- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Mittelgrosse Hotelanlage, Baujahr 1998, naturnah gelegen. Das Hotel gliedert sich in fünf dreigeschossige, reetgedeckte Gästehäuser. Rezeption, Gastronomie und Wellnessbereich sind im Hauptgebäude untergebracht. Leider keine Bäderarchitektur, leider auch kein Landhaus- oder Laura-Ashley-Stil. Das Hotel wurde mit zurückhaltender, fast unterkühlter Sachlichkeit konzipiert und es scheint, als habe der Architekt das wenige wirklich Schöne einem auf Funktionalität und klare Linie fixierten Bauherrn mühsam abgerungen. Wer Klassizismus schätzt und Bauhaus mag, ist hier gut aufgehoben. Wir fanden die Anlage jedoch ein wenig lieblos gestaltet. Unter uns: der Speisesaal ist fürchterlich ausgefallen, was die kalte Ausleuchtung und die Möblierung angeht. Was hätte man da draus machen können! Selbstverständlich eröffnet Usedom in der warmen Jahreszeit ganz andere Möglichkeiten, als dies bei einem halbwöchigen Besuch im Winter der Fall ist. Wir empfehlen für den winterlichen Wellnessurlaub Spaziergänge am Balmer See und ausgiebige Aufenthalte im Spa-Bereich des Hotels. Alles in allem war es schön, und hierzu hat besonders die Freundlichkeit der Hotelangestellten beigetragen. Wir stehen zum Gesagten: m. r.schroeder@hamburg. de
Wir belegten eine Juniorsuite im Haus Gothensee, Raum 303 im Erdgeschoss. Diese Suite werden Sie ganz so bemessen, eingerichtet und gehalten finden, wie man es in der gepflegten Hotellerie erwarten darf. Keine Klagen. Der Fernseher war von annehmbarer Größe, die Badeinrichtung wirkte neuwertig. Verdruss im Schlafzimmer: da der Heizkörper, ganz wie ein vernachlässigtes Haustier, unsere Aufmerksamkeit sowohl in abgestelltem wie auch in halbwarmem Betrieb durch fortwährende Störgeräusche auf sich lenkte, liessen wir ihn schliesslich die ganze Nacht voll aufgedreht, was zu Ruhe und halbwegs entspanntem Schlaf (in brütender Hitze) führte.
Das FRÜHSTÜCK war ganz ausgezeichnet und ließ keine Wünsche offen. Ein Buffet, das jedem Geschmack gerecht wird. Der Kaffee war genau das, was der Norddeutsche sich wünscht, und die Teebereitung wird im Hotel mit geradezu wissenschaftlichem Ehrgeiz betrieben. Wer möchte, bekommt auch Eierspeisen (Rührei, Omelette, Spiegelei) heiss aus der Küche serviert. Wer hier ohne Frühstück bucht, ist selber schuld. Das ABENDESSEN, ein an sich schönes Menü aus drei Gängen, entsprach nicht unseren Vorstellungen, weil die Speisen in lächerlich geringen Mengen gereicht wurde. Der Hauptgang war vom Volumen her ein Rattenschiss, und auch das Dessert war nur feucht auf den Teller gefurzt, um es mit den drastischen Mitteln der Barockdichter auszudrücken. Ich dachte erst, es handele sich hier um eine Degustation/Vorverkostung, auf die im Anschluss dann das Essen in regulärer Menge dargereicht werden würde. Man sagt: ja, das schmeckt gut, Sie können den Gang jetzt auftragen, und dann kommt die freundliche Mamsell mit der grossen Schüssel - dem war aber leider nicht so, und so gingen wir am ersten Abend knurrenden Magens zu Bett. An den folgenden Abenden baten wir uns deutlich mehr auf dem Teller aus, und dem kam man, wenn auch mit britisch hochgezogener Augenbraue, anstandslos nach. Das Abendessen wird regulär mit 24 Euro pro Person, Getränke nicht inklusive, berechnet. Die gastronomische Gegenleistung steht hierzu nach unserem Erachten in keiner Relation, auch wenn die bienenfleissigen und immerfreundlichen Servierdamen nur den allerbesten Eindruck hinterlassen: bei den (sehr hübschen!) Damen Klöhn und Ohm sind Sie in ausgezeichneten Händen, wenn Ihr Magen klein bzw. Ihr Appetit nicht gross ist. Ansonsten lassen Sie das mit dem Abendessen besser sein...
Während unseres kurzen Aufenthalts vermittelte der Service im Gesamtbild einen Eindruck, der jede negative Kritik als kleinlich und ungerechtfertigt erscheinen lässt. Wir wurden freundlich, zuvorkommend und professionell betreut. Die Hotelangestellten präsentierten sich durchaus als Menschen und nicht als eingeschüchterte Dienstleister ohne Mut zur eigenen Meinung. Es ist ganz wie in Skandinavien, und das kommt bei den Gästen gut an.
Das Hotel liegt im provinziellen Teil der Insel Usedom, in Einzellage hinter der unscheinbar-biederen Ortschaft Balm im tiefsten Hinterland. Sie brauchen dort schon ein Auto, sonst sind Sie gekniffen, wie es neudeutsch heisst. Die Umgebung prägt der angrenzende Golfplatz, die umliegende Natur und der grosse Balmer See, an dessen Ufer die Hotelgebäude liegen. Sie wohnen naturnah und ruhig.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Wer das Hotel im Januar besucht, möchte vom Wellnessangebot Gebrauch machen. Der Wellnessbereich ist sehr ansprechend gestaltet, gut gepflegt und allezeit sauber wie die Behandlungsräume einer Schweizer Privatklinik. Ich habe den Urlaub meiner Frau zuliebe gebucht und hätte nicht gedacht, dass mich die Anwendungen so packen. Wellness macht Spass! Das HALLENBAD ist wohltemperiert und von der Beckengrösse für zielgerichtetes Schwimmtraining ausreichend. Die SALZGROTTE ist ein wunderbarer, fast kontemplativer Ort, an dem Sie Entspannung finden werden. DAMPFBAD und FINNISCHE SAUNA sind voll funktionsfähig und werden Ihnen ganz neue Erfahrungswelten eröffnen, wenn Sie wie ich den Gebrauch übertreiben ("Komisch, mir ist innerlich eiskalt und ich hab Gänsehaut, obwohl ich bis eben in der Sauna war.") Der FITNESSRAUM ist etwas dürftig ausgestattet, es fehlen freie Hanteln und die Möglichkeit zum Bankdrücken. Der Hometrainer (Standfahrrad) funktioniert, aber der Bedienung zeigten sich weder Gäste noch Personal gewachsen. Weil die Einstellung des Tretwiderstands ein Geheimnis blieb, fuhren wir alle im Kindermodus, einer Art erstem Gang.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Januar 2007 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Matthias |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 16 |