BQ Cala Ratjada

Mitte Mai haben wir (drei andere Jugendliche und ich) im Rahmen einer Abschlussfahrt nach dem Abi eine Woche im Sensity Chill-Out Cala Ratjada verbracht und leider waren auch wir nicht sehr begeistert vom Hotel. Als 18-Jähriger hat man generell ja vielleicht nicht die höchsten Ansprüche, aber selbst mit geringen Ansprüchen wird man in diesem Hotel oftmals enttäuscht. Zunächst zur Lage… Das Hotel liegt in einer recht ruhigen Seitenstraße von Cala Ratjada. Schräg gegenüber liegen eine Schule sowie ein Kindergarten, wodurch es am Vormittag durch spielende Kinder recht laut werden kann, wenn man ein Zimmer zur Straße hat. Vom Hotel aus sind die Stadt sowie der größere Supermarkt Eroski zu Fuß etwa 10-15 Minuten entfernt und auch die verschiedenen Strände von Cala Ratjada sind nicht allzu weit weg. Die Wege zu Fuß waren immer gut zu bewältigen, positiv für alle die, die ohne Auto auskommen müssen. Vom Service waren wir leider ganz besonders enttäuscht. Ich kann ja verstehen, dass deutsche Jugendliche bei spanischen Hotelangestellten vielleicht nicht den besten Ruf haben, aber so unfreundlich wie in diesem Hotel wurden wir noch in keinem anderen Hotel empfangen. Nach Beschwerden bei unserer Ankunft, dass das Zimmer nicht gemacht sei wurde uns gesagt, dass wir uns nicht so anstellen sollten und es in den nächsten Tagen gemacht werden würde. Als wir uns mit anderen Hotelgästen unterhalten haben, die ebenfalls nicht begeistert von dem Hotel waren wurde uns sogar angedroht, uns aus dem Hotel zu fliegen, da wir angeblich andere Hotelgäste vergraulen würden. Großzügigerweise durften wir am Ende, nach längeren Auseinandersetzungen, doch bleiben. Schade ist wirklich, dass dort anscheinend alle Jugendliche über einen Kamm geschert werden: Wir wurden mehrfach zum Teil auch recht unfreundlich vom Personal darauf hingewiesen, dass wir nicht in den Pool springen sollten und auch im Pool nicht so laut sein sollten, obwohl wir diesen kein einziges Mal benutzt haben. Auch die meisten anderen Mitarbeiter (außer das Personal an der Bar) waren mit wenigen Ausnahmen uns gegenüber oft schlecht gelaunt und eher unfreundlich. Leider ist auch das gastronomische Angebot des Hotels nur wenig überzeugend. Dies spiegelt bereits das Personal im Speisesaal wieder, das zum einen mit der Vielzahl an Gästen oftmals überfordert schien, zum anderen dem Anschein nach schlecht ausgebildet ist. Ich habe noch in keiner Gastronomie Servicepersonal gesehen, dass beim Eindecken der Tische die Messer an der Klinge fassen, um sie auf den Tisch zu legen. Auch die Lautstärke im Speisesaal ähnelte eher einer Großkantine und trägt nicht gerade zum „Chill-Out Charakter“ des Hotels bei. Das Essen generell war meistens in Ordnung, wobei mittags es oft deutlich leckereres Essen gegeben hat als abends. Vielleicht bedingt durch unterschiedliche Köche?! Auch die Auswahl und Vielfalt der Speisen hat einigermaßen gestimmt und es gab schnell Nachschub, wenn etwas zur Neige ging. Der Außenbereich des Hotels ist für die Größe und die Bettenanzahl des Hotels deutlich zu klein und auch der winzige Pool lädt nur sehr bedingt zum Schwimmen ein. Das Hotel verfügt außerdem über einen recht großen Indoorpool sowie einer Sauna und einem kleinen Fitnessraum, bei dem teilweise Trainingsgeräte bereits kaputt waren. Als Zimmer hatten wir für eine Woche eine Junior-Suite gebucht, die auf den ersten Blick sehr modern und großzügig ausgestattet war. Wie bei einigen modernen Hotelzimmern üblich ist alles sehr offen gehalten. So befinden sich die Dusche sowie der Waschtisch direkt im Zimmer, nur die Toilette ist durch eine einfache Milchglasschiebetür vom Raum getrennt. Dieses Raumkonzept ist Geschmackssache und eher für Pärchen geeignet. Auf den zweiten Blick gab es aber in der Verarbeitung leider häufig Mängel. So war die Verarbeitung vieler Leisten nicht sehr gut, auch die Glasschiebetür zur Toilette hackte oft und verkantete sich immer wieder. Die Lüftung im Bad war defekt. Wie bereits in anderen Bewertungen zu lesen, ist das W-LAN Signal im gesamten Hotel zwar recht gut, aber oft unterbrochen. Längeres Internetsurfen ist also oft nicht drin, aber darauf kann man ja im Urlaub auch drauf verzichten. Leider kann man die volle Ausstattung des Zimmers nur gegen deutliche Aufpreise nutzen. So kostet der Safe pro Tag 2,50€ und auch die Minibar ist abgeschlossen und muss erst durch das Hotelpersonal befüllt werden (dies kostet mindestens 9€), bevor man diese nutzen kann. Auch die Fernbedienung für den Fernseher gab es nur gegen eine 10€-Kaution. Was aber am Meisten in unserem Zimmer gestört hat, war die Sauberkeit und der Geruch im Zimmer. Wie oben bereits erwähnt war unser Zimmer bei der Ankunft überhaupt nicht gemacht und in dem Zustand, indem es der vorherige Gast verlassen hatte. So etwas darf sich ein Hotel eigentlich nicht erlauben. Viele Bereiche waren auch nach der Reinigung noch schmutzig, so z.B. der Spiegel oder der Bereich unter dem Bett. Auch die Reinigung während des Aufenthaltes ist noch verbesserungswürdig. Die Handtücher wurden zwar täglich gewechselt, bei der Reinigung wurde aber oft nur die Hälfte des Zimmers gewischt und die andere Hälfte ausgelassen. Sehr störend in dem Hotel waren auch viele unangenehme Gerüche. So gab es zeitweise sehr störende Dieselgerüche in den Zimmern. Zum Teil waren diese so extrem, dass man es nur an der frischen Luft aushalten konnte. In unserem Zimmer in der 3. Etage gab es leider auch das Problem mit einem permanenten Kloakengeruch, der scheinbar aus der Kanalisation gekommen ist. Die Zimmer wären wirklich schön, wenn diese etwas sauberer gewesen wären und es keine dauerhaft störenden Gerüche gegeben hätte. Als Fazit bleibt festzuhalten, dass man sicherlich bei dem Preis, den wir bezahlt haben nicht allzu viel erwarten darf, aber dennoch einige Grundsätze (Sauberkeit, Freundlichkeit und Professionalität des Personals etc.) in jedem Hotel, egal wie günstig es ist und wie viel Sterne es hat vorhanden sein muss. Diese hat man aber im Sensity Chill-Out Cala Ratjada häufiger vermisst. Ich würde dieses Hotel nicht noch einmal buchen und auch nicht weiterempfehlen.

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