Das Hotel ist schon etwas älter, ein ehemaliges Grand-Hotel, das durch die "Herabstufung" von früher 5 auf jetzt 4 Sterne sehr preisgünstig geworden ist, ohne allzuviel an Charakter zu verlieren. Die Gäste kamen (keine Ferienzeit) zu ca. 60 % aus Spanien, zu 25 % aus Deutschland und der Rest vorwiegend aus England, dazu noch einige Belgier, Schweizer, Franzosen ... Kein Halli-Galli-Publikum, mehr Stadtbesucher (Kunst, Kultur und Shopping in der Metropole der Kanaren), Ausflügler/Wanderer fürs schöne Hinterland oder Badereisende am wunderbaren Las-Canteras-Strand. Telefon: entweder per Handy zu Hause anrufen (richtigen Tarif wählen), oder sich in einem Geschäft (z. B. am Zeitungs- und Andenkenladen direkt neben dem Hotel) an der Promenade eine Telefonkarte kaufen, Telefonzellen stehen an jeder Ecke herum. Meine zwei Tipps: erstens Schnorcheln: auch für Nicht(-so-gut-)schwimmer wie mich möglich: Die Liegen stehen direkt vorm Hotel am Strand. Dort ist Schnorcheln ziemlich reizlos. Aber wer sich nicht traut, rüber zum Riff zu schwimmen, geht einfach ca. 500 m den Strand entlang Richtung Süden. Dort ziehen sich die Felsen bis zum Strand, und bei Ebbe kann man 10 m vom Ufer entfernt in einem halben Meter Tiefe über die Fischgruppen (Fischschwärme wäre übertrieben) hinwegschwimmen. Ich habe im Intersport-Laden im Einkaufszentrum am Hafen einen Schnorchel mit einer Maske gekauft und war hin und weg von der Unterwasserwelt. zweitens: Ausflüge mit dem öffentlichen Buslinien. Besonders schön fand ich Arucas. Im dortigen Touristenbüro (gleichzeitig auch Stadtmuseum) am kleinen, aber feinen Stadtpark gibt es sogar einen übersichtlichen Stadtführer auf Deutsch. Allerdings am Vormittag fortfahren, am Nachmittag macht da alles Siesta. Und der Ron Miel (Rum mit Honig) aus der Rumbrennerei ist ein sehr gutes Mitbringsel.
Das Zimmer war angemessen groß, die Einrichtung schon etwas älter, aber sehr hochwertig. Die Klimaanlage war anfangs sehr laut, aber durch Zurückdrehen konnte ich die Lautstärke auf ein vernünftiges Maß drosseln. Der Fernseher bietet die üblichen internationalen Programme, und die Matratze war zwar nicht bretthart, aber auch nicht zu weich und hing nicht durch. Mein Zimmer ging zur Straße, aber bei geschlossenem Fenster habe ich keinerlei Straßenlärm gehört (wer bei offenem Fenster schläft, könnte allerdings Probleme bekommen). Den kleinen Balkon habe ich kaum benutzt. Auch Lärm vom Flur oder von den Nachbarzimmern gab es nicht, ob das an der Lärmdämmung oder eher am ruhigen Publikum lag, weiß ich allerdings nicht.
Das Hotelfrühstück ist hervorragend, das fängt am frischgepressten Orangensaft an, geht über die Auswahl an Wurst und Käse (erstklassiger Schinken, Salami, aber auch sehr guter Fleischkäse, und das auf den Kanaren), Eier, Schinken und Omeletts werden direkt gebruzzelt. Und dazu gibt es neben dem üblichen Weissbrot auch anständige Brötchen. Wer englisches Frühstück mag, wird sich über die Würstchen freuen, und falls jemand am Abend zuvor zu lange gefeiert hat, kann er auch Hering, Sardinen oder Thunfisch essen. Neben den verschiedenen Obstsäften (herausragend: der Orangensaft), stillem und kohlensäurehaltigem Mineralwasser gibt es auch Sekt, und falls es jemand braucht (habe ich in den 14 Tagen aber nicht gesehen, daß sich daran jemand bedient hätte), Wodka. Dazu jede Menge frisches Obst, einheimisch oder importiert. Das Abendessen war auch sehr gut, aber nicht herausragend - gutes 4-Sterne-Niveau. Ein gutes Buffet, aber etwas unsortiert (erst mal herumgehen, wo es was gibt). Mein Tipp: am Grill gab es immer etwas leckeres, und beim Fisch kann man auch nichts falsch machen, frischer kann Fisch nicht sein. Dazu gibt es die übliche Salatbar, Beilagen (Reis, Kartoffeln etc.), ein Nudelgericht, drei verschiedene Fleischsorten. Zum Nachtisch gibt es Käse, Obst (hier wieder eine reichliche Auswahl), Kuchen, Pudding und 4 Sorten Eis, letzteres aus der Tiefkühltruhe. Positiv: Die Getränkeauswahl und -Preise: Kaffee holte man sich selbst und kostenlos am Automaten, die große Flasche Wasser gab es für 1, 5 Euro, und Wein gab es auch in kleinen Flaschen, zu sehr anständigen Preisen. Insgesamt ein sehr gutes, aber kein außergewöhnliches Abendessen.
