Das Hotel Platja Daurada hat seine besten Zeiten schon hinter sich. Man spürt unter all dem Schmutz und den Rissen in den Wänden, dass dieses Hotel einmal 4 Sterne verdient hatte, auch wenn im eigenen Zimmer ein verblichenes Infoplakat hängt, das verkündet, dass das Hotel nur 3 Sterne hat. Schon wenn man sich den Weg zu seinem Zimmer sucht, bildet der verblichene und nur mäßig gereinigte Fußboden einen interessanten Kontrast zu dem Unkraut, das zwischen den Fensterscheiben wächst. Unser Zimmer selbst möchte ich wohlwollend als schmucklos bezeichnen. Das Badezimmer ist auf den ersten Blick funktional eingerichtet und sicher sähen die Marmorfliesen zusammen mit dem großen Spiegel recht ansprechend aus, wären sie denn vor unserem Einzug ordentlich geputzt worden. Dass das Bad nicht funktional eingerichtet ist, stellten wir erst in einem zweiten Schritt fest, nämlich, als ich in der Badewanne duschte. Mein Mann rief nach kurzer Zeit: "Du machst alles nass!" Wir beide versuchten innerhalb der 14 Tage, die wir dort verbrachten, verzweifelt, nicht das komplette Badezimmer und den Flur unter Wasser zu setzen, wenn wir duschten. Da die Badewanne aber so eingebaut war, dass jeder Tropfen, der gegen die Wand oder auf den Wannenrand tropfte, der Schwerkraft gehorchend unweigerlich über den Wannenrand befördert wurde, gelang uns dies kein einziges Mal. Das Frühstück wurde für unsere Nerven zur Zerreißprobe. In dem riesigen, völlig überfüllten Frühstücksraum herrschte eine Atmosphäre wie am Düsseldorfer Flughafen und eine ebensolche Lautstärke. Obwohl das Hotel über eine schöne Außenanlage mit Tischen verfügt, wurden Frühstück und Abendessen in diesem Kantinenraum angerichtet, der jeden Spaß an einer gemütlichen Mahlzeit verdirbt. Wer bei Zahnarztgeräuschen den Appetit verliert, sollte sich nicht unbedingt in die Nähe des Buffets setzen, denn dort steht ein Toaster, der penetrant kreischt, als wäre er in seinem letzten Leben ein Bohrer gewesen. Zum Frühstück gab es für jeden Tisch eine Kanne Kaffee. Als sie mir an unserem ersten Morgen vor die Nase gestellt wurde, hätte ich sie gerne sofort wieder zurück gegeben, doch die Kellnerin war so schnell verschwunden, wie sie vorher aus dem Nichts aufgetaucht war. Ich entdeckte einen Wagen, auf dem weitere Kaffeekannen standen und entschied mich, dass es keinen Sinn machte, die Kanne austauschen zu lassen: Sie standen alle vor alten Kaffeeflecken. Das Frühstücksbuffet war sicherlich üppig, doch für meine Begriffe viel zu fett. Ich hätte mir mehr Frisches gewünscht. Geschmacklich lagen die Honigmelonen weit vorn, denn mit Mehl gestrecktes Rührei oder Omelette war keine Alternative. Die Kellnerinnen und Kellner waren zu den Stoßzeiten - insbesondere morgens - völlig überlastet und z.T. leider auch genervt, was sie die Gäste spüren ließen. Bei den Bedingungen dort ist das aber nicht weiter verwunderlich. Das Abendessen war üppig und es war für jeden etwas dabei. Hier schimmern tatsächlich die 4 Sterne des Hotels hindurch. Besonders negativ möchte ich die Gastronomie des Hotels hervorheben, denn dort haben wir sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Als wir abends von unserer Wanderung zurückkehrten, wollten wir bei unserer Hotelbar im Außenbereich etwas trinken. Obwohl die Kellner uns sahen und Notiz von uns nahmen, wurden wir zunächst nicht bedient. An drei Abenden sind wir hineingegangen, um unsere Bestellung aufzugeben. An einem weiteren Abend bediente der Kellner Gäste an einem Nebentisch und wollte uns ignorieren. Wir kehrten von da an abends woanders ein. Fazit: Dieses Hotel kann ich nicht empfehlen.

Zimmer

Eher schlecht