- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Animiert von den guten Bewertungen und sicherlich auf dem Preisniveau haben wir uns in diesem Jahr auf ein 3-Sterne-Haus eingelassen. Wir hätten es besser lassen sollen. Aufgrund des großen Abstandes der Bewertungen hier und der durch uns wahrgenommenen Realität, werde ich nun erstmalig zum Bewertungsschreiber. Das Hotel an sich hat grundsätzlich mit rund 200 Zimmern eine angenehme Größe - dennoch hätte man dem Platzgefühl und auch der Optik zuliebe vielleicht den seitlichen Bau weglassen können. Dann müsste man auch den Poolbereich nicht so mit Liegen voll knallen - oder hätte genug. Die hier zu lesenden Aussagen "immer genug Liegen vorhanden" kann ich zumindest in der deutschen Hauptreisezeit nicht nachvollziehen. Die Ausstattung ist in Ordnung, zweckmäßig und den drei Sternen angemessen. Der Wellnessbereich ist super, den würde man so sicher in deutlich teureren Häusern suchen können. Zustand und Sauberkeit sind ebenfalls im Rahmen des Üblichen nicht zu beanstanden, die Gästestruktur ist gemischt, aber geprägt vom British Empire und Oranje, ansonsten Deutsche, Skandinavier, Spanier - sogar einige Österreicher waren da! (Kann etwas nervig werden, wenn man jeden morgen mit "Guten Morgen Dorado Beach" in fünf bis sieben Sprachen begüßt wird :-) ). Altersstruktur von Jung bis "Älter", reisezeitbedingt natürlich überwiegend Familien mit Kindern. Es gibt kostenlos und im ganzen Hotel einen WLAN Zugang. Die Performance könnte man aufpeppen (dickere Leitung hintendran, unterbinden von Streaming-Diensten). Erwähnenswert ist noch das hauseigene Parkdeck - man muss sich anmelden, bekommt eine Parkberechtigung (aber keine Garantie auf einen Platz) und sollte dann hoffen, dass Fahrzeuggröße und die eigenen Fahrkünste klein- bzw. groß genug sind, um in die Lücken zu kommen. In Summe stellt sich für uns in der Tat die Frage, wo die hohe Weiterempfehlung und die gute Bewertung herkommt. Das können wir so nicht nachvollziehen und werden sicher wieder nach höherwertigen Häusern schauen.
Wir hatten ein Apartment mit zwei einzelnen Betten und einer Schlafcouch. Erwähnenswert ist, dass die Zimmer zwar durch das Badezimmer "getrennt" sind, es aber keine wirkliche bauliche Trennung im Sinne von "separate Zimmer" gibt. Steht auch so im Katalog, wird aber nach einer von mir beobachteten Diskussion an der Rezeption nicht von allen gelesen oder verstanden. Größe und Ausstattung ist gut, es gibt eine Küchenzeile, die man durch die Rezeption öffnen lassen kann (nicht genutzt), einen Kühlschrank, einen schönen Balkon (in unserem Fall Meerblick), ein ausreichend großes Bad mit Wanne, ausreichende Schrankflächen, eine Safe, einen Flachbildfernseher, einen Tisch, einen Sessel, ein "Sideboard", eine Kofferablage und einen Deckenventilator. Klimaanlage gibt es keine, was auch kein Kritikpunkt sein kann, weil vorher bekannt. Erwähnenswert aber dennoch, weil die Zimmer im "Haupthaus" die beiden Betten zur Straßenseite hin haben - will man über Nacht lüften, was sich anbietet, hat man also Straßenlärm und Helligkeit zu verkraften. Das sei nur erwähnt, um ggfs. Vorsorge zu treffen, wenn man z.B.lärmempfindlich ist.
Kommen wir zum "Highlight" - der Gastromie: Pianobar: Schönes Ambiente, Livemusik an einigen Abenden. Getränke s.u., ist vergleichbar. Poolbar / Discobar: Hier gibt es ganztägig Getränke (aus Pappbechern, was für den Pool ok ist), einen Mittagssnack (nicht genutzt), Eis und am Abend Cocktails, Longdrinks, etc., wobei es teilweise zu interessanten Interpretationen kommt. Wodka-Lemon z.B. mit süßer Lemon-Limonade gemacht (zwar vom Schweppes, aber nicht "bitter"), Cuba Libre oder Whiskey Cola mit Pepsi ist Geschmackssache, da kann aber das Hotel nichts für. Die Steigerung ist Campari Orange (mit Chemie-Saft, vor dem ins Glas geben durchgerührt) und die Krönung ein Gin-Fizz ohne Kohlensäure, dafür aber mit Milch und Zucker (anstatt Zuckersirup), der sich in eisgekühlter Flüssigkeit nicht wirklich auflöst). Letztlich als trinkbar haben sich nur Gin-Tonic und Cuba Libre entpuppt. Und die vorgemischte Sangria hatte ein "geht so"-Level. Hauptrestaurant: Es gibt ein Hauptrestaurant, wo es Frühstück, Mittagessen und Abendessen gibt. Was die Auswahl und Qualität angeht hatten wir anfangs die Hoffnung, dass man sich steigern wird, und wir wurden enttäuscht. In Summe, vor allem zum Ende hin, wenn es noch dazu langweilig wird: schlimm! Die Speisen vom Grill werden meist in Öl ertränkt, normale Nudeln und selbst Reis schwimmen in Knoblauch. Die Qualität und der Geschmack von Nudelsoße schwankt dermaßen, dass man nie wusste, ob es heute schmeckt oder wieder mal nicht. Pfannkuchen beim Frühstück waren ebenso Glückssache, die Krönung ist aber sicher Obst aus der Dose! AI hat sich da sicher nicht gelohnt, wir waren mehrfach "auswärts" essen, damit es auch mal durchgehend schmeckt. Die zu lesenden Aussagen "nicht alles mein Geschmack, aber man findet immer irgendwas, das schmeckt" kann man so stehen lassen, wenn man an das "schmeckt" eher geringe Maßstäbe anlegt, vor dem Hintergrund, dass man irgendwann auch Hunger hat und dem Wissen, dass Brot mit Butter ja auch irgendwie satt macht. Und als Nachtisch hält man dann Dosenobst in den Schokobrunnen und hat damit etwas geschmacklich wenig zu Beanstandendes.
