- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das "Johannesbad" ist ein kleineres, etwa 50 Zimmer umfassendes Kurhotel im oberbayerischen Bad Kohlgrub. Seinem etwas älteren Äußeren sieht man sein gemütliches, teilweise auch elegantes und vor allem sehr gepflegtes Interieur nicht an. Es besitzt neben seinen Wohntrakten eine attraktive und hochwertige neue Wellness-und Spa Abteilung sowie im Untergeschoss zusätzlich einen Kurbereich. So zählen zu den Bewohnern auch relativ viele (ältere) Kurgäste, der Altersdurchschnitt betrug wohl um die 50 - 60 Jahre. Während der derzeit laufenden Oberammergauer Passionsspiele trafen auch viele ausländische (amerikanische) Gruppen ein. Neben der Hoteleinfahrt befindet sich ein mittelgroßer Parkplatz, weitere Parkings in der Nähe in Seitenstraßen. Insgesamt kann ich das "Johannesbad" empfehlen, junge Leute und Alleinreisende sind in anderen Hotels - oder einem anderen Ort - vielleicht besser aufgehoben. Wer in derselben Gegend etwas Luxuriöseres sucht, ist mit dem "Alpenhof" im benachbarten Ort Murnau bestens aufgehoben. Sehen Sie dazu auch meine letzten Bewertungen vom Februar und Dezember 2009.
Die Unterkünfte befinden sich auf maximal zwei Stockwerken, diese sind mit Aufzügen erreichbar. Es gibt vier Zimmerkategorien,Doppelzimmer scheinen mir jedoch wesentlich empfehlenswerter als die (kleinen) Einzelzimmer. Ich hatte ein EZ reserviert, dieses war zwar durchaus komfortabel und auch mit den meisten Attributen eines 4-Sterne-Hauses eingerichtet, jedoch von eher bescheidenen Dimensionen und etwas eng. Es war ausgestattet mit einem sauberen Teppich , sehr gutem Bett, Nachtschränkchen mit Telefon, kleinem Schränkchen mit Mini-TV, ausreichend großem Kleiderschrank , Tischchen mit Fernsehsessel, Obstkorb, Anschluß für DSL, Radiowecker und ausreichend Beleuchtung. Lampen mit Blumenumrankung und Vorhänge mit floralem Dessin sind sicherlich Geschmackssache. Minibar/Kühlschrank oder ein Zimmersafe fehlten, seine Dokumente hätte man jedoch an der Rezeption verwahren können. Vom Zimmer hatte man Zugang auf einen umlaufenden Balkon, der Blick war auf den Hausberg, das "Hörnle" gerichtet.Das frisch renovierte Bad war ebenfalls sehr klein, besaß aber alles Notwendige wie eine (gleichfalls enge) Dusche, Designer-Waschtisch mit einigen Pflegetuben, Spiegel und Schminkspiegel, WC sowie einige Hand-und kleinere Badetücher. Vier Sterne würde ich diesem Zimmer nicht geben wollen, aber, wie gesagt, andere (Doppel-) Zimmer weisen nach Augenschein einen spürbar höheren Komfort auf und dürften die weit bessere Wahl sein.
Das gemütliche , direkt an die kleine Rezeption anschließende Restaurant ist entweder klassisch-elegant oder rustikal im bayerischen Landhausstil möbliert. Eine nette, kleine Bar sowie einige bequeme Sitzgelegenheiten im Garten vervollständigen das Angebot. Das Hotel bietet Frühstück oder Halbpension, wobei Sie sich bei letzterer entweder für ein kleines Lunchbuffet oder das Dinner entscheiden können. Das Frühstück war als sehr umfangreiches Buffet aufgebaut, hier finden Sie neben etlichen Säften, Yoghurts, (Dosen)-Früchten eine große Auswahl an Marmeladen, Cerealien, Broten, Käse und Wurst. Rühreier stehen ebenfalls zur Auswahl. Der Kaffee wird in kleinen Kannen am Tisch serviert. Das mittags angebotene Lunchbuffet besteht aus Suppe, zwei kalten Vorspeisen, diversen Salaten, zwei Hauptgerichten (1 x vegetarisch) sowie Nachspeise. Die Qualität der Speisen würde ich eher als nur durchschnittlich bezeichnen, das Dessert kam geradezu lieblos. Vermutlich ist man mit der Wahl des Abendessens besser beraten, die entsprechende Speisekarte klang zumindest verlockend. Der Service war stets zuvorkommend und beflissen, die Preise befinden sich auf mittlerem und einem der Hotelkategorie angepassten Niveau.
