Can Garden Beach

Das Hotel hat Potenzial, es könnte ein Juwel sein, bleibt jedoch für unser Empfinden leider weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Erstklassige Lage, traumhaft grüne Anlage, gutes Essen, freundliches Personal - dennoch würden wir es nicht wieder wählen. Es hat für uns irgendwie nicht gepasst, und auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt überheblich klingt, lag das zu einem Großteil sicher an der Klientel, auf die sich das Hotel eben eingestellt hat und die das Hotel in höchsten Tönen lobt. Es gibt offensichtlich genug Menschen, die vollauf damit zufrieden sind, wenn sie mehrmals am Tag abgefüttert werden, ihnen direkt nach dem Frühstück an Bar, Pool oder Strand der erste Drink in die Hand gedrückt wird und sie am Abend mit den selben Leuten, die sie im Urlaub schon seit Jahren immer wieder treffen, bei Schlagermusik beisammen sein können. Prinzipiell spricht es ja eher für ein Hotel, wenn es viele Stammgäste hat, die Jahr für Jahr wiederkommen, hier hemmt es jedoch anscheinend die Weiterentwicklung. Das ist wirklich schade, aber den meisten Leuten scheint es ja so zu reichen. Uns erschien das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht richtig angemessen. Ja, es waren Herbstferien, und ja, von Norddeutschland (Abflug ab HH) ist Verreisen grundsätzlich teurer, das wissen wir alles, aber für 1500 Euro pro Nase für 2 Wochen hätten wir etwas mehr erwartet.

Die Bungalows sind klein, für unsere Bedürfnisse aber ausreichend. Wir haben weder den Stauraum als unzureichend empfunden, noch den Platz im Badezimmer und hatten auch keine Probleme, unsere Koffer so unterzubringen, dass sie nicht im Weg standen. Die Zimmer sind recht dunkel, da es nur kleines Fenster gibt, und leicht feucht/muffig, da das Gelände insgesamt durch viel alten Baumbestand sehr schattig ist. Im Sommer vielleicht besser, im Herbst nicht so angenehm. Wir hatten auch Regen an mehreren Tagen, es trocknete dann sehr schlecht wieder aus. Das Mobiliar ist sehr einfach und in die Jahre gekommen, nicht mehr zeitgemäß und eher einer Jugendherberge würdig als eines 4-Sterne-Hotels. Hat soweit alles seinen Zweck erfüllt, aber da sollte sich dringend was tun. Viele Möbelkanten sind abgeschlagen, der Schrank im Häuschen unserer Töchter machte nicht den Eindruck, als würde er noch eine weitere Saison durchhalten, unser Hocker am Schminktisch war mit Schrauben repariert, die an der Sitzfläche wieder rauskamen, die Betten außen herum mit Stoff bezogen, schon sehr unansehnlich mit Flecken und Löchern - machte einen unhygienischen Eindruck. Alles nicht richtig schlimm, aber auch nicht richtig schön. Beide Zimmer wurden jedoch stets ordentlich geputzt und hergerichtet - Lob an unsere Putzfee!!!

Das Essen war reichhaltig und schmackhaft. Frühstücksbüffet sehr gut, Abendessen im Hauptrestaurant auch lecker, die Auswahl an Fleischgerichten vielleicht etwas Geflügel-lastig und klar wiederholt sich innerhalb von 2 Wochen auch einiges. Mittags haben wir, wenn überhaupt, eher das Snack-Restaurant besucht. Die À-la-carte-Restaurants waren im Oktober schon geschlossen. Schade. Nachmittags war Kaffestunde mit Kuchen, Waffeln und Co. an der Poolbar, vorab gab es eine halbe Stunde lang auch Eis. Zum Kaffe vielleicht einen Baileys bzw. das einheimische Pendant - Fehlanzeige. Den gab es ausschließlich an der Bar, die am späteren Nachmittag und Abend geöffnet war. Kaffee kam aus dem Automaten und war nur bedingt genießbar. Getränke allgemein…naja…hier wird gespart, schon alles eher mau. Bier, mäßiger Wein. Softgeträke aus dem Automaten, wahlweise als Longdrink angereichert mit Schnaps aus Miniaturen-Fläschchen. Cocktails in großer Kühlbox zusammengemixt aus Automatensaft und buntem Sirup, mit dem Messbecher da raus geschöpft ins Glas, Eiswürfel und ggf. Schnaps rein, fertig. Lecker geht anders. Insgesamt fanden wir die Bar-Öffnungszeiten gewöhnungsbedürftig. Sie waren nicht parallel sondern im Wechsel geöffnet.