Der Service ist in Ordnung. Sprachkenntnisse der Rezeption sind gut, man sollte aber nicht zwingend darauf bestehen, alles nur in deutsch machen zu wollen. Muss aber auch nicht. Der Service im Restaurant ist teilweise etwas aufdringlich und laut. Meiner Tochter wurde zweimal der gerade geholte Teller weg geräumt, weil sie Besteck vergessen hatten und am Tisch so schnell keiner reagieren konnte. Die Sprachkenntnisse hier waren teilweise auch in Sachen Englisch eher dünn. Aber meist braucht man ja bei AI nicht viel zu kommunizieren. Zimmerreinigung war wie beschrieben und absolut ausreichend. Ein defekter und reklamierter Fön wurde am übernächsten Tag ersetzt - leider mit umfangreich Bohrstaub im Bad, ohne vorheriges Wegräumen der auf dem Waschbecken befindlichen Dinge, u.a. Zahnbürsten. Nennt man dann wohl "Bohrstaubbleaching". Kinderbetreuung in meinen Augen nicht vorhanden. Der beschriebene Miniclub fällt zu aller erst durch ein Schild an der Tür auf, dass die Kinder ständig durch die Eltern zu beaufsichtigen sind. Also eher ein "Indoorspielplatz", aber kein Miniclub mit Betreuung. Schade. Einen Service der besonderen Art gibt es rund um das Thema "Liegen reservieren". Es ist ausgehängt, dass reservierte Liegen bei Nichtnutzung zu bestimmten Zeiten geräumt werden. Gesehen haben wir das einmal. Und das Beste war dann, dass wir einmal ca. 20 Minuten nach verlassen der Liegen, um in der von der Animation sog. "Sporting Zone" (ein Bereich zwischen Hotel und "Geröll-Felsstrand") und so gesehen direkt hinter unseren Liegen nur ausserhalb des Hotels mit den Kindern ein wenig zu spielen, angesprochen wurden die Liegen zu nutzen oder zu räumen - die Liegen direkt nebenan, die zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Stunden lediglich durch Handtücher belegt waren, wurden aber ignoriert. Nun ja ....
Arguineguin und damit das Hotel liegen per Auto ca. 20-30 Minuten vom Flughafen entfernt. Der Ort an sich ist nach unserem Geschmack nicht unbedingt erwähnenswert. Es gibt es übliche (Supermärkte, Kneipen, Tankstellen), ansonsten ein paar Hotels, Wohnsiedlungen, einen Hafen und eine Lagune, eine Große und eine kleine Badebucht. Autovermietungen im ort selbst nicht. Shopping eher ungünstig, auch eher keine Partylocation. Strand würde ich es lediglich bei der großen Badebucht und Hafennähe nennen, sonst Felsen, kleinere und größere Steine. Ohne Badeschuhe eher schwierig. Neben dem Hotel gibt es (im Nachbarhotel untergebracht) ein sehr empfehlenswertes Restaurant, Kombination aus italienisch und Steakhaus, ebenfalls eine Sportsbar. Das ist auch bei AI wichtig, dazu an anderer Stelle mehr. Busverbindungen in alle Richtungen sind vorhanden, wurden aber nicht getestet. Per Schiff geht es in rund einer Stunde für 11 Euro pro Person nach Puerto de Mogan (sehr empfehlenswert!), eine Taxifahrt von dort zurück kostet ca. 20. Euro.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationteam besteht aus 3 Personen. Es gibt täglich Wassergymnastik, Mehrfach Wasserball und je nach Alter und wechselnd Bogenschießen, Shuffleboard, Gewehrschießen und "Fishing". Genutzt haben wir nichts, das Angebot an sich ist aber durchschnittlich ok, wenigstens nicht aufdringlich. Der Wellnessbereich mit verschiedenen Becken (u.a. Totes-Meer Becken), Kältekammer, Ruhezone, verschiedene Saunen und Dampfbäder ist klar das Highlight und könnte so sicher auch 4 und mehr Sterne Häusern gut zu Gesicht stehen. Der Fitnessraum legt den Fokus klar auf Cardio, ist in Summe für ein Hotel dieser Kategorie aber gut! Der Pool ist groß genug, wenn Wasserball gespielt wird, wird es schonmal eng. Die Wasserqualität lässt zu wünschen übrig. Es wird täglich kontrolliert, leider morgens! Gegen Abend wird das Wasser schonmal milchig und riecht unangenehm. Die Bindehautentzündigung und eine Hautinfektion meiner Tochter (zutage getreten am vorletzten Tag) führt der Kinderarzt auf verkeimtes Poolwasser zurück - was natürlich eine Vermutung ist und sich nicht beweisen lässt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |