Banyan Tree Seychelles

Das Banyan Tree ist ein kleineres Hotel mit Einzelvillen am Strand und am Hang. Es gibt ein kleines Hauptgebäude mit zwei Restaurants, einer (langweiligen) Bar, einem etwas ungemütlichen Poolbereich, einer Bibliothek und einem Shop. Auf dem Hügel gegenüber des Hauptgebäudes befindet sich das Spa, hinter den Beachvillen noch ein kreolisches Restaurant und hinter den Hangvillen einen Tennisplatz. Viele Villen, und gerade die am Hang, sind zu Fuss nicht zu erreichen, theoretisch schon aber wegen der Entfernung und der teilweise sehr steilen Wege praktisch nicht. Die Buggys, die einen überall hinbringen, sind jedoch zuverlässig und tauchen meistens nach 5-10 Minuten auf, kriechen dann allerdings wegen der Steigungen im Schneckentempo hinauf. Wer kleine, ruhige Hotels und viel Privacy liebt, und nicht unbedingt im Meer schwimmen will, ist hier sehr gut aufgehoben. Mir persönlich war es etwas zu ruhig und abwechslungsarm. Eine Woche war ideal, einen längeren Aufenthalt würde ich hier nicht planen. Hätten wir eine Beachvilla gehabt, dann wäre ich von der Tatsache, dass ich nicht im Meer hätte schwimmen können, sehr enttäuscht gewesen. Ein Tipp noch in Sachen "Weihnachten": Das Personal erzählte, dass es an Weihnachten oft und viel regnen würde. Angesichts der Tatsache, dass man dort zu dieser Zeit völlig ungerechtfertigte Preise bezahlt, würde ich mich schwarz ärgern, sicher wenn man eine Villa mit Pool gebucht hat, den man dann nicht nutzen kann, weil man ständig drinnen hocken muss, denn so ein Regen kann TAGE dauern.

Unsere “Villa at the rocks” mit eigenem Pool und Jacuzzi im Garten war toll. Die Villa selbst war entsprechend eingerichtet und mit einer Dusche ausgestattet, deren Ausblick auf den Strand einen umwirft. Desweiteren gab es eine Art Erker mit Kuschelcouch und einer Aussicht, die vom Lesen ablenkte. Das einzige Manko war die Tatsache, dass bei der Planung wohl niemand über die Anwesenheit netter Tiere wie Riesenameisen, Spinnen und kakerlakenartige Käfer nachgedacht hat, denn die Villa hat so viele grosse Zwischenräume und Ritzen, dass dort einfach alles hereinspazieren kann. Da die Zimmermädchen während des Abendessens mit viel Licht und offenen Türen zugange waren, freute man sich dann auch jedesmal nach Rückkehr auf entsprechenden tierischen Besuch, was für mich persönlich der reine Horror war. Die Aussenanlage war besonders. Es gab ein riesiges Tagesbett für 2-3 Personen mit dicker Matratze, eine Art Pavillion mit Tisch, Stühlen und Couch, einen tollen, ca. 21 m² grossen Pool sowie einen Jacuzzi. Die Tatsache, dass man einen völlig freien Ausblick auf das Meer und den Strand hat und selbst nicht gesehen werden kann, motivierte einen nur noch “zuhause” zu bleiben. Wir haben dann auch nach der ersten Woche Strandurlaub im Lémuria auf Praslin im Banyan Tree keinen Fuss mehr an den Strand gesetzt sondern haben nur noch unseren Pool und die tolle Aussicht genossen. Uns fiel allerdings auf, dass andere Villen sehr wohl einsehbar waren, was bei uns nicht der Fall war. Die Beachvillen bieten nicht viel Privacy. Selbst vom Strand aus konnte man hineinsehen und der Abstand zwischen den Villen war auch nicht gross.

