Blau Colònia Sant Jordi

Über das Hotel sind bereits alle Fakten gut beschrieben worden, daher konzentriere ich mich hier auf einige persönliche Anmerkungen. Um eines vorweg zu sagen: das Hotel ist ein gut geführtes Haus, bietet einen ordentlichen Standard bei Zimmer, Gartenanlage, Pools, Service und Essen. Erwarten Sie aber bitte keinen Luxus. Das will das Haus auch bewusst nicht sein. Es ist ein Familienhotel mit gutem Preis-Leistungsverhältnis (besonders in der Nebensaison). Stellen Sie sich auf viele Familien mit kleinen Kindern ein, die auch das Hallenbad mit Schwimmkanal zum Außenbecken in Beschlag nehmen. Immerhin gibt es einen extra „kinderfreien“ Innenpool mit Sprudelliegen und Nackensprudlern sowie drei Whirlpools. Dazu einen kinderfreien Saunabereich. Kinder und Spa funktioniert hier also durchaus. Es ist aber kein klassisches Wellnesshotel mit entsprechenden, reinen „Wellnessgästen“ die totale Ruhe vorfinden wollen. Deshalb sich nicht beim Zusatz „Resort & Spa“ im Hotelnahmen „Blau Colonia Sant Jordi Resort & Spa“ beeindrucken lassen. Eine Meinung noch zum Es Trenc Strand: entweder hatte ich Pech mit dem Wetter (windig, raues Meer, viel Meergras und Unrat...) oder überzogene Vorstellungen. Ja, es ist toll, dass so ein langer Strandabschnitt „naturbelassen“ und unverbaut ist. Jedoch machte auf mich gerade der Abschnitt (beginnend von Colonia Sant Jordi Richtung Ses Covetes) einen sehr wüsten Eindruck. Dazu kommt bei „naturbelassen“ auch fehlende Sachen wie z.B. WCs, Duschen. Ses Covetes selbst ist ein tristes Örtchen mit Bauruinen. Bis zum attraktivsten (FKK)-Strandabschnitt (zwischen Pumpstation (weißes Gebäude am Strand)/Bunker und Ses Covetes läuft man von Colonia Sant Jordi ca. 40min!!! Tipp: Im Ort (am besten den Ausgang hinter dem Hallenbad/Tennisplatz nehmen) und dann geradeaus Richtung Meer/Hafen laufen gibt es ein architektonisch interessantes Besucherzentrum „Ses Salinas“ mit tollen Fisch-Aquarien (gratis Eintritt).

Die normalen Doppelzimmer sind gemütlich eingerichtet, nicht sehr groß, aber funktionell. Neuer LG Flat-TV, E-Safe, Minibar (nicht aktiv), Telefon (Direktwahl aufs Zimmer möglich), Ventilator, Klimaanlage, großer Balkon/Terrasse, Bad (neue Wandfließen, niedrige Decke mit störend lautem Lüfter, Modell „Silent 300“ :-). Eine gewisse Hellhörigkeit (auch abhängig je nach Nachbarklientel) ist leider gegeben (Wann, liebe Spanier, gibt es endlich mal Vorschriften oder eigenes Interesse zum Bau mit größeren Dämmwerten!!?? :-) Zum Trost sei gesagt: die Hellhörigkeit z.B. der Lopesan Villa del Conde auf Gran Canaria oder des Iberostar Jardin del Sol Suites in Mallorca/Santa Ponsa ist noch viel krasser!). Holzzimmertür teils mit Schlitzen oben und/oder unten, dadurch dringt Licht rein. Bett mit für meinen Geschmack zu harten Matratzen. Reinigung und Handtuchwechsel ohne Beanstandung. W-Lan im Zimmer (Block 3) zwar empfangen, aber keine oder so gut wie keine Internetverbindung, deswegen unbrauchbar. Im Barbereich über der Rezeption guter und schneller W-Lan Empfang (gratis).