Ein freundliches, zuvorkommendes Wesen und fachliche Kompetenz zeichnet das Gros der MitarbeiterInnen in diesem Hotel aus. Man steht jederzeit, oft mit einem Lächeln, für Auskünfte und sonstige Hilfestellungen zur Verfügung. Dies gilt vor allem für den Rezeptions- und die Restaurantbereiche. Weniger zufrieden war ich mit einigen (wenigen) Mitarbeitern des Kurbetriebes, dazu unten mehr. Insgesamt konnte man den den Eindruck gewinnen, daß man den Gast durchaus als solchen schätzt und nicht unbedingt nur als "Bettenfüller" und "Zahler". An Sprachen werden Englisch und auch Französisch beherrscht. Auch die Zimmermädchen machten ihre Arbeit gut , in einem Falle wurde es mit der Reinigung auch früher Nachmittag.
Das Hotel liegt direkt an der in den Ort Bad Kohlgrub führenden Straße, ins kleine Dorfzentrum mit der üblichen touristischen Infrastruktur gehen Sie etwa 500 Meter. Etwa 15km entfernt ist die schöne Kleinstadt Murnau, nach weiteren ca. 20km haben Garmisch-Partenkirchen erreicht. In ca. 1km Entfernung befindet sich das sog. ""Obere Kurgebiet" mit weiteren Kurhotels (Lauter, Schillingshof) , hier treffen Sie auch auf die Talstation des Sessellliftes zum "Hörrnle", dem Hausberg des Ortes.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
HIer bietet das Hotel doch Einiges, neben einem sehr schönen und lichten Hallenbad mit großer Fensterfront in Richtung Garten finden Sie einen attraktiv ausgestatteten, neuen Wellness-Bereich mit zahlreichen Dampfbädern, Sauna, Beauty-Farm, Kneippbrunnen und vielem anderen. Gleich nebenan treffen Sie auf den Kurbereich mit u.a. Krankengymnastik, Massagen, Kräuterbad und Moorbädern. Die von mir gemachten Anwendungen wurden eher zu meiner Zufriedenheit durchgeführt, den Einsatz der meist freundlichen Mitarbeiter würde ich von engagiert bis hin zu etwas arg routiniert bezeichnen. Der Badearzt beließ es bei einer Blutdruckmessung, einigen Fragen zum Gesundheitszustand und dem Verschreiben der Anwendungen. Gänzlich inakzeptabel fand ich allerdings das Verhalten einer Mitarbeiterin der Badeabteilung, die im Anschluß an ein Moorbad nach dem durch sie durchgeführten Abduschen von Rücken und Beinen auch bei der anschließend mir vorbehaltenen Intimreinigung mit einer etwas unpassenden Bemerkung neben mir stehen blieb. In einem 4-Sterne-Haus darf man vom Personal etwas mehr Dezenz erwarten, in anderen Häusern verläßt die Badedame die Kabine dann kurzzeitig oder erwartet den Gast wieder außerhalb. Mit einem Merkblatt, das der Badegast vorab hinsichtlich des "Reinigungs-Prozederes" nach einem Moorbad bekommt, könnte man eine vielleicht bei dem ein oder anderen aufkommende gewisse Peinlichkeit ersparen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Mai 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 547 |