- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Mirside Tropic ist eine ziemlich große ehemalige Apartmentanlage in der zweiten Reihe zum Strand. Die Grünflächen sind gut gepflegt und auch die Häuser machen von außen einen guten Eindruck. Die Architektur des Rezeptionsgebäudes und des sogenannten Haupthauses passt allerdings gar nicht zum Rest und wirkt eher schäbig. Rechts vom Haupthaus steht ein Stromgenerator in Container-Grösse. Vor dem Haupthaus ist der Pool und zwischen den beiden und dem Rezeptionsgebäude befindet sich der überdachte, aber ansonsten offene Essbereich des Restaurants und direkt anschließend die Poolbar. Danach folgt ein mit Plastik Stühlen und Tischen voll gestellter Platz, der von Appartmenthäusern und einer riesigen Bühne begrenzt wird. Hinter der Bühne gibt es einen ungenutzten Minigolfplatz mit ca. 5 Bahnen. Im September war das Hotel fast ausgebucht. Gut 80% der Gäste aus waren aus Deutschland. Also gab es pünktlich zum Beginn des Essensausgabe Gedränge. Liegen-Reservierer allerdings so gut wie nicht. Wohl weil am Pool und am Strand immer ein Plätzchen zu finden war. Wer mit nicht zu großen Erwartungen in’s Mirside Tropic fährt und unempfindlich gegen Lärm ist, kann hier ganz gut den Bauch in die Sonne halten. Mit 561,- Euronen für zwei Wochen Ende September war das Mirside Tropic eine echte Hausnummer. Dass man für so wenig Geld keine richtigen vier Sterne erwarten kann, sollte klar sein.
Ich, Single, hatte eines der hier berüchtigten Kellerzimmer. War gar nicht so schlimm, im Gegenteil. Der Raum war mit ca. 16 qm groß genug, sichtlich vor kurzem renoviert und mit einfachen aber zweckmäßigen neuen Möbeln bestückt. Das Bett war also auch ok, ebenso die sehr saubere Klimaanlage. An der Wand hängt eine LCD Glotzkiste mit den üblichen deutschen Schrottsendern und, bemerkenswert, dem Ersten, so dass man auch richtige Nachrichten gucken konnte. Ach ja, CNN war auch zu haben. Dazu gab es ein ungewöhnlich großes Badezimmer. Auch recht neu, leider mit zu wenig Ablagen, dafür aber ohne eine Spur von Schimmel ! Mein Zimmer sehe ich sowieso nur zum duschen oder schlafen, da ist die Souterrain Lage sogar eher gut. So ein Zimmer heizt sich tagsüber nicht so auf und bietet einen gewissen Schutz gegen die abendlichen Lärmattacken der Animation.
Das Frühstück war für türkische Verhältnisse gut. Mehrere Sorten helles Brot, frisch zubereitete Eispeisen, zwei Sorten Wurst und Käse, mehrere Sorten Konfitüre, Cornflakes und frische kalte Milch. Natürlich auch Oliven, Tomaten etc. Der Kaffee war zwar etwas gewöhnungsbedürftig , aber dann ok. Das Mittag- und Abendessen waren an sich brauchbar, aber leider immer das Gleiche: Hühnchen, Fritten, Hühnchen, Nudeln, Hühnchen, Kartoffeln, Hühnchen... Man durfte kreativ sein. Immerhin gab es in den 2 Wochen jeweils 2 Mal Forelle oder Kebab. Eimal sogar als „Showkochen“ vom Spieß. Dazu immer eine Art Gemüseauflauf mit wechselnden Zutaten und einige Salate und türkische Kaltspeisen auf Jogurt-Basis und sehr leckeres frisches Fladenbrot. Als Nachtisch den üblichen Süßkram, Obst und richtig gute „Torten“ mit Biscuitboden. Alle Getränke stammen aus türkischer Produktion. Die bunten Säfte kann man, egal wo, eh keinem Esel in’s Ohr kippen. Cola, Fanta und Tonic gehen ebenfalls gar nicht. An alkoholfreien Getränken blieben so für mich nur Wasser, Kaffee und türkischer Tee (Aber ohne die richtigen Teegläser – Sakrileg!) im Programm. Das Bier, die Marke heißt Pera, ist okay und eher auch alkoholfrei. Der Raki geht so, der Wodka mit Bitter Lemon schmeckt sogar gut. Whisky, Gin und Brandy hab ich mangels Mischmöglichkeit nicht getestet. Außer direkt am Pool und natürlich am Strand gibt es die Getränke, wenn man wirklich will, in Gläsern. Besteck und Geschirr werden nicht poliert, vielleicht halten mache Leute sie deswegen für schmutzig – War echt nicht so schlimm wie hier oft dargestellt. Dreckige Tischdecken kommen immer mal vor, dass hängt stets davon ab, welches Sch... vorher am Trog war. Ach ja, die Beach-Bar: AI am Strand ist mittlerweile eine echte Rarität! Soweit also super. Leider stimmt die Sauberkeit nicht. Bei den Getränken geht‘s so gerade noch. Das Essen da ist nur was für die ganz Harten.
