Bandos Maldives

Eine schöne Hotelanlage landschaftlich wunderschön mit einem tollen Hausriff zum Schnorcheln und Tauchen, wenig überraschend kombiniert mit knackigen Preisen in allen Bereichen. Das Resort muss sich die Kritik gefallen lassen, dass die ungenügenden Angebote für Kinder eher Alibifunktion haben, um das Prädikat Familienhotel zu erhalten. Die beschriebenen Mängel ließen sich von der Hotelleitung mit geringem Aufwand/Invest abstellen, was das Bandos noch empfehlenswerter machen würde.

Wir haben uns für eine Jacuzzi Beach Villa entschieden, um Strandnähe (20 Meter) und genügend Platz für unseren Nachwuchs zu haben. Der zweigeschossige Bau war sehr schön und groß (90 Quadratmeter), isoliert von jeglichem anderen Gebäude, wenn auch vom Mobiliar eher zusammengewürfelt, was das Flair des Ganzen etwas zerschoss. Eine Besonderheit ist das große offene Bad, sprich das komplette Badezimmer war nach außen offen, inklusive einer Dusche unter freiem Himmel und einem prominent platzierten Jacuzzi. Wenn man keine Angst vor Geckos oder Ameisen hat, die einen gerne mal besuchen kommen, fantastisch. Die Ausstattung unseres Zimmers umfasste ansonsten einen großen Flachbildfernseher (allerdings nur mit der Deutschen Welle als einzigem deutschen TV Programm), Telefon, gute, da leise Klimaanlagen für Oben und unten, Zimmersafe, Wasserkocher und Mini-Kühlschrank mit gnadenlos teuren Inhalten. Instant-Kaffee und ausreichend Wasser werden täglich aufgefüllt. Der Zustand des Zimmers war in Ordnung, wenn auch hier und da schon etwas abgewohnt und die Couch extrem unbequem. W-LAN war zwar fast auf der ganzen Insel verfügbar, allerdings in sehr langsamer Qualität. Zum Surfen reicht es gerade so, wer aber plant große Datenmengen zu laden oder zu verschicken oder gar von der Insel aus zu arbeiten kann das gleich vergessen.

Die Anlage verfügt über ein offen gestaltetes Hauptrestaurant in dem Frühstück, Mittag- und Abendessen in üblicher Buffetform serviert wird. Getränke müssen extra bezahlt werden sofern man nicht All-inclusive gebucht hat. Qualitativ und geschmacklich befand sich das Essen in sehr guter Qualität. Der Fokus liegt klar auf regionaler Küche, die auch gerne scharf gewürzt wird. Das übliche Pommes-Einerlei gibt es hier nicht. Aber auch der europäische Gaumen findet immer etwas in der recht reichhaltigen Auswahl an frisch zubereitetem Braten, Geflügel oder Fisch. Schade dass der Fisch praktisch immer zu Tode gegrillt und kaum genießbar war. Auch beim Nachtisch gab es einen ausreichenden Mix aus Süßspeisen und Obst. Zu bemängeln ist, dass es für Kinder bis auf täglich wechselnde Nudelgerichte keine gesonderte Auswahl gab. Auch kein Eis zum Nachtisch. Unser Nachwuchs hat sich sehr schwergetan mit der Essensauswahl. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und bietet für jeden Geschmack etwas. Eine vielfältige Auswahl an kalten und warmen Speisen inklusive vom Koch frisch zubereiteten Pfannkuchen, Omelett oder Spiegelei. Dazu Cerealienauswahl sowie Obst und wahlweise Tee oder Filterkaffee. Lediglich Aufschnitt ist Mangelware und leider ungenießbar. Marmelade gibt es nur abgepackt, was eben der geographischen Lage geschuldet ist Alternativ gibt es noch ein Thai-, ein japanisches und ein international ausgerichtetes A-la-carte Restaurant, die extra bezahlt werden müssen. Wir haben den Japaner ausprobiert, welcher sehr gut war (Tepanyaki), allerdings auch mit 140 Dollar für zwei Personen zu Buche geschlagen hat. Insbesondere wer mit Familie anreist, dem sei All-inclusive empfohlen. Nicht nur wegen der happigen Getränkepreise (Cola/Fanta 5 Dollar, Bier 8 Dollar, Cocktails ab 13 Dollar) sondern auch wegen dem Mittagessen, welches sonst mit 55 Dollar pro Person und Tag (!) sehr heftig ausfällt. Und wer sich nur ein Sandwich plus Getränk an der Bar holt ist auch schnell bei 30 Dollar.

Alle Mitarbeiter, egal ob an der Rezeption, im Restaurant oder Barbereich sowie beim Zimmerservice waren sehr freundlich. Alle sprechen gut Englisch. Wir hatten diverse technische Probleme auf unserem Zimmer und diese wurden jeweils prompt erledigt. Der Service im Restaurantbereich funktioniert im Wesentlichen, ab und an stehen leere Teller auch schon mal länger auf dem Tisch. Der Zimmerservice lief zügig und zuverlässig. Sauberkeit, Handtuchwechsel etc. waren ebenfalls tadellos inklusive täglich erneuerter Badehandtücher. Ansonsten sollte man gut auf die Preise für Zusatzleistungen und deren Einhaltung achten. So hatten wir eine Massage gebucht mit der Aussage 15% Rabatt auf alle gebuchten Leistungen an einem Promotionabend für das Spa. Am Ende hieß es dann plötzlich es gäbe nur auf eine Massage 15% zudem wurden noch 10% Servicecharge und 12% Steuern aufgeschlagen. Fall 2: Beim Check-in wurde uns gesagt, dass wir als All inclusive Gäste 20% Rabatt in allen Spezialitätenrestaurants erhalten. Beim Japaner galt dies dann plötzlich nicht mehr und nur auf Druck kam man uns beim Endpreis dann doch entgegen. Hier gibt es daher Abzüge in puncto Fairness und Preistransparenz.

Die Insel „Bandos“ mit seinem Resort liegt etwa 15 Minuten mit dem Schnellboot vom Flughafen Male entfernt im Nord Male Atoll der Malediven. Auf der nicht wirklich großen Insel (hat man in 20 Minuten zu Fuß umrundet) befindet sich nur das Hotel mit den dazugehörigen Serviceanlagen. Der Strand ist sehr schön feinsandig, flach abfallend und großteils vom Hausriff eingefasst. Da wie überall auf den Malediven alles per Boot gebracht werden muss ist jede Art von Kaufartikel extrem teuer, daher empfiehlt es sich alles von zu Hause mitzubringen inklusive Reserven soweit nötig und möglich. Wer ansonsten vor Ort feststellt, dass die Sonnencreme z.B. nicht reicht wird schnell über 25 US Dollar los.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wenig überraschend konzentriert sich das Sportangebot sehr stark auf Wassersportaktivitäten, wie Segeln, Surfen, Kajak, Jetski und natürlich Tauchen. Teilweise mit recht happigen Leihgebühren. Wer Schnorcheln will, dem sei Empfohlen Flossen und Maske mitzubringen, wenn man nicht vor Ort ein Vermögen für das Ausleihen loswerden will. Und das Schorcheln lohnt sich. Trotz ausgebleichter Korallen (wie überall auf den Malediven) gibt es eine sensationelle Artenvielfalt an Fischen, Krebsen, Seesternen, Schildkröten und auch Haifischen zu bestaunen. Ansonsten gibt es noch einen (eher kleinen) Swimmingpool, Fitnessraum, Sqash, Badminton und Tennis. Auch eine Sauna ist vorhanden. Wir haben uns außerdem in dem sehr schönen und großen Spa eine Rückenmassage (75 Dollar für 45 Minuten) gegönnt, welche sehr gut war. Im Preis inbegriffen ist die Nutzung von Sauna und Dampfbad. Bei 31 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit hatten wir aber sowieso jeden Tag eine gratis Sauna… Manko ist das Thema Sonnenliegen. Erstens zu wenige für alle Gäste und zweitens mit teilweise wirklich schon eklig verdreckten Auflagen. Unverständlich wieso hier nicht, wie in anderen Bereichen der Anlage, ebenfalls auf Qualität und Sauberkeit geachtet wird. Das Resort bewirbt sich selbst als Familienhotel mit Kinderclub. Das dazugehörige Programm liest sich zuerst auch recht attraktiv. Wir mussten am Ende allerdings feststellen, dass die meisten geplanten Aktivitäten mangels genügend Teilnehmern nicht durchgeführt wurden (wozu genau braucht man zum Sandburgenbauen mindestens fünf Teilnehmer!?) und stattdessen die Kinder in einem auf unter 20 Grad heruntergekühlten eiskalten Raum zwar unter Aufsicht waren, aber sich selbst überlassen wurden. Die meist weiblichen Betreuer machten auch einen eher lustlosen Eindruck und die sonst in anderen Hotels von den Kindern geliebte Minidisco fand nur ein, zwei mal die Woche statt. Auch sonst gibt es keinerlei Kinderanimation auf der Insel sondern alles spielt sich ausschließlich rund um den auf der Mitte des Eilands gelegeneren Miniclub ab. Ansonsten werden diverse Bootsausflüge zum Delphin-Beobachten, Fischen, Manta-Schnorcheln etc. angeboten. Wir haben uns für einen Halbtagestrip zu zwei anderen Inseln entschieden. Zum Preis von 56 Dollar pro Person (Kinder bis 12 die Hälfte) waren wir am Ende eher enttäuscht, denn die eine Insel war eine Mischung aus eher langweiliger rudimentärer Stadtbesichtigung mit Souvenirshop Tour war und die andere Insel glich unserer Hotelinsel ziemlich, was nicht wirklich interessant oder abwechslungsreich war.