Cafe Sport Peter beginnt und am Hotelpool endet (umgekehrt ist es leichter). Das Zentrum Hortas und der Yachthafen mit seinen berühmten, von Atlantiküberquerern auf den Kaimauern hinterlassenen, teils sehr skurrilen Malereien ist nach etwa 10 Minuten erreicht, zum einzigen nahen Strand, der sandigen Praia Pim, geht man ein paar Minuten länger. An diesem Strand befindet sich - man könnte dieses gut mit einem Besuch im bekannten "Cafe Sport" verbinden - auch das äußerst sehenswerte Walfischfangmuseum. Zum Airport schließlich sind es etwa 10km, die Fahrt mit dem an der Rezeption zu bestellenden Taxi kostete für Hin-und Rückweg jeweils 12,50 €.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der ehemalige Pool im Gartenbereich dient mittlerweile als Fischteich , stattdessen wurde in den letzten Jahren direkt über dem Hafen ein wunderbarer Infinity-Pool angelegt, der zudem tolle Panoramablicke auf die Nachbarinsel Pico und das Städtchen Horta preisgibt. Die Liegen sind einfach, leider ohne Auflagen, jedoch etwas besser in Schuß als im Schwesterhotel "Royal Garden" - siehe meine separate Bewertung. Ein kleines Hallenbad schließt sich an, Badetücher liegen in Selbstbedienung aus. die Duschen und Toiletten fand ich stets gut gereinigt vor. Desweiteren gibt es einen Fitnessraum mit ordentlicher Ausstattung sowie zwei - kostenpflichtige - Tennisplätze.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2016 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 547 |