- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Cliff ist wahrscheinlich nicht das schlechteste Hotel, in dem wir bisher übernachteten, aber gewiss eines der schlechteren. Lediglich die Tatsache, dass so kurzfristig keine akzeptable Alternative verfügbar war, hielt mich davon ab, das Hotel zu verlassen. Letztlich haben wir das Beste daraus gemacht. Mit der Annahme, mit 5 Sternen könne man nichts falsch machen, lagen wir leider gründlich daneben. Wir haben in 4-Sterne-Hotels übernachtet, die besseren Standard aufweisen. Das Alter des Hotels ist dabei gar nicht das Problem, auch gegen ein wenig Ostalgie habe ich nichts einzuwenden. Insgesamt machte das Hotel jedoch auf uns einen eher lieblosen und abgewirtschafteten Eindruck. Die Leuchtbuchstaben über dem Hotel sind z.T. kaputt. Bei den Hinweisschildern im Hotel fehlen Buchstaben. Die Bademäntel sind alt und abgewetzt; in einem der Kinderbademäntel war ein Loch. Das Personal wirkt unambitioniert. Auf den Zimmern wurden wir mit je einer Rose empfangen, deren fortschreitenden Untergang wir in den Tagen unseres Aufenthaltes genau verfolgen konnten. 2 oder 3 Tage vor unserer Abreise erbarmte man sich und entfernte die welken Blumen. Die Zielgruppe liegt ganz klar jenseits der 60. Für Familien würde ich es trotz der Alibi-Kinderbetreuung nur bedingt als geeignet bezeichnen (es gibt deutlich bessere Optionen) und auch für Paare ohne Kinder gibt es viele bessere Alternativen. Wären die Mitarbeiter an der Rezeption in der Lage gewesen, mir bei meiner telefonischen Anfrage zur Reservierung mitzuteilen, dass es sich bei der Kinderanimation eben nicht um eine durchgängige Kinderbetreuung handelt, hätten wir dieses Hotel gar nicht erst gebucht. Allerdings hieß es bei meiner Nachfrage "Kinderbetreuung ist den ganzen Tag bis etwa 8, manchmal auch abends bis 10". In der Realität finden Aktionen für die Kinder von 10 - 12.30 Uhr sowie von 16 - 17.30 Uhr und manchmal noch am Abend statt. Da wäre Transparenz schon auf der Homepage äußerst hilfreich. Immerhin haben wir was fürs Leben gelernt - 5 Sterne haben nichts mit Service und Behaglichkeit zu tun. Hier kann man 3-Sterne-Standard erwarten, dann wird man nicht enttäuscht. Fairerweise muss man zugeben, dass der Preis auch nicht Höchstkategorie ist - für das Gebotene aber immer noch zu hoch. WLAN und Handy funktionieren einwandfrei.
Wir hatten eine Juniorsuite mit angrenzendem Doppelzimmer mit Verbindungstür gebucht. Die Suite ist von der Größe her in Ordnung. Das Doppelzimmer ist für 2 Erwachsene aus meiner Sicht sehr, sehr sparsam bemessen - für 2 Kinder war es ok. Ein Witz sind die Badezimmer. Zum Glück hatten wir insgesamt 3 davon, was nichts daran ändert, dass man die Bäder nicht zu zweit betreten kann. In der Kategorie ist das m.E. eine Zumutung. Die "großzügige Ablagefläche", die bei der Sternebewertung als Mindeststandard gilt, ist einfach mal nicht vorhanden. Negativ fällt der unangenehme muffige Geruch vor allem im Doppelzimmer auf. Eine Reklamation blieb unbeantwortet. Im Bad des Doppelzimmers funktionierte der Lüfter nicht, evtl. gibt es da einen Zusammenhang. Allerdings riecht es auch in der Juniorsuite nicht gerade frisch. Die Lüfter sind, wenn sie funktionieren, sehr laut. Die Kleiderschrankkapazität ist knapp bemessen, die Ablagefläche dürfte ruhig großzügiger sein. Es gibt einen Balkon, auf dem jedoch nur 2 Stühle stehen. Einen Tisch gibt es dazu nicht. Wie der Rest des Hotels sind auch die Zimmer nicht auf dem neuesten Stand. Besonders ins Auge fiel hier der stark beschädigte Türrahmen an der Tür zur Juniorsuite.
Positiv hervorzuheben ist das Frühstücksangebot bis 11 Uhr. Das angebotene Frühstück ist in Ordnung, wenngleich ohne Abwechslung. Ebenfalls hervorzuheben ist das Kuchenbuffet am Nachmittag im Café. Das Angebot und die Qualität im Casablanca sind in Ordnung, die Wartezeiten mitunter zu lang. Das Personal war hier freundlicher als "oben". Die Seeterrassen sind uns negativ in Erinnerung geblieben. Das Essen ist irgendwie in Ordnung, keinesfalls gehoben - und dafür zu teuer. Dass wir über 40 Minuten auf 2 Eierkuchen für die Kinder warteten (und dann mit hungrigen Kindern wieder gingen), die wir extra zuerst bestellt hatten, geht gar nicht. Und auch hier - es interessiert niemanden. Das Personal an dem Abend war insgesamt unfreundlich. Wir waren am Vorabend unserer Abreise in der Nixe in Binz essen - DAS ist eine Küche und ein Service, wie ich sie ähnlich im Cliff erwartet hätte. Dort hat es einfach Spass gemacht.