Die Zimmerreinigung war in Ordnung. Frische Handtücher gab’s immer, wenn man die gebrauchten auf den Boden gelegt hatte. Beim Essen und, hin und wieder, an der Poolbar mußte man auf die Getränke ein wenig warten. Im Mirside Tropic gibt es entschieden zu wenig Personal im Gastronomie Bereich. Die wenigen Kellner waren fast immer überlastet, aber immer freundlich und haben sich sehr über ein (auch kleineres) Trinkgeld gefreut. Der wirklich gute „Beachboy“ natürlich auch. Die Rezeption sehe ich im Allgemeinen nur am Ankunfts- und Abreisetag. Das war hier nicht anders, ich hatte keinen Grund da aufzuschlagen. Dort war aber öfter mal recht viel Betrieb – Wahrscheinlich Kunden von mondnebel.tv, die für den gleichen Urlaub das Dreifache gezahlt hatten.
Von Airport braucht es ca. 1 Stunde zum Hotel. Der hervorragende Sandstrand liegt ca. 300 Meter (bergab, bergauf) vom Hotelausgang, wenn man durch die benachbarte Anlage (Polatli Appartments) geht. Sonst sind es gute 600 Meter. Es gibt einen Trecker-Shuttleservice, der eher selten fährt und wenn, dann kann man auf dem Anhänger in Abgasdünsten schwelgen. Das „Zentrum von Kumkoy “ (Jede Menge ziemlich identische Läden mit gefakten Klamotten, Ausflugsanbietern, „Apotheken“, Optikern und ca. 12 Gaststätten) beginnt nach gut 400 Metern Richtung Westen. An der breiten Straße vor dem Ausgang gibt es so alle zehn Minuten einen Dolmus nach Side oder Manavgat.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Hölle! Das „Team“ besteht aus möglicherweise sieben Leuten. Zwei arbeiten, eine junge Dame kümmert sich öfter mal um die Kinder auf dem Gelände und ein großer Mensch macht am Strand Boccia und Volleyball. Die restlichen 3 bis 5 Gestalten hängen den ganzen Tag am einzigen Pool herum und halten, bis auf je fünf Minuten bemitleidenswerten „Pool-Tanz“ „Wasserball“ oder sogenannte „Wassergymnastik“, Maulaffen feil. Zur Arbeitsbeschaffung wird ab 10:00 die Musikanlage am Pool oft lauter und mal leiser gedreht oder die CD gewechselt. Die Mucke reicht von türkischer Techno-Disco bis Frank Sinatra und geht einem, dank der Lautstärke und der ständigen Stilwechsel, eigentlich immer auf den Geist. Von 12:30 bis 14:00 herrscht Ruhe, dann geht’s wieder los. Zum Abendessen gibt’s noch mal eine ruhigere Phase und dann ist „Showtime!“ auf der riesigen Bühne. Echt nur zum Weglaufen - Jeder Kindergarten kann das besser. Das Trauerspiel endet gegen 22:00, danach ist man so gut wie taub. Die weitere Beschallung bis 24:00 fällt dann fast gar nicht mehr auf. Am Strand herrscht relative Ruhe. Nur wenn der Wind schlecht weht, hört man die Bässe von der Animation des Hotels Terrace (immerhin gut 150 Meter entfernt) ziemlich deutlich. Im Hotel drücken sich auch Fotografen herum, die schon sehr seltsame Preisvorstellungen haben. Für das Geld gibt’s in Deutschland echte Profiarbeit.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gerd |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 3 |