- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen........... Nachdem mein Urlaub arbeitsbedingt von einer Woche auf ein paar Tage zusammengeschrumpft war, beschloß ich ein paar Taage den "goldenen Herbst" in der Türkei mit ein paar noch warmen Sonnenstrahlen zu geniessen und stieß dabei auf das mit (zu diesem Zeitpunkt) 82% Weiterempfehlungsrate bei HC aus meiner Sicht ausreichend bewertete Hotel "Doris Aytur". Von Außen macht das Hotel nicht den unangenehmsten Eindruck. Das ändert sich allerdings, wenn man das Hotel betritt allmählich. Ich hatte kein modernes Hotel erwartet und wurde diesbezüglich auch nicht enttäuscht - mich lächelte von überall der Charme der 70ger, maximal der frühen 80ger Jare an. Wer allerdings nicht lächelte, war das Personal (dazu jedoch später).... Obgleich das Hotel oberflächlich einen sauberen Eindruck machte, durfte man hier nicht allzu sehr in "die Ecken" sehen. So war es wohl durchaus Absicht, daß in den zwei edelstahlverkleideten Aufzügen nur zwei "Schlummerlichter" als Beleuchtung dienten: Damit man nicht sehen musste, dass dort wohl seit Beginn der Hauptsaison nie die Hand einer Reinigungskraft an die vielen Abdrücke, Schlieren etc. gelegt wurde (sie hätte ja schliesslich auch nichts gesehen). Wenn man stattdessen das Treppenhaus nutzte (was ich aus Gründen der körperlichen Ertüchtigung mehrfach bis in den 6. und damit letzten Stock tat), wurde es nicht zwingend besser, da man hier eine Reinigung wohl bereits gänzlich eingestellt hatte. Ich schreibe auch dies mal der Nebensaison zu..... Das Hotel hat - wie bereits angedeutet - 6 Stockwerke und verfügt laut Anbieter über ca. 130 Zimmer. Der Poolbereich ist - wenn die Sonne scheint und durch die Sonnenbrille - nett anzuschauen (für ein Drei-Sterne-Hotel), auch hier gibt es jedoch kleinere Mängel (Liegen und Matratzen werden offenbar nicht gereinigt, um nur ein Beispiel zu nennen). Ich hatte Halbpension gebucht. Im nachhinein wäre "ohne Verpflegung" wohl die bessere Wahl gewesen. Auch hierzu jedoch an späterer Stelle. Nach meiner Einschätzung waren zum Reisezeitpunkt (Ende Oktober) fast ausschliesslich Deutsche und ein paar Holländer sowie Franzosen im Hotel. Der Altersdurchschnitt läßt sich schwer ermitteln, da alles vertreten war (Kinder sowie deren Eltern, Senjoren, ein paar Alleinreisene mittleren Alters, etc.)
Das Zimmer war ausreichend groß, mit Balkon (seitl. Meerblick sowie Blick auf den bereits erwähnten Friedhof), mit durschnittlichem Bad, kleinem Fernseher, Safe, Telefon, Klimaanlage und billiger, teilweise schon älterer, aber vollständig intakter Möblierung. Die Minibar war vorhanden, wurde jedoch vom Personal nach zwei Tagen leergeräumt. Für mich unverständlich, da ich die eine getrunkene Dose Bier ja schließlich an der Rezeption bezahlt hatte. Der Grund? Nebensaison? Angst, dass ich alles bei Abreise mitnehme? Wer weiss.....
Es gibt ein einziges Restaurant mit Außenbereich und eine Pooolbar, von der abends die Getränke gebracht werden. Der Speisesaal führt angesichts seiner Einrichtung zu einigen Irritationen. Der Flair der 70ger wird auf den seitlich stehenden Buffettischen durch zahlreiche Nippesfiguren und Skulpturen ergänzt, deren Sinn sich einem für einen Restaurantbetrieb nicht einmal ansatzweise erschließt. Es befindet sich darunter tatsächlich auch ein Gartenzwerg!!!! Das "Essen" spottet jeglicher Beschreibung. Beim Frühstück mag ich mich ja noch mit einer Sorte Wurst, Weißbrot und Käse zufriedengeben, aber nicht mit künstlicher Marmelade und künstlichem Honig in Trögen - beides bestand überwiegend aus Zucker und war ungenießbar. Das Abendessen bestand aus den bereits geschilderten 4 "Warmspeisen", die es als "Zuteilung" gab, sowie aus diversen "Salaten" (z.T. Reste vom Frühstück), Brotaufstrichen (nach Art eines Pesto), dünnen Soßen und - wiederum - Brot. Die "Warmspeisen" hat im Leben kein Koch abgeschmeckt - ich befürchte zudem, auch kein Koch zubereitet. An irgendetwas vom Essen im Hotel habe ich mir am letzten Tag noch den Magen heftig verdorben, so dass ich guten Gewissens von diesem "Essen" abraten kann. Vielleicht ist ja auch dies in der Hauptsaison besser? So oder so jedoch kein 3-Sterne- Standard.
Um es kurz zusammenzufassen: Es gab fast keinen Service und das Personal war auch nicht (zumindest nicht erkennbar) freundlich. Das begann schon nachts halb zwei beim Check-In, als man mir als erstes erklärte, dass ich ein Armband für Getränke oder separate Speisen mit Geld sofort aufladen müsse und der Portier offenbar unwirsch war, als ich lediglich 20 Euro (für 3 volle Tage) einzahlen wollte. Es setzte sich sodann bei sämtlichen Personal, welches ich zu Gesicht bekam, fort. Immer dann, wenn ich tagsüber an der Rezeption vorbeikam und grüßte, schauten die ausnahmslos männlichen Hotelbediensteten mich entweder (grußlos) gelangweilt an, schauten demonstrativ weg, gähnten (!) oder fingen untereinander Gespräche an. Ob es wohl daran lag, dass ich weder blond bin noch dem weiblichen Geschlecht angehöre und auch schon die 30 überschritten habe? Ich weiss es nicht. Nach zwei Tagen des fortwährenden einseitigen Grüßens meinerseits nickte ich am dritten Tag nur noch (man muss sich halt auch mal anpassen können)..... Nicht besser beim Küchenpersonal: Egel ob morgens oder abends - jeder Gruß beim "Essenfassen" wird geflissentlich ignoriert. Dafür bekommt man abends ungefragt ein oder zwei Kellen von den bedienenden zwei "Oberkellnern" hinter der "Warmtheke" aus den dort vorhandenen vier Stahltrögen auf den Teller "geklatscht". Was genau man möglicherweise von den nicht beschrifteten und auch häufig nicht definierbaren 4 "Warmspeisen" haben wollte, ist offenbar egal. Hauptsache "füttern und fertig". Sitzt man dann irgendwo, eilt ein anderer Kellner herbei und will das Armband um ein paar Euros erleichtern (folglich Getränke bringen). Dort war ein gewisser Anflug von Dienstbeflissenheit und ab und zu auch mal ein Quentchen Freundlichkeit zu erkennen. Es sprachen meines Erachtens alle Bedienstete des Hotels deutsch und englisch, sie wollten halt nur nicht grundsätzlich so oft mit den Gästen reden ... vielleicht war die Saison ja schon so anstrengend gewesen. Das Zimmer habe ich in einem sauberen Zustand mit gefüllter Minibar (und Preisliste) vorgefunden. Die Zimmerreinigung war am ersten Tag nach der Anreise o.k., am zweiten Tag fragwürdig (die Minibar war plötzlich vollständig leergeräumt und das harte Laken, was als Zudecke fungierte, lieblos auf das Bett gelegt) und am dritten Tag nicht mehr gesehen (es erfolgte keinerlei Reinigung mehr). Ob es daran lag, dass ich zu wenig Trinkgeld hingelegt hatte? Zu Beschwerden hatte ich weder die Zeit (Kurzreise), noch - angesichts der mürrischen Gesichter der Herren an der Rezeption - die nötige Lust. Ausserdem muß ich gestehen, dass ich für den von mir gezahlten Reisepreis ohnehin nicht viel erwartet hatte.... Aber dann das?
Das Hotel liegt in Mahmutlar, einer neu geschaffenen BETTENBURG ca. 12 km von Alanya Zentrum entfernt. Ich war ehrlich erschrocken, welch rege Bautätigkeit hier stattgefunden hat. Reihenweise türmen sich vom Strand weg ins Landesinnere (wobei in der ersten Reihe hinter der direkt am Strand befindlichen HAUPTVERKEHRSSTRASSE fast ausnahmslos ältere und neuere Hotels stehen) die teilweise 12-geschossigen "Residenz-Türme" mit ihren zahlreichen, zum Verkauf stehenden, überwiegend noch leeren Appartments. Teilweise stehen komlette Türme - voll ausgebaut - vollständig leer. Wer soll die Appartments denn alle kaufen? Die Russen? Das könnte man jedenfalls annehmen, da fast alles auch in russisch ausgeschildert ist und man in einigen russischen Restaurants Essen gehen kann. Das Hotel macht den Eindruck, eines der ältesten Hotels am Platze zu sein. Direkt gegenüber vom Hotel befindet sich ein FRIEDHOF, auf den ich immer vom Balkon aus blicken konnte, und neben diesem Friedhof ein Kiosk. Das Hotel wünscht allerdings nicht, dass Gäste von extern Speisen oder Getränke mit in das Hotel nehmen. Offenbar haben die ihr eigenes Essen noch nicht probiert? Wenn man ein wenig weiter in Richtung Alanya die Parallelstrasse zur Hauptverkehrsstrasse entlang läuft, kommen weitere Läden und ein paar vereinzelte Restaurants. Einige hatten geschlossen, andere verkauften Formfleisch (allerdings wohl ohne Fleisch) als Schnitzel..... Der Strand kann vom Hotel mittels einer unbeleuchteten Unterführung - unter der Hauptverkehrsstrasse - erreicht werden und ist ca. 100 m vom Hotel entfernt. Der Transfer von Antalya ist leider eine zeitliche Zumutung, da er selbst in der Nebensaison zwischen 2 1/2 bis über drei Stunden (das allerdings nur, wenn der Busfahrer zunächst einen Hund überfährt und dann auch noch einige abzuholende Gäste vergißt, wegen denen er dann 20 km zurückfahren muss....) dauert. Als Ausflugsziel bietet sich wohl hauptsächlich Alanya mit seinem Hafen, seinen Geschäften (alles Fakes natürlich) und seiner Burg an. Von der Burg (sportlichen Besuchern sei der Aufstieg zu Fuss empfohlen) hat man einen herrlichen Panoramablick rund um Alanya und auf die Klippen unterhalb der Burg, vor denen die "Piratenschiffe"- eine vermeintliche Touristenattraktion - ankern und mit viel Getöse ihre Gäste beschallen. Leider war zum Reisezeitpunkt die Burg nur über die Zufahrtsstrasse und nicht den separaten, historischen Aufstieg zu erreichen. Angeblich wegen Bauarbeiten, aber wohl eher auf Drängen der zahlreichen Taxifahrer, die auch in der Nebensaison noch ein paar Euros oder Lire verdienen wollten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Freizeitangebote am Pool habe ich weder optisch noch akustisch wahrgenommen (Nebensaison?)
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 3-5 Tage im Oktober 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 18 |