Als relativ preisgünstiges Angebot für eine vierköpfige Familie hatten wir auch kein Luxushotel im Corifo Village erwartet. Auf den ersten Blick erschien das Ganze auch zu passen, auf den zweiten gab es doch einige Enttäuschungen, auch wenn man sich in 14 Tagen Urlaub an einiges gewöhnt. Zum Beispiel an die Enge zwischen den Häusern (wie fotografieren die das in den Katalogen nur?), an das dichte Aufeinandersitzen mit den Urlaubsnachbarn. Nicht gewöhnen konnten wir uns an die viel zu schmalen Balkone (auch im Erdgeschoss), auf denen vier Personen nur nebeneinander und kaum gegenüber sitzen können. Nicht gewöhnen konnten wir uns an den Straßen- und Verkehrslärm, der sowohl von der unmittelbar vor unserem Appartment liegenden Nebenstraße als auch von der Hauptstraße herrührte. Oder von Harrys Bar, direkt neben dem Nachbarappartement. Weniger schön war auch die Art von Abfertigung am Abendessen: Man hatte das Gefühl, das Personal wartet nur darauf, bis man endlich fertig gegessen hat, zieht einem den Vorspeisenteller weg, um schnell den Hauptgang servieren zu können, damit es früher fertig wird. Kann auch sein, dass es Ende August, Anfang September auch schon etwas genervt war. Wer spät zum Abendessen kam (oder auch Frühstück), musste damit rechnen, nur noch Reste der so genannten Salatbar vorzufinden, kein Weißbrot mehr, Nachtisch (Trauben, Orangen oder Melonen) sowieso nicht. Das Essen selbst war recht schmackhaft, griechisch angehaucht, der Koch hat sich viel Mühe gegeben. Die Sitz-Atmosphäre am Pool ist eigentlich recht schön, allerdings sind die kleinen Tische bei einem Frühstück oder Abendessen mit vier Personen hoffnungslos zu klein. Wenig gefreut haben wir uns über die zahlreichen Katzen, die uns beim Essen um die Beine strichen, auf den Schoß sprangen, dabei durchaus auch krallten und um Nahrung bettelten. An verlassenen Tischen versuchten sie, auf der Tischplatte Essensreste zu finden, was meist auch gelang, zumal bis zum nächsten Gast der Tisch nicht abgewischt, höchstens mal die so genannten Platzdecken ausgeschleudert wurden. Wir sind auch Tierfreunde, aber das war nur unappetitlich. Der Poolbereich war in Ordnung, mancher Sonnenschirm dürfte allerdings mal erneuert werden. Was den so genannten Kinderspielplatz anbelangt, besteht dieser aus einer Rutsche und einem Karussell auf etwa 40 Quadratmetern Fläche (positiv geschätzt). Das daneben stehende Tischtennis ist eine selbst gezimmerte, zu lange Platte, auf der der Ball nicht richtig springt. Spaß gemacht hat das so genannte Air Hockey (gegen 50 Cent Gebühr) und das Billard (gegen 1,50 Euro Gebühr). Das an sich nette Spielzimmer bot viel kaputtes Spielzeug für Kleinkinder. Alles in allem war es dennoch ein schöner Urlaub, da man sich ja nicht nur im Corifo Village aufhält. Das Meer ist nicht weit entfernt, sehr sauber, der Strand sandig-kieselig. Gesamturteil: Wenn man keine Ansprüche hat, ist das Corifo so weit okay, daher stimmen Preis und Leistung auch überein. Wer mehr erwartet, muss eben auch mehr Geld ausgeben. Aber: Dreieinhalb Sterne sind selbst bei wohlwollender Betrachtung und Berücksichtigung der Landeskategorie maßlos übertrieben.

Zimmer

Eher schlecht