Es gibt drei Restaurants, eines hinter den Beachvillen an einem kleinen See gelegen mit kreolischer Küche (dieses war allerdings fast immer ausgestorben), ein Hauptrestaurant und ein thailändisches Restaurant im Hauptgebäude. Im Hauptrestaurant gab es nur a-la-carte, jedoch mit ausreichender Auswahl. Sowohl die Fisch- als auch Fleischgerichte waren gut, allerdings keine aussergewöhnlichen Gaumenfreuden, eine Ausnahme ist jedoch das Rinderfilet, das sehr gut war. Die Grösse der Portionen und Beilagen ist eher zurückhaltend. Das Frühstücksbuffet ist klein, viele Speisen muss man bestellen. Leider waren die frischen Früchte, die man auch bestellen musste, oft unreif (blass, hart und aromalos). Die Milch erinnerte nur im Entferntesten an die Milch, die wir kennen. Ich habe keine Ahnung, was diese Milch so anders machte, sie schmeckte einfach nur nach Dosenmilch. Das hiess dann aber auch leider, dass Müsli, Cornflakes, Milch pur, Café Latte und all diese leckeren Dinge für mich komplett ausfielen. Das thailändische Restaurant ist sehr gut. Empfehlenswert ist mehrere kleine Vorspeisen zu bestellen. Einmal in der Woche gab es dort Buffet, das sehr zu empfehlen ist! Leider musste ich auch zum ersten Mal in meinem Leben in einem Hotel Erfahrung mit Durchfall und Magenkrämpfen erleben, und zwar vom Tag nach der Ankunft in diesem Hotel bis zur Abreise. Da ich noch nie derartige Probleme hatte und auch keinen empflindlichen Magen habe, muss es am Essen oder Trinken gelegen haben. Da ich immer etwas anderes gegessen habe, kann es eigentlich nur noch an den Eiswürfeln (aus Leitungswasser hergestellt?) oder an den frischen Früchten gelegen haben. Mit der Abreise hatte sich das Problem glücklicherweise erledigt.

Der Service war sehr gut, effizient und freundlich, im Allgemeinen allerdings stark übertrieben, da man etwa 30 Mal, und zwar ausnahmslos von jedem, am Tag zu hören bekommt: Are you enjoying? How are you today? Did you enjoy breakfast? Dit you enjoy your dinner? How was the treatment? Traurig ist, dass man einfach merkt, dass es dem Personal derartig eingetrichtert wurde, dass von echter Herzlichkeit wenig übrigblieb, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Antwort doch keinen interessiert. Auch verständlich. Ärgerlich war einzig und allein, dass wir oft noch eine halbe Stunde nach dem Frühstück vor unserem Zimmer warten mussten, bis es fertig war, und das obwohl wir extra schon eine halbe Stunde vor dem Frühstück telefonisch darum gebeten haben, das Zimmer zu reinigen. Beim Warten hatte man dann auch nicht den Eindruck, dass man versuchte sich zu beeilen. Äusserst ärgerlich war ein Ereignis am letzten Tag. Da ich bereits in einer anderen Kritik gelesen hatte, dass man Probleme mit einem zugesagten Late-check-out hatte, habe ich es mir bei der Buchung vom Hotel bestätigen lassen. Am letzten Tag hiess es dann jedoch, dass wir das Zimmer wechseln müssten. Da wir eine halbe Tagesrate für den Late-check-out bezahlt haben, war das jedoch nicht akzeptabel (alles verfrüht einpacken, Sachen trennen, umziehen, alles kostbare Zeit, für die wir schliesslich extra bezahlt hatten). Wir konnten dann doch auf unserem Zimmer bleiben, erlebten dann jedoch am Nachmittag (anderthalb Stunden vor check-out) unser blaues Wunder, als wir ins Zimmer zurückkamen. Die offenen, halb gepackten Koffer waren vom Bett auf die Couch geschmissen worden (und zwar auf andere Kleidung, die wir für die Rückreise brauchten), das Zimmer war ein Chaos und man war in aller Seelenruhe damit beschäftigt, das Zimmer für die nächsten Gäste herzurichten. Diverse noch benötigten Dinge waren in den Mülleimer geworfen worden. Naja, kurz und gut nicht der Tatsache entsprechend, dass wir ein paar hundert Euro für den Late-check-out bezahlt hatten!

Das Hotel liegt auf der Insel Mahé, ca. 40 min. vom Flughafen entfernt. In der direkten Umgebung gibt es wenig Infrastruktur. Die Lage in der Bucht beim Hotel ist toll, der Ausblick atemberaubend. Der Strand sieht traumhaft aus, allerdings waren die Strömung und Gischt stark, teilweise wurde davor gewarnt schwimmen zu gehen. Daher ist der Strand optisch sehr schön aber praktisch etwas ungeeignet zum Schwimmen und schon gar nicht luftmatratzentauglich, leider. Auch hier gibt es übrigens die typischen Granitfelsen, die die Optik so aussergewöhnlich machen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen gut ausgestatteten Fitnessraum (Fahrräder, Laufbänder, Stepper, diverse Kraftgeräte und Hanteln) sowie einen Spa. Die Atmosphäre im Spa ist einzigartig. Es gibt mehrere Villen als Behandlungsräume, die in einem Garten angeordnet sind. Sie sind offen und haben einen atemberaubenden Blick über das Meer. Teilweise gehören eine Dampfsauna und Jacuzzi zu einer Villa. Die Behandlungen selbst waren den Erwartungen entsprechend. Wenn nicht während der Behandlung in oder an der Nachbarvilla gehämmert und laut krakelt wurde, konnte man sich sogar dabei entspannen. Das Personal war äusserst freundlich.