- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Es handelt sich um eine deutlich in die Jahre gekommene Anlage, die bevorzugt von älteren Leuten (ab 65 aufwärts) zum Überwintern genutzt wird. Jüngere Leute fallen direkt auf. Es wird zwar versucht, durch Farbe etwas zu verschönern, dies ändert aber leider am Gesamteindruck wenig. Hauptsächlich befinden sich in dem Hotel Schweizer (französische Schweiz), Deutsche, Österreicher und tunesische Großfamilien (ab 6 Personen aufwärts). Ein Zimmer in deren Nähe beschert einem den uneingeschränkten Genuß, das Familienleben eingehend zu studieren, zu Tag- und und vor allem Nachtzeiten. Auf Grund der vielen alten Leute, die teilweise doch am Stock gehen oder mit Rollstuhl kommen, ist die Anlage als behindertenfreundlich einzustufen. Es gibt Halbpension und All-inklusive Plus. Man fährt m. E. mit All-In besser, da auf Grund des spärlichen Frühstücks zwischendurch etwas gegessen werden muß, sonst hält man es bis zum Abendessen nicht durch, somit lohnt sich dann der Aufpreis. Auch ist hier pro Person schon mal ein Schnupper-Wellnessangebot mit drin, man hat eine halbe Stunde Internet frei und man muß für den spärlichen Fitnessraum auch nichts zahlen. Allerdings ist es ein eingeschränktes All-In, was z. B. die Getränke betrifft. Es sind nur bestimmte Sachen eingeschlossen. Zu dem Zeitpunkt unseres Aufenthalts (21. 03. - 28. 03.09) waren weder das tunesische noch das italienische Spezialitätenrestaurant und auch nicht die Strandbar geöffnet. Es wurde auch erst langsam angefangen, das Hotel wieder richtig sauber zu machen (es waren nicht alle Trackte bewohnt, diese wurden nach und nach Grundgesäubert und in Betrieb genommen). Wenn Sie älter sind, keine Ansprüche an Essen und Unterbringung stellen und nur den Winter überbrücken wollen, ist das Hotel wahrscheinlich keine schlechte Wahl (obwohl es für das Geld auch bessere Angebote geben dürfte, wenn Sie Langzeiturlauber sind). Für "die schönsten Wochen im Jahr" ist das Hotel nicht geeignet. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist schlecht. Vor der Hauptsaison ist ein Teil des Hotels geschlossen. Sollte das Wetter schlecht sein, dürfte der Frust riesig werden, da das Essen schlecht, die Zimmer einfach und karg sind und auch sonst keine grosse Abwechslungs-Möglichkeit im Hotel besteht. Und auch draussen ist nichts, wo man hin kann.
Die "Blöcke" sind in 4-Ecken angeordnet, die Türen zu einem Innenhof. Dadurch bekommt man immer mit, wer wann kommt und geht, da es überall nur Steinböden gibt und durch den Innenhof der Schall so richtig schön verstärkt wird. Darauf achten, ein Zimmer im obersten Stock der 3-stöckigen Gebäude zu bekommen, sonst wird man Nachts verrückt. Die Zimmer sind nämlich auch noch ziemlich hellhörig, man bekommt die Unterhaltung, das Fernsehprogramm, die Klo- und Wasserspülung etc. 3 Zimmer weiter auch noch mit. Auch wird sehr oft zu Nachtzeiten an- und abgereist mit entsprechendem Lärm. Die Zimmer sind einfach möbliert, die Betten nichts für grosse Leute, da hängen sonst schon mal die Füsse raus. Auch zu breit darf man nicht sein.
Das Essen kann man für angeblich 4. 5 Sterne nur als unterirdisch schlecht bezeichnen. Solch ein trauriges Angebot in der Qualität ist schon als Frechheit zu bezeichnen. Frühstück: Fettige Teigteilchen (Croissants), ungesalzenes Brot (Baguette, semmelähnliche Brötchen und ein dunkles Brot), Quitten-, Feigen- und Apfelmarmelade, Honig, diverse Cornflakes, 2x Käse und 1x Wurst, gekochte Eier, Jogurth, Tomaten, Oliven, Pfannkuchen, Spiegeleier/Omelette frisch zubereitet. Als Obst: Orangen, Datteln, Mandarinen (mehr Kerne als Fruchtfleisch) und Äpfel (klein und in einem Zustand, der bei uns gerade mal für Kompott oder Kuchen gehen würde). Und vorgenanntes aufgeschnitten (was augenscheinlich dringend weg musste). Mittag und Abendessen: durchgehend ungewürzt (generell ohne Salz, angeblich wollen das die Gäste so), zerkocht und allgemein von schlechter Qualität. Fleisch knorpelig und sehnig und zäh wie Schuhsole, Fisch totgebraten und voller Gräten, die Auswahl an Gerichten mehr als gering. Ansonsten gibt es immer Nudeln mit Hackfleischsosse, Pizza (Mittags) und Pommes. Das Obstangebot ist das Gleiche wie morgens, nur die aufgeschnitten Früchte fehlen. Es sieht immer so aus, als wären es die Reste, die auf dem Markt keiner haben wollte. Frühstück und Abendessen waren im Hauptrestaurant, Mittagessen draussen. Mittagessen-Buffet kostet p. P. 15 Dinar, ein Hamburger oder Sandwich kostet um die 7 bis 9 Dinar. Getränke: 1 Flasche Wasser 2 Dinar, ein Bier (offen, 0, 4 l 3, 5 Dinar). Flaschenbier ist z. B. in All-In nicht enthalten. Die Minibar bei All-In enthält nur je 1 Flasche Wasser, Cola, Fanta und Zitronenlimo. Das tunesische und italienische Spezialitätenrestaurant war Ende März noch geschlossen.