Der Speisesaal ist in drei „Einzelsäle“ mit jeweils separater und identischer Buffetlandschaft aufgeteilt. Das Ambiente hat mir persönlich nicht so gut gefallen. Mir hat es an Flair gefehlt. Die Plätze am Fenster oder unter den Seilleuchten sind heller, Richtung Saalmitte wird es etwas dunkler. Mittig über der Buffetinsel ist eine grelle Beleuchtung angebracht. Das Essen selbst war überwiegend sehr gut, die Buffets wurden ständig nachgefüllt. Gutes Salatbuffet, zum Kombinieren mit Vorspeisen ideal. Erwarten Sie aber bitte keinen allzu großen Schnick-Schnack. Das Angebot am Dessertbuffet empfand ich die Tage über recht eintönig, gefühlt nur minimale Abwechslung bei Obst, Cremes und Torten. Für meinen Geschmack fehlte eine breitere Kuchen-/Schokodessertauswahl, es war alles recht „sahne- und cremelastig“. Gutes Frühstücksbuffet, jedoch auch hier gefühlt täglich fast alles gleich. Die Brötchenauswahl und vor allem der Geschmack waren meiner Meinung nach dürftig. Spanien ist zwar nicht bekannt für eine „Brötchenkultur“ wie in Deutschland, aber ich empfand die Brötchen als fad und total ungewürzt/ungesalzen, besonders abends. Die Sesam- und Mohnbrötchen zum Frühstück waren etwas besser. Loben möchte ich den aufmerksamen, flinken und freundlichen Service. Selbst bei großer „Kinderaction“ bewahrt das Personal die Ruhe und hat ein Lächeln oder eine Aufmunterung nach Heulanfällen für die Kinder parat.

Das Personal ist durchwegs sehr freundlich, hilfsbereit und überwiegend gut gelaunt. Die Mannschaft macht einen sehr guten, durchorganisierten Eindruck. Meiner Meinung nach sind die Aufgaben im Restaurant besonders klar verteilt und somit läuft die Maschinerie sehr rund.

Die große Anlage liegt am Anfang von Colonia Sant Jordi. Auf der einen Seite die Salinen, auf der anderen Seite eine größere brachliegende Baulückenfläche. Kein Meerblick, ruhig (je nach Zimmerlage hat man unterschiedlichen Blick in die Anlage oder auf die Umgebung). Der Ort, Hafen und die Strände sind in ca. 5 bis 15min per Fuß erreichbar. Der Ort selbst bzw. die Promenade (teils entlang den 70er Jahre Betonblöcken) empfand ich nicht sehr reizvoll.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die großzügige Gartenanlage mit viel Grün ist ein echtes Plus in diesem Hotel. Vergleicht man hier andere Hotels am Ort, kann hier der Blau Club Colonia Sant Jordi punkten. Auch was das Hallenbad mit Schwimmkanal zum großen Außenpool betrifft. Das Wasser war sogar Ende Mai noch leicht beheizt, sehr angenehm. Denn: das Wasser in den anderen Pools war sehr kalt und lud nicht zum Schwimmen ein. Es gibt wie bereits oben erwähnt einen extra „kinderfreien“ Innenpool mit Sprudelliegen und Nackensprudlern sowie drei Whirlpools. Dazu einen kinderfreien Saunabereich mit zwei finnischen Saunen und drei Dampfbändern. Die Saunen und Dampfbäder sind funktionell gut, jedoch für meinen Geschmack sehr schlicht im Ambiente. Etwas unverständlich, ist der Spa-Bereich doch erst relativ neu dazu gebaut worden. Es gibt auch nur eine Kaltdusche im Saunabereich, vermisst habe ich hier eine größere Duschenauswahl auch mit warmem Wasser. Es gibt nur ein „Sauna-Dunkelruheraum“, für mich nicht sehr einladend. Etwas nervig empfand ich die nicht von selbst schließenden Glaseingangstüren zum Saunabereich. Positiv: Trinkwasserspender und das Bademeisterpersonal schaut regelmäßig in alle Bereiche und sorgt somit für Ordnung und für das Gefühl „hier schaut jemand nach“.