Hier haben wir m.E. das größte Problem des Hotels. Es handelt sich hier im Einzelnen wohl um Kleinigkeiten, die in der Anzahl dann aber doch zum Problem werden. Dass es immer mal hakt - geschenkt. Im Cliff stellte sich für uns allerdings kein Wohlfühl- und Willkommensgefühl ein. Das Personal wirkt zum großen Teil weder herzlich-freundlich noch professionell. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich große Mühe gegeben wurde, Gästewünschen zu entsprechen. Das beginnt schon damit, dass man nach dem Einchecken mit der Zimmersuche allein gelassen und nicht zum Zimmer begleitet wird. Das habe ich so noch nicht so oft erlebt - gewiss nicht in einem 5-Sterne-Haus. Gepäckservice funktioniert wohl nur, wenn man ihn aktiv einfordert. Die Sachen zur Reinigung darf man im Kleidersack selbst an die Rezeption bringen, es wurde keine Abholung aus dem Zimmer angeboten. Immerhin wurde der gereinigte Anzug dann aufs Zimmer gebracht. Mietet man Fahrräder über das Hotel an, wird man nicht zur Fahrradgarage begleitet, sondern darf sich allein auf die Suche nach seinen Fahrrädern begeben. Um dann festzustellen, dass diese mit Zahlencode gesichert sind, den man uns dummerweise vergaß mitzuteilen. Also zurück zur Rezeption. Was die Kinderbetreuung in der Oase betrifft, ist die Rezeption überhaupt nicht im Bild und es interessiert sie offensichtlich auch nicht besonders, was in ihrem Haus stattfindet. Die Hoffnung, dass das Hotel einen Babysitter für die Abendstunden organisieren könnte, erfüllte sich ebenfalls nicht. Scheinbar arbeitet man hier nur mit einer einzigen zusammen (?) und war nicht im Geringsten bemüht, eine Alternative zu finden. Zum Glück konnte das Oase-Team einspringen. Insgesamt fehlen Flexibilität und Entgegenkommen. Man scheut sich fast, die Mitarbeiter anzusprechen. Der Zimmerservice wirkt ebenfalls unambitioniert. Die Bäder wurden nicht gründlich gereinigt, die Wasserhähne blieben schmutzig, die Toilettenbrillen z.T. ebenfalls. Unter den Kleiderschränken findet man Überbleibsel vom Vorgänger. Die Nachttischlampen sind sehr staubig, der Mülleimer wird auch mal vergessen. Auch das Auffüllen der Handtücher klappte nur bedingt. Der Teppich im Flur der 5. Etage war tagelang mit Dreck verschmutzt ohne dass etwas passierte. Der Service beim Frühstück ist durchwachsen. Es ist tatsächlich so, dass eine gewisse Unruhe herrscht, der Raum sehr groß ist und das Personal mit dem Nachfüllen kaum hinterher kommt. Um Kaffee haben wir uns häufiger selbst gekümmert. Es gab wenige freundliche Mitarbeiter, viele gehetzte und einige, die über den Gästen zu stehen schienen.
Die Lage ist der Pluspunkt des Hotels. Der sehr schöne Strand liegt direkt nebenan. Er ist für Kinder gut geeignet, die See ist lange sehr flach. Während unseres Aufenthalts gab es kein Problem mit Seegras wie es z.B. an der Seebrücke der Fall war. Die Bäderbahn hält direkt vor der Tür. Netto und das Kaufhaus sind fußläufig zu erreichen, auch zur Seebrücke ist es nicht weit. Insgesamt ist es eher ruhig, was ich jedoch als Vorteil sehe. Wer Trubel und Leben braucht, ist sicher in Binz besser aufgehoben - mit dem Auto ist man aber auch in weniger als einer halben Stunde dort.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im Wellnessbereich gibt es viele Lichtblicke, wenn auch der Start etwas holprig verlief und nicht alles optimal ist. Auf der Homepage wird Personal Training auch für Yoga angeboten. Auf unsere Nachfrage hieß es, "Nein, Yoga bieten wir nicht an, sie arbeitet nicht mehr hier. Buchen Sie doch eine Thai-Massage, das ist so ähnlich." Insgesamt sind die Mitarbeiter des Wellness-Bereiches freundlicher, dort fühlten wir uns im ganzen Hotel am wohlsten. Unser Highlight waren die Schwimmstunden für die Kinder und das Bronze-Schwimmabzeichen für die Große. Herzlichen Dank nochmals an Herrn W. , der sehr gut mit den Kindern gearbeitet hat. Auch die gebuchten Anwendungen wurden zufriedenstellend durchgeführt. Der Bereich punktet mit seinem großen Schwimmbecken, hat aber sonst wenig Flair. Positiv ist die Einrichtung von Familienschwimmzeiten zu sehen. Leider hält dies vor allem die älteren Gäste nicht davon ab, genau zu DIESEN Zeiten in Ruhe ihre Bahnen ziehen zu wollen UND sich über anwesende Kinder zu mokieren. Ein Kursangebot ist fast nicht vorhanden. Es gibt Rückenschule und Aqua-Fitness, das war's. Das Oase-Team gibt sich Mühe, die Mitarbeiter sind engagiert und freundlich. Der Segel-Toern und auch das Lagerfeuer am Strand waren ganz nett. Ungünstig finde ich die Planung, die immer nur für 3 Tage im Voraus zur Verfügung steht. Das ist m.E. zu kurz, da wäre mindestens eine Wochenplanung wünschenswert. Bei einem Aufenthalt von 2 Wochen wiederholt sich auch recht viel. Dass es sich bei der Kinderbetreuung nicht wirklich um eine durchgängige Kinderbetreuung handelt, wurde an anderer Stelle schon ausgeführt. Wenn wir sie genutzt haben, waren die Kinder zufrieden. Im Hotel gibt es eine Smoker's Lounge. Die dort angebotenen Zigarren sind leider trocken und dementsprechend nur noch bedingt ein Genuss. Auch hier gibt es lange Wartezeiten auf die Getränke.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Dörte |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 28 |