Das Personal ist recht freundlich, besonders wenn es Trinkgeld erwartet. Die meisten sprechen einigermassen Deutsch. Wir hatten das Pech, unser erstes Zimmer im EG direkt neben einem Treppenaufgang und einer "Dame" mit Stöckelschuhen über uns zu haben. In der Nacht war dann auch noch An- und Abreise. Am nächsten Morgen haben wir um ein anderes Zimmer gebeten. Um 12 Uhr können wir wiederkommen. Um 11: 30 wurden wir wieder weggesschickt, erst um 12 ginge es zu tauchen. Um 12 durften wir dann unsere Sachen holen und haben ein Zimmer in einem Block bekommen, der total leer war (warum bis 12 warten?)! Wir haben übrigens öfter beobachtet, dass die Leute, wenn sie ein anderes Zimmer haben wollten, immer bis 12 Uhr warten mussten, obwohl das Hotel wie gesagt nicht voll belegt war. Bis dann am nächsten Tag dort nach und nach Tunesier einquartiert wurden. Als dann eine Großfamilie (3 schreiende Kleinkinder und mehrere Erwachsene) um 12 Uhr Nachts neben uns ins Familienzimmer (mit einer Trenntüre zu unserem Zimmer) eingezogen ist, haben wir sofort an der Rezeption reklamiert, darauf wurde nach anfänglichem Zögern (da ist gleich Ruhe, die sind ja gerade erst gekommen, vielleicht auch, weil gerade 12 Uhr war) die Familie dann doch etwas weiter weg auf dem Flur untergebracht. Immer noch hörbar, aber weitaus erträglicher. Im gesamten Komplex gab es Probleme mit dem Wasser. Von eiskalt bis kochendheiss kam im Wechsel alles aus dem Hahn, was beim Duschen doch ziemlich unangenehm war. Der Manager läuft zwar immer mit seinem Beschwerdebuch durch die Gegend, schreibt auch alles brav auf, passieren tut aber nicht viel.
Das Hotel liegt ca. 200m vom Strand weg, dieser ist durch einen kleinen Weg zu erreichen. Der Strand ist um diese Jahreszeit eigentlich nur als "schmuddelig" zu bezeichnen, Algenanschwemmungen (die man angeblich aus "Umweltschutzgründen" nicht entfernen darf) und mit Müll durchsetzt. Das Spazierengehen macht da leider keinen Spaß. Auch sind die ersten Verkäufer unterwegs, die mit der Zeit ziemlich nerven können. Ein Abendspaziergang nach dem Essen fällt ebenfalls flach, ausser man stolpert im Halbdunkeln durch die Anlage oder geht an der viel befahrenen Hauptstrasse entlang. Dort wird man dann permanent von Kutschenfahrern angesprochen, ob man nicht zu einem guten Preis mit der Kutsche fahren will. Ansonsten ist weit und breit nichts.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Fitnessraum ist nichts für Leute, die wirklich einen Fitnessraum erwarten. Er ist recht klein, 1 Laufband, 2 Fahrräder und noch ein bischen Zusatzausstattung, die aber nicht wirklich was taugt. Dazu ist er mit einem schmuddeligen Teppich ausgelegt. Der Aussen-Pool ist recht goß, wurde aber erst jetzt wieder richtig in Betrieb genommen (wg. den kommenden Osterferien?). Um den Pool war derzeit die einzige Möglichkeit, in der Sonne zu liegen, der Strand war aus vorgenannten Gründen nicht zu empfehlen, auch hier wurde erst alles auf Vordermann gebracht. Es ist erstaunlich, wie früh manche Leute aus dem Bett fallen, um dann mit ihren Handtüchern Liegen zu reservieren, die sie dann den ganzen Tag gerade mal 1 Stunde am Nachmittag nutzen. Das "Hallenbad" ist eigentlich als grössere 8-eckige Badewanne zu bezeichnen, in der man nicht wirklich schwimmen kann. In dem Raum ist es fürchterlich dampfig. Die Kinder der Tunesier haben das Bad jedenfalls ausführlich genossen und belegt. Das Spa ist recht schön. Allerdings wird der Begriff Sauna so ausgelegt: für 35 Dinar kann man 1/2 Stunde in die Sauna. Nicht länger, es besteht nicht die Möglichkeit, mehrere Gänge zu machen und es gibt auch keinen Ruheraum . Es gibt zwar ein Kalt- und Warmbecken, aber die Benutzung im Zusammenhang mit der Sauna ist eigentlich nicht möglich. Man wird zwar hingelassen, wenn man frägt, aber auch da tickt die Uhr. Auch der Hamam ist eigentlich nur ein Dampfbad (wer ein richtiges Hamam kennt, weiß, was ich meine), auch hier ist jemand dabei und schaut immer auf die Uhr. Die Lobby hat den Charme vergangener Zeiten. Für einen längeren Aufenthalt dort am Abend ist sie nicht geeignet. Von der Musik am elektrischen Klavier waren vor allem die älteren Herrschaften aus der Schweiz zur Happy Hour begeistert. Die Bar ist düster und schummerig. Am Rande der Lobby befinden sich mehrere "Souvenierläden" mit Ramsch. Die Verkäufer lungern den ganzen Tag in der Lobby herum und können nervig werden. Abends, wenn man die Treppe zum Speisesaal heruntergeht, wird immer versucht, dass man sich zu einem Foto überreden lässt. An den letzten Tagen ist der Fotograf auch tagsüber am Pool unterwegs gewesen. Ist man lange genug unfreundlich, lassen einen aber sowohl die Souvenierhändler als auch der Fotograf in Ruhe.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2009 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Susanne |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |