- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Anzahl der Zimmer - die Appartements glichen - war nicht zu spüren. Alles, damit meine ich Zimmer, Außenanlagen, allgemeine Hygiene usw., war in tadellosem Zustand. Als Halbpensionäre hatten wir (M47, W7) vom immer gleichen Speiseangebot schnell die Nase voll, denn wir hatten eine mediterrane Küche erwartet. Kindgerechtes Essen beschränkte sich auf stereotype Pizza & Pasta. Naja, wir sind elastisch und haben nicht wirklich zu meckern. Was ich aber richtig vermisste, war ein gepflegter Espresso, auch am Abend. Tatsächlich gab es nur einen Kaffeeautomaten mit den bekannten Kantinen-Heißgetränken. Wir haben hauptsächlich osteuropäische Gäste wahrgenommen, keine Engländer (sorry, folks!) und viele Deutsche. Die Technik: Im O2-Netz immer 100% erreichbar, Festnetz habe ich nicht bemüht. Vom Hörensagen weiß ich, dass das www nur temporär von der Hotelleitung nutzbar geschaltet wird. Vielleicht einfach 'mal nachfragen. Unser Flug war von ITS bei germanwings eingebucht für ca. 200,-Euros für zwei Personen. Die Reisepreis-Differenz floss also ins Hotel ... na, das macht mich stutzig. Nächstes mal: privates Zimmer. An jeder Ecke in Tucepi gibt es Zimmer/Appartements anzumieten. Aber ich reise ja gar nicht 2x ans gleiche Ziel...
Ja, die Zimmer - "allet jut!", wie man in Berlin wohl sagt. Mein Wirbelwind von 7J. kam zum Tanzen, Herumtoben und sogar Versteckspielen - Kleine glücklich, Großer glücklich! TV ließen wir ausgeschaltet, dto. Minibar, dto. Klimaanlage (war echt unnötig). Abends manchmal Balkon resp. Terrasse mit Meerblick, alles ruhig und keine Hektik. - Postkarten, Nintendo-Tinkerbell, Lektüre. Eidechsen tagsüber, abends flinke Geckos - klasse! Also keine Insekten weit und breit. Manchmal auch open-air-Bar in den tollen Zweisitzern mit Susi & Strolchi und der hübschen Unbekannten aus Stuttgart schräg gegenüber am anderen Tisch. Die Abende waren auf ihre Art ebenso angenehm wie die Tage.
Wieso Restaurant? Ich habe keines gesehen. Der Speisesaal war nur den Mahlzeiten vorbehalten. Die Poolbar machte einen entspannten Eindruck, ich habe sie nur für den nachmittäglichen Cappuccino genutzt und meine Tochter zum Eis schlecken. Im Geschoss darüber gab es die Hallen- und open-air-Bar: abends zum Relaxen und Gute-Nacht-Geschichten-vorlesen einfach super. Bequeme sofaähnliche Zweisitzer um niedrige Glastische, freundliche Bedienung, alles tiptop. Ich geize mit Trinkgeldern, bin aber, wenn mich etwas wirklich glücklich macht, sehr großzügig. Speziell ein eher nordeuropäisch anmutender Allrounder, der fürs Hotel wirklich alle Arbeiten - und die perfekt! - erledigte, war eine große Informationsquelle für Wanderungen, Schleichwege ins Hinterland, Geheimtipps a la Nackideistrand usw. Ein professioneller Mann, der den Barmixer so gut gab wie den Abendkonzert-Logistiker. Er hat mein Tip-Budget fast allein verschlungen.
Über die Crew gibt's immer zu streiten. Mir erschienen die Rezeptions-Herren über alles erhaben und ein wenig herablassend. Im Speisesaal legte mir gar der Chef der emsigen "Kellner" die Hand auf die Schulter - unglaublich. "Never touch guests!!!" oder habe ich mich nur nicht in die Mentalität gefunden? Die Besatzung spricht viele Sprachen, Englisch alle, Deutsch alle wichtigen. Wir waren mal wieder völlig unauffällig und haben keinen Arzt benötigt, keine Schlange zu vertreiben vorgefunden und keinen Kinderspielplatz gesucht (den hätten wir auch nicht gefunden ...). Mit einer - sehr hübschen - Urlauberin habe ich mich am Abreisetag am Flughafen Split ganz kurz über das Personal unterhalten: "Das ging ja nun gar nicht!" - ich kann sie verstehen. Aber wir können uns doch aussuchen, über was wir uns aufregen - oder? ;-)
Wie hier schon so oft erwähnt: zum Strand nur ein paar Meter, lediglich durch die Promenade getrennt, was völlig unbedeutend ist. Ich habe meinen ersten "Kiesstrand" kennengelernt: Kiesel von 10mm bis 15cm, da tun die Füße weh. Nur wer einmal auf Paxos war, fühlt sich hier verwöhnt. Einkaufsgelegenheiten sind rar, ein kleiner Supermarkt deckt den Basisbedarf ab. Sonst Touri-Artikel ohne Ende. Tagestrips sind quasi nur ins Biokovo-Gebirge möglich, und dort bitte unbedingt mit einem Tour-Anbieter. Mietautos kommen oft zerkratzt zurück, und da die Polizei nicht ins Gebirge fährt, zahlt keine Versicherung.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es ist ja alles schon beschrieben worden, und dem Meisten stimme ich zu. Was ich gar nicht ausreichend betonen kann, ist die unglaublich peinliche und wie einst die Pest verbreitete Unsitte, geenterte Liegen mit Handtüchern zu blockieren. Widerlich! Morgens: Handtuch auf die Liege. Schnell Frühstück! Dann: Strand! Ah! Mittags: verdauen unter Nadelbäumen - aber am Strand! Nachmittags: naja, ein paar Bierchen an der Poolbar schaden doch nix ... ausnüchtern am Strand ... Käffchen zum Reanimieren - und dann, viel später, unglaublich: Auf die Liege! Am Pool! Ach, fast hätt' er's vergessen, sein Handtuch! Und das so kurz vor Sonnenuntergang! Liebe Leute, mir fehlt jedes Verständnis für so viel puren Eigennutz und reinsten Schwachsinn. Meine Tochter und ich lagen auf Handtüchern auf dem Boden in einer Ecke hinter einem kleinem Pavillon - und wurden beglotzt wie Äffchen. Vielleicht zu Recht, aber uns hat es Spaß gemacht, ein wenig zu Grunzen! Ich möchte abrundend 'mal so sagen: die Pool-Gymnastikeinlagen der Animateurinnen haben mit den wenigen Teilnehmern nicht gestört. Mir taten eher die Vortänzerinnen leid, die sich beherzt in ihre Aufgabe stürzten und wenig Resonanz erhielten. Tapfere Mädels, Hut ab!
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im August 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Helena & Eckart |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 2 |