Alle Mitarbeiter waren grundsätzlich freundlich und bemüht. Service klappte in allen Bereichen einwandfrei, eigentlich gibt es nicht wirklich etwas zu bemängeln. Dennoch haben wir uns, speziell beim Abendessen, nicht wirklich wohl und irgendwie gehetzt gefühlt. Während unseres Aufenthalts im Herbst war die Essenszeit bereits verkürzt und ging nur noch bis 20:30 Uhr. Das empfanden wir eh schon als ziemlich früh (klar, mag unser persönliches Problem sein, wenn wir zum Sonnenuntergang gern noch am Strand oder in irgendeiner Bar sitzen, bevor wir uns zum Essen fertig machen), dennoch sollte man zumindest noch bis zum Ende der Essenszeit gemütlich und entspannt am Tisch sitzen können. Dies war jedoch hier nicht möglich. Die Kellner fingen bereits mind. 15-20 Minuten vorher an, um einen herum die frei gewordenen Tische für‘s Frühstück einzudecken und Plastikplanen drüber zu ziehen. Dann wurden einem Serviettenhalter, Pfeffer und Salz vom Tisch eingesammelt, während man noch beim Nachtisch saß, es wurden Tischdeckenhaufen weggetragen, Geschirrwagen herumgeschoben. Das macht dann wirklich keine Freude und kommt einem Rausschmiss gleich. Wir haben es als sehr unangenehm empfunden und sind letztendlich oftmals auswärts essen gegangen.

Die Lage das Hotels ist wirklich unschlagbar. Unmittelbar an der Altstadt und den antiken Ausgrabungen gelegen und nur durch die Strandpromenade vom Meer getrennt. Terrasse vom Restaurant mit einmaligem Blick auf die Bucht. Der zum Hotel gehörige Strandabschnitt ist nicht ganz so schön. Sehr eng alles. Wenn man nicht gerade einen Platz vorne oder am Rand ergattert, nicht so angenehm. Felsen im Wasser, nur kleiner Zugang ins Meer freigelegt. Das ist so gut gelöst, wie‘s eben geht. Mehr geben die örtlichen Gegebenheiten halt nicht her und wer das bemängelt, hat offensichtlich die Hotelbeschreibung und Bewertungen nicht ausgiebig genug studiert. Wir sind auch öfter mal ein Stück vom Hotel weg zum Strand gegangen. Gibt genug öffentliche Abschnitte. Gut, da muss man dann eben Liegen mieten bzw. in der angeschlossenen Strandbar etwas verzehren, aber es kommt da schon mehr „Strandfeeling“ auf. Muss man für sich entscheiden, ob es einem das wert ist. Fahrt vom Flughafen mit Privartransfer eine knappe Stunde, mit dem Transferbus von der Reisegesellschaft ggf. länger, je nachdem wieviele Hotels vorher angefahren werden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Nur sehr dezente Animation, fanden wir angenehm, ist allgemein nicht so unsers. Animationsteam unaufdringlich und nett. Liebe Grüße an Olga! Den Clubtanz -ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert, von dem wir nicht dachten, dass es noch irgendwo überlebt hat- könnte man sich sparen. Es macht eh keiner mit und uns taten die Animateure einfach nur leid, wenn sie am Pool rumhüpfen mussten. An Tages-Aktivitäten gab es das übliche Programm mit Darts, Boccia und Co. Kann man mal machen. Ein Miniclub war auch vorhanden, können wir aber nicht beurteilen, da wir bzw. die Kinder aus dem Alter lange raus sind. Abendunterhaltung war eher sparsam und wenn dann eher auf älteres Publikum zugeschnitten. Bingo, türkischer Abend, Live-Musik und Tanzabende mit viel deutschem Schlager. Wer‘s mag. Wir sind lieber außerhalb unterwegs gewesen - selbst wenn wir nicht die Teenager-Mädels dabei gehabt hätten. Bei schlechtem Wetter, sprich Regen, fand alles geballt an der Poolbar statt, da dies die einzig überdachte war. Leider dafür viel zu wenig Platz. Vielleicht sollte man überlegen, in solchen Fällen auch die Lobby-Bar am Abend zu öffnen, damit es sich etwas verläuft. So könnte man z.B. dann die Kinderdisco vom Erwachsenen-Programm trennen. Es waren viele Gäste maulig, weil das Kinder-Programm ihnen zu lange dauerte und sie auf ihre Musik warten mussten. Ohne Worte… Der Wellness-Bereich war klein, die Anwendungen in Ordnung. Fitnessraum war vorhanden, aber lt. unseren Mädels nicht so toll. Wurde daher nicht genutzt.