Alle Hotelangestellten waren sehr höflich, an der Rezeption wurde nicht nur spanisch und englisch, sondern auch deutsch gesprochen. Ein Problem (der Zimmersafe ließ sich nicht mehr öffnen), wurde innerhalb von 15 Minuten behoben. Der Check-In ging sehr flott vonstatten, ebenso das Auschecken. Es gab beim Einchecken auch ein Gutscheinheft über 20 Euro, die Gutscheine konnten an der Hotelbar oder beim Abendessen eingelöst werden.
Eigentlich sind 6 Sonnen zu wenig: Die eigenen Liegestühle und Sonnenschirme am 3, 8 km langen Strand (geschützt durchs Riff - unbedingt auch mal dort Schnorcheln, so nah kommt man sonst kaum den Fischen), trotzdem mitten in der Großstadt (5 Minuten zum Busbahnhof), und mit dem Auto oder Bus dauert es nur wenige Minuten ins Landesinnere ... Die Altstadt erreicht man am besten mit dem Stadtbus, Abfahrt am St. Catalina-Park (die 10er-Fahrkarte kostet 6 Euro), dort gibt es auch Busfahrpläne. Am anderen Ende des Parks, gegenüber dem Hafen, unter einem großen "Segel"-dach ist der Busbahnhof der nach Norden abfahrenden Überlandbusse versteckt. Thema Einkaufen: Zu Fuß sind sowohl das bekannte Kaufhaus "El Corte Ingles" (nicht ganz billig) als auch das große Einkaufszentrum am Hafen zu erreichen. Am südlichen Ende des Strandes, rund 40 Minuten Fußmarsch (es fahren aber auch Busse), liegt das Einkaufszenrum "El Rincon", und gegenüber das "Auditorio Alfredo Krauss", für Freunde der Oper und der klassischen Musik. An der Promenade kann man aber auch nicht nur gut und preiswert essen, sondern sich auch mit einen oder anderen Souvenir eindecken. Abends bietet sich ein Spaziergang auf der Promenade an: am Strand wird Fussball und Volleyball gespielt, in einigen Lokalen gibt es Livemusik, manchmal auch direkt an der Promenade (der Platz am nördlichen Strandende ist dafür beliebt), Touristen sind (zumindest im Juni, in der Nebensaison) in der Unterzahl, die Leute sind fröhlich (bis auf die Jogger, die schauen wie überall auf der Welt nur verbissen auf ihre Stoppuhr), aber nicht ausgeflippt. Wer das sucht, sollte nach Playa del Ingles fahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Letztendlich bestand für mich der Sport aus Baden und Schnorcheln am Strand, und da habe ich (als nicht allzuguter Schwimmer) noch nie was besseres gefunden: Der Strand ist sehr sauber, keine laute Musikbeschallung (Ghetto-Blaster sind verboten), man hat seine ordentliche Liege und seinen Sonnenschirm, und das Meer ist wunderbar: Bei Ebbe sehr ruhig, geschützt durch das Riff, bei Flut wird letzteres überspült und es gibt etwas Wellengang, schließlich ist es der Atlantik und nicht das Stadtfreibad. Während meines Urlaubs wurde der Pool renoviert und war deswegen geschlossen, deswegen gab es von der Reiseleitung einen Gutschein über 5% des Reisepreises. Ich brauche den Pool nicht, wenn ich das Meer haben kann, und habe mich darüber gefreut. Falls allerdings jemand lieber am Pool statts am Strand liegt, dürfte sich der wohl geärgert haben. Internetzugang: In der Hotellobby gibt es drei PCs, an denen man kostenlos surfen kann. Außerdem bietet das Hotel einen Wlan-Zugang, was dieser kostet, habe ich nicht nachgefragt, ich war im Urlaub und hatte kein Laptop dabei.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Alleinreisend |
| Dauer: | 2 Wochen im Juni 2008 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Roland |
| Alter: | 41-45 |
| Bewertungen: | 27 |

