- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Calimera auf Djerba war zu Beginn unseres Urlaubs, Ende April, voll ausgebucht, zum Schluß wurde ein ganzes Areal im Speiseraum abgetrennt und blieb leer. Gemutmaßt wurde über Gründe von "allgemeine Krise in Deutschland, wer kann sich schon noch Urlaub leisten?" bis "Angst vor Anschlägen aufgrund eines Feiertages". Die meisten Gäste kamen aus Deutschland, viele auch aus Frankreich und der Schweiz. Übers verlängerte Wochenende kamen noch 50 feierfreudige Tschechen. Das Alter der Gäste: von Baby bis Greis. Das Hotel ist weitläufig und sauber, macht jedoch alles in allem einen sehr abgewohnten Eindruck. Die Grünpflanzen im Innenbereich fristen ein trauriges Dasein. Die Dekoration ist spärlich. Der große SpeiseSAAL wirkt wie eine Bahnhofshalle: laut und trubelig. Das war der große Schatten im Urlaub: dem Lärm konnte man nirgendwo entfliehen. Toll waren Animation und Sport - doch ab und an braucht jeder eine Auszeit. Wenn der Calimerini-Club unter Federführung der Animateure nachmittags BRÜLLEND und RASSELND durchs Hotel zieht, hilft nur der Rückzug zum Relax-Pool, doch dort probt im nebenan liegenden Amphitheater das Team für die Abendshow und an der Bar muß ein Soundcheck absolviert werden. Es fehlt in dieser Anlage die Rückzugsmöglichkeit vom Trubel und der Hinweis an die Putzfrauen: Türen kann man auch leise schließen. Nutella zu Hause lassen, dafür Strandmuschel einpacken und um gutes Wetter bitten. Und immer wieder dran denken: Afrika ist nicht Deutschland. Übrigens: Die Preise in der Hotelboutique liegen z.T. um ein Mehrfaches über denen am Flughafen von Djerba.
Wir hatten Zimmer mit Meerblick und wohnten direkt über dem Aktiv-Pool. Alles kein Problem, wenn die Fenster schalldicht wären. Das Zimmer - nicht der geringsten Preiskategorie - war einfach bis primitiv ausgestattet, aber 1a-sauber und oft mit Blumen geschmückt. Klimaanlage war vorhanden, aber aufgrund des Wetters nicht vonnöten. Tipp: der Fernseher wird mit einem Schalter am Bett neben dem Lichtschalter ein- und ausgeschaltet. Das steht aber nirgends und passiert unbeabsichtigt. An der Rezeption häufen sich Beschwerden über defekte TV-Geräte. Unsere wurde drei Tage ignoriert - dachten wir, bis wir versehentlich den Schalter bedienten und Marietta Slomka uns das "heute-Journal" präsentierte. Das größte Problem ist die Hellhörigkeit. Wir wurden morgens vom Reinigungspersonal durch ununterbrochen knallende Türen geweckt, tagsüber von Radio Calimera beschallt und nachts, wenn die Animateure, die auf unserer Etage wohnten, ins Bett gingen, durch knallende Türen und heftigen Wortwechsel erneut aus dem Schlaf gerissen.
Das Essen war ganz ok. Besonders die Präsentation. Lecker war das Angebot an Gemüse und Tintenfisch in allen Variationen. Und die Kuchen!!! Dass das Frühstück anders als zu Hause ausfällt, besonders der Kaffee, ok, das wußten wir doch. Die Teller wirkten manchmal, als ob sie noch fettig aus der Spülmaschine kämen, aber wir haben drüber hinweg gesehen.
Das Personal sprach durchweg Deutsch, es war freundlich und natürlich für ein kleines Trinkgeld dankbar. Check-In und vor allem -Out klappten wie ein Länderspiel. Die vor Ort angebotenen Massagen (Hexenschuß im Urlaub!!) sind medizinisch irrelevant. Besser: Teilnahme am Tanzkurs.
Super Lage am Sandstrand. Aber auch mal rausgehen! Midoun als nächstgelegene Stadt ist empfehlenswert, auch die Töpferplätze in Guellala. Wir sind dort dem sympathischen Töpfer Ben begegnet, der uns bis unter die Erde in seine Tonmine mitnahm. Wenn man sich darauf einläßt, lernt man freundliche und aufgeschlossene Menschen kennen. Interessant war auch die Begegnung mit Khaled, einem Kutschfahrer, der sehr gut Deutsch spricht. Er erklärte uns das Land mit seinen Augen. Als unser (beim Reiseleiter) bestellter Mietwagen nicht zur Verfügung stand, hat er uns zudem innerhalb einer Stunde aus der Patsche geholfen und unseren Ausflug in die Wüste gerettet. Er kennt Gott und die Insel Djerba persönlich (Telefon: 98233938). Mit seinem Cousin Said haben wir beispielsweise eine individuelle Inselrundfahrt per Taxi unternommen, sind bis zur Spitze einer Moschee geklettert, waren in der Synagoge La Ghriba (der sicherste Ort auf der Insel), am Römerdamm und zum Schluß in der Hauptstadt Houmt-Souk.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Ein ganz dickes Plus bekommen die Sportanimateure: Volleyball /Beachvolleyball und Aerobic /Gymnastic. Alles sehr professionell und sympathisch. Deshalb waren wir auch gekommen. Ja, Algen gehören zur Natur. Geht man eben drei Meter weiter rechts ins Wasser. Da fast immer ein mehr oder weniger starker Wind weht, brauchte man Windschatten. Tipp: Strandmuschel von zu Hause mitnehmen. Besser: man ließe kleine Sandzäune aus Palmenblättern bauen, sonst ist alles, was auf der Liege bleibt, binnen einer Stunde zugesandet. Oder man bleibt am Pool - aber s.o. Wasserqualität war ok. Wassertemperatur Anfang Mai: 20 Grad.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Steffi & Jörg |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |