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Jens (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • September 2009 • 2 Wochen • Strand
Schöne Schale, fauler Kern
2,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Wie zigfach beschrieben: Bis zu zwölfstöckiger, halbrunder Komplex mit Haupthaus und zwei flacheren Nebengebäuden in der Farbe Rosa. Wohl eine der am großzügisten gestalteten Anlagen mit zwei Riesenpools am Sonnenstrand. Laut Auskunft der örtlichen Taxifahrer sollen bis zu 2500 Gäste Platz finden im Hotel, das laut Aussage der Einheimischen von einem russischen Konsortium erbaut wurde und unter bulgarischem Management steht. Grünanlage sehr gepflegt. Gästestruktur quer durch Europa. Soweit zur schönen Schale. Bulgarien ist von der Reiseliste der Familie gestrichen. Das hat zum einen mit dem sehr mäßigen Hotel Majestic und zum anderen mit der Abzocke-Mentalität der Händler am Sonnenstrand zu tun. Wer dort einkauft, der sollte mindestens zweimal die Uferpromende entlang gegangen sein und sich die Preise gemerkt haben. Vorsicht beim Zigarettenkauf auf der Straße: Die Preise sind günstiger als in seriösen Supermärkten, aber es sind Schmuggelzigaretten schlechter Qualität. Und noch ein Hinweis zur Fluggesellschaft Air Via: Die greift am Flughafen Burgas willkürlich zu. Unsere vier Koffer waren beim Rückflug plötzlich acht Kilo schwerer als beim Hinflug. Wir mussten dafür 40 Euro bezahlen oder sollten umgetauschte 80 Leva löhnen (Kurs am Flughafen: 1 Euro sind 1,60 Leva, am Sonnenstrand gibt es 1,91 Leva). Andere Mitreisende mit je 2,5 Kilo Übergepäck kamen dagegen ohne Zuzahlung ins Ziel. Das Ganze ist wohl, je nach Schalter zum Einchecken, ist Einstellungsfrage der Air-Via-Waage.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Für ein erst gut vier Jahre altes Hotel abgewohnt. Unser Apartment hatte ein großes Loch im Teppichboden und zahlreiche schwarze Flecken in beiden Zimmern drum herum. Die Balkontüren quietschten auf der ganzen Etage jämmerlich, die Plastikstühle auf dem Balkon sind so dünn, dass sie sich bei jeder Bewegung mitdrehen. Das Bad ist sehr großzügig gestaltet, die Dusche Spitze (starker Wasserstrahl, das Wasser ist sofort warm). Angenehm haben wir die zweite Toilette empfunden. Die Apartmentküche ist in Sachen Töpfe/Pfannen spartanisch eingerichtet, bei uns lief das Wasser aus dem Spülenabfluss in den Küchenschrank. Zwei Hinweise an der Rezeption, dass das nicht gut fürs Holz ist, haben keinen interessiert.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Die Familie ist nicht verwöhnt und hat kulinarische Bodenhaftung. Doch haben wir in einem Vier-Sterne-Hotel noch nie so schlecht gegessen. Im Hauptrestaurant (gleicht vom Lärmpegel und der optischen Aufmachung her leider einer Großkantine) fallen Wurst und Fleisch vor allem durch Eines auf: Knorpel, mal groß, mal zermahlen. Nach drei Tagen haben wir am Abend die Flucht ergriffen und auswärts im bulgarischen Restaurant Filipopol direkt am Strand mit Meerblick gegessen (ca. 300 Meter die Strandpromenade nach rechts runter und auf die kleine Windmühle an der linken Seite achten). Das Frühstück im Hotel war ganz in Ordnung, am Abend waren nur Suppen oder einige Salate genießbar. Abraten möchten wir vom bulgarischen Spezialitätenrestaurant im Majestic (einmal Essen ist in HP inklusive). Fleischspieße gibt es in zwei Variationen: Halb roh oder verbrannt. Der mitreisenden Oma wurde total versalzener Reis zum Fleisch serviert. Das eigens mitbestellte gegrillte Gemüse bestand aus einer mittleren Tomatenscheibe, einem Viertel Pilz und einer halben, kleinen Zwiebel. Nun ja.


    Service
  • Eher schlecht
  • Dass Bulgaren Fremde nicht mit einem Dauergrinsen bedenken, das war uns bekannt und haben wir auch nicht erwartet. Doch unser stets im Urlaub gelebtes Motto der Freundlichkeit und Höflichkeit den Gastgebern gegenüber war im Majestic leider fehl am Platz. Es wurde nicht zurück gegrüßt, an der Rezeption (Deutsch und Englisch wurden gut verstanden) herrschte ein überheblich-belehrender bis völlig desinteressierter Ton. Warum das so war, haben wir nicht ergründen können. Die Zimmerreinigung war gründlich und Spitze, unsere mit reichlich Trinkgeld bedachte Putzfrau verwandelte vor allem das Bett der Tochter stets in ein Kunstwerk aus Handtuchschwänen und -Herzen. Die einzige Reklamation (vorangegangene Gäste hatten die Türen in unserem Apartment leider so sehr demoliert, dass sie kaum bis gar nicht mehr zu schließen waren) wurde schnell behoben. Wäschereiservice vorhanden, im Erdgeschoss links neben dem Hauptrestaurant gibt es sogar einen Waschsalon mit Waschmaschinen und Trockner. Ist aber wohl eher für die Gäste gedacht, die im Hotel ein Apartment gekauft haben. Der Miniclub wurde von unserer Vierjährigen nicht genutzt. Sie hatte keine Lust und wollte lieber in den Pool. Die beiden Spielplätze (lediglich eine Kleinkinderurtsche) sind ein schlechter Witz. Unsere Tochter hat sich enttäuscht abgewandt und war nach kuzer Inspektion nie wieder dort.


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Das Majestic liegt an einem der dreckigsten Strandabschnitte des Sonnenstrandes. Zur Uferpromenade liegen Bauschuttreste (Mörtel, zerkleinerte Ziegelsteine), zum trüben, algigen Wasser hin gibt es eine Zigarettenkippen- und Plastikmüll-Landschaft. Vorsicht: Der Pächter des Strandabschnittes gewährt nicht die 50 Prozent Rabatt für Hotelgäste. Unser Tipp: Das Geld (für zwei Liegen und einen Schirm im September 2009 waren es 10,50 Leva) abgezählt bereit halten und den Mann einfach weiter schicken. Vorher bitte auf die großen Schilder beim Strandzugang mit den Preisen blicken!! Transferzeit zum Hotel bei uns etwa 30 Minuten, Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten aller Art (von der Kinderhüpfburg bis zur Stripshow) direkt vor der Tür nach rechts an der Uferpromenade.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Zwei schöne große, aber kalte Pools. Einer davon mit Miniplanschbecken extra für Kinder. Vorsicht bei den dicken Schaumstoff-Liegenauflagen: Sie laufen aus, weil sie am Abend mit dem Wasserschlauch abgespritzt werden und dann nachts draußen liegen. Das Fitness-Studio ist ein trauriger Ort. Rostflecken auf dem PVC-Boden, die eigentlich guten, aber mangels Wartung verkommenen Geräte vom Schweiß der Vorbenutzer beschmiert. Das für die Aufsicht zuständige Spa-Personal interessiert sich nicht für Gäste, die ohne Handtuch trainieren. Wer sportlich aktiv sein möchte, der sollte lieber im tiefen Pool (links zur Meerseite hin gelegen) schwimmen oder die Laufschuhe für den Strand schnüren. Die Minidisco am Abend hat unsere Tochter bewertet: Zu laut und völlig langweilig. Das fanden wohl auch zahlreiche andere Steppkes, denn im Durchschnitt waren nur drei bis fünf Kinder da.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im September 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Jens
    Alter:41-45
    Bewertungen:11